Wie kann man Metaphern in Gedichten erkennen?

Hallo,
Wir sollen für die Schule in dem Gedicht „Frische Fahrt“ Von Joseph von Eichendorff Metaphern finden…
Leider kann ich diese nicht erkennen. Gedichte sind oft so geschrieben, dass man überlegen muss, was der Dichter mein. Den Sinn des gedichts verstehe ich, ich wüsste nur gerne, wie man sie gu erkennt…

Ich weiss, dass Metaphern im übertragenen Sinn gemeint sind z.B. Der schwimmt wie ein Fisch (ich glaube, das ist eine Metapher)

Und hier noch das Gedicht:

Joseph von Eichendorff
Frische Fahrt (1810)

Laue Luft kommt blau geflossen,
Frühling, Frühling soll es sein!
Waldwärts Hörnerklang geschossen,
Mutger Augen lichter Schein;
Und das Wirren bunt und bunter
Wird ein magisch wilder Fluss,
In die schöne Welt hinunter
Lockt dich dieses Stromes Gruß.

Und ich mag mich nicht bewahren!
Weit von euch reibt mich der Wind,
Auf dem Strome will ich fahren,
Von dem Glanze selig blind!
Tausend Stimmen lockend schlagen,
Hoch Aurora Flammend weht,
Fahre zu! Ich mag nicht fragen,
Wo die Fahrt zu Ende geht!

(Aurora: Morgenröte)

Vielen Dank an alle die mir weiterhelfen ^^

Ich weiss, dass Metaphern im übertragenen Sinn gemeint sind
z.B. Der schwimmt wie ein Fisch (ich glaube, das ist eine
Metapher)

Hallo, Kathi,
ja, das ist eine. Also ein bildhafter Ausdruck. Nun suche mal in dem Gedicht nach sprachlichen Bildern. Dürfte doch nicht zu schwer sein, sich „Laue Luft kommt blau geflossen“ wie ein kleines Gemälde vorzustellen.

Gruß
Eckard

Hallo,

Ich weiss, dass Metaphern im übertragenen Sinn gemeint sind

„im übertragenen Sinn“, das ist richtig. Du kannst auch sagen „im bildhaften Sinn“; Metaphern sind „Sprachbilder“

z.B. Der schwimmt wie ein Fisch (ich glaube, das ist eine
Metapher)

Nein, das ist keine Metapher, sondern ein Vergleich, weil dort das Vergleichswort „wie“ steht.
In Metaphern gibt es keine Vergleichswörter.
Außerdem fehlen bei Metaphern sehr oft die Wörter, an die man einen Vergleich „anbindet“, mit denen man die verglichenen Elemente inhaltlich zusammenkoppelt, verknüpft. Das sind meist Verben oder Adjektive; in Deinem Satz wäre es „schwimmt“. Aber auch Nomen können solche Verknüpfungswörter sein.

Stell dir vor, Du siehst im Schwimmbad, wie jemand in einem Wahnsinnstempo seine Bahnen zieht. Wenn Du dann sagst: „Meeensch, der Kerl ist ein echter Fisch“ - dann hast Du eine Metapher benutzt.
Verschwunden sind „schwimmt“ und „wie“.
Du kannst eine Metapher als eine Art verkürzten Vergleich sehen.

Zur ersten Zeile des Gedichts:

Laue Luft kommt blau geflossen,

Das ist eine Metapher.
Ein Vergleich könnte so aussen: Laue Luft kommt geflossen wie blaues Wasser.
Aber der Satz wird bildhaft dargestellt. Es fehlt das Vergleichswort „wie“, und das „Wasser“ musst Du dir selbst hinzudenken. Dann malst Du in Deiner Phantasie ein Bild von Luft, die wie blaues Wasser fließt.

Die nächste Zeile streichen wir, da ist nicht einmal eine Mini-Metapher versteckt.

Frühling, Frühling soll es sein!

Bei der dritten Zeile helfe ich Dir noch ein wenig.

Waldwärts Hörnerklang geschossen,

Da kann man evtl. das „kommt“ aus der 1. Zeile gedanklich einbauen, z.B. „Waldwärts kommt Hörnerklang geschossen“, aber es gibt auch andere Möglichkeiten.
Mein Wegweiser zur Metapher:
Was hat könnte „Hörnerklang“ mit „schießen“ gemeinsam haben, dass man mit beiden Elementen ein Bild erzeugen kann?

So, und nun machst Du allein weiter :wink:

Pit

danke, das hat mir sehr weitergeholfen ^^
aber am meisten deine antwort pit!!!

THX