Das sind doch auch Beamte, warum
dürfen/müssen die in der zur Zeit sehr
politischen Farbe Grün rumlaufen?
Gruss, Marco
Hi!
Das sind doch auch Beamte, warum
dürfen/müssen die in der zur Zeit sehr
politischen Farbe Grün rumlaufen?
Weil das die Modefarben im Jahr 1974 waren.
Die Polizeiuniform in moosgrün (Jacke) und bräunlich-beige (Hose) sowie gelblich-grün (Hemd) sollte „augen-angenehm“ sein (so der damals verantwortliche Mode-Designer Heinz Oestergaard) und die Distanz zwischen Polizei und Bürger verringern.
Jetzt soll es eine EU-weite Anpassung geben. Da in der EU bei Polizeiuniformen die Farbe Blau vorherrscht, wird die deutsche Polizei nach und nach in blaue Uniformen gesteckt (und sieht damit aus wie die Feuerwehr).
Grün ist nicht erst seit Oestergaard die Polizeifarbe. Im 19.Jahrhundert wurde die preußische Polizei in Berlin in dunkelblaue (preußisch-blaue) Uniformjacken gesteckt. Für die Polizei auf dem Lande wurde die passende Uniformjacke der Armee-Gendarmerie gewählt - und die war grün. Dem preußischen „Grüne-Gendarmerie“-Vorbild folgten andere Staaten wie Baden, Bayern, Hessen-Darmstadt, Anhalt-Köthen, Sachsen-Meinigen. Andere wählten - aus reiner Anti-Preußen-Politik - das Blau als Uniform: Hannover, Württemberg, Kurhessen, Mecklenburg-Schwerin. In Preußen selbst trug die Staatspolizei dunkelblaue Uniformen (inkl. Pickelhaube).
Nach dem Ersten Weltkrieg sollte es eine einheitliche Polizeiuniform für die Sicherheitspolizei in grün geben. Doch den Siegermächten war das zu „militärähnlich“. Per Erlass vom 6.10.1922 wurde die Ordnungspolizei (auch Schutzpolizei, kurz „SchuPo“, genannt) eingeführt - mit blauer Jacke und schwarzer Hose.
Im Dritten Reich wurde aus der Ordnungspolizei wieder die Gendarmerie, aus der blauen Uniformjacke eine grüne (25.6.1936).
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam wieder die blaue Uniform zum Zuge - man färbte einfach amerikanische und britische Feldblusen um. 1951 entschied sich Schleswig-Holstein wieder für eine grüne Jacke, der Rest der Bundesrepublik blieb beim Blau. Seit Mitte der 60er gab es Bestrebungen, der Polizei ein einheitliches Erscheinungsbild zu geben - was schließlich mit dem Oestergaard-Entwurf umgesetzt wurde. Seit Ende der 70er ist die Polizei einheitlich in moosgrün/bräunlich-beige gekleidet.
In der DDR trug die Volkspolizei Uniformen in hellgrau-grün. Die Abstammung von der Armeeuniform war nicht zu verleugnen.
Die neuen Uniformen sind ein Entwurf von Luigi Colani, der Wert auf Begriffe wie bequem, funktional und schick legt. Die Polizei versteht sich heute weniger als „Obrigkeitsorgan“ denn als „Sicherheitsdienstleister“ mit dem Bürger als „Kunden“. Man ist lieber „Cooler Cop“ als „biederer Beamter“. Bei der Bereitschaftspolizei weichen Schirmmütze und Barett der Baseball-Cap, aus dem runden Teller der Schirmmütze wird eine eckige Form wie in den USA. Und aus grün blau.
Hamburg hat die neue Uniform bereits, Hessen, Niedersachsen und Brandenburg wollen sie ebenfalls einführen.
Hat also alles nichts mit den Grünen zu tun.
Grüße
Heinrich
Das sind doch auch Beamte, warum
dürfen/müssen die in der zur Zeit sehr
politischen Farbe Grün rumlaufen?
Politisch hin oder her - ich hätte fast mal einen umgefahren wegen seiner grünen Gardarobe. Am Völkerschlachtdenkmal sprang er in Motorradpolizeikombi mitten auf der Fahrbahn zwischen zwei Spuren rum und suchte Autos zur Verkehrskontrolle heraus. Und das vor dem Hintergrund grün-brauner Bäume und Sträucher, mit der Sonne im Rücken.
In blau wäre er sicherlich aufgefallen.
Von miraus sollten die in Baby-ros rumlaufen. Passt besser und fällt auf 
Gruß
Frank