Hallo Peter,
was ein Schwalch ist, ist Dir ja bereits erklärt worden.
Trotzdem noch einen Nachsatz von mir zur Prozedur.
vielleicht kennen einige ja die Stelle aus Schillers Glocke:
Nehmet Holz vom Fichtenstamme,
doch recht trocken muss es sein,
dass die eingepresste Flamme,
schlage zu dem Schwalch hinein.
Hmh. Schwalch ist laut Lexikon ein „altes Wort für das Loch in
einem Hochofen“. Diese Öffnung, durch die das Metall später
herausfließen soll, war früher m. W. mit einem Lehmpropfen
verschlossen, der aufgestoßen wurde, wenn es soweit war.
Wieso soll also Feuer in den Schwalch hineinschlagen?
Stell Dir das so vor: Im Prinzipg ist ein Schmelzofen nichts weiter, als eine Art zu dick geratener, vollkommen geschlossener Kamin. Unten eine Luke für Brennmaterial, im Kamin das zu Schmelzende Erz, oben ein Loch, damit das Feuer Zug kriegt.
Der Lehmpfropfen (Schwalch) sitzt vorne eher unten. Nun ist das ganze Gerät ja rundherum geschlossen. Du siehst also nichts von dem, was innen passiert.
Wie kriegt der Giesser nun heraus, wann die Schmelze fertig ist?
Ganz einfach: Der Schwalchlehm trocknet durch die ungeheure Hitze natürlich aus und schrumpft (etwas). Wenn durch die Ränder des Schwalch in bestimmter Farbe und Größe Flammen schlagen, ist es soweit. Man kann den Ofen anstechen.
Den Effekt kann man gelegentlich im Fernsehen sehen, wenn sie mal Bilder vom Glockengießen bringen. Da sieht man dann auch, dass die Glocke tatsächlich vor dem Schmelzofen in eine Grube eingegraben ist.
viele Grüße
Angelika