Welpe wird nicht stubenrein und beißt ständig

Hallo,
wir haben seit 2 Wochen einen jetzt 12 Wochen alten Welpen. Wie lange dauert es bis so ein junger Hund sauber ist?
Ich bin ständig bei ihm und gehe regelmäßig (alle 2 h) raus mit ihm. Ab und an klappt es dann aber meistens macht er dann hinterher in der Wohnung sein Geschäft. Er gibt einem kein Zeichen wenn er muss oder raus möchte.
Zudem lässt er das beissen nicht, wir sagen jedesmal NEIN, das Wort kennt er schon gut und bei anderen Dingen hört er dann auch auf, aber beim beissen nicht. Hat jemand einen Tipp?

Gruß Janine

hallo janine,

leider hilft bei welpen nur konsequenz und vor allem geduld! immer wieder hochnehmen und auf den balkon(falls vorhanden) tragen, sobald er anfängt, in die wohnung zu machen. und was das beissen angeht: da hilft nur konditionieren. sein instinkt müsste ihn stoppen, wenn du fiepst / quiekst wie welpen es tun, wenn sie zu heftig ge"kämpft" haben. egal, was die leute um dich herum denken, einfach laut und grell quieken. das hilft!!! (auch wenn es etwas peinlich ist) und ihm was zu beissen geben. er braucht etwas für die zähne, das ist ganz natürlich. und vielleicht hat er nichts anderes, woran er sich abreagieren kann.

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Hallo,
wir haben seit 2 Wochen einen jetzt 12 Wochen alten Welpen.
Wie lange dauert es bis so ein junger Hund sauber ist?

Dauer länger. Alle zwei Stunden ist zu häufig. Jeweils kurz nach den Malzeiten (max zwei am Tag) rausgehen, bis er sein Geschäft gemacht hat. Sollte er zwischendurch in die Wohnung pinkeln, dann mit der Nase daran riechen lassen, einen kräftigen aber nicht brutalen Klaps auf den Hintern geben und sofort vor die Tür setzen, damit er weiß wo er das nächste mal hinmachen soll. Schau mal einer Hündin zu, wie die Ihre Welpen erzieht. Die bekommen einen kurzen kräftigen Biss, der sie nicht verletzt, aber ihnen zeigt wo’s langgeht. Hat der Hund draussen sein Geschäft gemacht, unbedingt loben (mit der Nase schnuppern lassen, dann loben).
Das wichtigste: Beim Hund N I E M A L S nachgeben. Einmal nicht konsequent Deinen Willen durchgesetzt und der Hund hört nie wieder richtig auf Dich. Wenn er weiß, wie wichtig es ist, das er draussen pinkelt, dann macht er sich auch bemerkbar.

Wenn er Dich wirklich böswillig beissen will: Wieder einen kräftigen Klaps (Einen, nicht brutal verprügeln, das bewirkt das Gegenteil), anschließend den Hund auf den Rücken legen und an der Kehle mit lockerem Griff festhalten. Damit bist Du der Chef für ihn.

Beissen als Spiel ist normal und nie kräftig und braucht ihm auch nicht abgewöhnt zu werden. Lass ihn dazu mit anderen Hunden spielen.

Gruß Tilo

Ich bin ständig bei ihm und gehe regelmäßig (alle 2 h) raus
mit ihm. Ab und an klappt es dann aber meistens macht er dann
hinterher in der Wohnung sein Geschäft. Er gibt einem kein
Zeichen wenn er muss oder raus möchte.
Zudem lässt er das beissen nicht, wir sagen jedesmal NEIN, das
Wort kennt er schon gut und bei anderen Dingen hört er dann
auch auf, aber beim beissen nicht. Hat jemand einen Tipp?

Gruß Janine

Hallo Janine,
auf diese und andere Fragen kann Dir das Buch „Lassie, Rex und Co.“ gute Antworten geben, wäre zu lang, das alles hier zu schreiben.

Tanja

Hallo Janine,

vor einiger Zeit hatte ein frisch gebackener Dösenöffner ein ähnliches Problem. Aber eigentlich ist es kein Problem des Welpen, eher ein Problem der Unkenntnis des Hundehalters. Vielleicht hilft Dir der frühere Artikel weiter:

…zunächst möchte ich Dir ein Buch empfehlen, das sich durch Praxistauglichkeit auszeichnet und aus dem Du unmittelbar anwendbare „Hundepsychologie“ entnehmen kannst: „Das Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde“ von Nicole Hoefs und Petra Führmann, ISBN 3-440-07775-6 Buch anschauen.

Ein etwas gekürzter Auszug zum Thema Stubenreinheit:
Das wichtigste Hilfsmittel bei der Erziehung zur Stubenreinheit ist eine Kiste, ein Fernsehkarton oder ein ausrangierter Kinderlaufstall. Die Kiste sollte so groß sein, daß der Welpe sich darin wohl fühlt und sich bequem hinlegen kann, aber nicht so groß, daß er darin umher wandern kann. Einen Laufstall also u. U. mit einem Pappkarton verkleinern. Die Kiste soll eine Art Höhle darstellen mit Kuscheldecke und Kauspielzeug. Beim ersten Mal sollte der Welpe müde und satt sein, wenn man ihn hinein setzt. Er wird sich hinlegen und schlafen. Wenn der Welpe aufwacht, muß er dringend und wird nur im äußersten Notfall seine Höhle beschmutzen und sich deshalb jammernd melden. In diesem Moment muß man natürlich unbedingt zur Stelle sein und ihn sofort an den Ort tragen, wo er sein Geschäft erledigen kann. Es ist sinnvoll, immer ein bestimmtes Wort zu wiederholen, wenn er sein Geschäft erledigt, z. B. „MACH SCHÖN“. Welches Wort ist natürlich ganz egal, es muß nur immer dasselbe sein. Bald wird er dieses Wort mit seinem Verhalten verknüpfen und sich dadurch sogar animieren lassen, sein Geschäft zu erledigen.

In die Kiste kommt der Welpe am besten auch nachts - in Dein Schlafzimmer! Für einen Welpen ist Alleinsein völlig artwidrig und er steht Todesängste aus. Alleinsein muß er erst lernen, aber nicht als erst wenige Wochen alter Welpe und dieses Lernen darf auch nicht über Nacht erfolgen. Nur wenn die Kiste in Deinem Schlafzimmer steht, kannst Du ihn nachts hören, wenn er sich meldet und ihn sofort hinaus bringen, wenn er muß. Der Welpe wird auf diese Weise nach kurzer Zeit nachts trocken sein und Deinen Schlaf nicht mehr stören.

Setze den Welpen auch tagsüber in die Kiste, wenn er sowieso müde ist. Jammert er, mußt Du natürlich wieder zur Stelle sein und dabei auch selbst lernen, ob er jetzt sein Geschäft machen muß oder sich einfach nur langweilt.

Erwischt Du den Welpen auf frischer Tat im Haus, sagst Du „NEIN“, nimmst ihn auf den Arm und trägst ihn schnellstens nach draußen und animierst ihn dann mit einem „MACH SCHÖN“ oder was Du Dir auch immer als „Zauberwort“ ausgesucht hattest. Lobe ihn, wenn es geklappt hat. Entdeckst Du ein Mißgeschick aber erst später, darfst Du keinesfalls schimpfen. Der Welpe könnte nicht zuordnen, weshalb Du schimpfst. Möglicherweise reagiert der Welpe auf Deine Schimpferei, er läßt den Kopf hängen, aber nur, weil Du schimpfst, ohne zu wissen, weshalb. Wische das Malheur lieber weg und passe in Zukunft besser auf.

Ende des Zitats.

Nach Jahrzehnten Hundeerfahrung kann ich Dir versprechen, daß solcher Art liebevoller Konsequenz Deinen Hund in kurzer Zeit begreifen läßt, was Du von ihm erwartest. Daß der Welpe nachts nicht alleine sein darf, erwähnte ich schon. Sollte er nachts trotz Kiste in Deinem Schlafzimmer jammern, hilft ein alter Wecker (so ein Ding, das deutlich hörbar tickt) in seiner Kuschelecke. Natürlich darf der Wecker nicht klingeln! So ein junges Tier gehört ja eigentlich noch zu seiner Mutter und deren Herzschlag hört und spürt er nachts.

In der Natur würde der Welpe noch lange von seiner Mutter lernen. Von der Mutter ist das kleine Wesen getrennt und so mußt Du Dich wenigstens mit einigen Dingen der Hundeseele und ihrer Eigenheiten beschäftigen, denn schließlich sollst Du Dich als sein Leittier eignen. Deshalb der Buchtipp. Viele Dinge des Sozialverhaltens kann der Welpe aber nur von Seinesgleichen lernen. Gehe deshalb mit ihm in eine Hundeschule. Dort geht es für längere Zeit nur um den spielerischen Kontakt zu Artgenossen. Dein Hund wird es Dir durch ein ausgeglichenes Wesen danken.

Gruß
Wolfgang

Sollte er zwischendurch in die Wohnung
pinkeln, dann mit der Nase daran riechen lassen, einen
kräftigen aber nicht brutalen Klaps auf den Hintern geben und
sofort vor die Tür setzen, damit er weiß wo er das nächste mal
hinmachen soll.

Der Hund versteht in diesem Fall nicht, dass sich der Klaps auf die Produktion des Sees bezieht (die ja in der Vergangenheit liegt). Und erst recht versteht er nicht, dass er anschließend den Platz gezeigt bekommt, wo er den See hätte hinmachen sollen. Viel zu komplex! Ein Hund lebt im Jetzt. Er kann nicht abstrahieren. Man darf nur schimpfen, wenn man ihn auf frischer Tat ertappt , eine Sekunde später schon nicht mehr, und man muss ihn bestärken (loben), wenn er’s richtig macht. Alles andere verwirrt ihn nur.

Einen Hund schimpfen, wenn er nicht weiß, wofür, das ist extrem schlecht!!! Genauso, von einem Hund etwas zu verlangen, wenn er nicht genau weiß, was er machen soll. An erster Stelle einer Ausbildungsübung steht immer die Vermittlungsstufe (der Hund muss verstehen, was er machen soll), nicht die Absicherung (sicherstellen, dass er’s auch wirklich macht).

Schau mal einer Hündin zu, wie die Ihre Welpen
erzieht. Die bekommen einen kurzen kräftigen Biss, der sie
nicht verletzt, aber ihnen zeigt wo’s langgeht.

Das macht sie aber immer nur als direkte Reaktion auf ein Verhalten des Welpen, niemals später rückwirkend.

Hat der Hund
draussen sein Geschäft gemacht, unbedingt loben (mit der Nase
schnuppern lassen, dann loben).

Mit der Nase schnuppern lassen ist unsinnig, auch das versteht der Welpe nicht. Wenn er draußen macht, nicht nur loben, sondern ihn feiern , d.h. überschwenglich loben, „JA! Ein toller Hund bist du! Fein!“ und ihn mit einem kurzen Spiel belohnen.

Das wichtigste bei solchen Aktionen ist das Timing. Die Reaktion muss zeitgenau auf das Verhalten erfolgen, das man bestätigen will, drei Sekunden zu spät, und man läßt es lieber ganz.

Wenn er Dich wirklich böswillig beissen will: Wieder einen
kräftigen Klaps (Einen, nicht brutal verprügeln, das bewirkt
das Gegenteil),

Klapse sind nicht artgerecht. Laut „Aua“ rufen und das Spiel mit dem Welpen sofort beenden. Später wieder spielen, wenn er wieder zu fest zupackt, „Aua!“, Spiel beenden, usw.
Nach einer Weile merkt er, dass er sich jedesmal das schöne Spiel versaut.

Wenn’s gar nicht anders geht: Zurückbeißen, vorsichtig natürlich, in’s Ohr z.B. Wem das zu unhygienisch ist: Mit der Hand leicht zwicken.

Unsere Hündin als Welpe hat immer mit dem großen Rüden gespielt, und da sie bei ihm Narrenfreiheit hatte, hat sie’s ganz schön übertrieben und ihm sehr zugesetzt. Nachdem sie mit Altersgenossen gespielt hatte, die prompt zurückgezwickt hatten, hat sich das deutlich gebessert.

anschließend den Hund auf den Rücken legen und
an der Kehle mit lockerem Griff festhalten. Damit bist Du der
Chef für ihn.

Hm, da muss man vorsichtig sein. Auf der einen Seite kann ein Welpe das trotzdem als Spiel auffassen und es nutzt gar nichts, oder er hat Angst und verliert das Vertrauen, das ist sehr schlecht. Da Welpen im Rudel noch nicht in Rangordnungskämpfe verwickelt werden, funktioniert das eher nicht.
Wenn schon, dann eher den Schnauzengriff anwenden (von oben die Schnauze fassen, mit den Fingern in den Fang).

Beissen als Spiel ist normal und nie kräftig …

Doch, leider doch auch mal kräftig. Ein Welpe muss erst lernen, wie weit er gehen kann, und das lernt er am Besten im Spiel mit Altersgenossen (in einer Welpengruppe). Ansonsten muss man es ihm zeigen (durch Quieken, „Aua“ usw., siehe oben).

Lass ihn dazu mit anderen Hunden spielen.

Genau, möglichst mit gleichaltrigen.

Grüße
Sebastian