Ramadan: Moslems und die Polarregion

Wissenschaft Religionswissenschaft
#1

Guten Morgebn,
dies ist eine ernste Frage.
Mein Mann fragte sich zu dem diesjährigen Ramadanbeginn, was ein Moslem, der den Ramadan einhält, machen würde, wenn er in den Polargebieten leben würde? Bekanntlich verschiebt sich der Ramadan und liegt nicht nur im Winter, sondern auch einmal im Sommer. Im Sommer (bzw. Süd-Sommer) geht die Sonne in den Polregionen nicht mehr unter, bzw. die dunkle Phase (Nacht) ist sehr kurz. Fazit: Moselms würden dort Hungers sterben?

Frage: was machen gläubige Moslems in Skandinavien?
Frage: Gibt es eine Empfehlung im Koran für diesen Fall? Oder bedeutet dies, dass sich Moslems prinzipiell nur in Regionen der Erde aufhalten (können), in denen die Erholungsphase (Nacht) angemessen lang ist, um die Fastenphase (tagsüber) durchstehen zu können?

Über ernst gemeinte Antworten freut sich
Deborah

#2

Hallo Deborah,

soweit ich weiß, soll in solchen Fällen nach den Tageszeiten Mekkas gefastet und gebetet werden.

Viele Grüße,

Mohamed.

#3

Hallo,

es gibt eine Überlieferung, dass Menschen die in so einer
Region leben, sich dem nächsten Ort anpassen sollen, wo
normale Verhältnissse herrschen.

Musa

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

#4

… fallen die gebete aus, weil sie sonne nie unter- btw. aufgeht!

SCNR

gruß!

#5

Hi,

also in Mannheim richten sich die Türken in der Moschee am Luisenring glaube immer nach der MEKKA-Zeit.
Da gibts im „Café“ 5 Uhrzeiten, nach denen sich die Menschen ausrichten.

UNd das amchen die die ganze Zeit, im Sommer war das Sonnenuntergangsgebet auch noch im hellsten Sonnenschein…

Tschööö

mus.

#6

Hallo Mohamed,

als ich die Frage las, dachte ich - wie Du sagst - daß man es nach der Ortszeit von Mekka macht.

Ich bekomme nämlich in schöner Regelmäßigkeit die Frage, wie Juden am Polarkreis das mit dem Schabbatbeginn und Schabbatende im Sommer machen. Und es gibt tatsächlich jüdische Gemeinden am Polarkreis.

Bei uns richtet man sich dann nach der Ortszeit von Jerusalem.

Genauso läuft es, wenn jüdische Astronauten im Weltall sind.

Würde das bei Euch dann auch so laufen, wenn muslimische Astronauten im Weltall sind, daß die sich dann nach Mekka richten würden - oder gibt es bei Euch diese Diskussion nicht?

Viele Grüße

Iris

#7

.

#8

Genauso läuft es, wenn jüdische Astronauten im Weltall sind.

Würde das bei Euch dann auch so laufen, wenn muslimische
Astronauten im Weltall sind, daß die sich dann nach Mekka
richten würden - oder gibt es bei Euch diese Diskussion nicht?

Doch, es gibt eigentlich keinen Ausnahmefall, den die islamischen Gelehrten nicht analysieren würden, um die Regelungen aus der Offenbarung dafür abzuleiten. Ich denke, daß es sich mit Astronauten analog verhält. Es gibt einen Ausspruch des Gesandten Gottes, nach welchem eine Nacht kommen würde, die vierzig gewohnte Tage dauert. Seine Gefährten fragten ihn, wie sie es mit den Gebetszeiten machen sollten, wenn es keine Sonne geben würde, nach der man sich richten könnte. Seine Antwort war, daß man deswegen auf das Gebet nicht verzichten dürfe - stattdessen sollen wir die Gebetszeiten berechnen. Aus solchen und ähnlichen Quellen lassen sich Bestimmungen für Sachverhalte herleiten, für die sich keine Präzedenzfälle finden lassen.

Grüße,

Mohamed.