Wie große Gemälde abfotografieren?

Hallo Gemeinde,

ich stehe vor einem mittelschweren Problem… ich möchte Öl- und Aquarell-Gemälde meines Bruders abfotografieren, und das in richtig hoher Auflösung…
Min. 2 Lampen im 45° Winkel und Bildebene parallel zur Sensor-Ebene, evtl. Polfilter, Weißabgleich über Graukarte, ein wenig verzeichnendes Objektiv etc… das kenne ich alles noch aus meinen früheren (analogen) Zeiten.

Aber was mir jetzt Kopfzerbrechen macht ist die Auflösung. Meine Canon EOS 350d hat „nur“ 8 MP und wenn ich die teilweile recht großen Gemälde (1,5 x 1,5 Meter, manche sogar noch größer) ganz auf ein Bild bekommen möchte, dann reicht die Auflösung nicht mehr aus. Wenn ich dann hinein zoome, dann wird’s recht schnell schwammig und unscharf und man kann die Pinselstriche nur mehr erahnen.

Ich habe gestern versucht einige sehr rechteckige Bilder stückweise zu fotografieren und hinterher die Teile zu stitchen (so wie bei einem Panorama), und siehe da, das funktioniert wunderbar!! Extrem gute Auflösung und (fast) keine Verzeichnungen, keine Übergänge oder Treppen… geradezu perfekt :smile:
(Vorgang: Leiste auf dem Boden befestigt und Bild an dieser Leiste angelegt und daran Stückweise auf dem Boden liegend verschoben, sodaß sich die Fotos etwas überlappen - Das Überlappen ist hinterher fürs stitchen wichtig).

Aber wie mache ich das bei den noch größeren Bildern? Dort wo ich die Breite der Leinwand nicht auf einmal auf den Sensor bekomme? Hier würde Parallel-Stitchen helfen.
Da würden sich dann z.B. 2 Reihen a´ 3 überlappenden Bilder ergeben… nur wie verschiebe ich die Leinwand auf dem Boden ohne aus dem Lot zu kommen??
Hatte jemand schon mal ein ähnliches Problem und kann mir ein Tip geben?

Ich hoffe ich konnte mein Problem verständlich schildern

Vielen Dank
Matthias

Hallo Gemeinde,

ich stehe vor einem mittelschweren Problem… ich möchte Öl- und
Aquarell-Gemälde meines Bruders abfotografieren, und das in
richtig hoher Auflösung…
Min. 2 Lampen im 45° Winkel und Bildebene parallel zur
Sensor-Ebene, evtl. Polfilter, Weißabgleich über Graukarte,
ein wenig verzeichnendes Objektiv etc… das kenne ich alles
noch aus meinen früheren (analogen) Zeiten.

So genau stehts in den meisten Lehrbüchern unsinnigerweise drinnen.
nun nimm dir ein Blatt Papier zeichne dir das auf Bildgröße Abstand etc. zeichne die Lampen mit 45 grad ein und dann zieh dir die Linien einmal vom Bildrand zur Lampe und vom Bildrand zum Objektiv.
so und was fällt dann auf in Bezug auf Einfallswinkel ist gleich Ausfallswinkel ? !
Also lieber selbst probieren und schauen als Lehrbüchern Vertrauen

Aber was mir jetzt Kopfzerbrechen macht ist die Auflösung.
Meine Canon EOS 350d hat „nur“ 8 MP und wenn ich die teilweile
recht großen Gemälde (1,5 x 1,5 Meter, manche sogar noch
größer) ganz auf ein Bild bekommen möchte, dann reicht die
Auflösung nicht mehr aus. Wenn ich dann hinein zoome, dann
wird’s recht schnell schwammig und unscharf und man kann die
Pinselstriche nur mehr erahnen.

Ich habe gestern versucht einige sehr rechteckige Bilder
stückweise zu fotografieren und hinterher die Teile zu
stitchen (so wie bei einem Panorama), und siehe da, das
funktioniert wunderbar!! Extrem gute Auflösung und (fast)
keine Verzeichnungen, keine Übergänge oder Treppen… geradezu
perfekt :smile:
(Vorgang: Leiste auf dem Boden befestigt und Bild an dieser
Leiste angelegt und daran Stückweise auf dem Boden liegend
verschoben, sodaß sich die Fotos etwas überlappen - Das
Überlappen ist hinterher fürs stitchen wichtig).

Aber wie mache ich das bei den noch größeren Bildern? Dort wo
ich die Breite der Leinwand nicht auf einmal auf den Sensor
bekomme? Hier würde Parallel-Stitchen helfen.
Da würden sich dann z.B. 2 Reihen a´ 3 überlappenden Bilder
ergeben… nur wie verschiebe ich die Leinwand auf dem Boden
ohne aus dem Lot zu kommen??
Hatte jemand schon mal ein ähnliches Problem und kann mir ein
Tip geben?

Ich hoffe ich konnte mein Problem verständlich schildern

ja das mit der Auflösung und den Pinselstrichen ist ganz richtig, Stitchen ist eine Notlösung die selbst bei gleichbleibenden Kamerastandpunkt und verschieben der Bildstandarte nicht exakt funktioniert (bei der Fachkamera möglich)
Man muß nur genau genug schauen und wird sehen dass es nicht exakt passt.
Besser ist es einige Bilder zusammenkommen lassen und sich für einen Tag was profesionelleres oder professionelles zu mieten.
Achtung nicht nur der Sensor muss den Pinselstrich erfassen auch die Beleuchtung muss ordentlich gemacht sein (keine Doppelschattenausleuchtung im Sinne 2x 45 Grad Lampen) und die Optik muss ebenso HR (high resolution) sein.

OL

Hallo Matthias!
Es ist entscheidend, was mit den Fotos gemacht werden soll… 1:1 herstellen??? Oder (verkleinert) fürs Internet?
Wie beschrieben ist soweit ok, aber
1 Lichtquelle mit Pol-Filter oder Folie, bei Ölbildern leicht von links wegen Schattenwurf der Gemäldeoberfläche
(Makro)Objektiv mit langer Brennweite und Polfilter(hat weniger Verzeichnung)
RAW-Modus (bringt schärfere Bilder als das „schwammige“ jpg).
Gruß
lichtpunkt

Hi,

ich hoffe, Du fotografierst mit Stativ, Kabelfernauslöser, niedrigster ISO-Zahl und Blende irgendwas zwischen 9 und 16, je nachdem wo Dein Objektiv am schärfsten ist. Dann wäre es natürlich gut, eine einigermaßen weitwinkelige Festbrennweite zu haben, die weniger verzeichnet als ein Zoom.

Zum Aufbau fällt mir ein: Du stellst das Stativ so ein, dass Du die obere Reihe mit ausgezogener Mittelsäule des Stativs aufnimmst. Dann die untere Reihe mit eingeschobener Mittelsäule.

Für die seitliche Verschiebung würde ich vorschlagen, dass Du eine Leiste derart am Boden befestigst, dass Du zwei der drei Stativbeine daran anlegen kannst. Dann kannst Du seitlich verschieben, indem Du die beiden Beine an der Leiste entlangführst. Fall gewünscht, kannst Du Dir die optimalen Positionen auf der Leiste markieren.

Und jetzt würde ich gerne wissen, was mit den Bildern passieren soll, dass Du sie in so hoher Auflösung benötigst.

Gruß,
V.

vielen lieben Dank für die nützlichen Tips :smile:

Den Grund, warum ich gerne eine so hohe Auflösung hätte, habe ich natürlich vor lauter Problembeschreibung vergessen…

Ich möchte Vergrößerungen anfertigen lassen, also 1.5:1 oder sogar 2:1. Bei den „kleineren“ Bildern könnte auch ein 3:1 dabei sein.

Sicher, man betrachtet so ein großes Werk nicht aus 20cm Abstand und ruft dann „Hui, ich kann die Pixel sehen!“
Aber es wäre halt schon schön und vor allem Beeindruckend, wenn man aus der Nähe die Pinselstriche erkennen kann.

Hallo,

Solche Ansprüche kann eigentlich nur professionelles Equipment wirklich gut erfüllen. Ich denke da an möglichst grossformatige Bildsensoren, Studiobeleuchtung mit grossen Softboxen, massive Stative, höchstwertige Objektive (Apochromate) und eher lange Brennweiten, Bilder im RAW-Format gespeichert. Leider geht´s da von den Kosten her in die vollen, selbst Studio und Geräte mieten dürfte da schön kosten.

Gruss von Julius

Hi,
ja und Bilder in der Größe benötigen einen Raum zwischen 100 und 200m2 um Sie gut, gleichmässig, und plastisch auszuleuchten. Zudem ist natürlich eine möglichst lange Brennweite (Raumdimension) von Vorteil um Spiegelungen zu vermeiden.

OL

…und ich würd ne Mittel- oder Grossformatkamera und hochauflösendes Filmmaterial nehmen und davon hochauflösende Scans mit dem Trommelscanner anfertigen lassen…
das ist leichter Zu realisieren als Kameras mit Sensoren dieser Grösse zu beschaffen :smile: und ist für hochwertige Drucke oder Belichtungen geeignet.

Moin Matthias,

da sich wohl kaum ein Weg an höchstwertiger Ausrüstung vorbei ergibt, die wohl nur zu leihen geht, würde ich dem Rat von Clawdine folgen und mit einer Großformatkamera auf analogem (Dia)material belichten.

Damit hast Du alle Optionen offen.
Die Negative/Dias lassen sich mit beliebiger Auflösung digitalisieren und der Kontrastumfang von gut belichtetem und gut entwickeltem Diamaterial ist immer noch unschlagbar.

Gandalf

6x7 würde ja reichen, oder?

Moin,

6x7 würde ja reichen, oder?

unter 8" x 10" läuft da gar nichts! :wink:

Aber OK, weil Du es bist, lasse ich eine Mamiya RB Pro oder RZ Pro gelten.

Gandalf

Hi, 33-39Mp Digibacks sind von der dem 4 x5" überlegen, bei guten Optiken dürfte es an 13 x 18 cm heranreichen.
Die neuesten 56-60MP Digitalrückteile dürften deshalb das bei mir bisher so beliebte 8 x10 " Material sogar übertreffen, vorausgesetzt man weis es zu bedienen und der Rest (Optiken und Licht) passt auch.
OL

Hallo, gerade Kontrast Farbtreue etc. Schärfe sowieso wird beim Dia masslos überschätzt und ist mit zeitgemässer Ausrüstung nicht vergleichbar.

OL- der gerade die letzten Reste seines Fachlabors auf den 20m3 Container wirft.

Vielen Dank für all die vielen hilfreichen Antworten!
Weiß ich doch nun, daß ich mit meinem Equipment nicht sehr weit kommen werde.
Kaufen (nicht wirklich), mieten oder in Auftrag geben… darum werde ich mich wohl kümmern müssen

Wünsche einen schönen Abend und „Allzeit gut Licht“ :smile:
Matthias

Moin,

OL- der gerade die letzten Reste seines Fachlabors auf den
20m3 Container wirft.

ich bin hoffnungslos altmodisch und sentimental, aber wenn Du den Fachvergrößerer noch nicht entsorgt hast, übernehme ich die Frachtkosten.

Gandalf

Hi, ist alles weg bis auf einen Durst 138 den ich mir auch aus Sentimentalität behalte,
alles andere war einfach zu Groß, (de vere 8x10" horizontal)( Müllerson Printer)(Klimsch color compact 24x 30 FILM)
(Super M4) alles zum Spaß zu groß.
Entwicklungsmaschinen kommen die letzten 4 bald dran. (colentas zB. Ciba P3x 50 cm usw.)
die großen Autopans mit 130cm sind schon weg.

Aber das ist alles zu aufwendig für Hobbyzwecke; zumal die Maschinen ja irgendwann abegeschaltet wurden ohne zu wissen das dies Ihr letzter Tag sei.

OL

Hi, naja die größten Flächen ccds die gebräuchlich sind haben eine Längsseite von 56 mm.
so gesehn würden 6 x7 schon reichen aber eben nicht auf Film.
Da muss man leider sagen, dass zb.: eine Nikon d3 schon deutlich besser ist, die d3x sowieso, vorausgesetzt die Linsen passen.
Hab grad kürzlich wieder Kornknisterscharfe Scans von 6 x 7 gesehen; endtäuschend im Vergleich.

OL

Hi
hängt ja nun ach zu nicht unerheblichem Teil vom verwendeten Film ab…
C

hi
du bedenkst das er sich das sicher NICHT kaufen kann für die paar Fotos, und das eine Lösung diese Bilder so zu fotografieren dass sie in 1,5facher Originalgrösse belichtet oder gedruckt werden können gefragt war?
Was TECHNISCH möglich ist ist nicht die Frage, ich glaube nicht dass der Frager sich für 20K equipment holen will deswegen.
C

Hi,
mit 20 K kommt er bei weitem nicht aus, nein es geht darum ihm die Illusion zu nehmen.
Ich meine, ich bau auch keine Raumschiffe, ganz einfach versuche ich es nicht einmal, weil mir eben bewust ist dass ich das Ziel nicht erreichen werde. Abgesehen natürlich davon das ich das Bedürfnis nicht habe.
Nein eigentlich ist es für Ihn am effizientesten, ein paar Stunden in seinem Gebiet etwas zu leisten und dafür die Bilder fotografieren zu lassen.
Da ist es für Ihn aber Hilfreich zu Wissen, wie sowas in etwa funktioniert, um nicht an einen Pseudospezialisten zu geraten.

OL