Hund - eventll. Epilepsie?

Hallo,

gerade komme ich mit meiner Hündin (6 Monate) vom Tierarzt. In der vorletzten Nacht hatte sie plötzlich sehr heftig in Schüben das gesamte Abndfutter erbrochen. Danach war Ruhe. Gestern nun wurde sie auf Diät gesetzt. Das Wenige aber blieb drinnen.

Insgesamt war sie gestern und heute vormittag zwar ruhiger, als sonst, aber guter Dinge, auferksam, freudig,… Von einem Moment zum Anderen dann legte sie sich sehr merkwürdig hin und wurde ganz still, sie begann zu zittern und wirkte total abwesend. Aus ihrem Maul tropfte Speichel, zum Teil schaumig.

Beim Tierarzt dann war sie fast wieder „die Alte“, zwar noch schlapp aber wieder aufmerksam und orientiert.

Nach Hause gekommen sind wir mit vielen Vielleichts, unter Anderem auch mit der Verdachtsdiagnose „Epilepsie“.

Kennt sich damit jemand aus? Für Infos wären wir riesig dankbar, denn diese Vielleichts schaffen keine Ruhe.

Ganz lieben Dank
Gaby und Anne

Hallo Gaby,

die idiopathische Epilepsie des Hundes tritt meist zwischen dem 1. und dem 4. Lebensjahr auf. Das Anfallsgeschehen kann von Anfall zu Anfall bzw. von Hund zu Hund variieren, von leichten Absencen bis zu richtig schweren Krampfanfällen mit Urin- und Kotlassen.

Die Epilepsie lässt sich nicht direkt diagnostizieren, die Krankheit wird durch Ausschluss anderer möglicher Ursachen eingegrenzt.

Auszuschließen wären v. a. Herz-Kreislauferkrankungen und andere organische Ursachen (Lebererkrankungen). Als Differenzialdiagnose können auch noch Vergiftungen oder Traumtata in Frage kommen.

Scheiden andere Ursachen für das Anfallsgeschehen aus, spricht das Ganze für epileptiforme Anfälle.

Eine Heilung der Epilepsie ist derzeit nicht möglich. Die Behandlung zielt darauf ab, die Anfallshäufigkeit zu verringern und die Heftigkeit zu reduzieren.

Es empfiehlt sich ein Anfallstagebuch zu führen, in dem vermerkt wird, wann die Anfälle aufgetreten sind sowie die Dauer, der Verlauf und mögliche förderliche Ursachen (z. B. läufige Hündin, Stress, Veränderungen im Umfeld, …).

Je nachdem, wie stark und häufig die Anfälle auftreten, entscheidet man dann, ob eine medikamentöse Behandlung sinnvoll ist. Die übliche Behandlung ist die Verabreichung von Barbituraten und evtl. Kaliumbromid unter regelmäßiger Überwachung.

Die Ursache für die Epilepsie beim Hund ist nicht geklärt, eine erbliche Veranlagung ist aber sehr wahrscheinlich, da sie bei bestimmten Rassen (z. B. Golden Retriever) gehäuft auftritt bzw. in bestimmten Zuchtlinien überproportional vertreten ist.

Gruß

Johnny

Hallo Gaby und Anne,

die medizinische Seite hat Jonny ja schon ganz toll erklärt.
Wenn Du googelst, findest Du einige interessante Informationen über Epilepsie bei Hunden z. B. bei http://www.maria-mengwasser.de/index.php.
Ich habe im Moment mit meiner 3 jährigen Hündin seit einem halben Jahr ein ähniches Problem.
Alle anderen möglichen Ursachen für Krämpfe wurden ausgeschlossen und sie hat wohl Epilepsie. Alles gut aufschreiben ist ganz wichtig. Und Rescue Tropfen helfen auch immer.
Mir wurde gesagt, daß eine Behandlung mit Barbituraten bei mehr als einem Anfall pro Monat notwendig wäre. Allerdings ist das Mittel ganz und gar nicht ohne. Es dämpft den Hund und belastet Leber und Nieren. Daher hab ich es erstmal mit einem homöopathischen Konstitutionsmittel versucht. Allerdings hatte meine Hündin zum Jahreswechsel drei Krämfe innerhalb von 24 Stunden und meine Tierärztin wollte Phenobarbital verordnen, weil das Risiko eines epileptischen Status wohl nicht zu unterschätzen ist.

Ich hab mich aber gesträubt, mit meiner Hündin diesen endgültigen Schritt zu gehen und bin zu einer Heilpraktikerin gewechselt. Die hat erstmal die Ernährung komplett umgestellt (weil Epilepsie auch was mit dem Stoffwechsel zu tun hat) und nach einer umfangreichen Anamnese ein anderes homöopathisches Mittel verordnet. (Futter und Ergänzungsmittel nur von http://www.vet-concept.de/. Das Ergebnis sieht bislang ganz gut aus - mehr kann ich dazu noch nicht sagen.

Vieleicht habt Ihr ja Glück und es ist was harmloses oder wenigstens kurzfristiges.

Viele Grüße, auch an’s Hundchen

Gordie

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Hallo Jonny

ganz lieben Dank für diese Informationen. Es ist sehr beunruhigend, mit halben Infos und einem kranken Hund eine Praxis zu verlassen und zu wissen, dass jedes weitere Nachfragen nur noch mehr Unklarheit und Gereiztheit (des Tierarztes) bringen würde.

Wir haben nach einer weiteren heftigen Nacht nun heute morgen einen anderen Tierarzt aufgesucht. Dieser hat den Hund nun zur Beobachtung bei sich und für ihn ist es selbstverständlich, Blut und Erbrochenes zu untersuchen. Endlich!!!

Oh Mensch, es ist ein schreckliches Gefühl, nur warten und nichts tun zu können - und zu sehen, dass die kleine immer weiter abbaut.

Noch einmal vielen Dank an dich!
Gaby und Anne

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