Hallo Jürgen und alle anderen,
der Maschinenminutensatz (MMS) wird bei uns zur Berechnung der Fertigungskosten herangezogen.
Multipliziert mit der Zykluszeit (min/Stck.) ergibt sich der Anteil an Fertigungskosten der Maschine. Wobei wir im Bereich von Spritzguß- oder Blasformteilen einen guten Überblick sowohl über die Zykluszeiten als auch über die MMS der einzelnen Zulieferer haben.
Da sich der MMS aus einem fixem u. einem variablen Anteil zusammensetzt, wäre es bei uns schon von Interesse, beide Anteile mit einem etwa vorhandenen niedrigen Auslastungsgrad zu multiplizieren. Als Kunde würden wir da dann ja weniger MMS und somit einen geringeren Teilepreis bezahlen (Stichwort „gläserne Kalulation“)
Beispiel: Auslastungsgrad = 80%, Zykluszeit = 1 Minute
Maschinenstundensatz (MSS)= 150,- EUR
Maschinenminutensatz (MMS)= 2,50 EUR
Anteil variable Kosten = 1,- EUR
Anteil fixe Kosten = 1,50 EUR
K(var)*A + K(fix)*A = MMS bezahlt
1,00*80% + 1,50*80% = 2,00 EUR/min
K(var)*A + K(fix) = MMS bezahlt
1,00*80% + 1,50 = 2,30 EUR/min
d.h. wenn ich nur die variablen Kosten mit dem Auslastungsgrad beaufschlage, bezahle ich für jedes Teil 0,30 EUR mehr, als wenn ich die fixen Kosten auch mit dem Auslastungsgrad multipliziere.
Natürlich versuchen dann die Zulieferer uns einen Auslastungsgrad von 98% zu „verkaufen“. Pech, dass die Anlagen immer dann stehen, wenn wir mal einen angekündigten Besuch abstatten.
Am Montag trifft sich zu diesem Thema ein Arbeitskreis, in dem u.a. die verschiedenen Berechnungsarten diskutiert werden. Da aber kein studierter BWL’er darunter sein wird, finde ich diese Vordiskussion hier bei „wer-weiss-was“ sehr nützlich für mich.
Danke
Gruß Finus