Hallo Dalga,
Was mich stutzig macht, ist die Möglichkeit, dass ein und
dasselbe religiöse Werk eine These und gleichzeitig die
argumentative Gegenthese bzw. Entlastung liefert.
die Bibel ist kein in sich geschlossenes religiöses Werk.
Die Bibel ist eine Sammlung von Schriften, die eine Botschaft an die Menschen ergibt.
Für jemanden, der die Fragen „Ist Religion eine nützliche
Lebenshilfe? Wenn ja, welche Religion ist für mich geeignet?“
noch nicht beantwortet hat, stellt sich die Bibel damit als
irgendwie nicht wirklich brauchbar heraus.
Es geht der Bibel nicht darum, für „jemanden brauchbar“ zu sein.
Man kann den Inhalt als „gut“ oder „nicht gut“ einstufen und sich demgemäß verhalten.
Brauchbar wird die Bibel erst, wenn Du Dich entschieden hast, eine Beziehung zu dem Gott der Bibel einzugehen. Dann wird sie Dir eine Hilfe in allen Lebenslagen.
Vermutlich kann man
sich mit der Argumentation vom „Joch“, welches man nicht zu
tragen braucht, auch von allen anderen moralischen Forderungen
der Bibel freisprechen?
Wenn man will, kann man alles mit der Bibel beweisen.
Aber das ist ja nicht der Sinn der Sache.
Man muss immer darauf achten, zu welcher Zeit und an welche Personengruppe welche Regel gerichtet ist.
Die Sache mit dem Schweinefleisch (und da gab es noch viel mehr verbotene Fleischsorten) ging ja nur das Volk Israel an. Es betraf nie und nimmer Griechen, Römer, Indianer oder Chinesen.
Als das Christentum sich zu den Heidenvölkern ausbreitete, gab es für diese „Neuzugänge“ die vereinfachte Bestimmung aus Apg.15.
Nicht, daß man unbedingt ein „Joch“ braucht, aber da wir nun
mal die Erkenntnis von Gut und Böse haben sollen, wäre es doch
eine Orientierungshilfe, ein für alle verbindliches Gut und
Böse zu definieren.
Das hat Jesus in der Bergpredigt definiert. (Matth.5-7)
Fragen über Fragen…Oder führt der Weg zu „Gott“ (oder was
auch immer) doch durchs eigene Herz und nicht durch einen
dubiosen Text???
Natürlich führt der Weg zu Gott nur durch das Herz.
Alles andere wäre nur eine Mitgliedschaft in einem Verein, die Dir für Dein Verhältnis zu Gott keine Hilfe sein kann.
Gruss Harald