Hund hat Angst vorm Auto fahren

Hallo!
Mein Hund hatte als Welpe kein Problem mit dem Auto fahren und wir konnten auch weitere Strecken ( mit den entsprechenden Pausen) zurücklegen ohne das es Probleme gab. Nun hat sich das aber verändert. Er, also mein Hund, weigert sich strickt ins Auto einzusteigen und nur mit gutem Zureden geht er hinein. Wenn er dann im Auto ist beginnt er sofort mit hecheln, auch wenn es im Auto kühl ist.
Nun meine Frage: Wie kann man ihm die Angst vorm Auto fahren nehmen?

Nun meine Frage: Wie kann man ihm die Angst vorm Auto fahren
nehmen?

Ich kenne Hunde, die haben Angst vor dem Autofahren, weil sie dies mit unangenehmen Dingen wie z. B. Tierarztbesuchen verbinden…

War Euer Hund bei der Hitze mal im Auto, evtl. sogar alleine?

Unser Hund (Vater war Foerster) sprang - wie andere Hunde, die ich kenne - sogar zuerst ins Auto, weil er (sie) wusste, es geht in den Wald („prima!, klasse!, gehts endlich los?“)

Fazit: Nimm ihn zu fuer IHN angenehmen Sachen mit (Spaziergang am Deich, was weiss ich…) mit und das moeglichst ohne Hitze im Auto etc. -> ER muss einen „Sinn“ bzw. einen „Ertrag“ darin sehen, Auto zu fahren (nicht nur Ihr Euer Transportproblem geloest finden)…

cu
kai

Ja gut nur das wir das ja schon machen und ihn nur dann mitnehmen wenn es für ihn auch schön wird z.b. wenn wir zu meiner Oma fahren, denn auf die freut er sich immer.
Alleine bei der Wärme im Auto war er nicht und auch sonst wüsste ich nicht was er schlechtes damit in Verbindung bringt, denn zum Tierarzt geht er eher gerne.

Hallo Frieda,

… Er, also mein Hund, weigert sich strickt ins
Auto einzusteigen und nur mit gutem Zureden geht er hinein.
Wenn er dann im Auto ist beginnt er sofort mit hecheln, auch
wenn es im Auto kühl ist.

warum dein Hund jetzt plötzlich Probleme mit dem Autofahren hat, lässt sich aus der Ferne nicht so leicht feststellen. Es ist aber auch nicht so wichtig. Viele Hundehalter messen Erlebnissen eines Hundes in der Vergangenheit einen viel zu hohen Stellenwert bei und machen es - unbewusst - dem Hund dadurch unnötig schwer Konfliktsituationen zu lösen.

Zum besseren Verständnis ein Beispiel (rein spekulativ):
Dein Hund hatte irgendein für ihn unangenehmes Erlebnis im Auto
(z.B. LKW donnerte vorbei, während er schlief, „unheimliche“ Person näherte sich und Hund konnte nicht flüchten, …). Beim nächsten Einsteigen zögert er verständlicherweise erst mal. Die meisten Hundebesitzer reagieren in einer solchen Situation, indem sie sich bemühen den Hund ins Auto zu locken, ihn trösten, ihm gut zureden, dass doch alles nicht so schlimm sei.
Das ist alles gut gemeint, nur hilft man damit dem Hund nicht. Aus Sicht des Hundes bestätigen wir seine Scheu vor dem Auto, denn wenn das Autofahren so harmlos wäre, würde der Mensch ja nicht so ein Theater veranstalten. Hunde, die nicht wirklich ein unerschütterliches Grundvertrauen in ihren Besitzer haben, werden bei solchen Lockversuchen zunächst einmal misstrauisch.

Die meisten haushundlichen Verhaltensweisen sind nicht zielorientiert, sondern entstehen aus der momentanen Situation. So spielt es auch keine große Rolle für den Hund, wohin die Reise geht. Er ist momentan in einer Stresssituation und nur das ist für ihn wichtig. Selbst uns Menschen, die wir sehr weit in die Zukunft denken können, nützt es bei Seekrankheit wenig zu wissen, dass uns nach drei Tagen Seefahrt ein schöner Strand erwartet.

Nun zur „Therapie“. Dein Hund empfindet, aus welchen Gründen auch immer, das Auto z. Zt. als „Mist“. Es macht ihm Angst, verursacht Übelkeit - und irgendetwas muss damit „faul“ sein, weil Frauchen einen unbedingt reinlocken will.
Ziel ist es, dem Hund das Auto wieder „schmackhaft“ zu machen, d. h. er muss zum einen Positives damit verknüpfen und zum anderen solltest du deinem Hund Sicherheit vermitteln durch völlig gelassenes Verhalten in der Situation.

Ich würde in nächster Zeit den Hund ausschließlich im Auto füttern. Dabei den Hund aber nicht ins Auto locken, sondern das Futter ins Auto stellen, den Hund einmal auffordern sich sein Futter zu holen und ihn dann in Ruhe lassen.
Frisst er im Auto ohne Stressanzeichen, kann man nach ein paar Tagen mal an der Karosserie wackeln, später den Motor anlassen, ein paar Meter fahren u.s.w. Die Übung immer nur dann steigern, wenn der Hund sich wirklich entspannt verhält.

Wenn der Hund so weit ist, dass er wieder ohne zu zögern ins stehende Auto springt, kann man auch im Auto mit ihm spielen. Ziel ist, dass der Hund das Auto als etwas Tolles erlebt - man bekommt zu fressen, macht lustige Spiele (Zerr- u. Versteckspiele) die das Selbstbewusstsein stärken, …

Falls dein Hund bei einmaliger Aufforderung nicht ins Auto springt um ans Futter zu kommen, lass es noch 10 Minuten stehen und räume es dann kommentarlos weg. Wiederhole die Übung erst am nächsten Tag wieder. Du darfst ihn dazwischen natürlich nicht füttern. Du brauchst auch keine Angst haben, dass dein Hund durch mehrtägiges Fasten irgendeinen Schaden erleidet (Ausnahme Zwergrassen) oder vor dem gefüllten Fressnapf verhungert. Im Gegenteil, je hungriger dein Hund ist, desto toller ist es dann im Auto zu fressen.

Wenn alles gut klappt, anfangs möglichst kurze Strecken fahren mit anschließendem Spiel.
Und noch mal: Autofahren ist in unserer Gesellschaft das Normalste von der Welt, versuche dich deinem Hund gegenüber so zu verhalten, dass du ihm diese Einstellung vermitteln kannst.

Ich wünsch dir viel Spaß mit deinem Hunderl und viel Erfolg,

Johnny