Wo bekomme ich einen Weidenzaun her?

Die Sichtschutz-Holzwände die es in den Baumärkten so gibt finde ich ziemlich hässlich, daher würde ich gern einen Sichtschutz aus Weiden in meinem Garten „aufbauen“. Leider finde ich keine Anleitung oder auch wo man so was kaufen könnte. Wenn man es selbst macht, wo bekommt man die Weiden her und zu welcher Jahreszeit?
Schonmal danke für Tipps

Vom Gärtner und jetzt.

hallo Sylvia,

Weidenruten schneiden, jetzt baldmöglichst. Du findest sie auch in der Natur, besser aber bei Gartenbesitzern, weil diese Dir sagen, welches welche Arten sind.
Ich empfehle Dir Korbweiden und Bruchweiden, eigentlich auch Silberweiden (nur blühen die jetzt schon und haben viel Blütenstaub). Bei Salweiden bin ich mir nicht so sicher, ob die auch so leicht als Stecklinge spontan Wurzeln bilden, außerdem sind sie zur Zeit vor Schnitt geschützt als erste Bienennahrung. Wie es mit den unbekannteren Arten (Öhrchen-, Reif- ,Aschenweide wäre, oder ob die zu zart blieben, weiß ich nicht. Die Lorbeerweiden müßten gehen).

Du ziehst eine Linie da, wohin Du den Zaun setzen willst unter Beachtung aller nachbarschaftsrechtlichen Vorschriften - ein lebender Zaun läßt sich schlecht später versetzen - und steckst die Weidenruten im Abstand von 30-40 cm entlang dieser Linie. Stecke einige in eine dunkle Flasche oder Vase zum Bewurzeln, als Ersatz, wenn nicht alle Ruten einwurzeln sollten.- Bei sehr humosem Boden würde ich entlang der „Steck-Linie“ etwas Sand einbringen. Nach einigen Monaten (wenn Du siehst, daß sie eingewurzelt sind, weil sie ausschlagen) biegst Du die erste und webst sie um 3-4 danebenstehende wie beim Stopfen. Das machst Du mit der nächsten auch und so weiter. Was übersteht, schneidest Du ab. Nun läßt Du weiterwachsen, und zwar schneidest Du nächstes Frühjahr alle Triebe der Ruten ab, die sich nicht zum Verweben eignen und webst nur den einen Trieb von jeder Rute weiter, der an dem Ort der Rute senkrecht in die Höhe wachsen wollte. Wegen gleichmäßiger Höhen des Gewebes kannst Du auch abwechselnd von li. nach re. und re. nach li. „weben“. Richtigen Zeitpunkt abwarten - z.B. Herbst - die neuen Zweige dürfen weder zu dünn noch zu stark verholzt sein.
Dauert etwas, ist aber schön als lebender Zaun. Man kann auch Vogelnisthilfen einweben. Gutes Gelingen,Gruß, I.

hallo Sylvia,
ich vergaß, auf ein wichtiges Detail hinzuweisen. Wenn längere Trockenheitsperioden im Frühjahr auftreten, viel gießen! Auch wenn die Weidenruten schon ausgeschlagen haben! (Sie haben ja noch rel. kurze Würzelchen). Nur im ersten Jahr wichtig.
Der Sand soll verhindern, daß die Rutenenden faulen (nur bei sehr humosem oder verdichtetem Boden nötig).
Danke für mail und sehr schönes Osterfest! Gutes Gelingen und Gruß,I .