Hi!
ich bin für meinem Mann zuliebe dem Islam beigetreten. Nun,
nach unserer Trennung, möchte ich unbedingt wieder raus! Ich
leide darunter und es war nicht wirklich mein Wille.
Was muss ich nun als nächstes tun? Man kann ja nicht aus der
Moschee austreten…
Nach dem Selbstverständnis des Islam geht das gar nicht. Mit anderen Worten: Einmal Muslima, immer Muslima.
Begründung: Der Islam ist keine Kirche wie das katholische oder evangelische Christentum mit hierarchischen Strukturen und Entscheidungsebenen, sondern eine von Kirchen und Priestern unabhängige Erkenntnis der Wahrheit. Hat man sich einmal zu dieser Wahrheit bekannt („Shahaadah“), kann man sie nicht mehr leugnen. Das ist ungefähr so wie in der Grundschule: Irgendwann hat man gelernt/eingesehen, dass 1 + 1 = 2 ist. Damit ist man Teil einer bestimmten Wahrheit geworden. Ein Austritt aus dieser Erkenntnis-Gemeinschaft ist nicht mehr möglich, es sei denn, man leugnet die Wahrheit (also ist 1 + 1 nicht mehr 2). Einige Rechtsschulen des Islam betrachten den Abfall von der Wahrheit als bedrohlich und stellen den Austritt aus dem Islam unter Todesstrafe. Andere verhalten sich toleranter und sind der Auffassung, dass ein erzwungenes Bekenntnis zum Islam heuchlerisch („Munafiq“) sei und es für beide Seiten von Vorteil wäre, die Verbindung zu lösen. Dieses tolerante Verhalten ist allerdings in der Minderheit.
Mein Rat: Wenn du bei irgendwelchen offiziellen Verwaltungsstellen als Muslima geführt wirst (Ämter, Behörden, Dokumente usw.), dort das religiöse Bekenntnis ändern lassen. Ansonsten einfach auf islamische Praktiken und Verhaltensregeln verzichten: Verlust des „Imaan“.
Grüße
Heinrich