Yucca macht schlapp - aber warum?

hallo grünzeugsfreunde,

meine geliebte yucca, über 2 m groß, gibt in allen ihren vier „ästen“ nach und beugt sich zur seite. die blätter bleiben grün, auch die blattspitzen, nur die alleruntersten werden ganz leicht gelblich und hängen runter.
das alles hat sich innerhalb von etwa drei Monaten entwickelt. ich habe den größten Ast am stock eines sonnenschirms „hochgebunden“, aber das ist ja keine lösung, vor allem, weil ich den sonnenschirm nun brauchen kann :smile:

woran mag’s liegen?

  • nicht am zu kleinen topf. der hat 40cm durchmesser und ist tief.
  • nicht an zuviel sonne. steht tief im (ansonsten hellen) raum.
  • nicht an zuviel wasser. die pflanze bekommt höchstens einmal im monat, eher weniger, einen schuss wasser (im ernst. so geht das schon seit jahren, und immer wuchs sie. ich denke, sie nimmt raumfeuchtigkeit. seit sie so durchhängt, habe ich die wassermenge leicht erhöht, nutzt aba nix. von nährstoff-abhängigkeit ist sie seit fünf jahren runter, heißt: kriegt nix.)
  • schädlinge habe ich auch keine feststellen können.

ich bin doch wirklich sehr in sorge um das gute stück. wie alt werden yuccen eigentlich? habe jetzt meine etwa 12 jahre.

danke für tipps, dietmar

Hallo Dietmar,

vielleicht doch zu wenig Licht? Du musst bedenken, dass einen halben Meter
vom Fenster entfernt, sich die Lichtmenge (Lux) halbiert. Yuccas sind als
Wüstenbewohner sehr lichthungrig, auch wenn sie lange Zeit in widrigen
Umständen vegetieren können.

Die andere Möglichkeit ist Nährstoffmangel. Warum um Himmels willen
fütterst du die Pflanze nicht? Sie ist wie jede andere von einem Angebot
an NPK und Mineralstoffen abhängig. Wenn sie nichts bekommt und/oder das
Substrat verbraucht und ausgelaugt ist, dann kümmert sie. Vielleicht
solltest du der Pflanze einfach auch mal frisches Substrat hönnen. Falls
du es aus Angst machst, sie würde zu sehr wachsen, dann beruhige dich. Du
kannst sie jederzeit zurückschneiden, sie wächst um so buschiger nach.
Schau mal im Archiv zu diesem Thema.

Noch was zu den Wässerungen: Natürlich speichert die Yucca Wasser im Stamm
und braucht als Quasisukkulente auch nicht viel davon, aber gerade im
Sommer ist das Bedürfnis nach höheren Wassergaben sehr stark.

Ja, wie alt werden die? Bei dir wohl nicht so sehr, wenn du so weiter
machst. Meine hat jetzt 25 Jahre auf dem Buckel, gedeiht prächtig, vor
allem, weil sie ab April im Garten stehen darf.

Gruß
Horst

Wasserbedarf?
Hallo Horst,

Meine hat jetzt 25 Jahre auf dem Buckel, gedeiht
prächtig, vor
allem, weil sie ab April im Garten stehen darf.

Meine Yucca hat nur 15 Jahre auf dem Buckel. 3 Spitzen , aber zwei Pflanzen, so ca. 2,50m hoch. Ich habe diese im Garten im 60-Liter-Topf, volle Sonne. Wenns über 25°C werden, so säuft das Teil locker 8 Liter Wasser am Tag (mindestens!). Ist das normal? Oder muß ich auf einen noch größeren Kübel, incl. gemieteten Gabelstapler zum Umsetzen :wink: aufstocken?

Gruß
André

Hi André,

na, das nenne ich gesunden Appetit, aber wenn sie’s braucht, warum nicht. Ich gieße meine nur in längeren Trockenperioden im Abstand von 2-3 Tagen, dann aber durchdringend. Allzu verwöhnen will ich sie auch nicht; aber im allgemeinen ist der Wasserbedarf im Sommer bei Yuccas schon recht hoch.

Versuche doch mal, sie aus den Eimer zu bekommen um zu kontrollieren, wie sehr der Ballen durchwurzelt ist. In ein noch größeres Gefäß würde ich sie nicht umtopfen, den Ballen auflockern, evtl. etwas zurecht schneiden und frisches Substrat geben muss genügen. Sonst reicht dir der Gabelstapler in ein paar Jahren nicht mehr :wink:

Gruß
Horst

Servus, Horst:smile:

meine Yucca gedeiht seit Jahren prächtig in einem (viel!) zu kleinen Topf, mit Wassergaben, die so unregelmässig sind, wie die Sonne diesen Mai und nun habe ich mir vorgenommen, sie mit auf den Bauernhof zu nehmen und endlich umzutopfen. Der Wurzelballen ist aber derartig verfilzt, dass ich mit „Auflockern“ nur ein mattes Wurzellächeln ernten werde. Was tun? Aufreissen? oder samt Verfilzungen nur in neues (welches?) Substrat stecken? Und wie gross soll der neue Topf sein? Und da sie zum ersten Mal „am Land“ ist - wie verträgt sie denn eventuellen Dauerregen?

Lieben Gruss (noch) aus Wien:smile:
jenny

Auch Servus,

ja was machste nun. Ballen mit einem Holzstab aufreißen, aber vorsichtig, halt eher lockern, als Substrat gewöhnliches TKS mit lehmiger Gartenerde vermischt, kannst auch Perlite oder diese Hydrokügelchen drunter mischen. Topfgröße zwei bis drei Größen über der bisherigen. Die Umgewöhnung ins Freiland wird sie dir danken, eine Eingewöhnung ans Licht ist angeraten, 2 Wochen vom wandernden Halbschatten ins volle Sonnenlicht ist angeraten, den Rest erledigt sie von alleine.

Gruß nach Wien
Horst

Ach so, vergessen

Dauerregen ist nicht ratsam, versuche sie halt, wenns schnürlregnet, ins Trockene zu stellen.

Vielen Dank, lieber Horst:smile:

das werd ich alles brav machen…und was den möglichen Dauerregen betrifft - ich bin dann nämlich nicht immer da, um sie zu schützen - muss ich halt abwarten, wie sie es verträgt!

Servus, und einen wunderbaren Sonntag:smile:
jenny

ups…*lach*
das nennt man fast gleichzeitig:smile:

genau das kann ich eben nicht - hmmm, aber da wird mir schon was einfallen …sie kriegt vielleicht einen Regenschirm…*lächel*

nochmals danke:smile:
j.

Ach weißte, wenn der Topf genügend abzieht, dann übersteht sie das auch, die sind zäh, die Biester.

Geschüttelt vom Song Contest und verzweifelnd

Horst, schlaf gut

Hallo,

so ne Yucca übersteht fast alles, tagelangen Dauerregen wie einen Monat völlige Dürre. Hat meine Pflanze durch. Ich konnte sie damals nicht mal mehr reinholen (weil für mich zu gefährlich und die Pflanze zu schwer) als es 1cm Hagelkörner runterdrosch. Nach 5 Minuten hatte die Ärmste noch 5 Blätter. Aber sie hat sich prima erholt. Außerdem, ich stelle die Yucca schon bei null Grad raus (im frühen April) und hole sie erst Ende Oktober wieder rein. Da kriegt sie auch mal -5°C Frost ab, juckt die gar nicht!

Gruß
André

Hallo Horst,

Versuche doch mal, sie aus den Eimer zu bekommen um zu
kontrollieren, wie sehr der Ballen durchwurzelt ist.

Eimer ist gut :wink:
Also, der Ballen besteht scheinbar nur noch aus Wurzeln. Gebe ich ihr einen größeren Bottich, so wird der Ballen natürlicherweise noch größer, noch schwerer und braucht noch mehr Wasser.

Ich komme nun langsam auf folgende Idee:
Ich pflanze das Pflänzchen direkt in die Erde. Im Sommer mag das ja ok sein. Im Winter kommt dann ein Folienhaus drüber, welches frostfrei gehalten wird. Also in der Art: Stamm dick einpacken, dann das Grünzeug mit ner schönen großen lichtdurchlässigen Folie und viel Luft einpacken, ich kanns ja noch beheizen. Denkbar?

Oder ist dann doch ein richtig teures Tropenhaus angesagt? Weil, meine Pflanze ist eigentlich richtig abgehärtet und stark im nehmen.

Gruß
André

Moin André,

ich hatte meine auch mal einen Winter auf dem Balkon stehen, ohne Schutz, und sie hat es schadlos überlebt. Allerdings hatten wir auch keine Extremtemperaturen, aber so um die -10° könnten es schon gewesen sein. In den Halbwüsten wird es nachts und im Winter ja auch bitter kalt.

Wenn du das Experiment wagen willst… Luftpolsterfolie, Juteplanen, hohe Aufschüttung um den Wurzelbereich, Schutz vor Sonne und Wind… Ich muss dir sagen, als Dauerlösung wäre es mir zu riskant, aber wenn du einen geschützten Platz hast, klimatisch begünstigt wohnst, versuche es halt. Oder doch lieber Stapler und Kran?

Gruß
Horst

Dank
auch dir, André:smile:

Ihr habt mir richtig Mut gemacht, meiner Yucca mal eine „Fernreise“ in meinen österreichischen Bauerngarten zu spendieren:smile:

Liebe Grüsse aus Wien, jenny

danke …
an alle geantwortet habenden.wenn ich mir die antworten so durchlese, frage ich mich, wieso es meiner yucca über jahre ohne licht und wasser so prächtig ging!
hielt sie nur meine liebe aufrecht?

*grübelt

dietmar

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