Jüdische Namen

Immer wieder ist die Rede von „typisch jüdischen Namen“: Ob Sonnenberg, Rosenthal bis zu Rose.
Hierfür kenne ich inzwischen verschiedene Erklärungen. Mein Frage: was ist dran an „typisch jüdischen Namen“, woher stammen sie?

Immer wieder ist die Rede von „typisch jüdischen Namen“: Ob
Sonnenberg, Rosenthal bis zu Rose.
Hierfür kenne ich inzwischen verschiedene Erklärungen. Mein
Frage: was ist dran an „typisch jüdischen Namen“, woher
stammen sie?

Soweit ich weiß, wurden die alten Namen zwangsweise in das Deutsche übersetzt, im Mittelalter. Auf diese Weise entstanden die teilweise grotesk anmutenden Namen wie „Treppengeländer“ ( Wolfgang Völz, eigentlich Aaron Treppengeländer )

Ich habe auch schon mal gelesen (Quelle weiß ich nicht mehr), dass vielen Juden diese Namen gegeben wurden, bei irgendwelchen Umsiedlungsaktionen.
Viele haben sich einen Spaß daraus gemacht, diese Namen zu erfinden, wie zB Blumenthal etc.

Man erkennt es auch in den Abspannen vieler amerikanischen Filme aus den 40-60er Jahren. hier tasuchen viele solcher Namen von ausgewanderten Juden auf.

Ob´s stimmt weiß ich nicht.

Es gibt einen Witz dazu.
kommt der Jude heim und wird von seiner frau gefragt welchen Namen er den von den Nazis bekommen hätte. Er: „Schweißloch“. Sie empört sich. Er. „Was meinst du wieviel Überredungskunst mich das R gekostet hat.“

Viele Juden hatte bis zum Beginn des 19. jahrhundert keine Nachnamen (Isaac Sohn des Davids…), erst nach einem Erlass Napoleons mussten sie sich Nachnamen zulegen. So gibt es eben sehr viele „schoene“ juedische Nachnamen (Blumenthal), wenn man sich den Namen tatsaechlich selbst aussuchen durfte; aber eben auch „schreckliche“ Nachnamen wie Weinstein, wenn irgendeiner meinte, den Juden einen Namen verpassen muessen.
Leider gabe ich jetzt keine Literatur bzw. Quellen zur Hand.

Larissa Froehlich (Glueck gehabt!)

Hallo !

Anders war es dann wieder mit den Deutschen, welche verdächtig jüdische Namen trugen und in den Ostgebieten während 1933/45 wohnten. Sie polnisierten ihren Namen und waren damit vor den nicht polnisch sprechenden Deutschen eben Deutsche mit polnischem Namen.
Z.B ein Deutscher mit Namen Jablonski hieß vorher Birnbaum. (Wurde mir von einem Polen gesagt). „Birnbaum“ war natürlich während der Nazizeit ein dicker Hund und man eckte überall an und man wollte dauernd den Ariernachweis sehen. Also hieß man Jablonski und hatte seine Ruhe.
Fragt mich nicht, wie man so eine Namensänderung durchgeführt hat. Ich habe mein Wissen von einem polnischen Arbeitskollegen, der sich viel mit dem Problem befaßt hat. Er sagt, diese Namensänderungen sind in Polen heute noch im Gespräch.
Gruß Werner

Hallo Werner,

Z.B ein Deutscher mit Namen Jablonski hieß vorher Birnbaum.
(Wurde mir von einem Polen gesagt).

Offenbar brachte da mein Landsmann etwas durcheinander. Mit anderen Worten: das stimmt nicht. Jablonski hieße im Original Apfelbaum. Birnbaum wiederum hieße mit dem neuen Namen Gruszewski, Gruszynski bzw. schlicht Grusza, wobei letzteres die wörtliche Übersetzung von ‚der Birnbaum‘ ist.

Beste Grüße

Tessa

Danke Tessa,

ich hatte schon an meinem Wissen gezweifelt, wie ich erstes Posting las :smile:

Gruß
Marco

Hallo Legionär,

Es gibt einen Witz dazu.
kommt der Jude heim und wird von seiner frau gefragt welchen
Namen er den von den Nazis bekommen hätte. Er: „Schweißloch“.
Sie empört sich. Er. „Was meinst du wieviel Überredungskunst
mich das R gekostet hat.“

Wo sollte denn das „r“ hinkommen? Ich meine… so dumm kann ja kein Jude gewesen sein, da dies zumeist ja gebildete Studierte oder Kaufmannsleute waren, dass er da ein „r“ drin liest…

also an welche Stelle… bzw. welches wort sollte entstehen?

Gruß
Marco
*derdenWitznichtversteht* :-/

Mensch Marco,

also an welche Stelle… bzw. welches wort sollte entstehen?

gemeint war das „W“!
ISSOCHKLAR

Gruß Fritz

Hallo Fritz,

was ist denn ein „Schreißloch“?

Gruß
Marco

Hallo,

es gibt eine Vielzahl von Witzen, die nur Leute verstehen, die jüdische Namen kennen.

z. B.:

Ein jüdisches Ehepaar streitet sich im Museum vor einem abstrakten Bild. Sie: „Das ist ein Portrait!“ Er: „Das ist eine Landschaft!“ Das geht so einige Zeit hin und her, bis sich ihnen ein Besucher mit einem Katalog in der Hand nähert. Da fragt er: „Können Sie uns den Titel des Bildes sagen?“ Antwort: „Natürlich, gern. ‚Mandelbaum an der Riviera‘ heißt es.“ Darauf blitzartig sie: „Siehste, doch ein Portrait!“

Oder:

In einem katholischen Mädchenpensionat in der Nähe Frankfurts ist es den Mädchen gelungen, die Leitung zu einem Tanzabend zu überreden.

Zum Tanzen aber braucht man Männer. Die Oberin ruft deshalb in einer nahe gelegenen amerikanischen Kaserne (von denen es in der Umgebung Frankfurts auch heute noch viele gibt) an. So kann man gleichzeitig Englisch üben, denkt sie. Der Gesprächspartner am Telefon ist begeistert von der Ideee, bedankt sich und sagt die Teilnahme einer Gruppe von Soldaten zu. Da fasst sie sich ein Herz: „Bitte missverstehen Sie mich nicht. Wir sind ein streng katholisches Haus. Deshalb wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie keine Juden schicken.“ Auch das wird ihr zu ihrer Erleichterung zugesagt.

Am Tanzabend öffnet sich die Tür - herein kommt - ein Schwarzer. Dann noch einer - und noch einer - und noch mehr - nur Schwarze.

Schluck. Vorurteile zeigt man ja nicht, das Tanzen beginnt. Im Laufe des Abends setzt sich die Oberin zu einem der Männer und beginnt zunächst ein Gespräch über belanglose Thmemen. Nach einiger Zeit fragt sie dann vorsichtig: „Sagen Sie, gibt es in Ihrer Kaserne nur schwarze Soldaten?“ „Nein“, antwortet ihr Gegenüber, „im Gegenteil. In unserer Kaserne sind wir Schwarzen im Vergleich zu anderen eher eine Minderheit.“ „Ja, warum,“ fragt sie noch vorsichtiger, „sind denn nicht auch ein paar Weiße mitgekommen?“ „Das weiß ich nicht,“ erhält sie zur Antwort, aber unser Captain Rosenkranz, der uns abgeordnet hat, der weiß das bestimmt."

Es gibt einen Witz dazu.
kommt der Jude heim und wird von seiner frau gefragt welchen
Namen er den von den Nazis bekommen hätte. Er: „Schweißloch“.
Sie empört sich. Er. „Was meinst du wieviel Überredungskunst
mich das R gekostet hat.“

Wo sollte denn das „r“ hinkommen? Ich meine… so dumm kann ja
kein Jude gewesen sein, da dies zumeist ja gebildete Studierte
oder Kaufmannsleute waren, dass er da ein „r“ drin liest…

hab mich vertippt, sollte „W“ heißen.
kann passieren, habes auch nicht gemerkt.

Leute, Leute!

Es geht hier doch nicht um die exakte Übersetzung, sondern um die Sache selbst.
Könnte auch Kastanie oder Kirschbaum heißen, ist doch vollkommen egal!!!

Gruß Werner

2 Like

dann ist es klar :smile: *owt*
.

Hallo Marco,

schnallst Du’s wirklich nicht oder willst Du sehen, wie lange Du das Spiel noch treiben kannst?

Gruß Kubi

Ausgewaehlt und zugeteilt
Mein Wissensstand ist aehnlich wie deiner, Larissa: Die Nachnamen
wurden „zwangsverbremst“. Manche konnten wohl selbst waehlen,
andere wurden zwangsbeglueckt. Ich hab aber selbst in meinen
Judaica keine wirklich umfassende Beschreibung dieses Vorgangs
gefunden.

Die „typisch“ juedischen Namen hab ich fuer mich immer in
folgende Kategorien eingeteilt:

* Aus dem Hebraeischen/Religioesen stammend: Cohen, Levi
* Poetische: Rosental, Saphirstein, Rubin …
* Den Herkunftsort als Namen benutzend: Oppenheimer, Wiener,
Elsaesser …
* Laecherliche/Zwangszugeteilte: Treppengelaender etc.
(Mancherorts haben die Beamten, die fuers Namenverteilen
zustaendig waren, anscheinend einfach die Substantive dafuer
hergenommen genommen, die sie in ihrer Tageszeitung vorfanden.)

Ich frage mich seit Jahrzehnten, was die Leut gebissen hat, sich
Namen zu waehlen, die sie eindeutig aus der Masse heraushoben.
Ich haett den Teufel getan und mich „Nachtnebel“ oder „Levi“
genannt, wenn ich die Wahl gehabt haette. Ich waere mit was
Harmlosen wie „Schmidt“ oder „Rot“ in der Masse untergetaucht.
Schliesslich muss man sich den Aerger mit den Antisemiten ja nicht
noch fahrlaessig ueber den Hals ziehen.

Es gibt auch die Theorie, dass selbst die poetischen Namen nicht
selbstgewaehlt sondern zugeteilt sind, einfach um die Juden anhand
ihrer Nachnamen identifizieren zu koennen. Kann Geschwaetz sein,
wuerde mir aber einleuchten.