Hallo Jürgen, hallo Termid,
aufgrund Eurer Antworten sehe ich, dass Ihr nicht wisst, was ich meine. Ich versuche es anders.
Optimal wäre es, wenn die Antworten für Räder und Kufen gleichermaßen gleten würden, notfalls müsste man halt die Antworten für diese beiden Systeme getrennt formulieren.
1). angenommen, beim Gerade-aus ist die Spurbreite bei fix
installiertem Unterteil 1 Meter.
Was meinst Du mit „Unterteil“? Eine Achse mit zwei Rädern
dran? Alle Räder zusammen?
ich meine das Teil unterhalb der Transportfläche, welches „Träger“ der Vorrichtung ist, die letztlich Kontakt zum Untergrund (Straße/Schiene) hat. Ich dachte bisher, diesen Träger würde man landläufig „Achse“ nennen. Ich kann ja hier keine Bilder und Zeichnungen einstellen, aber es sollte doch klar sein: Entweder ist dieser Unterbau-Träger so ausgelegt, dass auf ihm Räder montiert sind, oder eben Kufen. Ich bringe wieder das Beispiel mit dem Renn-Bob im Eiskanal.
Bleibt diese Spurbreite auch
dann genau so groß, wenn das Transportmittel als
Bewegungsrichtung eine Kurve beschreibt (also in der Kurve
auch genau 1 Meter? - wie wird das überhaupt richtig gemessen?
im rechten Winkel zur Spur? Oder anders, da ja ein Unterteil
einen größeren Weg zurücklegt als das andere Unterteil)?
Wie meinst Du das? Welche zwei Unterteile?
Bleiben wir meinetwegen bei Rädern - auch wenn es mir vorrangig um Kufen geht, aber mit Rädern scheint es einfacher zu sein, weil nun mal unsere Autos Räder und keine Kufen haben:
Ein Auto hat zwei Unterteile (landläufig „Achsen“). Man könnte theoretisch beide Achsen völlig starr montieren. Nichts ist nach rechts bzw. links beweglich. Einzig die Nabe garantiert das Rollen (= die Bewegung). Somit haben wir zwei starre Achsen. Eine Kurve zu fahren, wäre ein äußerst mühsames Unterfangen.
Nun lassen wir die Unterteile fix-lenkbar sein (also pro
Achse).
Was heißt „fix lenkbar“ „pro Achse“?
Das vordere Unterteil ist bei Otto-Normal-Autos so konstruiert, dass die daran befestigten Räder zwar fix an diesem Unterteil („pro Achse“) montiert sind, aber doch flexibel PAARWEISE in ihrer Position verändert werden können (= lenkbar sind). Die Mechnaik erlaubt ein „Verstellen“ des Radwinkels zum Untergrund, jedoch nur paarweise (also unsere klassische Auto-Lenk-Konstruktion: drehe ich das Lenkrad nach rechts, drehen sich simultan beide Räder der beweglichen Achse ebenfalls nach rechts) Somit ist das Unterteil fix-lenkbar. Hier knüpft die erste Frage von mir an, nach der Spurbreite / Radius,
Egal ob Rad (z.B. beim Auto) oder Kufe (beim Renn-Bob
z.B.). Spurbreite - der Einfachheit halber - wieder beim
Gerade-Aus 1 Meter. Welche Spurbreite weisen die beiden Teile
der lenkbaren Achsen auf? auch genau 1 Meter? Wenn ich mit dem
Auto über eine nasse Straße oder durch Schnee eine Kurve
fahre, erscheinen mir die Spurabstände im Kurvenbereich
gegenüber dem Gerade-Aus-Bereich „anders“.
Wie anders? Größer oder kleiner?
Größer, siehe auch http://wiki.atlantisforschung.de/index.php/Cart_Ruts… (obgleich ich einen großen Teil von diesen Ausführungen für falsch halte, wird dort schön beschrieben, dass der „Abstand“ der Rillen in Kurven größer ist als in der Geraden; hier die zweite Frage: wie misst man denn das eigentlich richtig? schließlich beschreibt das äußere Rad ja einen viel längeren Weg als das innere Rad).
- wie erreicht ein Renn-Bob die Lenkbarkeit der Kufen?
Indem der starre Verbund aus zwei Kufen geringfügig gedreht
wird.
Verhält es sich bei den Schlittenkufen des (fix-lenkbaren) Rennbobs wie bei Rädern oder gibt es dort Unterschiede?
Gibt
es eine technische Vorrichtung über Zugseile, die eine
Lenkbarkeit ermöglichen könnte? Wie könnten solche Zugseile
angebracht werden um möglichst haltbar zu sein und eine
möglichst präzise Lenkung zu ermöglichen?
Weit außen, rechts und links? Oder habe ich die Frage nicht
verstanden?
kindlich gefragt: wie wird ein Rennbob gelenkt = die Kufen paarweise verstellt, haben die ein Lenkrad oder Zugseile? Beim Rodel Siehe http://www.schlitten.ch/rodel-info/lenken-und-bremse… sind es ja Seile
- wenn Spurrillen (Vertiefung; Straßenbahn) oder Gleisanlagen (Erhöhung)
vorhanden sind (z.B. Eisenbahn), wie präzise muss die
Lenkbarkeit sein, um einen sicheren Betrieb auch in Kurven
oder Weichenverzweigungen zu gewährleisten?
Da gibt es gar keine aktive Lenkung, der Radsatz (vier Räder
bei der Bahn) stellt sich von alleine ein, so dass er
tangential zur Schienenkrümmung liegt).
Das kann ich nicht glauben, und wenn er nur über eine Elektronik gesteuert wird, aber „von alleine“ glaube ich nicht. Das wäre ja mit einem unendlichen Widerstand am Untergrund verbunden, wenn man da „von oben“ nicht irgendwie nachhelfen würde.
- ändert sich an den Ergebnissen etwas, wenn man die beiden
Unterteile ein und der selben Achse variabel-lenkbar macht
(also rechts separat lenkbar und links anders separat lenkbar?
Also wie bei allen heute üblichen Autos, oder?
Nein, oder kannst Du bei Deinem Auto das rechte Rad in eine andere Richtung lenken als das linke? beim Otto-Normal-Auto sind doch beide Räder aneinander gekoppelt und Du bewegst beide simultan in die selbe Richtung im selben Winkel in der selben Dauer etc. Sommit meine ich hier nicht „fix-lenkbar“ (Otto-Normal-Auto) sondern „variabel-lenkbar“ rechtes Rad kann anders gelenkt werden als linkes Rad. Siehe erneut das Rodel: http://www.schlitten.ch/rodel-info/lenken-und-bremse…: wenn Du die rechte Schnur ziehst, ändert sich nur der Winkel der rechten Kufe, die linke bleibt völlig davon unberührt. (= variabel-lenkbar) Mit „Ergebnissen“ meine ich die Spurbreite in der Kurve gegenüber der Geraden.
Könnte das irgendwelche Vorteile / Nachteile gegenüber einer
fix-lenkbaren Konstruktion je Achse bringen?
Die sog.
Cart-Ruts auf Malta, prähistorische Relikte, die bis heute
ungeklärt sind, weisen in Kurven eine andere Spurbreite auf
als in der Geraden.
Was heißt anders: Größer oder kleiner?
größer
Die Archäologen diskutieren seit
Jahrzehnten, wie diese unterschiedlichen Spurbreiten in Kurve
vs. Gerade zu erklären sind. Dabei haben Versuche immer wieder
gezeigt, dass Räder sich in den Kurven verkeilen.
Wieso verkeilen sich Räder in den Kurven? Das vestehe ich
nicht?
weil sie halt in den Kurven hängen bleiben, nicht rund kommen. Es handelt sich ja um Vertiefungen ähnlich unserer Straßenbahnschienen. Aber im Internet findet man jede Menge Bilder zu den Cart-Ruts, nicht nur auf Malta. Z.B. http://www.google.de/imgres?imgurl=http://axhotelsma…
wenngleich natürich nicht alle Bilder, die als „Cart-Ruts“ betitelt sind, auch tatsächlich „Cart-ruts“ darstellen dürften. Ein paar „Blindgänger“ wird es immer wieder geben.
Allerdings
wurde meines Wissens immer von einachsigen Gefährten, die
nicht lenkbar sind, ausgegangen (ähnlich Eselkarren). Ich
denke, man sollte von Zwei-Achsern ausgehen und die
Vorderachse sich fix-lenkbar oder variabel-lenkbar denken.
Ferner denke ich, dass mit Hilfe des Fundes von 2001
http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Schleifspure…
die Lenkbarkeit als solches zwar außer Zweifel stehen dürfte,
allerdings ist mir als technisch-physikalischer Total-Laie
völlig unklar, wie man mit Hilfe von Zugseilen (die ich
annehme) und auf der transportrichtungsabgewandten Seite
liegenden Zugseil-Führungsrillen zu einer Lenkbarkeit im
Allgemeinen und einer ausreichenden Lenkbarkeit im Speziellen
kommen könnte.
Hier wird ganz deutlich: Eine oder mehrere Zeichnungen oder
Skizzen ersetzen die berühmten 1000 Worte. In der Technik geht
es einfach nicht anders als mit Bildern!
ich habe jetzt doch ziemlich viel zur Fragestellung gegoogelt und dabei ist ein weiterer Aspekt aufgetaucht: Bei den Strandseglern stehen die Räder so, als ob das Gefährt einen Achsbruch erlitten hätte http://www.landsegler.de/sail_buggy_definition.htm
Das wäre dann die dritte Ebene, die einstellbar (= lenkbar) wäre, theoretisch zumindest. Welche Auswirkung hat eine solche Radstellung (Radoberkante geringerer Abstand als Berührungspunkt mit dem Untergrund) auf das Kurvenverhalten und die Kurvenbreite vs. Gerade-Aus-Spurbreite?
Für all Eure Unterstützung bedanke ich mich bereits im Voraus
recht herzlich.
Bitte sehr! (Obwohl ich bisher nur Fragen gestellt habe)
Viele Grüße
Alexander
Viele Grüße,
Jürgen