Erkenntnisse
Hallo LaStella01,
dazu kann ich etwas sagen - obwohl kein Feuerwehrmann.
Ich war viele Jahre Ermittler (auch „Unfallermittler“). Im Rahmen dieser Tätigkeit hatte ich auch sehr viel mit der NASA zu tun. Die NASA gehört, zumindest in Teilbereichen, zur USAmerikanischen Luftwaffe. Die wiederum haben ein stattliches Arsenal an empfindlichen Waffen. Diese Waffen gilt es zu schützen. Unter anderem auch gegen „natürliche“ äussere Fremdeinwirkungen, wie z.B. Gewitter und den damit einherkommenden Blitzen.
Ohne jetzt tief in die Physik einzusteigen (mehr dazu hier: http://www.kurios.at/Wetter/blitze.html ) - es gab wirklich zahlreiche „Feldversuche“ - mit dem klaren Ergebnis, dass die heute auf Einfamilienhäuser verbastelten Blitzableiter gänzlich wirkungslos sind. Ein Blitz hat soviel Energie, dass jeglicher heute übliche Blitzableiter bei einem direkten „Treffer“ kurzerhand verdampft wird und der Blitz „durchschlägt“.
Um Munitionsbunker mit hochsensibler Munition (hauptsächlich die Zünder oder elektronische Zieleinrichtungen oder nuklearthermische Waffensysteme) werden deshalb heute sogenannte „Faradaysche Käfige“ gebaut, das ist ein regelrechtes Gittergeflecht aus mindestens 10mm starkem Eisendraht (dessen Enden meterweit in der Erde vergaben werden und weit vom Objekt wegführen) mit einem Abstand von 1 bis 1,5 Meter zur Bunkerhaut (welche manchmal zusätzlich mit 0,5 bis 2,0 Meter Erde bedeckt ist (diese Bunker sind halbtonnenförmig) und manchmal halb in die Erde eingelassen.
Fazit und zur Beantwortung Deiner Fragen:
Braucht ein Einfamilien Haus einen Blitzableiter?
Nein.
Ab wann ist der nötig?
Frage obsolete.
Und was bewirkt dieser genau?
Nichts.
Es erscheint sinnvoller auf jeglichen Schnickschnack auf dem Dach zu verzichten.
Es gibt Untersuchungen über Blitzeinschläge in Häuser. Der Blitz schlägt keineswegs immer (nur manchmal) an der höchsten Stelle ein. Es gibt zahlreiche Aufnahmen auf welchen zu sehen ist, dass ein Blitz mitten in der Dachfläche selbst einschlug (nun ja, eigentlich läuft das „andersrum“ - die „Fangentladung“ läuft vom „getroffenen“ Objekt dem Blitz entgegen).
Ich hoffe, diese kleine Einlassung war hilfreich im Sinne der Anfrage.
Gruss
Ray
…der selbst schon (1977), in einem Auto sitzend, vom Blitz getroffen wurde und leicht verletzt (Schock, Muskelkrämpfe, Lähmungen, vorübergehende Blendung und Taubheit) überlebt hat - sonst wäre er ja jetzt nicht mehr unter euch:smile: