HSS-Drehstähle

Hallo!

Manch einer wird sich ev. noch erinnern können, als ich vor ca. einem halben Jahr mal wegen meiner Drehbank und der Futteraufnahme gefragt habe.
Das ist alles OK und funktioniert auch einwandfrei.

Nun muss ich nochmals was fragen:
Die Drehbank hat leider keine Zug-und Leitspindeln, ich muss das also alles manuell machen.
Da ich das aber nicht so gleichmässig hinbekomme, wie eine Maschine, sind mir von den Drehmeisseln aus DDR-Produktion manchmal die aufgelöteten Hartmetallplättchen ausgebrochen. Oder ich hab mich irgendwie dumm angestellt, ist auch möglich.
Ich hab noch einen Wendeplattenhalter, auch DDR, der scheint das zu verkraften.
Ich drehe nur gelegentlich mal bischen Kleinzeug, mal einen Dorn oder eine Hülse oder so,
und habe den Tipp bekommen, HSS-Drehstähle zu vewenden. Die wären nicht so empfindlich, würden zwar nicht so lange scharf bleiben wie eine Hartmetallplatte, aber für meine Zwecke ausreichen.

Das ist ja wohl ein viereckiges Stück Stahl, was ich dann selbst zurechtschleiffen muss.
Ich hab bei solchen Sachen oft irgendwie „das goldene Händchen“, (Beruf verfehlt)
aber wenn man gar keine Ahnung hat, hilft das dann auch nicht.

Kann mir jemand was dazu sagen? Also wie anschleifen für welchen Zweck? Oder überhaupt mit den HSS-Stählen?

Grüße, Steffen!

Hallo,

Kann mir jemand was dazu sagen? Also wie anschleifen für
welchen Zweck? Oder überhaupt mit den HSS-Stählen?

Das habe ich seit 1977 nicht mehr gemacht, aber von hier http://de.wikipedia.org/wiki/Drehstahl kann man einiges lesen. Ich habe auch noch irgendwo ein Buch darüber.

Cheers, Felix

HSS-Drehstähle schleifen
Hallo … ich hab mal vor Ewigkeiten Werkzeugmacher gelernt und dann später als Dreher gearbeitet. Theoretisch alles ganz einfach … prakrisch brauchst Du jahrelange Erfahrung bis das Ding so schneided wie Du willst. Es gibt dann noch 1000 Kniffe, was man bei jedem Werkstoff anders machen kann … ich empfehle Dir, suche Dir jemanden der es kann und lass es Dir zeigen. UNd dann versuche einfach rum, mit welchen Frei/Schneid/Keilwinkeln und welchem Schneidenradius Du am besten hinkommst.
Sorry, aber hier geht zeigen und probieren wirklich über Studieren.
Unser Meister meinte mal, zuerst musst Du lernen einen HSS Bohrer zu schleifen … und dann kannst Du mit einem Drehstahl starten.

Gruss Kai G. … der seit 20 Jahren nix mehr geschliffen hat :frowning:

Hallo Steffen
Als stolzer Drehbankbesitzer hatte ich auch mit aufgelöteten WIDIA-Plättchen angefangen, versuchte mich kurz an HSS Rohlingen und habe mir dann Schneidplattenhalter gekauft.

Geh mal auf die Seite von „deuss.de“, aber gib Deine Geldbörse und Deine Kontozugangsberechtigung an eine Person deines Vertrauens weiter.
Nicht, weil der teuer ist, ganz im Geigentum, da gibt es so viel, was man brauchen kann und auch haben will.
Ich arbeite schon seit Jahren mit Wendeschneidplatten und habe immer scharfe Drehkanten im Einsatz. (Erstausrüstung kam von PLANSEE. 60 Schneidkanten (10 Plättchen) damals für 120DM).

gruß vom Klugscheisser

Hallo Steffen
So ganz nebenbei möchte ich anmerken, dass Du wohl mit Klemmplatten auch Probleme bekommst, wenn Du schon die gelöteten Platten abgebrochen hast.
Auch die HSS Meissel sind zwar toleranter gegen Stösse, nehmen aber Überlastungen im Schnitt auch ziemlich übel.
Ich glaube, ein bisschen Training der Zustellung und des Vorschubs bringt hier deutlichere Ergebnisse.
Es hat schon seine Gründe, dass man so etwas lernen muss, wenn man dies beruflich durchführen will.
Aus eigener erfahrtung weiss ich, dass ein guter Schlosser noch lange kein guter Dreher oder Fräser sein muss.
Gruß
Rochus

Hallo Steffen,

HSS - Hochleistungsschnellarbeitsstahl - ein Werkzeugstahl mit bis ca. 600°C Warmhärte. Werkstoff ähnlich wie qualitativ guter Spiralbohrer.
Bis 600°C an der Schneide arbeitet der Stahl sehr stabil, darüber hinaus wird er ganz schnell stumpf. Arbeitest Du mit HSS dann immer schön kühlen. Braune oder gar blaue Späne schaden den HSS Drehmeißel.
Auch beim Schleifen des Drehstahles immer gut Kühlen. Es soll möglichst wenig Wärme in den Drehstahl kommen. Die Schnittgeschwindigkeit sollte bei 30 m/min liegen. Z.B. zum Drehen einer Welle (aus Stahl max 600 N/mm2) Durchmesser 50 mm wird eine Drehzahl von ca. 200 U/min eingestellt.
Zur Bearbeitung von kurzspanenden Werkstoffen ist HSS micht geeignet.
Soll heißen -das Bearbeiten von Bremsscheiben ergibt keine befriedigten Ergebnisse (geht nur mit Hartmetall!).
HSS für den Heimwerker - ist der ideale Schneidwerkstoff - die Rohlinge können für alle Formen geschliffen werden. Z.B. für Seitendrehmeißel, Schruppdrehmeißel, Abstechmeißel, Einstechmeißel, Formdrehmeißel - im Prinzip für alle Arbeiten im Drehbereich. Also sehr kostengünstig.
Mehr Info (Tabellen, Schnittwerte o. ä.)kann ich Dir - wenn erwünscht - per Mail geben.
Gruß Bernd

Hallo an Alle!
Hallo!

Ich danke Euch sehr für die durchweg hilfreichen Antworten.
Mir ist auch per Mail etwas an Tabellen usw. zugegangen.

Zusammengefasst, nach dem alle Beiträge und Links gelesen wurden,
liegt es nicht an den Drehmeisseln, sondern an mir. Ich hab da Meisel für Zwecke genommen, wo die nicht geeignet sind.
Ich denke, so wie bisher wird das nichts.
Ich brauche erstmal ein Berufsschullehrbuch, wo das alles drin steht, welcher Meissel für welchen Zweck usw. Bezeichnungen der Meissel.
Wenn jemand noch so ein Buch abzugeben / verkaufen hat, bitte melden.
Das muss ich dann erstmal durchlesen, passende Meisel kaufen, mich von einem Dreher mal gründlich einweisen lassen,
und nochmal einen kompletten Neuanfang machen.

Ansonsten,
erscheint mir das HSS nichts absolut unmögliches zu sein,
aber werde dann ev. trotzdem nochmal mit Wendeplattenhaltern einen Versuch machen, so sehr teuer sind die ja auch nicht.

Was wurde noch angesprochen: Bohrer freihändig anschleifen,
das hab ich richtig gelernt, das kann ich auch noch, weil ich das oft mache.

Der Bernd hat noch Bremsscheiben angesprochen:
Das habe ich bis jetzt noch nicht gemacht, das macht bei den Preisen heutzutage auch nicht viel Sinn, höchstens für den Eigenbedarf.
Darüber haben wir früher schon mal geschrieben, mit dem Gusstaub und dem Rost versaut man sich wohl auch die Maschine, wie ich das in Erinnerung habe.

So, das war es dann erstmal für heute,
ich danke für die rege Anteilnahme und Hilfe!

Grüße, Steffen!