Hallo zusammen,
ich habe hier ein älteres Foto (ca. 20 Jahre )das einen totalen Rotstich hat.
Nun bin ich mir nicht sicher ob es sich um ein SW-Foto handelt oder nicht. Da außer dem Rotstich keinerlei Ansätze von Farben zu erkennen sind, gehe ich mal davon aus, es handelt sich um ein SW-Foto.
Frage 1) Wie kommt dieser Rotstich zustande?
Frage 2) In dem Bild sind einige Stellen (Gesicht) total überbelichtet so das die weißen Stellen viel zu hell sind. Wie kann ich diese Stellen dunkler machen ohne das das ganze Bild dunkler wird?
Ich habe Adobe Elements 6.0
Vielen Dank für die Hilfe.
Gruss
Reiner
Hi
Zersetzung. Chem Veränderung. Schlechte Fixierung. Alterung. UV-Einfluss. such dir was aus oder kombiniere. Verfärbung von Fremdmaterial (Farbe…?) ich hab viele rötlich verfärbte SW-Abzüge aus den 20er Jahren.
Ali N.
Hallo Reiner,
Frage 1) Wie kommt dieser Rotstich zustande?
klingt nach schlechter Fixierung.
Das bedeutet, daß nach dem Entwickeln nicht lange genug oder mit einem erschöpften Fixierer gearbeitet wurde udn Reste von nicht belichtetem Silbersalzen in der Schicht zurückgeblieben sind, die sich im Laufe der Zeit zu kolloidalem Silber verwandelt haben. Dieses kolloidale Silber ist rötlich.
Gandalf
Hi Reiner,
ich davon aus dass das Bild 20 Jahre alt ist und nicht aus den 1920er Jahren.
also wenn das Bild irgendwann von 1980-88 ist, liegt es einfach daran daß sich die chemisch
gebildeten Farbstoffe (mittels Farbkuppler) zersetzt haben.
Dies ist ein ganz normaler üblicher Vorgang und es war damals bekannt, daß sich die Farbabzüge nicht
länger (20-25Jahre) halten, deshalb wurden niemals Farbazüge im Negativverfahren für
Dokumentationen oder Archivierungen gemacht sondern immer nur SW oder Cibachrome (später
Ilfochrome), wenns farbig sein sollte.
Beschleunigt kann die Zersetzung nicht durch schlechte Fixierung oder Silberumwandlung sein da
Farbabzüge (RA4 oder Eben EP2) nach dem Bleich(fixier)vorgang keinerlei Silber mehr enthalten
sondern nur mehr die oben erwähnten Farbstoffe, sondern durch schlechte oder zu kalte Wässerung.
Zu warme, und oder und helle Lagerung, Dämpfe etc. tragen ebenso zu einer Verkürzung der
Haltbarkeit bei.
Ohnehin beginnenn sich Farbstoffbilder sofort zu verändern, dieser Vorgang ist in den ersten Stunden
am Licht besonders stark und verlangsamt sich dann allerdings.
Aber über den langen Zeitraum summiert sich die Veränderung.
Da nicht alle 3 Farbstoffe gleich verblassen ergibt sich dann die Farbverschiebung.
du kannst folgendes tun :
Bilder einscannen danach einmal in den Gradationskurven spielen, eventuell ist eben doch noch etwas
Farbdifferenzierung vorhanden die mit freiem Auge nicht sichtbar ist.
Hab ich schon des öfteren mit alten Diapositiven gemacht die ebenfalls nur mehr Rot erschienen, dann
aber doch noch etwas Farbinformation enthalten.
also Im RGB Farbraum Rotkanal zurücknehmen , Blau und Grünkanal hinaufsetzen.
Falls du jemand kennst der mit Bildbearbeitung vertraut ist wäre auch die grobe Farbeinstellung im Lab
Modus vorteilhaft.
Danach eventuell die Sättigung nachregeln, anschliesend die zu hellen oder dunklen Stellen zB. mit
Nachbelicheter und Abwedelwerkzeug bearbeiten.
Bei den zu hellen Stellen mit Nachbelichter (8-15%) die Tiefen oder Mitteltöne bearbeiten keinesfalls die
Lichter (wird nur flau).
Bei den dunklen Stellen mit Abwedler die Lichter oder Mitteltöne bearbeiten keinesfalls die Tiefen(wird
ebenfalls nur flau).
Sollte es sich um ein Bild aus den 1920er Jahren handeln, ist mit Sicherheit keine Farbinformatiion
enthalten (außer Tonung und Retusche).
Für die EBV gilt daher nur das Nachbelichten und Abwedeln im Graustufenmodus.
man kann dem Bild anschliesend im RGB, natürlich wieder Farbtönungen geben.
OL
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