Vorstellungsgespräch nach Kündigung

Hallo!

Ich habe in einer Woche ein Vorstellungsgespräch, nachdem ich bei meinem letzen Job gekündigt habe. Ich musste dieses Verhältnis notgedrungen kündigen, da mein ehemaliger Arbeitgeber mich anscheinend unter Missachtung steuerlicher und/oder sozialversicherungsrechtlicher Pflichten beschäftigen wollte. Lange und sehr verzwickte Geschichte…

Das möchte ich natürlich nicht so an die große Glocke hängen, da es keine 100%tigen Beweise dafür gibt. Klingt ja auch nicht so gut, wenn man das einem neuen Arbeitgeber erstmal genau erklären muss. Zumindestens denke ich das.

Wenn das Thema nun im Vorstellungsgespräch aufkommen sollte (was ich allerdings nicht glaube…aber man weiß ja nie :smile: ) und ich beispielsweise gefragt werde „Warum haben Sie bei ihrem letzten Arbeitgeber aufgehört?“

Was wäre da die schlauste Antwort ohne dass es negativ klingt? Gekündigt in beidseitigem Einverständnis? Es soll ja auch nicht rüberkommen, als wäre ich gekündigt worden.

Vielen Dank!

Beste Grüße
Summer

Hi,
steh dazu, dass du selbst gekündigt hast. Notfalls sag aus perönlichen
Gründen.
„Gegenseitiges Einvernehmen“ heißt nix anderes als „man hat dich gekündigt“
bzw „man hat dir deutlich klar gemacht, dass wenn du nicht sofort kündigst
du morgen die Kündigung hast“.Dies macht man so weil man im Zeugnis nix
negatives schreiben darf. So zeigt man aber, dass der Arbeitnehmer
nicht freiwillig ging.
LG
D

Hi,

steh dazu, dass du selbst gekündigt hast. Notfalls sag aus
perönlichen
Gründen.

Was dann aber schwierig wird, wenn der neue AG diese erfragt.

„Gegenseitiges Einvernehmen“ heißt nix anderes als „man hat
dich gekündigt“
bzw „man hat dir deutlich klar gemacht, dass wenn du nicht
sofort kündigst
du morgen die Kündigung hast“.

Nö, das ist Unfug!
Gegenseitiges Einvernehmen heißt zunächst mal nichts weiter als gegenseitiges Einvernehmen!
Es gehen Leute unter anderem in gegenseitigem Einvernehmen, weil sie in sterbenden Betrieben beschäftigt sind und eine Abfindung mitnehmen wollen, es gehen Leute in gegenseitigem Einvernehmen, weil sie eine Kündigungsfrist umgehen wollen (ist z.B. auch bei Weiterbildungen in Vollzeit nicht ganz irrelevant) usw, usf.

Dies macht man so weil man im
Zeugnis nix
negatives schreiben darf. So zeigt man aber, dass der
Arbeitnehmer
nicht freiwillig ging.

Wie gesagt: Unfug!

LG
Guido

Hallo!

Das möchte ich natürlich nicht so an die große Glocke hängen,
da es keine 100%tigen Beweise dafür gibt. Klingt ja auch nicht
so gut, wenn man das einem neuen Arbeitgeber erstmal genau
erklären muss. Zumindestens denke ich das.

Stimmt! Totsünde bei Bewerbungen: Über Ex-AG schlechte Dinge sagen.

Wenn das Thema nun im Vorstellungsgespräch aufkommen sollte
(was ich allerdings nicht glaube…aber man weiß ja nie :smile: )

Ich bin mir ziemlich SICHER, dass danach gefragt wird (kommt aber auf den Job an)…

Was wäre da die schlauste Antwort ohne dass es negativ klingt?

Der Hinweis mit den persönlichen Gründen ist an sich kein schlechter! Nur solltest Du dann auch einen persönlichen Grund parat haben, der nicht peinlich wirkt (bei mir war es zuletzt die bessere Lage der Arbeitszeit, ich arbeite lieber früh morgens als erst ab 11 Uhr - konnte ja schlecht sagen, dass ich 30% mehr Gehalt erwarte…).

Wenn Du es vernünftig rüber bringst ist auch das Thema „Unterforderung“ (gefährlich!) oder „falsche Vorstellung vom Arbeitsgebiet“ nicht so abwegig.

Gekündigt in beidseitigem Einverständnis?

„Gekündigt“ und „beidseitiges Einverständnis“ ist eigentlich ein Widerspruch! Entweder man kündigt, oder man macht einen Aufhebungsvertrag. Ich würde da lieber bei der Kündigung bleiben und mir einen guten Grund überlegen…

Es soll ja auch
nicht rüberkommen, als wäre ich gekündigt worden.

Was aber auch nicht IMMER negativ behaftet ist (betriebstbedingt - Abteilung wurde aufgelöst, z.B.). Allerdings steht das meist eh im Zeugnis.

LG
Guido

Hallo summer,

erstmal kann ich mich (wie üblich) allem was Guido geschrieben hat nur anschliessen.

Aber um eine nicht gelogene Geschichte zu entwickeln müsste man mehr zur Vorgeschichte wissen. Also sagen wir mal, die Ex-Firma war Dein erster Job nach der Ausbildung und Du warst nun 10 Jahre dort und seitdem 3 Monate arbeitslos: dann wird Dir jeder glauben, dass Du mal nach „neuem“ strebst, nen anderen Laden kennen lernen willst und einfach ne Auszeit (eventuell mit (längerer) Reise) nehmen wolltest.
Warst Du nur 3 Monate dort und hast erst vor 2 Tagen gekündigt wird man Dir glauben, wenn Du sagst, dass es einfach „weder vom fachlichen noch vom menschlichen“ gepasst hat.
Warst Du so 2-3 Jahre da, kann es sein, dass sich Dein Job „in eine falsche Richtung entwickelt“ hat.
Lag der „alte“ Job 100 km von Deinem Wohnort weg, der „neue“ aber nur 1 km hat Dich die lange Fahrzeit dann doch sehr belastet.
Bist Du Mama mit Kindern gibt es sicherlich diesbezüglich Argumente die man herr- und frauvorragend vorschieben kann.

Wie gesagt, kommt also auf die Gesamtumstände an - und natürlich auch was es wirklich für Argumente gab. Achja, ich für meinen Teil hab das immer zur Gelegenheit genommen, die neue Firma zu loben. Also sowas wie „…und ausserdem wollte ich schon immer zu Firma xy, weil…“

*wink*

Petzi

Warst Du nur 3 Monate dort und hast erst vor 2 Tagen gekündigt
wird man Dir glauben, wenn Du sagst, dass es einfach „weder
vom fachlichen noch vom menschlichen“ gepasst hat.

„weder vom fachlichen noch vom menschlichen gepasst“ klingt gut…allerdings wird man da doch sicher nach details gefragt…und dann weiß ich wieder nicht weiter :smile:
ich war aber auch nur knapp 4 monate beschäftigt.

ich muss dazu sagen, dass ich ein sehr gutes arbeitszeugnis bekommen habe. spielt wohl auch eine rolle.

Wie gesagt, kommt also auf die Gesamtumstände an - und
natürlich auch was es wirklich für Argumente gab. Achja, ich
für meinen Teil hab das immer zur Gelegenheit genommen, die
neue Firma zu loben. Also sowas wie „…und ausserdem wollte
ich schon immer zu Firma xy, weil…“

nun leider hat das jetzige vorstellungsgespräch ja nichts mit meiner kündigung zu tun. bin seit 01.10 arbeitsuchend und hab mich jetzt unabhängig beworben. da bringt loben im kündigungszusammenhang ja nicht viel :smile:

Hallo summer,

hey, wenn Du nur 4 Monate dort warst ist’s doch eh kein Problem. Da würde ich die Sache mit dem „menschlichen“ mal überhaupt weglassen (könnte man als „zickig“ oder „nicht teamfähig“ missinterpretieren). Jeder Personaler wird Dir glauben, dass sich einfach Dein Eindruck vom Vorstellungsgespräch nicht bewahrheitet hat und der Job nicht hielt was Du Dir davon versprochen hast. Sprich, solche Irrtümer passieren halt. Schön ist’s halt dann immer, wenn Du das fachlich wegargumentieren kannst „Schwerpunkt lag auf x, dabei wollte ich eigentlich y machen - eine Veränderung war nicht möglich - im Vorstellungsgespräch war das nicht klar geworden (oder: hatte sich in die falsche Richtung entwickelt)“

ich muss dazu sagen, dass ich ein sehr gutes arbeitszeugnis
bekommen habe. spielt wohl auch eine rolle.

Na also, dann ist das Problem doch keines :wink:

nun leider hat das jetzige vorstellungsgespräch ja nichts mit
meiner kündigung zu tun. bin seit 01.10 arbeitsuchend und hab
mich jetzt unabhängig beworben. da bringt loben im
kündigungszusammenhang ja nicht viel :smile:

Nö, aber Du kannst doch sagen „in der alten Firma musste ich x machen, dabei will ich y tun“ (und natürlich steht in der Stellenanzeige, dass Du nicht x sondern y tun sollst).

*wink* und viel Erfolg

Petzi

super!! dank dir! jetzt bin ich bereit :smiley:

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