Euro = Preissteigerungen?

Yahoo.de meldet am 7.1.:

Köln (dpa) - Die Preise im Einzelhandel sind seit der Euro-Umstellung laut einer Studie auf breiter Front gestiegen. Das ist das Ergebnis einer am Montag veröffentlichten Studie des Kölner Instituts für angewandte Verbraucherforschung (IFAV) im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks für die ARD-«Tagesschau» und die WDR-Wirtschaftssendung «markt».

Das IFAV hat seit April 2001 in den Städten Berlin und Köln für einen Warenkorb mit 1200 Gütern in 100 Geschäften die Preisentwicklung beobachtet. Die schon 2001 festgestellte Tendenz, dass der Handel die Euro-Umstellung zu Preiserhöhungen nutze, habe sich auch bei der jüngsten Stichprobe in der vergangenen Woche bestätigt.

Insgesamt wurde laut IFAV bei jedem dritten Produkt der Preis verändert. Dabei seien die Preise in 72 Prozent der Fälle gestiegen, nur bei 28 Prozent habe es eine Preissenkung gegeben.

Wer bekommt denn nun recht, die Euro-Fans oder die Euro-Kritiker?

Grüße
Heinrich

Hi!

Natürlich werden Preise aufgerundet.
Natürlich ist eine Währung nur so stark wie ihr „schwächstes Glied“.
Was habt Ihr denn erwartet?

Der Verlierer ist mal wieder der kleine Mann. Aber freut Euch, Leute, denn die Tankfüllung kostet ja jetzt nur noch die Hälfte…

Grüße,

Mathias

Die schon 2001 festgestellte
Tendenz, dass der Handel die Euro-Umstellung zu
Preiserhöhungen nutze, habe sich auch bei der jüngsten
Stichprobe in der vergangenen Woche bestätigt.

Wer bekommt denn nun recht, die Euro-Fans oder die
Euro-Kritiker?

Keiner, weil keine ernstzunehmende Studie. Wie wurde ermittelt, dass die Preissteigerungen 2001 aufgrund der Euro-Umstellung erfolgt sind. Sie sind z.B. im Lebensmittelbereich gestiegen, aber vor allem wegen BSE, MKS etc.

Gerade in den ersten Euro-Tagen wurde viel Werbung bei Aldi, C&A etc. mit Preissenkungen wegen Euro gemacht. Die Spekulation ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass vorher die Preise stärker erhöht worden sind, um jetzt diese Aktion starten zu können.

Aber wer weiß das schon? Die Umfrage ist daher schlicht albern und nicht ernst zu nehmen.

Hi!

Keiner, weil keine ernstzunehmende Studie. Wie wurde
ermittelt, dass die Preissteigerungen 2001 aufgrund der
Euro-Umstellung erfolgt sind. Sie sind z.B. im
Lebensmittelbereich gestiegen, aber vor allem wegen BSE, MKS
etc.

Soweit ich weiß, wurde in der Untersuchung festgestellt, daß der Handel seit Jahresbeginn zunehmend die DM-Eckpreise auf Euro-Eckpreise umstellt und dabei im genannten Verhältnis die Preise größtenteils nach oben korrigiert.

Die Preiserhöhungen wegen BSE, MKS usw. waren doch noch zu DM-Zeiten.

Grüße
Heinrich

Soweit ich weiß, wurde in der Untersuchung festgestellt, daß
der Handel seit Jahresbeginn zunehmend die DM-Eckpreise auf
Euro-Eckpreise umstellt und dabei im genannten Verhältnis die
Preise größtenteils nach oben korrigiert.

In Dienem eigenen Zitat wurde benannt, daß die „Untersuchung“ seit April 2001 durchgeführt wurde. Viele Händler haben schon vorher die Euro-Schwellenpreise gewählt und dann in 2001 mit dem entsprechenden DM-Preis ausgezeichnet. Deswegen gab es in 2001 in unser aller Geldbeutel so ungleich mehr Kleingeld, nämlich wegen der ganzen krummen Preise.

Gruß
Christian

Humbug und Stimmungsmache
Hallo Heinrich,

des Kölner Instituts für angewandte Verbraucherforschung
(IFAV) im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks für die

das IFAV ist laut deren „wir über uns“ ein Verein, dessen „Mitglieder natürliche und juristische Personen [sind], die Verbraucherforschung, Verbraucherpolitik und Verbraucherberatung aktiv fördern.“ Damit darf man davon ausgehen, daß das Ergebnis der Untersuchung nicht wirklich offen war. Die Verbraucherorganisationen verfolgen primär nicht die Interessen der Verbraucher, sondern ihre eigenen. Im übrigen wird schon seit ca. 2 Jahren von den Verbraucherschützern massiv gegen den Euro Stimmung gemacht, zum Teil offensichtlich, zum Teil auch unterschwellig. Das vorweg.

Das IFAV hat seit April 2001 in den Städten Berlin und Köln
für einen Warenkorb mit 1200 Gütern in 100 Geschäften die
Preisentwicklung beobachtet. Die schon 2001 festgestellte
Tendenz, dass der Handel die Euro-Umstellung zu
Preiserhöhungen nutze, habe sich auch bei der jüngsten
Stichprobe in der vergangenen Woche bestätigt.

Wie schon erwähnt, ist das ganze natürlich grober Unfug. Die Beschränkung auf Berlin und Köln (vermutlich die beiden Niederlassungen des IFAV), d.h. die größte und die viertgrößte Stadt Deutschlands ist genauso unseriös, wie zu versuchen, den durchschnittlichen Bildungsgrad der Deutschen anhand der Befragung von 5 Einwohnern in Düsseldorf-Flingern zu ermitteln. Und in diesem Zusammenhang noch mal der Hinweis auf IFAV: Die betreiben Auftragsforschung und nicht, wie z.B. das Statistische Bundesamt, dauerhafte Preisstudien. D.h. sie machen keinen Vergleich mit den Vorjahren und sie haben keinen adäquaten Warenkorb. Allein dies macht das ganze schon unseriös. M.W. sind die Einzelhandelspreise in den vergangenen Jahren dauerhaft unter Druck gewesen, Güter ausgenommen, die, wie z.B. Schokolade oder Kaffee, Schwankungen von Rohstoffpreisen unterliegen. Dies ist nicht zuletzt auf die Konkurrenzsituation im deutschen Einzelhandel zurückzuführen. Selbst wenn also einige Händler die Gelegenheit genutzt haben sollten, die Preise zu erhöhen, wird nach der Rumeierei der ersten Euro-Monate der Preisvergleich der Kunden und damit auch der Preiskampf der Händler wieder einsetzen (vermutlich sogar - aufgrund der besseren Vergleichbarkeit der Preise in Europa – stärker als vorher) und die Preise werden sich wieder dahin bewegen, wo wir sie doch alle haben wollen: Nach unten. Den unwesentlichen Aspekt der Warenqualität wollen wir hier mal außen vorlassen.

Insgesamt wurde laut IFAV bei jedem dritten Produkt der Preis
verändert. Dabei seien die Preise in 72 Prozent der Fälle
gestiegen, nur bei 28 Prozent habe es eine Preissenkung
gegeben.

Kleine Lektion aus „Lügen mit wahren Zahlen“: Tatsächlich sind (vorbehaltlich richtiger Zahlen) bei 24% der Produkte die Preise angestiegen, bei rund 10% der Güter gesunken. Klingt nicht mehr soviel, wenn man es richtig ausdrückt. Oder: Bei 288 Gütern Preise rauf, bei rund 112 runter. Da nicht genannt ist, wie die durchschnittliche Preiserhöhung oder –senkung ausgefallen ist, sind die gebrachten Zahlen absolut wertlos. Typischer Fall von Nullinformation. Leider hier anscheinend zielorientiert, daher besonders ekliger Fall.

Wer bekommt denn nun recht, die Euro-Fans oder die
Euro-Kritiker?

Was haben evtl. Preissteigerungen mit dem Euro zu tun? Ich bin ja nun wahrlich der letzte, der dem Euro etwas positives abgewinnen könnte, aber Preissteigerungen wären, so sie denn massiv durchgeführt worden sein sollten, eher eine Sache des Handels und nicht der Währung.

Meine Erfahrung sieht übrigens anders aus. Ich habe die Preise im vergangenen Jahr bewußt beobachtet, zumal ein Teil unter meiner Kundschaft auch Unternehmen aus der Lebensmittelbranche sind. Was meinen persönlichen Warenkorb angeht, habe ich praktisch durchweg, wenn auch geringe, Preissenkungen vermerkt.

Aber das ist genauso wenig repräsentativ, wie die Aussage dieser Schwachsinnigen Untersuchung, die da sogar „Studie“ genannt wurde.

Achja: Der Oberwitz ist, daß sie von ihrem eh schon unrepräsentativen Warenkorb in 2002 nur eine buckelige Stichprobe zur Kontrolle gemacht haben. Au Backe.

Gruß
Christian

Hi!

das IFAV ist laut deren „wir über uns“ ein Verein, dessen
„Mitglieder natürliche und juristische Personen [sind], die
Verbraucherforschung, Verbraucherpolitik und
Verbraucherberatung aktiv fördern.“ Damit darf man davon
ausgehen, daß das Ergebnis der Untersuchung nicht wirklich
offen war. Die Verbraucherorganisationen verfolgen primär
nicht die Interessen der Verbraucher, sondern ihre eigenen. Im
übrigen wird schon seit ca. 2 Jahren von den
Verbraucherschützern massiv gegen den Euro Stimmung gemacht,
zum Teil offensichtlich, zum Teil auch unterschwellig. Das
vorweg.

Dazu (Wer oder was ist das IFAV) kann ich nix sagen. Vermutlich müssen wir auf offizielle und „seriöse“ Marktanalysen warten.

Was haben evtl. Preissteigerungen mit dem Euro zu tun? Ich bin
ja nun wahrlich der letzte, der dem Euro etwas positives
abgewinnen könnte, aber Preissteigerungen wären, so sie denn
massiv durchgeführt worden sein sollten, eher eine Sache des
Handels und nicht der Währung.

Mißverständnis.
Es geht doch darum, daß durch Einführung einer neuen Währung die Eckpreise von Waren neu bestimmt werden müssen. Meine Fernsehzeitung z.B kostete bisher 2,80 DM. Das ist jetzt auf 1,43 Euro umgerechnet. Frage: wann macht der Verlag daraus 1,45 Euro - nicht wegen Kostendrucks, sondern weil es „besser aussieht“? Oder: Aus 2,49 DM werden 1,27 Euro - besser sieht 1,29 Euro aus. Deshalb Preiserhöhung durch Euro.

Grüße
Heinrich

Hi!

In Dienem eigenen Zitat wurde benannt, daß die „Untersuchung“
seit April 2001 durchgeführt wurde. Viele Händler haben schon
vorher die Euro-Schwellenpreise gewählt und dann in 2001 mit
dem entsprechenden DM-Preis ausgezeichnet. Deswegen gab es in
2001 in unser aller Geldbeutel so ungleich mehr Kleingeld,
nämlich wegen der ganzen krummen Preise.

Ich habe gestern noch bei Minimal und Plus eingekauft. Da hagelt es zwar Preissenkungen, aber alles krumme Euro-Preise. Die Festlegung der Waren-Eckpreis (bzw. Neukalkulation der Verkaufspreise auf Euro-Basis) ist also noch nicht abgeschlossen.

Grüße
Heinrich

Umrechnungskünstler

Mißverständnis.

Nee nee, schon verstanden.

Es geht doch darum, daß durch Einführung einer neuen Währung
die Eckpreise von Waren neu bestimmt werden müssen. Meine
Fernsehzeitung z.B kostete bisher 2,80 DM. Das ist jetzt auf
1,43 Euro umgerechnet. Frage: wann macht der Verlag daraus
1,45 Euro - nicht wegen Kostendrucks, sondern weil es „besser
aussieht“? Oder: Aus 2,49 DM werden 1,27 Euro - besser sieht
1,29 Euro aus. Deshalb Preiserhöhung durch Euro.

Bei praktisch allen Ketten sind mehr oder weniger viele Preise schon vor der eigentlichen Umstellung schon auf „schöne“ Euro-Preise umgerechnet worden. So kostete Mumm Sekt seit Mitte 2001 (praktisch) überall DM 9,76. Auf wundersame Wiese verwandelte sich dies am 1.1.2002 in 4,99. Fällt mir grad ein, weil die Flasche neben mir steht :wink:

Gruß
Christian

Moin mal wieder,

Ich habe gestern noch bei Minimal und Plus eingekauft. Da
hagelt es zwar Preissenkungen, aber alles krumme Euro-Preise.
Die Festlegung der Waren-Eckpreis (bzw. Neukalkulation der
Verkaufspreise auf Euro-Basis) ist also noch nicht
abgeschlossen.

ja, stimmt schon. Ich habe eben noch zwei alte Kassenbons vom Jahresende gefunden. Ungefähr die Hälfte der Preise ist (DM-mäßig) krumm (Otto Mess, Krastadt, Kaufhof). Ein bißchen werden die noch werkeln. Vielleicht schaut man auch, ob sich bei verteuerten Produkten die Nachfrage nachläßt bzw. verbilligten Produkten zunimmt, um sich für die Hauptumsatzbringer und für Güter, bei denen die Leute besonders preissensibel sind, noch was zu überlegen.

Gruß
Christian

Hallo Christian,

stimme dir zu was die Produkte betrifft. Im Gegenteil: Vieles wo vorher deutlich aufgeschlagen wurde ist meiner privaten Erkenntnis nach billiger geworden.

Dazuhin kommt der neue Preiskampf…

Aber was Getränke und Speisen in Lokalen betrifft, so wurde bei uns meist großzügigst aufgeschlagen.

Gruß ivo

Aber was Getränke und Speisen in Lokalen betrifft, so wurde
bei uns meist großzügigst aufgeschlagen.

Hierzu fällt mir folgendes ein:

Bei meinem Lieblingsitaliener wurde die Speisekarte aktualisiert…Hierzu wiess der Wirt eine Druckerei an neue Karten zu drucken und wenn es ungerade Ergebnisse gibt aufzurunden.
…und das hat die Druckerei dann auch gemacht …und zwar nach der ersten Stelle…

…das führte dann z.B. zu Salatpreisen von 20,00 Euro…saubere Sache

Also musste der Wirt es per Hand ausbessern und hat bei der Gelegenheit auch die Aufrundungen wieder zurückgenommen (*freu*)

SAN

Hallo Gemeinde !

Grundsätzlich halte ich wenig vom Euro und bin immer noch der Meinung er ist eine schön gelogene und noch schöner gerechnete Kunstwährung aber das sei mal dahin gestellt dazu darf ja jeder seine Meinung haben. Tatasache ist:
Meine Frau ist bei einer großen deutschen Drogeriekette als Verkaufsstellenleitung angestellt. Im Laufe des letzten Halbjahres 2001 hat sie wöchentlich bis zu 8 DIN-A4-Seiten Preisänderungen bekommen die zu 98 % nur eine Richtung kannten das war nach oben. Hierbei betrugen die Erhöhungen im Schnitt 10-12 % teilweise bis an 20 %. Jetzt kurz nach dem wir den Euro in der Tasche haben stellt sich das Unternehemen hin und senkt die Preise „massiv und auf breiter Front“ im Schnitte um etwa 1,5 bis 3 %. Nun soll mir mal einer erzählen das hat nichts mit dem Euro zu tun. Weiterhin kann ich mir vorstellen das die ach so hoch gelobte Transparenz und Vergleichbarkeit der Preise gerade im Hochpreisland Deutschland nich gerade dafür sorgt das hier mehr verkauft wird. Nur: von den hohen Preisen werden auch unsere hohen Löhne bezahlt und wer will darauf schon verzichten ?

Gruß GH