Was heißt Portfolio?

Im Garber Wirtschaftslexikon findet sich
Portfolio, Portefeuille; Bezeichnung in der Kapitalmarkttheorie für den Bestand von Wechseln (Wechsel-P.) oder anderen Wertpapieren (Effekten-P.) eines Investors.

In unseren BWL-Vorlesungen schein es sich aber beim Protfolio um einen generischen Begriff zu handeln, den man überall benutzen kann, zu welchem Zweck auch immer :wink:

Hat jemand genauere Erklärungen?

Marktportfolio, portfoliogestützte Innovationsfelder, Portfolio-Methode, Portfolio-Matritzen, Technologieportfolio, F&E-Portfolio, Produkt-Portfolio (Und das war nur die Vorlesung von heute)

Ralph

Hallo Ralf,

nur mal ein paar Anregungen, in welchem Sinne der Begriff „Portfolio“ benutzt wird:

Port|fo|lio das; -s, -s : 1. a) mit Fotografien ausgestatteter Bildband (Buchw.); b) Mappe mit einer Serie von Druckgrafiken od. Fotografien eines od. mehrerer Künstler (Kunstw.). 2. (selten) svw. Portefeuille (3) . 3. (Jargon) schematische Abbildung zusammenhängender Faktoren im Bereich der strategischen Unternehmensplanung (Wirtsch.).

Quelle: DUDEN - Das große Fremdwörterbuch

Port|fo|li|o|in|ves|ti|ti|on die; -, -en: Kauf ausländischer Wertpapiere durch Inländer als ausschließlich ertrags- u. risikoorientierte Kapitalanlage (Wirtsch.).

Quelle: DUDEN - Das große Fremdwörterbuch

Port|fo|li|o|ma|nage|ment [[…] ] das; -s: konzeptioneller Ansatz der strategischen Unternehmensplanung, welcher der bei Finanzanlagen gebräuchlichen Portfolioselection nachempfunden ist (Wirtsch.).

Quelle: DUDEN - Das große Fremdwörterbuch

Port|fo|li|o|se|lec|tion [[] ] die; - : die Verteilung eines gegebenen Vermögensbestandes auf unterschiedliche Vermögensobjekte (Wirtsch.).

Quelle: DUDEN - Das große Fremdwörterbuch

und weiter gehts:

Portfolio, auch Portefeuille, in Verbindung mit Wertpapieren die Gesamtheit der Anlage in Wertpapieren, die ein Kunde oder ein Unternehmen besitzt. Üblicherweise wird das Portfolio so strukturiert, dass sich über eine Streuung der Risiken aus den einzelnen Anlagen eine Verminderung des Gesamtrisikos ergibt. Dies wird erreicht, indem beispielsweise in unterschiedliche Anlageinstrumente oder aber in unterschiedliche Branchen investiert wird. Die Portfolio Selection bezeichnet die anhand mathematischer Modelle erstellte Anlagestrategie, wobei Wahrscheinlichkeiten sowie individuelle Nutzenpräferenzen der Anleger eine Rolle spielen.

Quelle: Meyers - Die Börse

Hat jemand genauere Erklärungen?

Nein, so ganz genau geht das wohl auch nicht. Kommt auf den Zusammenhang an.

Bei uns in der Firma wird er auch im Zusammenhang mit den verfügbaren Materialien benutzt:

Material- und Mischungsportfolio.

Gruß
Roland

Hallo Ralph,

mal was zu Portfolio-Techniken.

Die Portfolio-Methode ist ein Instrument der strategischen Unternehmensführung. In d. R. besitzt es zwei Dimensionen, mit einem abhänigen (vom Unternehmen direkt beeinflußbar) und einem unabhängigem Kriterium (vom Unternehmen nicht direkt beeinflußbar). Es ergibt sich eine Fläche, die meist mit einem Raster versehen wird, und deswegen wie eine Matrix aussieht. Analyseobjekte können in diese Matrix anhand von Kreisen plaziert werden, wobei der Kreisdurchmesser nach der Bedeutung des jeweiligen Objektes gewählt wird. Je nach Platzierung des Objektes existieren sog. Normstrategien, die Anhaltspunkte darüber geben, wie mit dem Objekt zu verfahren ist, um das Portfolio zu optimieren. Dazu sind natürlich dem entsprechende Analysen notwendig.

Portfolio-Analysen werden zur Entscheidungsunterstützung i.d.R. immer dort eingesetzt, wo es sonst schwierig wäre einen Überblick zu behalten. Z.B. bei der Zusammensetzung der Produktpalette eines großen Unternehmens oder die Zusammensetzung eines Konzerns nach strategischen Geschäftseinheiten differenziert. Im Vergleich zu den Methoden der traditionellen Kostenrechnung, kann neben der rein internen außerdem auch die Unternehmensexterne Perspektive mit in die Analyse einfließen.
Allerdings gib es oft verschiedene Portfolio-Mehtoden, um ein Problem zu lösen, und da es genug Probleme gibt es zig Portfolio-Methoden.

Guck Dir mal in einem ABWL-Buch die Marktanteils-/Markwachstums-Portfolio an! Spätestens dann wird deutlich, was die Idee von Portfolio-Analysen ist.

Ich hoffe ich konnte ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.

MfG
Stephan

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