Moooooooooooooooment
Hi Tim,
Es gibt heute Fenster, die im Vergleich mit Wänden ähnlich
gute oder sogar bessere Wärmedämmeigenschaften haben. Dann
tritt der „Zug-Effekt“ nicht auf,
jeder Fensterbauer würde Dir jetzt den Hintern versolen!
DAS würde er sich nur trauen, wenn er ein wirklich großer und mutiger Fensterbauer wäre
Ein Fenster muß! der kälteeste Ort einer Wand sein, damit
Wasser wenns denn kondensiert, dort und nirgends anders
kondensiert.
Ansonsten sind feuichte Wände und Schimmel unvermeidbar.
Im Ansatz nicht schlecht, nur nicht ganz korrekt. Der Tauwasseranfall in einer Wand - und den gibt es immer, denn auch wenn das Fenster kälter ist, hast Du dennoch innerhalb des Wandaufbaus an einer Stelle die Grenztemperatur, an der die vollständige Luftsättigung erreicht wird - diffundiert bei einer funktionierenden, bauphysikalisch korrekten Wand in den Sommermonaten wieder weg und im Jahreszeitlichen Ausgleich ‚funktioniert‘ das Ganze ohne Schimmelbildung.
Erst wenn bauphsikalisch ungünstige Gegebenheiten (Details überspringe ich) vorhanden sind, fällt im Winter mehr Tauwasser an, als im Sommer wieder diffundieren kann (Ermittlung per „Glaser-Diagramm“ im Voraus möglich). DANN ist Schimmel vorprogrammiert.
Diese ungünstigen Eigenschaften entstehen manchmal, da neue Fenster die Eigenschaft haben, im verschlossenen Zustand sehr (nahezu vollständig) luftdicht zu sein, um die aktuellen gesetzlichen Forderungen zu erfüllen.
So dicht waren ältere Fenster nicht, weshalb ein steter Luftwechsel dafür sorgte, dass auch ohne „Lüften“ die feuchte Luft aus dem Haus heraus kam. Insofern sorgt dann ein neues Fenster mit alter Wand für Schimmelbildung. Das hat aber nicht primär damit etwas zu tun, dass Fenster kälter sein „müssen“ - denn das ist falsch.
[Heute baut man manchmal unter Kenntnis der Wärmedämmeigenschaften der Wand (seit EnEV2002 „U-Wert“) u.U. eine „Zwangslüftung“ ein. Dann kauft man sozusagen zu den „guten“ Dämmeigenschaften den Luftzug dazu (was ein bißchen Paradox ist) und versucht so, dem Schimmel vorzubeugen - meiner Meinung nach auch nicht das schlaueste]
Die Fachleute berufen sich dann immer darauf, dass „Nutzer“ zu wenig lüften - das ist zwar bauphysikalisch korrekt, aber in der Umgewöhnung schwer, wenn man Jahrzehntelang im „Altbau“ gewohnt hat.
Besser wird´s übrigens nicht, wenn´s Wasser am Fenster herunterläuft … dann schimmeln Holzfensterrahmen genauso weg, Metallteile rosten usw.
Als Ausrede von einem Vermieter, der sich weigert, die Fenster auszutauschen, ist die Aussage allerdings nicht schlecht
Also bei Neueinbau von Fenstern muß der k-Wert der Mauern
bekannt sein, sonst gibt es schnell Probleme!
Das stimmt allerdings!
Gruß
Tim