Interpolieren

schönen guten abend zusammen,

kann mir bitte jemand „soldatentauglich“ erklären, was es damit auf sich hat?
zwischenräume „füllen“ ?

danke schon mal
babs

Hmm…
Also soweit ich weiß werden beim interpolieren „Zwischenpixel“ errechnet, damit der Hersteller dann mit einer höheren Pixelzahl protzen
kann (Weil er eben auch die „Zwischenpixel“ zählt) Die Qualität ändert sich aber durch das interpolieren nicht!

Aber 100% sicher bin ich mir da nicht… Warten wir mal auf Meinungen der anderen.

OffTopic interpolieren.

kann mir bitte jemand „soldatentauglich“ erklären, was es
damit auf sich hat?
zwischenräume „füllen“ ?

Wenn eine Kamera damit wirbt, dass sie irgendwas interpoliert, würde ich die Kamera sofort links liegen lassen.
Denn in der Regel werben nur die Schrotthersteller damit.

Hallo babs,

dazu kannst Du Dir die Seite 9 von 10 des folgenden Artikels durchlesen, da wird sehr genau erklärt, dass jede Digitalcamera interpolieren muss und warum und wie.

http://www.mbeutler.net/testberichte_dsc_f828.pdf

Ein 8-Megapixel-Chip hat eigentlich eine Auflösung von 2 Megapixel, da 4 mal so viele Zellen zwar vorhanden sind, aber davon immer 4 zusammen für ein Pixel gebraucht werden - 4 Farb-Pixel geben ein wirkliches.
Aber jede Camera errechnet aus den 4 Farbpixeln einzelne Werte für die Helligkeit mit - also 4x2=8Mega - und vermischt diese Helligkeitsinformationen mit den Farbinformationen, die sie auch auf 8 Mega hochrechnet = interpoliert.

Michael

Hi,
Farbinterpolieren ist bei one shot Kameras die übliche Methode, mit
Ausnahme zb. der Sigma Kamera
Auflösung interpolieren ist zumindest bei der Aufnahme sinnlos, da
das keine bessere Qualität, sondern nur mehr Daten liefert.
Hingegen beim Druckrip sehr sinnvoll wenn man Treppeneffekte
vermeiden will.

OL

Hallo,
interpolieren ist eigentlich ein Begriff aus der
Mathematik und bezeichnet das Errechnen von nicht bekannten
Zwischenwerten einer mathematischen Funktion.
Das ist also erstmal nichts verwerfliches.

Man hat also z.B. eine begrenzte Anzahl von Punkten, die
man miteinander verbinden kann.
Beipiel - bekannte Punkte (x;y) sollen sein: (0;0),(1;1),(2;4),(3;9),(4;16),(5,25)

Dabei ergibt sich also ein Kurvenzug, dessen Stützstellen
die vorher bekannten Punkte sind.
Die Frage ist nun bloß noch, wie man die bekannten Punkte
verbindet.

  • z.B. durch Gerade zwischen den Punkten oder
  • durch einen gerundeten Kurvenzug, der die unbekannten
    Zwischenwerte noch besser interpoliert.

Bei einer linearen Interpolation kann ich jetzt jeden
Zwischenwert bestimmen, indem ich jeweils zwei Punkte
mit einer Gerade verbinde und die Werte auf der
Verbindungsstrecke ablese bzw. berechne.

Beipiel: Zwischen den Punkten (x;y)= (1;1) und (2;4)
will ich einem y-Wert für x = 1,5 haben ?
Mit der linearen Intepolation bekomme ich als Zwischenwert
für x=1.5 auf den Wert y=2,5

Eine bessere Methode berücksichtigt aber auch noch den
Kurvenverlauf vor und hinter den bekannten Stützstellen.

Wenn Du Dir die bekannten Punkte oben genauer ansieht,
dann kann man evtl. darauf kommen, daß zwischen
x und y ein quadratischer Zusammenhang sein müßte:
Damit wäre aber der gesuchte y-Wert bei X=1,5 eher y=2,25.

Du siehst, wenn man noch eine Information über den
möglichen mathematischen Zusammenhang hat, dann kann
man die unbekannten Punkte noch genauer interpolieren.

Hier findest Du auch paar Bilchen, die das Problem
rläutern:
http://de.wikipedia.org/wiki/Interpolieren

kann mir bitte jemand „soldatentauglich“ erklären, was es
damit auf sich hat?
zwischenräume „füllen“ ?

Bezogen auf dieses Brett „Fotografie“ bedeutet Interpolieren
nun nichts anderes als bei digitalen Bildern, die ja aus
einer Matrix von Pixeln bestehen die möglichen Zwischenwerte
zwischen den Pixeln zu berechnen.
Als Ergebnis kommt dabei immer ein Bild mit höherer Auflösung
bei raus. Aus einem Bitmap mit z.B. 100 x 100 Pixeln kann
man 200 x 200 Pixel machen, indem immer genau ein
Zwischenwert berechnet wird.
Das Bild wird also hinterher etwas bessser aussehen (nicht
so verpixelt, glattere Kanten). Insofern wird das Bild
etwas besser gerechnet.
Was man aber so nicht hinbekommt, ist exakte Information,
die mal zwischen den Pixeln gewesen sein könnte, wirklich
wieder zurückzuholen.
Wenn also ursprüglich zwischen zwei hellen Flecken, die
im Bild als zwei helle Pixel erscheinen ein dunkler Fleck
im Original war, dann wird dieser nicht mehr durch
Interpolation Sichtbar gemacht werden können. Zwischen
den 2 hellen Pixeln kann nur ein neues helles Pixel
interpoliert werden.

Praktisch hat das natürlich große Bedeutung:
Wenn ein Buchstabe mit hoher Bildauflösung fotografiert
wird, kann man im Bild diesen Buchstaben wieder erkennen.
-> Die Information bleibt erhalten.

Wenn der gleiche Buchstabe mit niedriger Auflösung
fotografiert wird und hinterher durch interpol. auf die
hohe Auflösung gebracht wird, ist es nur noch ein
dunckler Fleck. Keine Technik der Welt kann daraus wieder
einen lesbaren Buchstaben machen.
-> Das Bild sieht oberflächlich gut aus, aber die urspüngl.
Information ist trotzdem weg!
Gruß Uwi

Das Bild wird also hinterher etwas bessser aussehen (nicht
so verpixelt, glattere Kanten). Insofern wird das Bild
etwas besser gerechnet.

Meinst du? Ich wüsste nicht, was an einem eher verwaschenem Bild besser aussieht.

.

und warum nicht.
Hallo,

Das Bild wird also hinterher etwas bessser aussehen (nicht
so verpixelt, glattere Kanten). Insofern wird das Bild
etwas besser gerechnet.

Meinst du? Ich wüsste nicht, was an einem eher verwaschenem
Bild besser aussieht.

Natürlich kann/wird es besser aussehen, zumindest besser
als vorher „total verpixelt“. Das ist nun mal ein Fakt,
der aus den mathemat. Hintergrund resultiert.
Die praxis beweist es übrigens auch.

Du darfst dabei nicht den Vergleich mit einem Bild machen,
das gleich mit hoher Auflösung aufgenommen wurde und bei
dem eben mehr Information drin steckt.

Übrigens muß die Interpolation bei der Bildbearbeitung
nicht nur einfach linear gerechnet werden.
Wie ich schon geschrieben habe, können Interpolations-
rechnungen auch etwas intelligenter ausgeführt werden
(z.B. kann Kantenglättung und Bildschärfeverbesserung mit eingerechnet werden -> nicht lineare Interpolation).

Bloß weil das Interpolieren durch die Werbung diskriminiert
ist, kann man das Verfahren nicht als untauglich abschmettern.

Im übrigen kann ich Dir allemal auch Fälle nennen, wo durch
das Interpolieren ziehmlich das gleiche Ergebnis rauskommt,
wie beim Fotografieren mit entsprechend hoher Auflösung.
Gruß Uwi

Natürlich kann/wird es besser aussehen, zumindest besser
als vorher „total verpixelt“. Das ist nun mal ein Fakt,
der aus den mathemat. Hintergrund resultiert.
Die praxis beweist es übrigens auch.

Tut mir leid, aber ich verstehe nicht, wie du auf dieses „total verpixelt“ kommst. Jedes Bild besitzt Pixel und wenn man es sich in mehr als 100% Vergrößerung anschaut, hat jedes Foto dann Treppchen. Ob interpoliert oder nicht.

Übrigens muß die Interpolation bei der Bildbearbeitung
nicht nur einfach linear gerechnet werden.
Wie ich schon geschrieben habe, können Interpolations-
rechnungen auch etwas intelligenter ausgeführt werden
(z.B. kann Kantenglättung und Bildschärfeverbesserung mit
eingerechnet werden -> nicht lineare Interpolation).

Die meisten Kameras werden kaum eine z.B. bikubische Interpolation haben wie die von Photoshop.

Bloß weil das Interpolieren durch die Werbung diskriminiert
ist, kann man das Verfahren nicht als untauglich abschmettern.

In der Fotografie aber schon, wenn’s darum geht, was aus der Kamera rauskommt.

Im übrigen kann ich Dir allemal auch Fälle nennen, wo durch
das Interpolieren ziehmlich das gleiche Ergebnis rauskommt,
wie beim Fotografieren mit entsprechend hoher Auflösung.

Kann ich mir vorstellen, bei einem grauen Himmel kann man sicherlich um mehr als den Faktor 2 interpolieren und wird trotzdem keine großen Unterschiede sehen.

Hallo,

Natürlich kann/wird es besser aussehen, zumindest besser
als vorher „total verpixelt“. Das ist nun mal ein Fakt,
der aus den mathemat. Hintergrund resultiert.
Die praxis beweist es übrigens auch.

Tut mir leid, aber ich verstehe nicht, wie du auf dieses
„total verpixelt“ kommst. Jedes Bild besitzt Pixel und wenn
man es sich in mehr als 100% Vergrößerung anschaut, hat jedes
Foto dann Treppchen. Ob interpoliert oder nicht.

Nein,als verpixelt bezeichne ich nur dann ein Bild, wenn
die einzelnen Pixel in vorliegende Form deutlich sichtbar
sind. Kanten und Kreise bestehen dann also deutlich
sichtbar aus Stufen!
Das hat also erstmal nix damit zu tun, daß prinzipiell
jedes digitale Bild aus Pixeln besteht.

Ein Bild mit 1200 DPI kannst Du auch auf 400% vergrößern
und es sind immer noch keine Pixel zu sehen.
Mit bloßem Auge erkennt man Pixel unter ca. 100…200DPI
(je nach Betrachtungsabstand, beleuchtung und Sehschärfe).

Ein Bild, das z.B. nur mit 50 DPI vorliegt, werde ich
interpolieren, damit man es z.B. für einen Ausdruck
weiter verwenden kann. Sonst sieht’s zu mies aus.

Auch ein Foto mit 3MP sollte man besser interpolieren,
wenn man mal einen A3-Ausdruck von machen will.

Übrigens muß die Interpolation bei der Bildbearbeitung
nicht nur einfach linear gerechnet werden.
Wie ich schon geschrieben habe, können Interpolations-
rechnungen auch etwas intelligenter ausgeführt werden
(z.B. kann Kantenglättung und Bildschärfeverbesserung mit
eingerechnet werden -> nicht lineare Interpolation).

Die meisten Kameras werden kaum eine z.B. bikubische
Interpolation haben wie die von Photoshop.

Warum nicht? Fakt ist sicher, daß dies in Verbindung
mit „billig“ sowieso nicht sein wird. Wenn solcher
Aufwand in der Kamera getrieben wird, braucht man wegen
der phy. Auflösung vermutlich nicht mehr tricksen.

Bloß weil das Interpolieren durch die Werbung diskriminiert
ist, kann man das Verfahren nicht als untauglich abschmettern.

In der Fotografie aber schon, wenn’s darum geht, was aus der
Kamera rauskommt.

Nein, Untauglich ist das Verfahren trotzdem nicht.
Es ist nur unseriös, hohe Auflösungen durch Interpolation
mit hoher physkalischer Auflösung des Chips gleichzusetzen.

Wer was billiges haben will und nicht mit PC ausgerüstet
ist, soll auf „einfachere“ Varianten zurückgreifen können.
Wenn man das deutlich kennlich macht, sehe ich nichts
verwerfliches dabei.
Ansonsten kann man das Unwissen der Käufer auch nicht
unbedingt den Verkäufern zum Vorwurf machen.

Wer natürlich einen PC hat und ein Bildbearbeitungsprog
bedienen kann, der braucht sowas sicher nicht.

Allerdings steht die Frage so kaum noch. Der Chip
ist heuer eh fast das billigste Teil. 4…5MP kosten
kaum noch was. Viele Angebote gehen ja schon den entgegen-
gesetzten Weg -> große phys. Auflösung bei ansonsten
mieser Qualität der Optik/Elektronik/Gehäuse/Bedienung usw.

Im übrigen kann ich Dir allemal auch Fälle nennen, wo durch
das Interpolieren ziehmlich das gleiche Ergebnis rauskommt,
wie beim Fotografieren mit entsprechend hoher Auflösung.

Kann ich mir vorstellen, bei einem grauen Himmel kann man
sicherlich um mehr als den Faktor 2 interpolieren und wird
trotzdem keine großen Unterschiede sehen.

Prinzipiell werden bei allen Strukturen gute Ergebnisse
erziehlt, deren Größe nicht unter der Auflösung des
zu interpolierenden Bildes liegt. Ausreichend große
Kanten, Kreise, und natürlich annähernd lineare Übergänge
können hervorragend interpoliert werden. Da ist also
viel mehr als nur grauer Himmel möglich.
Sogar verpixelte Schrift sieht interpoliert viel besser
aus (zumindest subjektiv). Das Weichzeichenn ist ja auch
keine verpönte Methode in der Bildbearbeitung.
Gruß Uwi