Bei wem hat Dt. schulden?

Hallo Ihr Wissenden,

keine Ahnung ob meine Frage hier richtig aufgehoben ist, ansonsten bitte ich um Verschiebung ins bwl-brett…

Ich hatte eine Diskussion mit meinem Vater bezüglich unserer Staatsschulden. In meiner Naivität ging ich davon aus, dass es nicht so schwierig sein dürfte die herauszubekommen bei wem das Land eigentlich in der Kreide steht. Offensichtlich ist die aber doch nicht so einfach.

Was ich bisher gefunden habe:
„Laut Informationen der Deutschen Bundesbank verteilen sich die Gläubiger von Deutschland zu über 52% auf inländische Banken, 14% auf inländische Nichtbanken und ca. 34% auf Unternehmen im Ausland“
und als genannte Banken
„Deutsche Bank, dann Morgan Stanley, Dresdner Bank, Merrill Lynch sowie Commerzbank“

Gibt es da wirklich keine konkreteren Infos? Wie sieht es denn mit den Möglichkeiten durch das inzwischen existierende Informationsfreiheitsgesetz aus? Ist bekannt ob bereits jemand auf diesem Weg um Auskunft ersucht hat?

mit besten Grüßen
Steffen B.

hallo steffen,

wegen des bankgeheimnisses
wird es wohl keine ge-
naueren informationen geben.

außerdem hat der staat auch
inländische privatpersonen
als gläubiger.

und wie es mit den reparationen
aus dem ersten und zweiten welt-
krieg ist,wäre auch noch zu be-
rücksichtigen.

und was ist mit den schulden der
ddr ?

mfg

kunde3

Hallo Kunde3,

danke erst mal für Deine Antwort.

wegen des bankgeheimnisses
wird es wohl keine ge-
naueren informationen geben.

Das dient ja aber dem Schutz des Bankkunden. Mich interessiert ja auch nicht eine Auskunft der Bank sondern eine Auskunft von Seiten unserer Regierung. Sind ja auch meine Schulden…

außerdem hat der staat auch
inländische privatpersonen
als gläubiger.

Da hatte ich auch was gelesen. Allerdings fehlt mir da die Phantasie um mir das erklären zu können.

und wie es mit den reparationen
aus dem ersten und zweiten welt-
krieg ist,wäre auch noch zu be-
rücksichtigen.

Das wird wohl nicht zu den Staatsschulden gezählt. Das sind wohl Ausgaben.

und was ist mit den schulden der
ddr ?

Interessante Frage. Dazu habe ich allerdings einen sehr interessanten Artikel gefunden: http://www.memo.uni-bremen.de/docs/m3002.pdf Zudem muss man bei dem Aspekt auch noch das durch die Wiedervereinigung entstandene höhere Steuereinkommen berücksichtigen. Aber das ist alles ein ganz anderes Thema.

Mir ging es wirklich nur darum ob inzwischen genauere Daten bekannt sind, bei wem die Bundesrepublik konkret in der Kreide steht. Ansonsten würde mich eine Anfrage unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz schon einmal reizen…

mit besten Grüßen
Steffen B.

wegen des bankgeheimnisses
wird es wohl keine ge-
naueren informationen geben.

Das dient ja aber dem Schutz des Bankkunden. Mich interessiert
ja auch nicht eine Auskunft der Bank sondern eine Auskunft von
Seiten unserer Regierung. Sind ja auch meine Schulden…

Eben. Ich hoffe dass der Staat es mit der Transparenz ehrlich meint, und diese Frage im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes interessierten Bürgern beantwortet.

außerdem hat der staat auch
inländische privatpersonen
als gläubiger.

Da hatte ich auch was gelesen. Allerdings fehlt mir da die
Phantasie um mir das erklären zu können.

Die Schulden bei inländischen Privatpersonen erkläre ich mir über die Bundesschatzbriefe, bzw. Staatsanleihen, die der Bund oder die Bundesbank ausgibt. Das sind festverzinsliche Wertpapiere, die von dem Gläubiger gekauft werden, und die der Staat dann nach einer gewissen Zeit inklusive Zinsen zurückzahlen muss.

Mal ein anderer Gedanke: Ist Staatsverschuldung nicht eine massive Umverteilung von „unten nach oben“, die den Leuten die Staatsschulden abbauen möchten eigentlich immer vorgehalten wird?
Denn höhere Schulden= höhere Zinsen= höhere Gewinne für Banken und deren Eigentümer, die durch höhere Steuern (Stichwort MwST) von der breiten Masse der Bevölkerung gezahlt werden…

Hallo,

Ich hatte eine Diskussion mit meinem Vater bezüglich unserer
Staatsschulden. In meiner Naivität ging ich davon aus, dass es
nicht so schwierig sein dürfte die herauszubekommen bei wem
das Land eigentlich in der Kreide steht. Offensichtlich ist
die aber doch nicht so einfach.

ist doch offensichtlich: Bundeswertpapiere sind Wertpapiere, die an den Börsen und teilweise „im Papierformat“ gehandelt werden. Demzufolge weiß auch niemand, wem die Papiere gerade gehören. Einzig über die Anforderungen zu den Zinsterminen, weiß man, welche Beträge bei welchem Kreditinstitut bzw. in welchem Land liegen.

Ich möchte im übrigen anmerken, daß das Gezeter groß wäre, wenn die Kreditinstitute zukünftig aus statistischen Gründen an den Bund melden müßten, welcher Kunde welchen Betrag an Bundeswertpapieren hält.

„Laut Informationen der Deutschen Bundesbank verteilen sich
die Gläubiger von Deutschland zu über 52% auf inländische
Banken, 14% auf inländische Nichtbanken und ca. 34% auf
Unternehmen im Ausland“
und als genannte Banken
„Deutsche Bank, dann Morgan Stanley, Dresdner Bank, Merrill
Lynch sowie Commerzbank“

Daß einige Banken namentlich genannt werden, liegt daran, daß diese an prominenter Stelle in der Bietergruppe Bundesemissionen vertreten sind und wahrscheinlich einen definierten Mindestbestand vorhalten müssen, um den Markt liquide zu halten.

Gruß,
Christian

Hallo,

Mal ein anderer Gedanke: Ist Staatsverschuldung nicht eine
massive Umverteilung von „unten nach oben“, die den Leuten die
Staatsschulden abbauen möchten eigentlich immer vorgehalten
wird?
Denn höhere Schulden= höhere Zinsen= höhere Gewinne für Banken
und deren Eigentümer, die durch höhere Steuern (Stichwort
MwST) von der breiten Masse der Bevölkerung gezahlt
werden…

Die Kreditaufnahme (und anschliessende Rückzahlung) ist zunächst einmal völlig verteilungsneutral. Das die Zinsen den Kapitalbesitzern zu Gute kommt (mutmaßlich: den Reichen) ist zwar richtig aber keine Umverteilung. Mietet der Staat ein Gebäude, kauft er ein Auto oder nimmt er irgendwlche Dienstleistungen in Anspruch, führt auch dies zu Gewinnen der „Reichen“ Unternehmer. Daraus abzuleiten, Ausgaben des Staates würden zu „Umverteilung von unten nach oben“ führen, ist nicht sinnvoll.

Wesentlicher ist die Frage wer zu den Staatseinnahmen beiträgt und dem gegenüberzustellen, wer von den Staatsausgaben profitiert.

Da die Steuern (theoretisch) irgendeinwann einmal zurückgezahlt werden und dies naturgemäß nur durch Steuereinnahmen erfolgen kann, tragen letztlich die gleichen Personen (nämlich die Steuerpflichtigen) die Einnahmen des Staates, ob es sich um Steuern oder um Schulden handelt. Das eine zahlen sie früher, das andere später.

Und da bekanntermaßen 20 % der (Reichsten) 80 % der Steuern zahlen, wirkt Staatsverschuldung genauso wie eine Steuererhöhung als Verstärkung der Umverteilung von oben nach unten.