Faschisten-/Sozialistengruss. Ursprung?

Hallo

Wo liegen die Ursprünge des Faschistengrusses (Hitler, Mussolini, Franco) und die des sozialistischen Grusses?
Hat ev. der Sozialistengruss dem Faschistengruss Pate gestanden?

Gruss + Dank
Mäni

Hi Mäni,

der faschistische Gruß stammt, wie auch der Name, aus Rom. Dort grüßten sich die Bürger mit erhobener Hand und dem Gruß Salve, was eben ‚Heil‘ entspricht. Der Name Faschisten stammt vom Namen der symbolischen Äxte ab, die die Likturen trugen. Diese Äxte symbolisierten die Staatsmacht.

Gandalf

Hallo !

Dieser Gruß kommt aus der griechisch/römischen Zeit. fascis hieß das Rutenbündel in Rom. Eine in Rutenbündel eingewickelte Streitaxt. Diese symbolisierte die römische Hoheit.

Sieh Dir mal bei einem internationalen Turnwettbewerb die Turner vor dem Kampf an. Sie grüßen wie weiland Hitler, Mussolini – und die Griechen/Römer.

Von Mussolini wurde dieser Gruß zuerst mißbraucht.

Grüße Max.

Hi Mäni und hi Gandalf

die „fasces“ waren die Rutenbündel, in denen freilich die Äxte steckten. „fascis“ bedeutet eben: Rutenbündel!

Die Ruten waren das Symbol und auch die konkreten Mittel für die Prügelstrafe, so wie das Beil die Todestrafe symbolisierte; auch wurde diese damit exekutiert.

vom Namen der symbolischen Äxte ab

besser gesagt vom Namen der Rutenbündel mit den Beilen

die die Likturen

korrekt: die Liktoren, die meist freigelassenen Sklaven waren, die Polizeidienste taten, also das waren, was man vielleicht „Büttel“ nennen könnte; oder eben Polizisten oder auch body guards.

vor den höheren Beamten trugen.

Konsuln hatten 12, Diktatoren 24, Prätoren 6, Legaten 5 Liktoren

Diese Rutenbündel mit den Äxten symbolisierten die Staatsmacht.

Genau!

Gruß Fritz, der es wieder einmal besser wissen musste

1 Like

Ja, aber die Frage ist noch nicht beantwortet.
Hallo Fritz

die „fasces“ waren die Rutenbündel, in denen freilich die Äxte
steckten.

In den fasces steckte e i n Beil, nämlich das Richtbeil und keine Ansammlung von Aexten

Die fasces waren schon bei den Etruskern Herrschaftssymbol. Die gleiche Funktion erfüllten sie in der franz. Revolution und wurde schlussendlich vom grössenwahnsinnigen Duce ad absurdum geführt.

Das Salve, bzw. „Heil“ der Gruss war, ist mir bekannt. Unbekannt ist mir hingegen der Hitlergruss auf „römisch“, ich kenne keine Plastik, kein Mosaik und kein Gemälde auf welchen dieser abgebildet ist. Auch Herr Mommsen konnte mich nicht schlau machen. Deshalb auch meine Frage. Ob dies wohl ein Einfall von Mussolini war? Sozialistischer Gruss mit gestreckter Hand?

Nun weiss ich leider immer noch nicht, wer diese Grussformen erfunden hat…und ganz dumm sterben, will ich nicht.

korrekt: die Liktoren, die meist freigelassenen Sklaven waren,
die Polizeidienste taten, also das waren, was man vielleicht
„Büttel“ nennen könnte; oder eben Polizisten oder auch body
guards.

Ich frage mich, was besser ist: Schlechtgelaunte Liktoren oder Lektoren…

Gruss
Mäni

Salve!
Hallo Mäni,

was ist dir?

In den fasces steckte e i n Beil, nämlich das Richtbeil und
keine Ansammlung von Aexten

Freilich, aber jeder Liktor trug ein Bündel und in jedem Bündel steckte ein Beil. Darum: die Rutenbündel (Plural) und die Beile bzw. Äxte.

ich kenne keine Plastik

Der „Orator“ manchmal auch als Augustus interpretiert, der unzälige Lateinbücher auf dem Deckel oder irgendwo innen ziert, hält die Hand so zum Gruß erhoben.
Die Zuschauer der Triumphzüge grüßten so den Triumphator.

kein Mosaik und kein Gemälde auf welchen
dieser abgebildet ist.

Zu meinem Bedauern kann ich kein Bild vorweisen, obwohl mir einige im Kopf vorschweben. Oder habe ich das aus den Asterixheften?

Sozialistischer Gruss mit gestreckter Hand?

Das bezweifle ich sehr!

Nun weiss ich leider immer noch nicht, wer diese Grussformen
erfunden hat

Das weiß ich auch nicht und warte mir dir auf Antwort.

Gruß Fritz

Sozialistengruss?
Hallo mäni

Hat ev. der Sozialistengruss dem Faschistengruss Pate
gestanden?

Als Sozialistengruss kann ich mir momentan nur den vom Rotfrontkämpferbund und von den soz. Staatsoberhäuptern geprägten Gruss vorstellen:
die geballte rechte Faust mit senkrecht nach oben gehaltenen Unterarm.
Von da sehe ich keine Verbindung zum röm. (s. Filme/Asterix-Hefte) bzw. sog. ‚dt. Gruss‘.

Tschuess Marco.

Hallo Fritz

was ist dir?

Wie meint er das?

Freilich, aber jeder Liktor trug ein Bündel und in jedem
Bündel steckte ein Beil. Darum: die Rutenbündel (Plural) und
die Beile bzw. Äxte.

Jemand, dem das Liktorenbündel unbekannt ist, m u s s daraus schliessen, dass in diesem Bündel Äxte sind. IMHO.

Der „Orator“ manchmal auch als Augustus interpretiert, der
unzälige Lateinbücher auf dem Deckel oder irgendwo innen
ziert, hält die Hand so zum Gruß erhoben.

Der „Orator“ ist in einer Art „Hände-hoch“-Stellung (halbhoch, hoch) anzutreffen. So steht oder stand auch der kath. Geistliche vor dem Messbuch und dem Kirchenvolk. Die einzelne erhobene Hand ist meist als „Start“ zu einer Segnungsgeste zu verstehen.
Erhobene Hände bei einem Triumph-Zug? Logo, sieht man auch heute noch bei jedem Rockkonzert und Fussballmatch, als Jubelgeste.

Zu meinem Bedauern kann ich kein Bild vorweisen, obwohl mir
einige im Kopf vorschweben. Oder habe ich das aus den
Asterixheften?

Sollte ich fündig werden, lasse ich dir es wissen.

Gruss + schönen Tag
Mäni

Hallo !

Der sogenannte „Hitlergruß“ nannte sich während der Zeit von 1933-1945 „Deutscher Gruß“.

Er hat wohl nicht viel mit dem römischen Gruß zu tun, obwohl man sagen könnte, er sieht so aus und ist ein Gruß, wie der römische Gruß.

Der „Deutsche Gruß“ ist der Gruß der Germanen, aber mit einem Schwert in der Hand. Siehe auch Hermannsdenkmal.
Die Nazis und voran Hitler, hätten es wohl gern mit dem Schwert gemacht, hätte aber wohl zu lächerlich ausgesehen.

Grüße Max.

Hallo, zum sozialistengruß noch ein paar anmerkungen:
Wer ihn erfunden hat, weiß ich leider auch nicht.
Nach der spaltung der sozialistischen arbeiterbewegung in kommunisten und sozialdemokraten (endgültig 1918/19) pflegten die kommunisten mit der rechten, die sozialdemokraten mit der linken faust zu grüßen.
Die geste passt rein körperlich zu demonstrationen mit sprechchören: Man unterstreicht den rhythmus des sprechchores mit einer bewegung der erhobenen faust, als würde man gegen einen senkrecht stehenden tisch klopfen.
Mehrere sozialdemokratische parteien führten in den 80er jahren noch offiziell als symbol die faust mit rose (z.b. die französischen sozialisten, die westdeutschen jungsozialisten).

Die faust symbolisierte sowohl den arbeiter als auch den kampf. Da die faschisten diese beiden ideen (arbeiterkult und kampf) ganz bewusst in ihre propaganda aufgenommen haben, gibt es schon gewisse parallelen in der symbolik; die faschisten (deutsche wie italienische) haben bewusst symbole der arbeiterbewegung übernommen. Mussolini war bekanntlich bis 1915 ein sozialistischer publizist und agitator.

Gruß von tonikal