Was macht eine Gleichstellungsbeauftragte?

Moin moin,

heute hab ich in der Presse einen Artikel über die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises. Darin wird auf eine Broschürenserie und Seminare zum Thema Scheidung für Frauen hingewiesen.

Nun denke ich in meiner boshaften Art: Es gibt viele Bereiche, in denen Frauen benachteiligt sind und die Unterstützung einer Frauenbeauftragten bedürfen. Aber gehört der Bereich Scheidung wirklich dazu? In meiner Umgebung, also aus einer absolut subjektiven Sicht, kann ich nicht sehen, dass Frauen zu den Benachteiligten bei einer Scheidung gehören. Sie bekommen häufiger das Sorgerecht, sind häufig (ich weiss, bei weitem nicht immer) finanziell abgesichert.

Nun die durchaus ernst gemeinte Frage: Wäre der Themenkomplex nicht eher dazu geeignet, beide Seiten gleichzeitig zu beraten? Anders gefragt, sollte eine Unterstützung der Frau durch eine(n) Gleichstellungsbeauftragte(n) bei Scheidungen aus der Sicht der Gleichstellung nicht wegbleiben, weil hier eine Gleichstellung eigentlich schon gegeben ist? Oder ist sie nicht gegeben?

Gruß

ALex

Hallo Alex,

eine Gleichstellungsbeauftragte ist grundsätzlich nur dafür da, dass die Frauen gegenüber den Männern nicht benachteiligt werden.
Sie ist also absolut parteiisch und zumindest die Berufsbezeichnung ist irreführend.

Deine Frage, ob die Männer, zumindest auf manchen Gebieten, wie im Scheidungsrecht, nicht sowieso schon die Benachteiligten sind, muss ich aus meiner Sicht bejahen.
Aber darüber lässt sich nun wieder trefflich streiten! :smile:

mfg Nemo.

Hallo,

das Grundproblem ist, dass die heutigen so genannten Gleichstellungsbeauftragten üblicherweise nahtlos vom früheren Posten der Frauenbeauftragten übergegangen sind. D.h. alter Wein in neuen Schläuchen, und man darf nicht von jemander, die als Frauenbeauftragte angefangen hat erwarten, dass sie plötzlich eine andere Brille aufsetzt.

Die Idee hinter den Frauenbeauftragten war dabei ja eine eigentlich gar nicht schlechte, allein für den Posten fanden sich nur ewig unterdrückte und belästigte Kampfemanzen und deren Möchtegern-Gegenstücke. Frauen, die sich ein anständiges berufliches Standing erarbeiten konnten oder schon hatten, waren für solche Feigenblattpositionen nicht zu begeistern. Und so machten sich weitgehend weisungsfrei und damit ungebunden in allen Verwaltungen Damen breit, die aus der typischen Gewerkschaftsecke kommend globalgalaktische Ziele mit bunten Broschüren, lustigen Kindergartenaktionen, lila Schals und Befindlichkeitsrunden verfolgten, ansonsten aber ihre Zeit mit Kaffeetrinken (natürlich nur unter Frauen) verbrachten und in der konkreten Verwaltung üblicherweise außer stereotyper Litaneien nichts beitrugen.

Da sie insoweit auch vom Führungskräften aus dem eigenen Geschlecht als überflüssig und angesichts leerer Kassen auch schnell auf die Abschussliste kamen, hat man ihnen jetzt als letzte Chance das Aufgabenfeld etwas geweitet, und gibt sich der Illusion hin, dass dabei dann mehr herumkommen würde.

Gruß vom Wiz, der selbst mit einer weiblichen Führungskraft verheiratet ist, die sich lange genug mit dem Thema herumärgern durfte, und der der Mund offen stehen blieb, als angesichts einer mittlerweile - zufälligerweise - rein weiblichen Führungsriege die Frauenbeauftragte bei der ersten anstehenden Neubesetzung die Stimme erhob, und selbstverständlich eine Frau forderte (oder hieß der Posten da schon Gleichstellungsbeauftragte?)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

… und in der konkreten Verwaltung üblicherweise
außer stereotyper Litaneien nichts beitrugen.

Die Situation kommt mir bekannt vor :wink:

Hallo,
ist sie nicht in erster Linie für die Ausgewogenheit bei der Einstellung zuständig.
So als eine Art Quothilde?
Gruß!
H.

Hallo Alex,

eine Gleichstellungsbeauftragte ist grundsätzlich nur dafür
da, dass die Frauen gegenüber den Männern nicht benachteiligt
werden.

Nein
sie hat dafür zu sorgen, dass beide gleich behandelt werden.
In der Praxis kümmern sie sich nur darum, dass Frauen
bevorzugt werden
es gibt in Kiel sogar die Pflicht, dass die
Gleichstellungsbeauftragte eine Frau sein muss

Sie ist also absolut parteiisch und zumindest die
Berufsbezeichnung ist irreführend.

So ist es

Deine Frage, ob die Männer, zumindest auf manchen Gebieten,
wie im Scheidungsrecht, nicht sowieso schon die
Benachteiligten sind, muss ich aus meiner Sicht bejahen.
Aber darüber lässt sich nun wieder trefflich streiten! :smile:

Nein
Alle Fakten stimmen dir zu

Nun denke ich in meiner boshaften Art: Es gibt viele Bereiche,
in denen Frauen benachteiligt sind und die Unterstützung einer
Frauenbeauftragten bedürfen.

Wo denn zum Beispiel?