Lohnt sich noch Sparen?

Hallo,

ein gewiss etwas provokante Frage. Aber wenn man die ganzen Diskussionen mitverfolgt, stelle ich mir die Frage, ob es sich wirklich lohnt etwas anzusparen, wenn man später dazu gezwungen wird das Geld zu verbrauchen. Natürlich ist mir klar, das gerade Leute die vermögend sind, Opfer bringen müssen. Aber wenn ich bedenke über 30 Prozent meines Gehaltes gehen sowiso für Steuern und Sozialabgaben drauf und dann auch noch mein hart erspartes Geld ausgeben zu müssen bevor ich einen Lebensunterhalt erhalte, da kommen mir schon meine Zweifel, ob sich ein Leben in Deutschland in derZukunft noch lohnt.

Gruß

Roland

Hallo Roland!

Ein Bürger besitzt Vermögen und seinen Lebensunterhalt bezahlt die Allgemeinheit? So etwa in der Art stellst Du Dir die Sache vor? Erzähle, was Du für richtig und finanzierbar hältst.

Gruß
Wolfgang

Klar doch Roland,

spare, leg dein Geld aber niemals in Deutschland an.Am besten in die Schweiz damit .

Aber verwische sorgfältig alle Spuren.(Keine Papiere,keine Überweisungen u.s.w.)

Und lass dich ruhig von der Allgemeinheit verhalten .Hast lang genug dafür eingezahlt.(Bei Hartz 4 kommt mirs kotzen!Da zahlt einer 20 Jahre Arbeitslosenvers., und bekommt dann dass gleiche wie einer der 1 Jahr einzahlt…)

Feudelio

Hallo!

Bei Hartz 4 kommt mirs :kotzen!Da zahlt einer 20 :Jahre Arbeitslosenvers., und :bekommt dann dass gleiche wie :einer der 1 Jahr einzahlt

Du redest von Hartz IV und im gleichen Atemzug von der Arbeitslosenversicherung. Das sind aber 2 Paar Stiefel. Die Arbeitslosenversicherung ist, wie der Name sagt, eine Versicherung, die im Falle der Arbeitslosigkeit für begrenzte Zeit Zahlungen leistet. Die Höhe der Zahlungen ist von der Höhe der eingezahlten Beiträge abhängig, also von der Höhe des Verdienstes. Diesbezüglich ist die Arbeitslosenversicherung mit jeden anderen Sach- oder Lebensversicherung vergleichbar. Bei Eintritt des versicherten Risikofalls wird gezahlt. Dabei richtet sich die Zahlung nicht nach der Länge der Versicherungsdauer, sondern nach der Versicherungssumme. Das ist überall so, auch bei der Arbeitslosenversicherung und daran ändert sich nichts.

Dagegen war die Arbeitslosenhilfe noch nie eine Versicherungsleistung, sie war schon immer ausschließlich steuerfinanziert, wie auch die Sozialhilfe. Nun werden mit Hartz IV diese beiden steuerfinanzierten Sicherungssysteme (aber nicht das Arbeitslosen geld ) zusammengeführt und erhalten einen gemeinsamen neuen Namen, nämlich ALGII.

An Stelle von vorher 2 getrennten steuerfinanzierten Verwaltungssystemen wird nur noch 1 System gebraucht, das in kommunale Verantwortung übergeht und dabei insgesamt zu einer Vereinfachung der Verwaltung führt. Das Arbeitslosengeld bleibt unangetastet, es bleibt in der Verantwortung der Bundesagentur für Arbeit und wird nach wie vor unabhängig vom vorhandenen Vermögen des Versicherten und seiner Angehörigen gezahlt.

Was bitte bleibt von Deiner Kritik übrig? Was möchtest Du anders geregelt wissen?

Gruß
Wolfgang

Hallo,

die Frage ist völlig normal.

Als ehrenamtlicher Betreuer (früher:Vormund) erlebe ich ständig, wie schnell
angespartes Vermögen verbraucht ist.

Die betrifft die Menschen, die im Alter ins Seniorenheim kommen und dort
erstmal vom Gesparten (plus Pflegegeld, falls zutreffend) leben müssen. Später
fallen sie der Sozialhilfe anheim.

Zum Verständnis: ich finde es völlig in Ordnung, dass vermögende Menschen ihren
Anteil an den Kosten tragen.

Aber als einfacher Bürger stelle ich fest, dass es sich vor diesem Hintergrund
nicht lohnt, im Alter noch Ersparnisse zu haben. Dann eben lieber den
Nichten/Verwandten/Kindern rechtzeitig etwas zukommen lassen.

Es kann ja mal ein Statistik-Bewanderter schreiben, wie viele Rentner in ein
Heim kommen.

Es sit traurig, aber wer heute mit 50000 Euro ins Heim kommt ist dieses Geld in
wenigen Jahren los.

Gruss

Andreas

Hallo Andreas!

Aber als einfacher Bürger :stelle ich fest, dass es sich :vor diesem Hintergrund
nicht lohnt, im Alter noch :Ersparnisse zu haben.

Das sehe ich anders: Je mehr Geld vorhanden ist, desto besser. Man muß sich allerdings von der Mentalität der Leute in der Schlange an der Supermarktkasse verabschieden. Dort werden nämlich viele von der totalen Überraschung getroffen… huuuch, ich brauch ja mein Portemonnaie und das fällt natürlich erst auf, wenn schon alle Waren an der Kasse registriert wurden. Ähnlich völlig unerwartet scheint Menschen das Altwerden zu treffen. Es scheint ganz und gar überraschend zu sein, daß die Beweglichkeit nachläßt, die zu engen Türen, zu steilen Treppen und das viel zu enge Badezimmer im Dachgeschoß nicht mehr geeignet sind. Genau so überraschend friert und schneit es im Winter und werden Außentreppen rutschig.
Weil das alles so völlig unvorhersehbar geschieht, kommt kaum jemand auf die Idee, Haus und Garten von vornherein oder wenigstens noch in jüngeren Jahren behinderten- und altengerecht zu bauen oder umzubauen. Statt dessen kommen etliche alte Menschen in ihrer gewohnten Umgebung nicht mehr klar, verlassen das ein Leben lang abgezahlte Haus, um monatlich irrwitzige Beträge in einem Altenheim zu bezahlen, bei der Gelegenheit einen erheblichen Teil an persönlicher Freiheit abzugeben und absehbar zum Taschengeld- und Sozialhilfeempfänger zu werden.

Ein Notruftaster um den Hals gehängt, mehrmals täglich vorbeikommendes eigenes (!) Personal, Essen auf Rädern und der alte Mensch bleibt bis zum letzten Atemzug Herr des Geschehens und wird nicht zum Sozialhilfeempfänger. Mit Ausnahme von Demenzkranken ist das ein gangbarer Weg, der allerdings Geld voraussetzt, das nicht schon zu Lebzeiten an Kinder und sonstige Verwandte verteilt wurde.

Auch im Alter gilt: Suchst Du eine hilfreiche Hand, nimm Deine eigene.

Gruß
Wolfgang

1 Like

wie bei anderen Versicherungen auch !

3,75 % von 3000 € = 112 € im Monat

Ist mir zuviel !

Bitte den Arbeitgeberanteil nicht herausrechnen.Zahl ich doch irgendwie mit.

Gruß Feudelio

Hallöchen,

Bei Hartz 4 kommt mirs kotzen!Da zahlt
einer 20 Jahre Arbeitslosenvers., und bekommt dann dass
gleiche wie einer der 1 Jahr einzahlt…)

den Unterschied zwischen ALG 2 und ALG hat Wolfgang schon hinreichend erklärt.

Wenn Du eine Ungerechtigkeit darin siehst, daß derjenige, der 20 Jahre einzahlt die gleichen Leistungen erhält, wie einer, der nur 5 Jahre eingezahlt hast, willst Du nicht mehr soziale Gerechtigkeit, sondern weniger.

Es ist schlicht und ergreifend so, daß derjenige, der länger einzahlt, demjenigen, der kürzer eingezahlt hat, die Zahlungen sichert. Wenn jeder entsprechend seiner Einzahlungsdauer Zahlungen empfangen würde, wäre somit das Solidaritätsprinzip (was ja dem ganzen Schwachsinnssystem von Renten, Arbeitslosen- und gesetzlicher Krankenversicherung zugrunde liegt) ausgehebelt.

Gruß,
Christian

wie bei anderen Versicherungen auch !

3,75 % von 3000 € = 112 € im Monat

Ist mir zuviel !

In Ordnung. Wenn Du nicht soviel zahlen willst, wo soll das Geld für ein Jahr Arbeitslosengeld dann herkommen?

Nebenbei bemerkt: Für das, was Du in einem Jahr Arbeitslosigkeit an Leistungen erhälst, gehen zehn Jahre Deiner Beiträge drauf. Immer noch zuviel, wenn man die derzeitige wirtschaftliche Situation betrachtet und die Tatsache einbezieht, daß manche Menschen nicht erst nach zehn oder zwanzig Jahren Berufstätigkeit arbeitslos werden, sondern vielleicht nach zwei oder vier Jahren?

Gruß,
Christian

Hallo!

In Ordnung. Wenn Du nicht soviel zahlen willst, wo soll das
Geld für ein Jahr Arbeitslosengeld dann herkommen?

Nebenbei bemerkt: Für das, was Du in einem Jahr
Arbeitslosigkeit an Leistungen erhälst, gehen zehn Jahre
Deiner Beiträge drauf. Immer noch zuviel, wenn man die
derzeitige wirtschaftliche Situation betrachtet und die
Tatsache einbezieht, daß manche Menschen nicht erst nach zehn
oder zwanzig Jahren Berufstätigkeit arbeitslos werden, sondern
vielleicht nach zwei oder vier Jahren?

Vergleiche hinken fast immer,aber wenn ich überleg dass ich für eine Privathaftpflicht 50 € im Jahr zahl , und die mir im Schadensfall eine Million hinlegt…

Und wenn ich dann den Riesenbatzen an bezahlter Arbeitslosenvers. mir so ausmale.

Ein Versicherungsexperte könnte das sicher besser berechnen.

Aber vielleicht tue ich euch unrecht und das Risiko arbeitslos zu werden rechtfertigt diese hohen Beiträge.

Gruß Feudelio

Hallo,

Vergleiche hinken fast immer,aber wenn ich überleg dass ich
für eine Privathaftpflicht 50 € im Jahr zahl , und die mir im
Schadensfall eine Million hinlegt…

ob das noch ein Hinken ist? Dem Vergleich scheint ein Bein amputiert worden zu sein :wink:

Bei Versicherungen geht es u.a. um den sog. Erwartungswert, d.h. Schadenswahrscheinlichkeit * Schadenshöhe. Wenn die ALV gescheit kalkuliert würde, würde sie (vereinfacht gesagt) auch so kalkuliert werden, d.h. auszuzahlendes Arbeitslosengeld * Wahrscheinlichkeit des Arbeitsplatzverlustes. Die Wahrscheinlichkeit eines Arbeitsplatzverlustes liegt im Augenblick gaaaanz grob gesagt bei rd. 15% (Anzahl der Arbeitslosen/Anzahl der Arbeitnehmer, das auszuzahlende Arbeitslosengeld irgendwo im Bereich von 10.000 Euro, d.h. Schadenserwartungswert je Versichertem rd. 1.500 Euro und da sind wir schon im Bereich des Jahresbeitrags der ALV. (Vorsicht: eher näherungsweise Rechnung).

Bei der Privathaftpflicht kannst Du mal eine ähnliche Rechnung durchführen. Die durchschnittliche Schadenshöhe liegt bei vielleicht 500 Euro, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Schadens ist, weiß ich nicht, aber 10% scheinen mir doch schon sehr hochgegriffen. Im Zweifel ist die Haftpflichtversicherung also noch teurer als die ALV :wink:

Gruß,
Christian

1 Like

Ok,

machen wir so weiter und teilen Deutschland in Regionen auf in denen mehr oder weniger Beitrag gezahlt werden muß und so weiter…

Gruß
Feudelio

Hallo Feudelio,

wie bei anderen Versicherungen auch !

3,75 % von 3000 € = 112 € im Monat

Ist mir zuviel !

3,75% bedeutet, dass in der Versicherung nach durchschnittlich knapp einem Jahr (100/3,75 x angenommen 60% ALG vom letzten Netto) so viel Geld ist, um einen Monat Arbeitslosengeld zu zahlen.

Da es eine Versicherung ist, benötigt man ganz viele Arbeitnehmer, die niemals arbeitslos werden, um die große Zahl der (Langzeit-)arbeitslosen unterstützen zu können.

Für mich gibt es nur 3 Möglichkeiten:

  1. Reduzierung des Verwaltungsaufwandes beim Arbeitsamt (irgendeiner sagte mal, dass von 90.000 Mitarbeitern dort nur 10.000 in der Vermittlung, der Rest in der Verwaltung tätig sind.)
  2. Reduzierung der Zahlen an Arbeitlose (Höhe und Zeitraum)
  3. Senkung der Kosten für den Staat durch Übernahme von Tätigkeiten durch Arbeitslose (z.B. im Pflegedienst)

Von einer Verbreiterung der Basis halte ich nichts, denn der kurzzeitig höheren Beitragszahlung stehen anschließend jede Menge Ansprüche gegenüber (siehe auch bei der Rentenversicherung), was sich recht schnell als Boomerang zeigen wird.

Grüsse

Sven

hallo roalnd,

ja, um im alter soviel geld zu haben, daß man vom staat unabhängig ist.
also richtig viel geld durch möglichste gute geldanlage machen.
*hüstel*
wenn ich in rente geh, wird es einfach keine rentenzahlungen mehr geben, weil alles alle ist.
da mache ich mir keine illusion, trotz der versprechen der politiker.

strubbel
N:open_mouth:)

Hallo Roland,

es lohnt sich. Wenn Du aber davon ausgehst, mit 40 Sozialhilfe beziehen zu müssen, dann tus nicht. Oder wenn Du sowieso davon ausgehst, mit 65 ins Wachkoma zu fallen, dann tus auch nicht. Aber wenn das, wie bei der Mehrheit der Menschen, nicht eintrifft, dann ist es wirklich schön, sich nicht nur den Hunger stillen zu können…
Und im übrigen kann Sparen auch intelligent betrieben werden.
Ich habe Kunden von 70 Jahren, die sind wohlauf und geben das Geld mit beiden Händen aus. 3 ganz große Reisen pro Jahr. Kenne aber auch gleichalte, auch gesund, die schauen nur nach Sonderangeboten im Supermarkt, weil es eben sonst nicht reicht.
Spare also weiter, mein Rat jedenfalls.

Gruß
Boris

Hallo Wolfgang,

natürlich muss ein gewisser Teil des Vermögens angetastet werden. Es stellt sich bloss die Frage wie viel?
Zur Zeit gehen über 30 Prozent von meinem Gehalt für Steuern und Sozialabgaben drauf, meine Mutter muss ich auch noch unterstützen, da sie in einem Monat soviel Rente erhält wie der Deutsche Bank Chef vielleicht in einem Restaurant ausgibt. Obwohl die Rentenbeiträge steigen (20 Prozent kommen bestimmt) bekomme ich im Alter weniger, die Rente wird dann auch noch besteuert und das Vermögen für das ich mich jahrzehntelang abgeschuftet habe geht auch noch weg.
Noch mehr?
Noch mehr Zuzahlungen bei Krankheitskosten bei gleichbleibenden oder steigenden Kassenbeiträgen, Gehaltserhöhungen die höchstens für Sparmenü bei Mc Donalds reichen, Weiterbildungsmaßnahmen die ein Schweinegeld kosten nur um doch den gleich Mist weiter zu arbeiten (ist ja nur Arbeitsplatzsicherung…) und dann noch sparen??
Gruß
roland

Ein Bürger besitzt Vermögen und seinen Lebensunterhalt bezahlt
die Allgemeinheit? So etwa in der Art stellst Du Dir die Sache
vor? Erzähle, was Du für richtig und finanzierbar hältst.

Gruß
Wolfgang

Hi,

natürlich muss ein gewisser Teil des Vermögens angetastet
werden. Es stellt sich bloss die Frage wie viel?
Zur Zeit gehen über 30 Prozent von meinem Gehalt für Steuern
und Sozialabgaben drauf, meine Mutter muss ich auch noch
unterstützen, da sie in einem Monat soviel Rente erhält wie
der Deutsche Bank Chef vielleicht in einem Restaurant ausgibt.
Obwohl die Rentenbeiträge steigen (20 Prozent kommen bestimmt)
bekomme ich im Alter weniger, die Rente wird dann auch noch
besteuert und das Vermögen für das ich mich jahrzehntelang
abgeschuftet habe geht auch noch weg.

wenn Du Vermögen behälst und gleichzeitig Hilfe vom Staat bekommst, hinderst Du die Beitrags- und Steuerzahler in Höhe der Beiträge und Steuern daran, eigenes Vermögen aufzubauen. Ist das fair?

Gruß,
Christian