Gerüst - warum wird immernoch Holz verwendet

Hallo!

An unserem Haus wird nächste Woche die Fassade gestrichen. Als ich gestern einen kleinen Spaziergang auf dem Gerüst gemacht habe ist mir aufgefallen, dass als Lauffläche immernoch Holzbretter verwendet werden. Diese Bretter biegen sich schon unter meiner Last von ca. 80kg. Das hat mich schon sehr gewundert. Welche Last halten denn solche Bretter aus? Ich hatte den Eindruck, dass dieses Brett zwei Personen von meinem Gewicht nicht aushalten würde. Warum verwendet mann immer noch Holz? Wie sieht es bei feuchten Wetter aus? Das muss doch irre gefährlich sein.
Weiter oben (im 3. Stock) wird z.B. nur Unterlagen aus Metall oder Stahl verwendet. Da habe ich mich gleich viel sicherer gefühlt. Aus welchem Grund werden denn noch Holzbretter verwendet? Aus Kostengründen?

Danke & Gruß
Mac

Hi,

sind es Bretter oder richtige Gerüstbohlen? Was so mancher Privatmann und auch kleinere Firmen an Gerüsten hinzaubert, entspricht nicht immer den primitivsten Arbeitsschutzvorschriften…

Sonst haben Bohlen einige Vorteile:

  • wenn man sie da hat, wird man sie auch nutzen
  • lassen sich einsetzen, wenn Maße benötigt werden, die nicht den Standard-Gerüstrastern entsprechen
  • angenehmer, drauf zu sitzen oder zu knien
  • elektrisch isolierend
  • werden nicht so schnell verbogen und damit unbrauchbar

solange sie sich nicht extrem durchbiegen, passiert garnix. Eine Gerüstbohle muss aus sehr gutem Holz gemacht werden und ist meist gegen Verrotten durch Imprägnierung geschützt.

A.

Hallo,

sind es Bretter oder richtige Gerüstbohlen?

Bohlen kannte ich bisher nur in Zusammenhang mit Dieter :smile:
Wieder mal was dazu gelernt…

Sonst haben Bohlen einige Vorteile:

  • wenn man sie da hat, wird man sie auch nutzen
  • lassen sich einsetzen, wenn Maße benötigt werden, die nicht
    den Standard-Gerüstrastern entsprechen
  • angenehmer, drauf zu sitzen oder zu knien
  • elektrisch isolierend
  • werden nicht so schnell verbogen und damit unbrauchbar

Das sind wirklich gute Gründe, die gegen Aluminium sprechen.

solange sie sich nicht extrem durchbiegen, passiert garnix.
Eine Gerüstbohle muss aus sehr gutem Holz gemacht werden und
ist meist gegen Verrotten durch Imprägnierung geschützt.

Habe mich mal gerade mal ein bißchen schlau gemacht. So ein Brett (oder Bohle) muss wohl 200kg pro Quadratmeter aushalten können.

Gruß
Mac

Hallo!

Die dicken Gerüstbohlen sind durchaus hart im Nehmen, auch wenn sie sich mitunter spektakulär durchbiegen.

Als mein Vater seinen Keller ausgeschachtet hatte, habe ich ihm geholfen den Aushub abzutransportieren.
Ich selber (in dreistelliger Gewichtsklasse) und die Schubkarre voll schwerem feuchten Lehm haben die Bohle zwar mächtig zum Durchfedern gebracht wenn ich darüber in den Container gefahren bin, aber gebrochen ist nie eine.
Allerdings war es bei Regen schon arg glitschig, weil die Bohle bei ständigem Schubkarrenverkehr ja auch nicht unbedingt sauber bleibt. So war ich dann das eine oder andere Mal kräftig auf die Schnauze gefallen.
Als ein Nachbar das mal gesehen hatte, schleppte er netterweise eine Blechplanke mit Riffeln an. Leider knickte sie beim dritten Turn mit der Schubkarre ganz sang- und klanglos weg, so daß wir dann wieder auf das Holz zurückgegriffen haben!

Holz kann schon was!

Schönen Gruß,
Robert

Hallo Mac,

Naturgewächse wie Holz oder Bambus sind wegen ihrer dicht nebeneinander liegenden, im Vergleich zu künstlichen Materialien relativ langen und elastischen Fasern sowohl sehr verwindungsfest, sehr witterungsbeständig als auch tragfest/bruchresistent und hinsichtlich Stabilität in Summe kaum zu schlagen. Und das ist auch gut so — sonst würden uns bei Stürmen die Bäume & Büsche gleich reihen- und alleenweise um die Ohren fliegen…

Dass derlei Naturmaterialien beim Begehen „schwingen“, liegt in der Natur der Sache — dafür brechen sie auch nicht so leicht.

Aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften (speichert Feuchtigkeit, wird schlüpfrig, lagert Dreck an, hat ein rel. hohes Flächengewicht) ist Holz in der Anwendung relativ arbeitsintensiv und damit (zumindest in DE) auch lohnintensiv. Kein Wunder, dass so mancher Gerüstbauer da auf das leichter zu handelnde Alu umgestellt hat.

Wo Lohnkosten nur eine geringe Rolle spielen (Osteuropa, Asien) gehören Naturmaterialien immer noch noch zu den absoluten Favoriten. Sogar im super-Hochhaus-Bau… Googlen bringt dich noch weiter.

Greetz, Anne