Welche Arbeitsplatte für Küche?

Hallo Küchenprofis,

plane mir in absehbarer Zeit eine neue Küche anzuschaffen.

Nicht dass Geld für mich keine Rolle spielt…
Aber da die Küche, zumindest für mich, der wichtigste Raum im Haus ist, soll es schon die etwas „bessere“ Ausstattung sein.

Zudem lege ich Wert auf Lebensdauer und Qualität. Schließlich will man die Küche ja nicht jedes Jahr austauschen. Deswegen soll auch gründlich geplant und überlegt werden.

Nun mache ich mir gerade Gedanken über das Material der Arbeitsplatte.
Folgende Varianten und Vor-/Nachteile sind mir bisher eingefallen:

  1. Herkömmliche, kunststoffbeschichtete Spannplatte
  • preiswert
  • leicht zu reinigen
  • hygienisch
  • sieht „billig“ aus
  1. Granit
  • sieht gut aus
  • Pflegeaufwand?
  1. Hartholz, geölt oder lackiert
  • sieht gut aus
  • teuer
  • Haltbarkeit?
  • Pflege?
  • Hygiene?
  1. Edelstahl
  • wirkt professionell
  • Hygiene
  • Pflege
  • wirkt kalt und ungemütlich
  • gefällt mir nicht :wink:

Welche Variante würdet Ihr empfehlen? Aus welchen Gründen? Welche Erfahrungen habt Ihr mit den verschiedenen Varianten?

Gibt es eventuell eine Alternative, die ich noch gar nicht bedacht habe?

Freue mich über jeden Vorschlag und jede Anregung.

Gruß
Werner

Hallo Werner,

Folgende Varianten und Vor-/Nachteile sind mir bisher
eingefallen:

  1. Herkömmliche, kunststoffbeschichtete Spannplatte

solltest Du bei halbwegs gegebenem Qualitätsbewustsein schenll aus der Liste streichen.

  1. Granit

ist relativ teuer und wenn mal was hartes draufknallt, gibt es unschöne Macken

  1. Hartholz, geölt oder lackiert
  • sieht gut aus

stimmt

  • teuer

nicht unbedingt

  • Haltbarkeit?

eher schon bedingt

  • Pflege?

eher hoch

  • Hygiene?

da hätte ich keine Probleme, wenn regelmäßig gereinigt und gepflegt wird.
Die Optik wird aber selbst bei guter Pflege schnell sagen wir mal unschön.

  1. Edelstahl

hab ich keine Erfahrung

Welche Variante würdet Ihr empfehlen? Aus welchen Gründen?

Wir haben uns nach langem Überlegen für Kunststein (Corean) entschieden. Das ist ein Epoxidharz auf einer Multiplexplatte.
Corean ist nun der Porsche, es gibt preiswertere Varianten.
Warum? Die Oberfläche ist nicht so (unangenehm) Hart wie bei Stein, sie ist leicht sauber zu halten und (bisher) sehr robust.
Es gibt eine Unzahl von Farb- und Formvarianten.
In einem gut sortierten Küchenstudio sollte man euch weiterhelfen können.
Preislich ist das allerdings nicht im Billigbereich angesiedelt, aber auch hier gibt es ein ‚von - bis‘, wobei das oben genannte Corean im oberen Bereich angesiedelt ist und eher im Profibereich anzutreffen ist.
Wir haben uns für eine mittelpreisige Variante entscheiden. Da haben etwa acht laufende Meter alledings immer noch etwa 4000,- DM gekostet. Allerdings incl. Montage, Einpassen der Geräte (Spüle, Kochfeld etc.) und Schnickschnack wie zwei Höhen der Arbeitsplatte (Spüle höher als Kochfeld).

Gandalf

Hallo,

Hallo Küchenprofis,

plane mir in absehbarer Zeit eine neue Küche anzuschaffen.

Nicht dass Geld für mich keine Rolle spielt…
Aber da die Küche, zumindest für mich, der wichtigste Raum im
Haus ist, soll es schon die etwas „bessere“ Ausstattung sein.

Zudem lege ich Wert auf Lebensdauer und Qualität. Schließlich
will man die Küche ja nicht jedes Jahr austauschen. Deswegen
soll auch gründlich geplant und überlegt werden.

Nun mache ich mir gerade Gedanken über das Material der
Arbeitsplatte.
Folgende Varianten und Vor-/Nachteile sind mir bisher
eingefallen:

  1. Herkömmliche, kunststoffbeschichtete Spannplatte
  • preiswert
  • leicht zu reinigen
  • hygienisch
  • sieht „billig“ aus

Stimmt!

  1. Granit
  • sieht gut aus
  • Pflegeaufwand?

Sieht wirklich gut aus und der Pflegeaufwand ist minimal. Vom Preis das teuerste. Tip: nicht über das Küchenstudio bestellen sondern direkt beim Steinmetz etc. weil sonst das Küchenstudio noch mit verdient. Noch nen Tip: In Nord-Italien gibts das Gleiche, massgefertigt für 40% - 50% weniger und ausgefalleneren Stein. Lohnt sich wenn man es mit einem Urlaub verbindet.

  1. Hartholz, geölt oder lackiert
  • sieht gut aus
  • teuer
  • Haltbarkeit?
  • Pflege?
  • Hygiene?

Sehr viel Pflege ist hier das Problem.

  1. Edelstahl
  • wirkt professionell
  • Hygiene
  • Pflege
  • wirkt kalt und ungemütlich
  • gefällt mir nicht :wink:

Edelstahl braucht auch sehr viel Pflege. Im Grosskücken Umfeld ist das nicht so schlimm weil die Küche in Gebrauch ist und sofort danach gereinigt wird. Im Privaten erfordert das dann doch Disziplin.

Welche Variante würdet Ihr empfehlen? Aus welchen Gründen?
Welche Erfahrungen habt Ihr mit den verschiedenen Varianten?

Gibt es eventuell eine Alternative, die ich noch gar nicht
bedacht habe?

Freue mich über jeden Vorschlag und jede Anregung.

Gruß
Werner

Eine weitere Alternative ist Kunststein (Corean usw.) Alle Vorteile von Granit aber noch resistenter und man kann eingelassene Spülen ohne Materialübergang realisieren. Allerdings fast so teuer wie Granit/Marmor.

Ich war einige Zeit im Küchenhandel tätig, deshalb kan ich nur warnen. Niemals sofort unterschreiben, fordern das Angebot mitzunehmen und ein Gegenangebot machen lassen, auch dort nicht sofort zuschlagen sondern nochmal zurück bzw. weitergucken. Bei Küchen sind u.U. 40% Nachlass möglich, im direkten Konkurrenzkampf sogar mehr. Hochpreisige Küchen müssen nicht unbedingt auch hochqualitativ sein. Der Korpus ist in der Regel immer gleich. Auf die Beschläge kommts an. usw.

Gruss D.K.

Alternative
Hallo Werner,

es geht auch eine preiswerte, aber stabile Arbeitsplatte, darauf Fliesen. Drunter die Geräte und Schränke (Holz), der Aufbau wie man will. Sieht gut aus, leicht zu reinigen, preiswert. Hebe dir unbedingt zwei, drei Fliesen auf. Wenn dir mal ein schwerer Topf auf die Fliesen knallt, brauchst du Ersatz.

Gruß
André

Aber daran denken, daß die Fugen unbedingt mit Epoxidharz verfugt werden müssen, da Fett in die Zementfugen einzieht und sie schnell unansehnlich werden lässt.

Gruß
Daniel

1 Like
  1. Herkömmliche, kunststoffbeschichtete Spannplatte
  • sieht „billig“ aus

eben…

ausserdem quillts, wenn mal wo was (unbemerkt) aus/überläuft (z.B. Blumentopf am Rand oder so…; passierte mir mal bei nem Hängeschrank…)

und Schäden (Macken wenn was hartes/spitzes schweres drauffällt) sind auch unschön…

  1. Hartholz, geölt oder lackiert

3a: Hartholz (Vollholz) Leimplatte, also Klötzchen oder Leisten verleimt:

  • sieht je nach Holz toll aus
      (ich persönlche finde „Klötzchenbild“ lebhafter als 1 Block)
  • Holz arbeitet, v. a. bei schwankender Luftfeuchte (Sommer/Winter)
  • das kann man aber konstruktiv in Griff kriegen (Querleisten)
  • alte Tische werden z. B. schlicht abgeschliffen/gehobelt
      und sehen mit der Patina ansonsten einfach toll aus
      (v. a. Ahornplatten -> bleiben sogar unbehandelt…)

3b: Multiplexplatten (wie dickes Sperrholz; nichtMDF oder sowas!)

  • warmer Holzton
  • „arbeiten“ (=verziehen) sich nicht
  • mit Anleimer (Abschlussleiste) optisch einwandfrei

zur Pflege von Holzflächen :

  • nix für jemand, der Hochglanz-Polier-Mikrometerebene Flächen will
    -> aber eine kräuterfirnisbehandelte Holzfläche gefällt mir prima!
        (hatte jahrelang sowas als EBK-Verlängerung: problemlos!!)
    -> Pflegeaufwand ist minimal (musste nicht „bohnern“ wie die anderen)
    -> Hygiene ist kein Thema, da Oberfläche entweder so dicht wie
        bei den anderen (Lack/Öl) oder sogar besser wegen keimtötenden
        Holzinhaltsstoffen (kein Witz!)
    -> sollte halt kein Wasser (lange) drauf stehen bleiben
    -> aber selbst dann kann man die Flecken, die über die Jahre
        entstehen sollten i. d. R. problemlos mit der gleichen
        Firnis wie beim ersten Mal verschwinden lassen
        (das ist bei Lack, Plaste, Granit etc. unmöglich)
    -> mir gefällt die lebendige Holzstruktur viel viel besser
        als die anderen genannten Materialien…

(mein) Fazit : Resopal sieht IMHO alles irgendwie gleich aus… Aber (echtes) Holz ist je nach Material (Vollholz/Multiplex) und der Verarbeitung (modernes oder altes Design; Patina erlaubt oder nicht; Unebenheiten als „lebendig“ oder „störend“ empfunden…) äußerst vielseitig und „qualitativ/anspruchsvoll“…

Aber das ist ja gerade die Geschmacksfrage!!!

Hallo Werner,

ich habe im Moment eine „stinknormale“ Bauhaus-Billig-Arbeitsplatte, nun ja, sie erfüllt halt ihren Zweck. Von meinen Eltern her kenne ich Granit und für mich kommt später bei einer eigenen (Nichtmiet-)Wohnung auch nur Granit in Frage. Wie schon jemand gepostet hat: geh zu einem Steinmetz! Dort erhälst Du wirklich gute Beratung, Du hast eine Riesenauswahl an Steinen (eventuell müssen sie bestellt werden) und vor allem der macht Dir alles exakt aufs richtige Mass und baut es perfekt ein. Etwas was man nur mit Granit machen kann oder mit speziellen Fliesen: ein rahmenloses Ceranfeld welches plan in die Platte eingearbeitet wird, sieht sehr gut aus und ist enorm angenehm beim Arbeiten: Töpfe einfach rüberziehen. Außerdem kann man auf Granit alles mögliche abstellen und man kann auch direkt darauf arbeiten, zur Not auch mal mit dem Messer. Die Pflege ist ganz einfach: saubermachen und fertig!
Übrigens: entgegen der landläufigen Meinung kann man Granit auch reparieren wenn wirklich mal ein großer Schaden entstanden ist. Wird zwar nicht ganz billig, aber es geht. Vor kurzem hatte ich Besuch von einer Küchenberaterin, die hat doch tatsächlich behauptet wenn Granit einmal einen Schaden hat muß man ihn wegschmeißen… Nunja, sie hatte ja auch keinen Granit im Angebot sondern mir was anderes schmackhaft machen wollen.

Ciao, Holger

Nur Granit oder ähnliches!!
Hallo Werner,

als Arbeitsplatte in der Küche empfiehlt sich Granit.
Ist längst nicht so teuer, wie das immer erzählt wird.

In der Schweiz sind angeblich bereits 80 % aller Arbeits-
platten aus „Hartgestein“, wie eben Granit.

Der Stein sieht toll aus, ist pflegeleicht und hygienisch.

Ich würde zu einem Steinmetzen gehen, der schön öfter
Arbeitsplatten hergestellt hat.

Willst du mehr wissen, lass es mich wissen.

LG, Karin

Hallo Werner,
wir haben uns nach langem Grübeln für eine Granitplatte entschieden.
Letzlich gab ein Punkt (neben dem Aussehen) den Ausschlag:
ich wollte auf alle Fälle diese Schmuddelränder bei den Einfassungen von Kochfeld und Spüle vermeiden und „nahtlos“ abwischen können.
Das geht meines Wissens nur bei Steinplatten. Wir haben die Küche jetzt drei Jahre und die Entscheidung nicht bereut. Allerdings muß die Spüle für „flächengleichen“ Einbau geeignet sein und dem Steinmenschen zur Verfügung stehen, der sie dann millimetergenau einpassen können muß. Sieht perfekt aus und ist auch so. Das Kochfeld wird in einen vom Hersteller vorgegebenen Ausschnitt (bei Miele im Internet) eingesetzt und die Fuge mit schwarzem(!) Silikon verstrichen. Mein Kochfeld kann man von oben mit Sensortasten bedienen. Ich hasse das Bücken und die klebrigen Drehschalter.
Der Pflegeaufwand bei Granit hält sich in Grenzen. Nach dem Neueinbau wird die Oberfläche mit so einem Graffitischutz versiegelt. Das sollte man einmal im Jahr wiederholen. So glatt die Oberfläche aussieht - farbige Flüssigkeiten nicht lange abstehen lassen.
Bis jetzt hat es noch keine Schlagschäden gegeben, ist also ziemlich robust.
Eine angedacht Alternative war Stäbchenbuche - eine kleinere Platte haben wir damit realisiert. Vorteil: sieht schön warm aus, ist aber ziemlich kratzempfindlich und will regelmäßig geölt werden. So haben wir jetzt beides. Paßt auch zusammen.
Eine neue Küche ist nichts für Endscheidungsschwache.(Grien)
Viel Spaß
Klaus

Danke!!!
Hallo Küchenprofis,

vielen Dank für Eure Tipps und Meinungen.

Im großen ganzen fühle ich mich in meiner Tendenz zu Granit bestätigt.
Corean werde ich mir mal ansehen.

Gruß
Werner

Corean ist meistens teurer als Granit! owT
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