Der Weg zum Steuerberater

Guten Morgen,

Welcher Weg zum Steuberberater ist der bessere?
Der über eine Kaufmännische Ausbildung oder erst BWL studieren und dann Steuerberater?
Mfg :wink:

das kann man so nicht sagen!

Einer studiert lieber erst und macht dann seine Praxiserfahrungen, der andere macht erst eine Ausbildung, um zu sehen, ob ihm das überhaupt liegt usw.

Kommt auch etwas auf die finanziellen Möglichkeiten an und auf Studien- oder Ausbildungsplatz…

E.

Welcher Weg zum Steuberberater ist der bessere?
Der über eine Kaufmännische Ausbildung oder erst BWL studieren
und dann Steuerberater?

Der BWL-Weg, ganz klar.

  1. Es dauert auch nicht länger.
  2. Man hat als Dipl.-Kfm oder Master ein ganz anderes „Standing“ beim Mandanten (zumindest wenn man größere Firmen und nicht nur „Pommesbuden“ als Klienten haben will)
  3. Die Durchfallquote im StB-Examen ist bei den „Praktikern“ fast doppelt so hoch, weil diese einfach nicht genug Klausurerfahrung haben.

Falls Belege zu letzterem gewünscht werden, kann ich gerne nochmal suchen und etwas entsprechendes einscannen.

Dipl.-Kfm. Alfred Gesierich
Steuerberater
Steuerberatung am Ammersee
http://www.ammersee-steuerberater.de/

Moinsen,

ob nun BWL-Studium oder kaufmännische Ausbildung hängt von einem ganz persönlich ab. Es gibt auch viele, die kombinieren: Erst Ausbildung, dann Studium, dann Berater.

Der Vorteil des Studiums ist, dass man das theoretische Lernen kann, was den Praktikern fehlt und es dann erst lernen müssen. Wie bereits erwähnt, ist die Durchfallquote sehr hoch, auch bei den Theoretikern. Es gibt auch viele Praktiker, die die Prüfung auf Anhieb geschafft haben.

Der Vorteil der kaufmännischen Ausbildung ist der Einblick in die steuerberatenen Berufe und deren Alltag. Da kann man dann feststellen, dass auch ein „Feld-Wald-und-Wiesen“-Steuerberater bzw. „Pommes-Buden“-Steuerberater durchaus hohes Ansehen genießt und auch Geld bringt.

Man muss überlegen, wo man später als Steuerberater arbeiten will. In einer Steuerberaterkanzlei oder bei einer Unternehmensberatung. In einer Kanzlei wird man nicht reich, hat aber immer alle Aspekte der Steuerberatung im Blick. In der freien Wirtschaft wird man sich spezialisieren.

IMHO ist eine Kombination immer der bessere Weg, denn so kann man erkennen, was einem liegt. Das ist aber nur eine von vielen Ansichten :wink:

Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!
e

  1. Man hat als Dipl.-Kfm oder Master ein ganz anderes
    „Standing“ beim Mandanten

du meinst bei den wenigen schlipsträgern in deinem kaff…

(zumindest wenn man größere Firmen
und nicht nur „Pommesbuden“ als Klienten haben will)

genau die machen es aus…

  1. Die Durchfallquote im StB-Examen ist bei den „Praktikern“
    fast doppelt so hoch, weil diese einfach nicht genug
    Klausurerfahrung haben.

sondern sich mit dem auskennen, was wirklich relevant ist im leben eines steuerberaters… die quoten sind von den kammern so gesteuert, damit die pfründe geschützt sind, aber auch das wird in kürze geschichte sein, wenn diese mafiöse struktur endlich ad absurdeum geführt wird und der verbraucher ehrliche und vor allen dingen preisgerechte angebote bekommt…

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!!! Extrasternchen !!!
owT

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Noch eine Möglichkeit:

Studium beim Finanzamt mit Abschluss Dipl. Finanzwirt (FH)

Vorteil: Dauer 3 Jahre, monatliches Gehalt ~960€, man kennt später seinen „Gegenspieler“, Abwechslung Theorie und Paktika (am Finanzamt),
Durchfallquote beim Steuerberaterexamen ist nicht so hoch

Nachteil: recht anspruchsvoll, Einstellungsvoraussetzungen, evtl. Verpflichtung ein paar Jahre dabei bleiben zu müssen

Hallo,

tja, solche Antworten kommen dabei raus, wenn jemand nur seine persönlichen Erfahrungen wiedergibt, ohne über den Tellerrand hinauszuschauen (eine Fähigkeit, die ein Steuerberater meines Erachtens aber dringend braucht).

Der BWL-Weg, ganz klar.

  1. Es dauert auch nicht länger.
  2. Man hat als Dipl.-Kfm oder Master ein ganz anderes
    „Standing“ beim Mandanten (zumindest wenn man größere Firmen
    und nicht nur „Pommesbuden“ als Klienten haben will):

Die Mandanten wollen eine gute und effektive Steuerberatung. 99% der Mandanten ist es so was von egal, ob auf der Visitenkarte Dipl.Kfm, Master, Bachelor oder was auch immer steht.
Und um das resliche 1% ist es nicht schade.
Ein Dipl.Kfm oder Master ist nicht automatisch ein besserer Steuerberater.
Ein guter Steuerberater wird man durch Praxiserfahrungen und beständige Fortbildung auch nach dem Examen, nicht durch irgendwelche Zusatzqualifikationen, die man VORHER erworben hat.

„Pommesbuden“ sind wichtig.
Bricht eine große Firma als Mandant weg, kann schon mal die Existenz gefährdet sein.
Eine „Pommesbude“ mehr oder weniger fällt aber nicht ins Gewicht.
Gar nicht erst zu reden von „einfachen“ Steuererklärungen „kleiner“ Leute.
Die Masse machts in dem Fall.

  1. Die Durchfallquote im StB-Examen ist bei den „Praktikern“

fast doppelt so hoch, weil diese einfach nicht genug
Klausurerfahrung haben.:

Seltsam, in meinem Kurs zum Examen waren sämtliche Vorbildungen bunt gemischt. Die Durchfallquote ist aber in allen Gruppen ungefähr gleich gewesen.
Es gibt Praktiker die die Prüfung mit Bravour bestehen, es gibt aber auch Theoretiker, die mit Pauken und Trompeten durchfallen.
Es gibt hier keinen allgemeingültigen Weg, der für alle gültig ist. Das muss jeder für sich selbst herausfinden.
Ich würde mir nie anmaßen meinen Weg des reinen Praktikers als den Königsweg zu bezeichnen. Er war für mich richtig, muss es aber für Andere nicht sein.

Für ein erfolgreiches Examen braucht man folgendes:
Nervenstärke, Mut zur Lücke, Glück, Glück und natürlich Glück.

Falls Belege zu letzterem gewünscht werden, kann ich gerne
nochmal suchen und etwas entsprechendes einscannen.

Dipl.-Kfm. Alfred Gesierich
Steuerberater
Steuerberatung am Ammersee
http://www.ammersee-steuerberater.de/:

Diese penetrante Werbung verkneife ich mir hier, weil ja sowieso jeder hier per E-Mail Kontakt aufnehmen kann.

Gruß
Lawrence

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Also, ich wollte hier niemanden kränken und zurücksetzen.

Es gibt selbstverständlich hervorragende Steuerberater, die kein BWL-Studium absolviert haben.

Aber ich bleibe dabei, dass zur betriebswirtschaftlichen Beratung der Klienten ein solches nicht hinderlich ist.

Und wenn der Themenersteller vor der Wahl steht „BWL-Studium oder nicht“, würde ich persönlich ihm halt zum Studium raten.

Viele Grüße
Alfred Gesierich

PS: Und selbstverständlich wollte ich auch keinen Pommesbuden-Betreiber verletzen.

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!!! Extrasternchen !!!
Danke, das spricht mir aus der Seele!

Den Mandanten geht es nicht um den Titel sondern um die effektive Betreuung.

Ich habe den Studienweg versucht und habe festegstellt, dass ich mehr der Praktiker bin. Und dennoch habe ich die Fachwirtprüfung bestanden, obwohl hier auch angeblich eine hohe Durchfallquote bei den Praktikern vorliegen soll.
Angeblich, denn eben, wie bereits erwähnt, wird mit der Durchfallquote schon gesteuert, dass der Berufsstand der Steuerfachwirte/ -berater anders als bei den Rechtsanwälten elitär bleibt. Und einige bilden sich dann durchaus auch was auf den Titel ein. Können sie ja auch, denn es ist eine Leistung, diese Prüfung zu machen. Ich kenne genügend Leute in meinem Umfeld, die die Prüfung gemacht haben. Einige - auch Theoretiker - sind gescheitert. Einige - auch Praktiker - haben bestanden. Aber lieber punkte ich mit meinem Können als mit meinem Titel.

Und manch einer, der vielleicht mal versucht hat, diesen Titel zu erhalten, aber an der Prüfung gescheitert ist, ist besser und kompetenter als ein Titelträger…

Ob nun Studium oder Praxis - bei der Prüfung kommt letztendlich kommt es darauf an, ob man in der Lage ist sich theoretisches Wissen anzueignen, was nach der Prüfung keinen mehr interessiert…

Aber zurück zum Fragesteller:
Wie bist du zu dem Wunsch gekommen, Steuerberater werden zu wollen? Hast du schon Einblicke gehabt, was Steuerberatung sein kann?
Ich denke, darüber sollte man sich auch Gedanken machen, als gleich nach diesem Titel zu greifen.

In diesem Sinne und frei nach dem Motto „Wer nix wird wird Wirt!!“
e

Ob nun Studium oder Praxis - bei der Prüfung kommt
letztendlich kommt es darauf an, ob man in der Lage ist sich
theoretisches Wissen anzueignen, was nach der Prüfung keinen
mehr interessiert…

…das ist ja das perfide an der sache: du kannst den beruf 20 jahre ausüben und alle facetten bedienen und wenn du dann die prüfung machen würdest, dann reicht es vielleicht für 10%.

diese form der berufsordnung ist mittlerweile völlig weltfremd und nicht mehr zeitgemäß. aber ich rechne damit, dass sich auch dort einiges tut in den nächsten jahren und vor allen dingen die buchhalter weitreichend in ihren befugnissen gestärkt werden.

dienstleistung regelt man über angebot und nachfrage und nicht über verbote. aber jeder hat halt seine lobby…

ich muss z.b. dem alleinkämpfenden fliesenleger erklären, der ne jahresbuchhaltung bringt, dass er für einen tag arbeit einer 20jährigen gehilfin soviel berappen muss, wie er in einer woche erknechten kann… und das schlimme an der sache ist, dass es für ihn überhaupt keine alternative gibt…

wenn er dann mit seinem kastenwagen neben dem A8 vom chef parkt, denkt er sich den rest…