Christliche Werte - was ist das?

Hallo!

Ich höre zur Zeit öfter das Schlagwort „christliche Werte“. Was soll das genau sein? Und was unterscheidet diese sog. „christlichen Werte“ von allgemein menschlichen?

Angela

Hi Angela,

Und was unterscheidet diese sog.
„christlichen Werte“ von allgemein menschlichen?

Meiner Meinung nach muss man zwischen allgemein menschliche Werten (was auch immer das sein mag) im griechisch Philospophischen und später dann chtistlichen Kulturkreis und anderen Kulturkreisen unterscheiden.
Hier in Europa sind wir stark von der grieschischen Philosophie und auch der römischen Geschichte geprägt. Auch das Christentum, dass sich zur Zeit des römischen Imperiums entwickelt hatte wurde sicher stark davon beeinflusst. Und andersherum dann das Christentum die Philosophie und eben auch die Ethik in Europa. Daher unterscheiden sich bei und christliche Werte von allgemein ethischen oder allgemein philosophischen Grundsätzten meistens nur sehr sehr wenig.
Gehst du nun in den buddisthischen, hinduitsichen oder den islamischen Kulutrkreis wirst du zwar auch hier die ein oder andere Übereinstimmung mit christlichen Werten finden, aber bei weitem nicht so viele.
Auch sollte immer bedacht werden, dass sich Werte im Laufe der Zeit wandeln.

Viele Grüße,
Martin

Hallo,

der Begriff „christliche Werte“ sagt mir eigentlich wenig, ich bezweifle, ob es so etwas wirklich gibt.
Da würde ich dann schon eher den Begriff „westliche Werte“ oder „europäische Werte“ sehen wollen.
Sicher gibt es einige Dinge, die zu den grundsätzlichen menschlichen Werten zu zählen sind. Das Tötungsverbot, das Verbot des Diebstahls, ein gewisser Grundkonsenz der gegenseitiger Achtung usw. gehören dazu, Dinge, die das nebeneinanderleben von verschiedenen menschen ja überhaupt erst ermöglichen.

Und dann gibt es gewisse Werte, die in der westlichen Welt zwar Konsenz sind - nicht aber unbedingt in allen Kulturen. Der Wert der freien Entscheidung, unser Demokrativerständnis, die Gleichberechtigung von Mann und Frau, die Meinungs- und Pressefreiheit, die Freiheit der Wissenschaft - nur sind diese Dinge wahrlich nicht unbedingt christlichen Ursprungs. Sie haben ihre Quellen in der europäischen geschichte, zum Teil in der Antike, noch mehr aber in der Aufklärung und sicher auch in anderen Geschichtsepochen.
Und selbst dabei gibt es beim genauen Hinsehen Unterschiede z.B. zwischen den USA und Europa und zwischen West- und Osteuropa, wenn auch nur in Detailfragen.

Noch größer sind die Unterschiede natürlich im Vergleich zu anderen Kulturkreisen mit völlig anderer geschichtlicher Entwicklung. Und da bin ich als eurpäer mit Sicherheit auch voreingenommen und daher auch ungeeignet, zu sagen, was denn nun besser oder schlechter ist.

Genau genommen sehe ich im Christentum nichts an Werten, was es nicht auch schon in der vorchristlichen Antike gab. Verbot von Mord und Diebstahl, Achtung der Eltern, Achtung der Ehe, Achtung der rechte anderer - das ist alles nicht neu gewesen. Da sind keine Themen, mit denen sich nicht vorchristliche Philosophen schon ausgiebig befaßt hätten. Und das, was später kam, ist wie gesagt auch kein Produkt des Christentums - eher im Gegenteil. Dinge wie „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ las Losung der französischen Revolution nhat gerade die Kirche meist seher sehr hartnäckig bekämpft. Und von einer Göleichstellung von Mann und Frau kann ja bei den Katholiken bis heute keine Rede sein…

Gernot Geyer

Hallo
Die Antwort wird gleich ein bissen Ausschweifen aber ich denke der Vergleich wird dir zeigen das Christliche Werte (Sozialverhalten) keinen religiöse Herkunft hat.
Aber dazu müssten wir mal von den Menschen wegschauen und uns mal in der Tierwelt umschauen besser gesagt mal ihr Sozialverhalten anschauen, und sieh da wir werden bei vielen Arten sehen das dieses was wir als Christliche Werte (Sozialverhalten) sehen in der Form auch vorhanden ist. Was sagt uns das? Mir sagt es das Sozialverhalten nix mit Religion zu tun.
Ich stimme auch den letzten beiden Antworten zu, was ich nur verdeutlichen wollte ist das was als Menschlichkeit bezeichnet wird nicht etwas was den Menschen allein zuspricht
Mit freundlichen Grüßen
Hicham Bekouri

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Hai, Angela,

und nicht nur, daß verschiedene Untergruppen der Christen unter „christlichen Werten“ Unterschiedliches verstehen und es zum Teil massive regionale Unterschiede gibt - es kommt auch noch darauf an, wer zu wem in welcher Situation spricht. So meint Bush, wenn er von der „Verteidigung christlicher Werte im Iran“ vor einer Gruppe Soldaten spricht, garantiert etwas anderes, als ein junger Mann, der in Deutschland mit dem Hinweis auf seine christlichen Werte den Wehrdienst verweigert…

Gruß
Sibylle

Ja, viele christliche Werte sind universell und von daher natürlich nicht exclusiv.
Da dies nun so ist muss man sich aber auch fragen, warum diese universellen Werte zum überwiegenden Teil in christlich geprägten Ländern ihr höchste Wirkung entfaltet haben?

Die Griechen und Römer mögen vieles davon schon gedacht haben, gehandelt haben sie nicht danach.

Auch andere Religionen kennen ähnliche Grundwerte, aber wo haben sich Freiheits- und Menschenrechte im Geltungsbereich anderer Religionen so durchgesetzt wie im bösen Westen?

Alles Zufall?

Auch unter Formal christlicher Herrschaft hat es fürchtbare Verbrechen und finstere Zeiten gegeben, aber da besteht im bösen wenig unterschied zu anderen religionen. Krieg, Folter, Vertreibung hat es zu allen Zeiten in allen Völkern gegeben obwohl fast alle Religionen dies ablehnen.
Ich will den Nationalsozialistischen Massenmord nicht relativieren, allerdings geschah er auch unter bewusster Abkehr von christlichen Werten.

Gruß Werner

Ich höre zur Zeit öfter das Schlagwort „christliche Werte“.
Was soll das genau sein? Und was unterscheidet diese sog.
„christlichen Werte“ von allgemein menschlichen?

„Christliche Werte“ bedeuten in der Gesellschaftspolitik (christlicher Staaten) konservative Werte wie zb. Hochhalten der Familie, Förderung von Religion und Kirche, Sonntagsarbeitsverbot, gegen Homo-Ehen, gegen Abtreibung, Stärkung der Mutterrolle, positiver Bezug zum Heimatland und vieles mehr.

Vertreten wird es von den „schwarzen“ Parteien.

Dem stehen „linke“ Werte gegenüber, also progressive statt konservative, liberal und säkulär, Trennung von Staat und Kirche, gegen Religionsunterricht, für Frauenquote, für Homo-Ehen, für multikulturelle Gesellschaft usw.

Das vertreten die „roten“ und „grünen“ Parteien.

Da Mittelstand und Oberschicht meistens religiöser sind als die Arbeiterschaft, sind „christliche Werte“ meistens mit kapitalistischen verbunden wie zb. „Belohnung von Leistung“, „Erfolg durch Fleiß“. Die Arbeiterschaft ist klassischerweise mit sozialistischen und marxistischen Ideen verknüpft. Daher sind „linke“ Werte meistens mit den entsprechenden wirtschaftspolitischen Pendants verknüpft: „Jedem nach seinen Bedürfnissen“, „Hilfe für Schwache“.

Paradox ist dabei, daß christliche Lehre de facto Sozialismus, Umverteilung, Glorifizierung von Armut und Schwäche bedeutet (Bergpredigt, Jesus’ Wundertätigkeiten). Aber wegen der gesellschaftlichen Realität sieht es eben so aus, daß politisch das Gegenteil vertreten wird und die Linken sich „christlicher“ verhalten als die Rechten…

Gruß
datafox

Hi,

Ich will den Nationalsozialistischen Massenmord nicht
relativieren, allerdings geschah er auch unter bewusster
Abkehr von christlichen Werten.

Aber mit der Duldung und teilweise der Unterstützung der Kirchen.

Viele Grüße
WoDi

Aber mit der Duldung und teilweise der Unterstützung der
Kirchen.

Viele Grüße
WoDi

Keine Fragen hier haben die Kirche als Organisation versagt.

Allerdings haben die Kirchen auch widersprüchlich gehandelt.
Die Evangelische Staatskirche unter dem, auf betreiben der Nazis eingesetzten Reichsbischof, hat natürlich voll mitgezogen. Eine erschreckend große Zahl von Pfarrern hat sich vereinnahmen lassen.
Dagegen hat sich aber auch die Bekennende Kirche subversiv gebildet. Die hatte zwar die Judenverfolgung nicht als Hauptgegenstand. Man kann ihr aber weder Duldung noch Unterstützung dabei nachsagen.
Die Katholische Kirche hat offiziell mit den Nazis ihr einvernehmen gefunden und immer wieder alle Augen fest zu gedrückt, mit zum Teil hochrangigen Ausnahmen.
Beide Kirchen haben auch ihre Widerständler und Märtyrer hervorgebracht.
Wer war DIE Kirche? Reichsbischof Müller oder Dietrich Bonhoeffer? Papst Pius oder Pater Kolbe?

Gruß
Werner

Hallo Sibylle,

meint Bush, wenn er von der „Verteidigung christlicher Werte
im Iran“ vor einer Gruppe Soldaten spricht, garantiert etwas
anderes, als ein junger Mann, der in Deutschland mit dem
Hinweis auf seine christlichen Werte den Wehrdienst
verweigert…

hm, diesen Gedanken hatte ich auch schon öfter, daß eigentlich jeder was anderes damit meint, und es eigentlich eher um eine Moral als um Religiosität geht. Dann gibt es aber „die“ christlichen Werte überhaupt nicht, und ich muß im Grunde jeden fragen, was nun seine persönlichen „christlichen“ Werte sind, wenn jemand davon anfängt. Interessant ist nur, daß ich von den meisten gar keine konkreten Antworten bekomme, eben deshalb habe ich ja auch hier diese Frage gestellt…
A.

Hallo Werner,

Ja, viele christliche Werte sind universell und von daher
natürlich nicht exclusiv.
Da dies nun so ist muss man sich aber auch fragen, warum diese
universellen Werte zum überwiegenden Teil in christlich
geprägten Ländern ihr höchste Wirkung entfaltet haben?

Wenn das so ist: wieso muß ich dann in meinem Umkreis die Erfahrung machen, daß gerade in den „christlichsten“ Familien beispielsweise die Kinder regelmäßig und mit Heftigkeit geschlagen werden? Was ist das für ein christlicher Wert? Oder muß man den Kindern die christlichen Werte einprügeln?

A.

Hallo,

Paradox ist dabei, daß christliche Lehre de facto
Sozialismus, Umverteilung, Glorifizierung von Armut und
Schwäche bedeutet (Bergpredigt, Jesus’ Wundertätigkeiten).
Aber wegen der gesellschaftlichen Realität sieht es eben so
aus, daß politisch das Gegenteil vertreten wird und die Linken
sich „christlicher“ verhalten als die Rechten…

Ja, das ist ein interessanter Punkt, über den ich mir auch schon oft Gedanken gemacht habe.
Wie ich weiter unten schon geschrieben habe, habe ich das Gefühl, daß jemand, der von „christlichen Werten“ spricht, in Wirklichkeit eine bestimmte „Moral“ meint, die mit dem, was Jesus vielleicht –vielleicht – gemeint haben könnte (wenn man das jemals wird wissen können), vermutlich herzlich wenig zu tun hat. (Ich glaube kaum, daß Jesus rechts gewählt hätte :wink:)

A.

Woher dein Eindruck kommt kann ich dir natürlich nicht erklären.
Das in anderen Kulturen die Prügelstrafe völlig unhinterfragt ist, ist dir sicher auch bekannt.
Ich kann aber erstens deinen Eindruck, dass Christen ihre Kinder besonders oft schlagen nicht bestätigen und zweitens habe ich, wie du vielleicht bemerkst, auf einer ganz anderen Ebenen argumentiert.

Das Verprügeln von Kindern ist denke ich kein Ausdruck von Religiosität, in keiner Religion, sondern von verfehlter Pädagogik. Obwohl es Aussagen in der Bibel gibt, die sie begründen und manche Gruppen dies auch propagieren.

Gruß
Werner

Ja, viele christliche Werte sind universell und von daher
natürlich nicht exclusiv.

Ja, googel mal nach „Goldene Regel“. Ich meine, da mal was vor einer Weile gelesen zu haben.

Da dies nun so ist muss man sich aber auch fragen, warum diese
universellen Werte zum überwiegenden Teil in christlich
geprägten Ländern ihr höchste Wirkung entfaltet haben?

Weil dort bis in die jüngste Vergangenheit die grausamsten Verbrechen geschehen sind. Vom Mittelalter will ich gar nicht reden, vom 16. Jhdt. bis fast heute war der Krieg in Europa ein Dauerzustand, nur unterbrochen von (meist nur finanziellen) Erschöpfungspausen. Und dann der „zweite 30-jährige Krieg“ mit dem Gipfelpunkt „Ausschwitz“. Danach konnte man einfach nicht mehr anders als sich auf „Menschlichkeit“ zu besinnen. Aber auch der zig-millionenfache Mord an Indianern, Afrikanern und anderen hat sicher zu einem Umdenken geführt.

Die Griechen und Römer mögen vieles davon schon gedacht haben,
gehandelt haben sie nicht danach.

Und auch keiner, der danach kam! Welches religiöse Mäntelchen er sich auch immer umgehängt hatte. „Für ein gedeihliches Miteinander der Menschen reicht eine Handvoll Regeln der alten Griechen“, hat mal einer gesagt. Der christlichen Werte hat es da überhaupt nicht mehr bedurft. Und wie man an den 2000 Jahren Christentum in Europa sieht, hat es auch nichts genützt.

Gruss
Laika

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Hallo!

Wenn du den Kern meiner Aussage noch mal Betrachtest:

Da dies nun so ist muss man sich aber auch fragen, warum diese
universellen Werte zum überwiegenden Teil in christlich
geprägten Ländern ihr höchste Wirkung entfaltet haben?

Dann zeige mir doch bitte die nicht christlich geprägten Kulturkreise die hier überlegen sind?
Ungerechtigkeit, Völkermord, Folter usw. sind anscheinend etwas universell menschliches. Welche Religion oder Ideologie hat aber die größte Potenz dagegen zu halten?

Weil dort bis in die jüngste Vergangenheit die grausamsten
erbrechen geschehen sind.

Das halte ich für Tatsachenblind.
Die Japaner haben im zweiten Weltkrieg in einem überwiegend nichtchristlichen Umfeld gewütet und das kaum weniger schlimm, als die Deutschen.
Was in den letzten 100 Jahren in China an massenhaften Verbrechen begangen wurde, will ich im Detail gar nicht wissen.
In Indochina (Vietnam, Kambotscha, Laos) hat es grauenvollste Massaker gegeben.
In Schwarz-Afrika findet das ganze meist in kleinerem Maßstab statt, aber was die „Qualität“ der Verbrechen angeht, können wir das locker in die Worst-off-Liste aufnehmen.

Die Griechen und Römer mögen vieles davon schon gedacht haben,
gehandelt haben sie nicht danach.

Und auch keiner, der danach kam!

Falsch. Heute sind wir in der Summe weiter. Selbst während der letzten schlimmen Kriege haben die Völkerrechtsregeln (und die haben nicht Moslems erfunden) schlimmeres verhindert.

Gruß
Werner

Hallo!

Wenn du den Kern meiner Aussage noch mal Betrachtest:

Da dies nun so ist muss man sich aber auch fragen, warum diese
universellen Werte zum überwiegenden Teil in christlich
geprägten Ländern ihr höchste Wirkung entfaltet haben?

Dann zeige mir doch bitte die nicht christlich geprägten
Kulturkreise die hier überlegen sind?
Ungerechtigkeit, Völkermord, Folter usw. sind anscheinend
etwas universell menschliches. Welche Religion oder Ideologie
hat aber die größte Potenz dagegen zu halten?

Hat denn nicht vielmehr die Tatsache, daß viele christlich geprägten Länder zu einer säkularen Gesellschaft geworden sind, dazu beigetragen, daß Menschenrechte geachtet werden - also eben nicht das Christentum, sondern die Abwendung vom Christentum bzw. von institutionalisierter Religion allgemein. Ist das nicht viel entscheidender?

A.

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Hallo Datafox!

Christliche Werte" bedeuten in der Gesellschaftspolitik

(christlicher Staaten) konservative Werte wie zb. Hochhalten
der Familie, Förderung von Religion und Kirche,
Sonntagsarbeitsverbot, gegen Homo-Ehen, gegen Abtreibung,
Stärkung der Mutterrolle, positiver Bezug zum Heimatland und
vieles mehr.

Was ist bitteschön an den obigen Werten so falsch, dass man kritisieren muss. Du musst doch zugeben, dass das für den Menschen und nicht gegen den Menschen geht. Bei aller Toleranz aber die Ehe gehört nunmal zwischen Mann und Frau und nicht zwischen Mann und Mann und Frau und Frau geschlossen. Das ist von der Natur schon so vorgesehen, das Mann und Frau sich verlieben, sich fortpflanzen und es ist vollkommen richtig so!! Die von dir oben angeführten Dinge sind weder zu konservativ noch sind sie abwegig sondern schlicht und ergreifend für unsere Gesellschaft wichtig. Und wenn jemand homosexuell ist kann er ja ohne Trauschein auch zusammenleben und glücklich sein. Es gibt ja umgekehrt auch Lebensgemeinschaft mit Mann und Frau die nicht kirchlich abgesegnet sind und sehr gut funktionieren.

Vertreten wird es von den „schwarzen“ Parteien.

Absolut unrichtig, denn die rote Partei hat die gleichen Werte. War vielleicht im Jahr 1945 einmal so, heute hat sich das geändert.

Da Mittelstand und Oberschicht meistens religiöser sind als

die Arbeiterschaft, sind „christliche Werte“ meistens mit
kapitalistischen verbunden wie zb. „Belohnung von Leistung“,
„Erfolg durch Fleiß“. Die Arbeiterschaft ist klassischerweise
mit sozialistischen und marxistischen Ideen verknüpft.

Stell dir vor es gibt röm.-kath. Priester die vorher Arbeiter waren. Wie schrecklich, findest du nicht auch? Ich, für meinen Teil, finde das wunderbar. Und da bin ich nicht allein. Auch bei der Mittelstand und der Oberschicht gibt es ausgetretene Christen und Atheisten. Christsein hat mit der Herkunft nichts aber schon gar nichts zu tun. Das ist ein absolutes Vorurteil.

Gruss

Petra H.

Ich höre zur Zeit öfter das Schlagwort „christliche Werte“.

Was soll das genau sein? Und was unterscheidet diese sog.
„christlichen Werte“ von allgemein menschlichen?

„Christliche Werte“ bedeuten in der Gesellschaftspolitik
(christlicher Staaten) konservative Werte wie zb. Hochhalten
der Familie, Förderung von Religion und Kirche,
Sonntagsarbeitsverbot, gegen Homo-Ehen, gegen Abtreibung,
Stärkung der Mutterrolle, positiver Bezug zum Heimatland und
vieles mehr.

Vertreten wird es von den „schwarzen“ Parteien.

Dem stehen „linke“ Werte gegenüber, also progressive statt
konservative, liberal und säkulär, Trennung von Staat und
Kirche, gegen Religionsunterricht, für Frauenquote, für
Homo-Ehen, für multikulturelle Gesellschaft usw.

Das vertreten die „roten“ und „grünen“ Parteien.

Da Mittelstand und Oberschicht meistens religiöser sind als
die Arbeiterschaft, sind „christliche Werte“ meistens mit
kapitalistischen verbunden wie zb. „Belohnung von Leistung“,
„Erfolg durch Fleiß“. Die Arbeiterschaft ist klassischerweise
mit sozialistischen und marxistischen Ideen verknüpft. Daher
sind „linke“ Werte meistens mit den entsprechenden
wirtschaftspolitischen Pendants verknüpft: „Jedem nach seinen
Bedürfnissen“, „Hilfe für Schwache“.

Paradox ist dabei, daß christliche Lehre de facto
Sozialismus, Umverteilung, Glorifizierung von Armut und
Schwäche bedeutet (Bergpredigt, Jesus’ Wundertätigkeiten).
Aber wegen der gesellschaftlichen Realität sieht es eben so
aus, daß politisch das Gegenteil vertreten wird und die Linken
sich „christlicher“ verhalten als die Rechten…

Gruß
datafox

Hallo,

die Entwicklung hat schon angefangen als Europa noch fest im Griff der Religionen war.
Die Anfänge von Armen- und Altenfürsorge, Kriegsvölkerrecht, Rotes Kreuz, allgemeine Bildung; das waren Christen die sich das ausgedacht haben.
Außerdem täuscht unsere deutsche Perspektive. In vielen westlichen Ländern spielt die Religion noch eine große Rolle auch in der Politik.
(Ich würde jetzt gerne die USA als Beispiel nehmen, aber leider haben die gerade in letzter Zeit in Punkto Menschenrechte ja nicht so geglänzt :frowning: )

Am Ende stellt sich aber auch immer die Frage nach den Alternativen.
Andere Religionen haben m. E. nichts besseres erreicht. Der Buddhismus ist zwar eigentlich schön friedlich, aber in buddhistischen Ländern (Ostasien) sieht es auch nicht viel besser aus als wo anders.
Die beiden betont Areligiösen Versuche der Geschichte die mir einfallen wollen sind die französische Revolution und der Kommunismus.
Beide haben ihre Leistungen gehabt, sind aber auch beide in Blut ertrunken. Ich weiß da gab es immer Störfaktoren, aber das ist in christlichen Ländern ja auch so, also nützt das Argument nichts.

Gruß
Werner

‚DER‘ christliche Wert…
Hallo,

„DER“ christliche Wert ist die „Nächstenliebe“. Alles andere sind rein gesellschaftspolitische Wertvorstellungen oder Deutungsversuche.

Herzliche Grüsse,

fr. Christian

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

gut auf dem Punkt gebracht.

Nur noch eine kleine verschärfung. „Nächstenliebe“ ist schon den Juden mit auf den Weg gegeben worden. Seine spezifisch christliche Ausprägung hat diese durch die konkretisierung zur
„Feindesliebe“ bekommen.

Gruß
Werner