WIE aus dem Islam wieder raus?

Hallo,

ich bin für meinem Mann zuliebe dem Islam beigetreten. Nun, nach unserer Trennung, möchte ich unbedingt wieder raus! Ich leide darunter und es war nicht wirklich mein Wille.

Was muss ich nun als nächstes tun? Man kann ja nicht aus der Moschee austreten…

vielen Dank für antworten,

Nina

Sorry, wenn ich so dumm frage, aber was heißt, du kannst da nicht raus?

Kommen etwa Schläger zu dir nach Hause, wenn du nicht mehr in die Moschee gehst?

Hallo Nina,

ich habe diese Information (aus islamischer Sicht) gefunden:
http://members.telering.at/islam/texte/0200/204_kann…

Auch für christliche Kirchen gilt übrigens (außerhalb Deutschlands und weniger anderer Länder), dass der formelle Austritt etwas ganz Ungewöhnliches ist, weil das bloße Getauftsein nicht mit rechtlichen Verpflichtungen verbunden ist. Die entstehen normalerweise erst durch Einschreibung in eine Ortsgemeinde. Falls du in einer islamischen Gemeinschaft registriert bist, solltest du die Eintragung sicherlich löschen lassen.

Gruß,
Peter

Man kann ja nicht aus der
Moschee austreten…

ein „kirchenaustritt“ (egal welches bekenntnis) ist eine formale sache, die der *staat* für dich vornimmt. dafür ist auch eine stempelmarke vorgesehen. du gehst zum zuständigen amt und trittst aus der gemeinde aus. nachher hat die gemeinde kein recht mehr, forderungen irgendwelcher art an dich zu stellen. der staat schützt dich vor der „vereinnahmung der person“.

denn:

aus der binnensicht der gemeinde kannst du natürlich niemals austreten. keine mir bekannte religion kennt ein freiwilliges austrittsverfahren. du kannst zwar „vom glauben abfallen“, aber freiwillig wirklich raus kannst du nicht. einmal dabei, immer dabei. aber wenn du mit dieser religion sowieso nicht mehr übereinstimmst, was juckt es dich, was sie über dich denken?

gruß datafox

Vielen Dank
nein, ich möchte nur nicht wieder in eine Moschee gehen um einen amtlichen Austritt vorzunehmen. Ich musste damals einen Vers nachsagen etc. dazu habe ich z.zt. einfach keine Nerven und Zeit und die Moral nicht.

Auf welches Amt muss ich da eigentlich gehen???

Vielen Dank für die Antworten,

Nina

Sorry, wenn ich so dumm frage, aber was heißt, du kannst da
nicht raus?

Kommen etwa Schläger zu dir nach Hause, wenn du nicht mehr in
die Moschee gehst?

Auf welches Amt muss ich da eigentlich gehen???

Hallo Nina,

die meisten christlichen Kirchen sind Körperschaften öffentlichen Rechts, und der Staat zieht für sie (gegen 3 % Einnahmebeteiligung) die Mitgliedsbeiträge ein („Kirchensteuer“). Darum wird ein Kirchenaustritt gegenüber einer staatlichen Stelle erklärt. Wenn du aus dem Kaninchenzüchterverein austrittst, interessiert das den Staat nicht.

Auch der Islam kann sich in Deutschland öffentlich-rechtlich konstituieren und den staatlichen Beitragseinzug in Anspruch nehmen, das ist aber aus größtenteils innerislamischen Gründen bisher nicht geschehen.
Daher hat der Staat mit deinem Austritt nichts zu tun.

Falls du keine Verpflichtungen gegen eine islamische Gemeinde hast, kannst du einfach alles so lassen wie es ist. Falls dir das nicht genügt, teilst du der Autorität, die dich aufgenommen hat, deinen Austritt schriftlich mit.

Gruß,
Peter

Hi!

ich bin für meinem Mann zuliebe dem Islam beigetreten. Nun,
nach unserer Trennung, möchte ich unbedingt wieder raus! Ich
leide darunter und es war nicht wirklich mein Wille.

Was muss ich nun als nächstes tun? Man kann ja nicht aus der
Moschee austreten…

Nach dem Selbstverständnis des Islam geht das gar nicht. Mit anderen Worten: Einmal Muslima, immer Muslima.

Begründung: Der Islam ist keine Kirche wie das katholische oder evangelische Christentum mit hierarchischen Strukturen und Entscheidungsebenen, sondern eine von Kirchen und Priestern unabhängige Erkenntnis der Wahrheit. Hat man sich einmal zu dieser Wahrheit bekannt („Shahaadah“), kann man sie nicht mehr leugnen. Das ist ungefähr so wie in der Grundschule: Irgendwann hat man gelernt/eingesehen, dass 1 + 1 = 2 ist. Damit ist man Teil einer bestimmten Wahrheit geworden. Ein Austritt aus dieser Erkenntnis-Gemeinschaft ist nicht mehr möglich, es sei denn, man leugnet die Wahrheit (also ist 1 + 1 nicht mehr 2). Einige Rechtsschulen des Islam betrachten den Abfall von der Wahrheit als bedrohlich und stellen den Austritt aus dem Islam unter Todesstrafe. Andere verhalten sich toleranter und sind der Auffassung, dass ein erzwungenes Bekenntnis zum Islam heuchlerisch („Munafiq“) sei und es für beide Seiten von Vorteil wäre, die Verbindung zu lösen. Dieses tolerante Verhalten ist allerdings in der Minderheit.

Mein Rat: Wenn du bei irgendwelchen offiziellen Verwaltungsstellen als Muslima geführt wirst (Ämter, Behörden, Dokumente usw.), dort das religiöse Bekenntnis ändern lassen. Ansonsten einfach auf islamische Praktiken und Verhaltensregeln verzichten: Verlust des „Imaan“.

Grüße
Heinrich

nein, ich möchte nur nicht wieder in eine Moschee gehen um
einen amtlichen Austritt vorzunehmen. Ich musste damals einen
Vers nachsagen etc. dazu habe ich z.zt. einfach keine Nerven
und Zeit und die Moral nicht.

Auf welches Amt muss ich da eigentlich gehen???

Ein „Austritt“ aus dem Islam ist grundsätzlich nicht vorgesehen und nicht möglich. Abfall vom Islam ist in den islamischen Ländern ein schweres Vergehen, das streng verfolgt wird.

Man ist aber nicht verpflichtet, den Islam zu praktizieren. Also, betrachte Dich einfach als innerlich nicht mehr zugehörig und erzähle es nicht herum, insbesondere nicht islamischen Freunden und Bekannten, falls Du noch welche hast, und die Sache ist erledigt.