Rückkauf der Lebensversicherung

Morgen zusammen, eine Frage;ich habe 1993 eine Kapitallebensversicherung abgeschlossen.Jetzt möchte ich mir das Geld auszahlen lassen, mache ich Verluste?Die LV würde im Normalfall noch 20Jahre laufen.Ist es überhaupt ratsam eine LV zu kündigen?
Danke schon mal im Voraus
Anna

Hallo!

Morgen zusammen, eine Frage;ich habe 1993 eine
Kapitallebensversicherung abgeschlossen.Jetzt möchte ich mir
das Geld auszahlen lassen, mache ich Verluste?

Ja, Verluste werden gemacht. Lasse Dir doch vorher den Rückkaufswert mitteilen und entscheide dann ob es sich lohnt.

Die LV würde im
Normalfall noch 20Jahre laufen.Ist es überhaupt ratsam eine LV
zu kündigen?

Wenn Du das Geld brauchst, hast Du kaum eine andere Wahl. Von der Möglichkeit des Policendarlehens halte ich nicht so viel, muß aber jeder selber wissen.

Generell solltest Du noch wissen, das Du bei Kündigung des Altvertrages und zukünftigem Abschluß eines Neuvertrages andere Konditionen bekommen wirst. Dies ist sowohl auf den Garantiezins als auch auf die steuerlichen Aspekte bezogen für Dich schlechter.

Gruß

Martin

Hallo Anna,

nach ziemlich genau zwölf Jahren Laufzeit (und noch 20 bevorstehenden Beitragsjahren) dürfte der Rückkaufswert etwa den eingezahlten Beiträgen entsprechen … den Wert können Sie bei der Gesellschaft erfragen oder aus Ihrer Police ersehen.

Wie hoch die Verluste sind ist meines Erachtens abhängig davon, welche Ziele Sie haben und auch davon, wie notwendig Sie heute dieses Geld benötigen um z.B. nicht anderweitig in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Angenommen Sie möchten in entsprechender Höhe weiterhin Altersvorsorge betreiben, kündigen oder verkaufen die Police (wenn dies aufgrund der lange Laufzeit möglich ist) und investieren diesen Beitrag in eine Police mit deutlich höherer Rendite - ist das letztendlich ein Verlust?

Nur ein kurzes Zahlenbeispiel hierzu:

Eine Altersvorsorge-Police mit 30 Jahren Laufzeit die mit monatlich 300 Euro bedient wird und sich zu 2% p.a. rentiert bringt gerade mal 150.000 Euro an Ablaufleistung, eine Police mit 7% p.a. ca. 350.000 Euro. Hoffe die Zahlen stimmen soweit, habe ich schnell im Kopf berechnet :wink:

Gruß, Alexander

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Hallo,

bei der Kündigung auf jeden Fall auf die Einhaltung der 12-Jahresfrist achten. Bei Laufzeit kürzer 12 Jahre wird der Ertrag steuerpflichtig.

Wenn dringend Geld für einen kurzen Zeitraum benötigt wird, besteht die Möglichkeit ein sog. Policendarlehen von der Versicherung zu bekommen. Die Versicherung leiht einem quasi das eigene Geld. Dies ist günstiger als ein Bankkredit und häufig besser als eine Kündigung.

Es gibt Gesellschaften, die gebrauchte Lebensversicherungen aufkaufen und mehr zahlen als der aktuelle Rückkaufswert. Wenn der Rückkaufswert gross genug ist, einfach mal googeln.

Halle Anna, Verluste machst Du sicher. Die ersten Beiträge einer LV zahlst Du im Wesentlichen für den entstandenen Verwaltungsaufwand (jede VErsicherung natürlich anders). Dieses Geld ist also auf jeden Fall schon mal weg. Danach kommst Du sozusagen langsam ins Plus - es ergibt sich der sogen. Rückkaufswert. Wie hoch der ist, kannst Du bei Deiner Gesellschaft erfragen. Je nachdem könnte es sich für Dich auch besser rechnen, wenn Du die Versicherung ruhen lässt - auch diese Möglichkeit gibt es, falls Du den Beitrag nicht mehr erbringen kannst. Es ist also absolut sinnvoll, nicht einfach zu kündigen und auszahlen zu lassen, sondern sich - abhängig von Deinen Wünschen, Deiner Situation und Deinem Vertrag - beraten zu lassen!
Alles Gute! Eva

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Hallo Anna,
angesichts der Antworten auf Ihren Beitrag möchte ich einen ganz wertvollen Satz ins Gedächtnis rufen: „Lebensversicherungen sind nur ein Stück Papier, und das ist nicht viel Wert!“. Ich hoffe dieser Satz wird verstanden.

Mit einer Kündigung verlieren Sie Geld?
Ich behaupte, dass Sie mit jeder Beitragszahlung Geld verlieren!

Es ist günstiger eine LV beitragsfrei zu stellen als zu kündigen?
Beitragsfreie LVs verursachen laufende Kosten! Sie haben eine Restlaufzeit von 20 Jahren.

Und der Schlussgewinn?
Tja, vor Jahren hörte ich schon von einer Gesellschaft, die dem LV-Sparer zum Schluss weniger auszahlte als wenn er seinen Vertrag vorher gekündigt hätte. Wie gesagt, Sie haben eine Restlaufzeit von 20 Jahren.

Und vielleicht noch ne wichtige Info: Das garantierte Kapital ist Ihnen nicht sicher! Garantien können genauso gekürzt werden, wenn es dem Unternehmen schlecht geht. :wink:

Gruß, Alexander

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Mit einer Kündigung verlieren Sie Geld?
Ich behaupte, dass Sie mit jeder Beitragszahlung Geld
verlieren!

hmm, behaupten kann man viel

Es ist günstiger eine LV beitragsfrei zu stellen als zu
kündigen?
Beitragsfreie LVs verursachen laufende Kosten! Sie haben eine
Restlaufzeit von 20 Jahren.

Das ist richtig. Man sollte schon schauen, ob der garantierte Wert bei Ablauf im Vergleich zum aktuellen Rückkaufswert unter Berücksichtigung der (vielen) Jahre Laufzeit eine akzeptable Rendite ergibt

Und der Schlussgewinn?
Tja, vor Jahren hörte ich schon von einer Gesellschaft, die
dem LV-Sparer zum Schluss weniger auszahlte als wenn er seinen
Vertrag vorher gekündigt hätte. Wie gesagt, Sie haben eine
Restlaufzeit von 20 Jahren.

Also von dieser Gesellschaft hab ich zwar noch nicht gehört, allerdings könnte ich mir Vertragskonstellationen vorstellen, wo aufgrund eines hohen Alters gepart mit entsprechendem hohem Versicherungsschutz (und möglicherweise Risikozuschlägen wegen Vorerkrankungen) zu Vertragsende der Versicherungsschutz mehr kostet als eigentlich Beiträge dafür gezahlt werden.

Und vielleicht noch ne wichtige Info: Das garantierte Kapital
ist Ihnen nicht sicher! Garantien können genauso gekürzt
werden, wenn es dem Unternehmen schlecht geht. :wink:

Stimmt. Es könnte auch eine Revolution kommen, alle enteignet und die DDR neugegründet werden.
Aber im Ernst: eine Garantie ist eine Garantie und da muss es schon mehr als einem Unternehmen so schlecht gehen, dass ein Aufsichtsamt einen Eingriff in Garantien zulässt. Aber das kann man natürlich genausowenig ausschließen wie den Fall, dass ein großer Meteor in Europa einschlägt und einige Länder mit den dazugehörigen Unternehmen weg sind…
:wink:

Viele Grüße
Thomas

Mit einer Kündigung verlieren Sie Geld?
Ich behaupte, dass Sie mit jeder Beitragszahlung Geld
verlieren!

hmm, behaupten kann man viel

Es ist günstiger eine LV beitragsfrei zu stellen als zu
kündigen?
Beitragsfreie LVs verursachen laufende Kosten! Sie haben eine
Restlaufzeit von 20 Jahren.

Das ist richtig. Man sollte schon schauen, ob der garantierte
Wert bei Ablauf im Vergleich zum aktuellen Rückkaufswert unter
Berücksichtigung der (vielen) Jahre Laufzeit eine akzeptable
Rendite ergibt

Und der Schlussgewinn?
Tja, vor Jahren hörte ich schon von einer Gesellschaft, die
dem LV-Sparer zum Schluss weniger auszahlte als wenn er seinen
Vertrag vorher gekündigt hätte. Wie gesagt, Sie haben eine
Restlaufzeit von 20 Jahren.

Also von dieser Gesellschaft hab ich zwar noch nicht gehört,
allerdings könnte ich mir Vertragskonstellationen vorstellen,
wo aufgrund eines hohen Alters gepart mit entsprechendem hohem
Versicherungsschutz (und möglicherweise Risikozuschlägen wegen
Vorerkrankungen) zu Vertragsende der Versicherungsschutz mehr
kostet als eigentlich Beiträge dafür gezahlt werden.

Und vielleicht noch ne wichtige Info: Das garantierte Kapital
ist Ihnen nicht sicher! Garantien können genauso gekürzt
werden, wenn es dem Unternehmen schlecht geht. :wink:

Stimmt. Es könnte auch eine Revolution kommen, alle enteignet
und die DDR neugegründet werden.
Aber im Ernst: eine Garantie ist eine Garantie und da muss es
schon mehr als einem Unternehmen so schlecht gehen, dass ein
Aufsichtsamt einen Eingriff in Garantien zulässt. Aber das
kann man natürlich genausowenig ausschließen wie den Fall,
dass ein großer Meteor in Europa einschlägt und einige Länder
mit den dazugehörigen Unternehmen weg sind…
:wink:

vgl. VAG §§ 124 ff.
Danach stehen den Lebensversicherern insgesamt ca. 1 Mrd. Euro bei einem Schadensfall zur Verfügung. Bei Schadensfällen, die über diese Grenze von 1 Mrd. Euro hinausgehen, können jedoch auch die Versicherten des angeschlagenen Unternehmens selbst in die Pflicht genommen werden. So sieht das verabschiedete Gesetz für diesen Fall einen Selbstbehalt der Versicherten von bis zu 5% der garantierten Leistungen vor. Vorzeitige Kündigungen der Vertragsbeziehungen können von der Aufsichtsbehörde verhindert werden. Was passiert wenn 1 Mrd. Euro nicht ausreichen: Sollte die freiwillige Branchenlösung der Versicherer (Protektor) dann nicht mehr greifen, wird direkt auf die Kundengelder zurückgegriffen. Bis zu 5% der garantierten Leistungen eines Policeninhabers können dann ersatzlos gestrichen werden. Das BAFin kann eine vorzeitige Kündigung der Verträge untersagen, damit der betroffene Versicherer nicht zusätzlich in Liquiditätsnöte kommt. Die Kunden können dann nicht mehr auf ihre eigenen Einlagen zurückgreifen. Darüber hinaus können bei Bedarf auch die ersicherungs- und Tarifbedingungen geändert werden.

Viele Grüße
Thomas

Viele Grüße,
Alexander

Achja, zu den 5% Kürzungen und Verbot von Vertragsstornierungen kommt noch hinzu dass die Lebensversicherten direkt haften wenn diese freiwillige Regelung nicht mehr greift.

Der Fall der Winzlingsgesellschaft Mannheimer kostet fast 500.000 Euro. Will damit sagen: 1 Mrd. ist zur Sicherung von Kundengeldern nicht viel Geld und bietet somit auch wenig Schutz. Deutsche Lebensversicherer sind in der Krise und werden es weiterhin wohl bleiben.

Aber ist nur meine Meinung. 80.000.000 LVs in Deutschland zeigen, dass ich mit meiner Meinung ziemlich alleine dastehe. Was bin ich für ein unwissender dummer Finanzberater :wink:

Hallo Alexander Schuller,

sicher, wer der Meinung ist, dass einige Versicherungsunternehmen Pleite gehen (Protektor sichert ja nur ca. 5 Milliarden ab), der sollte sein Geld dann eben nicht bei einer Versicherung anlegen, sondern lieber bei einer Bank. Oh, moment, auch Banken könnten ja pleite gehen - wie sieht deren Sicherungseinrichtung aus, wenn es da mehrere erwischt… dann doch lieber in Aktien? Geld unters Kopfkissen? oder oder?

Ich behaupte ja nicht, dass so ein Szenario gänzlich ausgeschlossen ist, nur in dem Posting, auf das ich mich bezog klang es doch eher so, als ob eine Versicherungsgesellschaft nach Gutdünken einfach so garantierte Leistungen kürzen kann - UND DEM IST EBEN NICHT SO.

Das habe ich nie behauptet. Ich könnte sogar sagen, für einen Finanzberater kennst du dich gut aus.
Trotzdem - ich überlege eben, was ein Finanzberater, der damit rechnet, dass einige Versicherungsunternehmen pleite gehen, als sichere Alternativen seinen Kunden anbietet.

Viele Grüße

Thomas

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Thomas

Das habe ich nie behauptet. Ich könnte sogar sagen, für einen
Finanzberater kennst du dich gut aus.

Danke, bin ich froh, dass es noch Menschen gibt die sich auf so hohem (Wissens-) Niveau befinden um mir wertend schmeicheln zu können :wink:

Trotzdem - ich überlege eben, was ein Finanzberater, der damit
rechnet, dass einige Versicherungsunternehmen pleite gehen,
als sichere Alternativen seinen Kunden anbietet.

Schon mal gehört, dass ein guter Finanzberater in Deutschland Kunden hat :wink: *lach* … da ich mich seit fast einem Jahrzehnt mit Kapitalmärkten beschäftige werde ich im Notfall das eine oder andere Produkt aus dem Hut zaubern :wink:

Gruß, Alexander