Liebe Christina,
ich mache seit Jahren Skulpturen aus Pappmaché…
Wiz und Eckard haben dazu ja schon ganz richtig geschrieben…
Der Unterbau besteht aus Hasendraht, Draht verschiedener Stärken, Gipsbinden… Und dann der ‚Matsch‘ (wobei ich bei Skulpturen wirklich zu ‚Matsch‘ rate, den man problemlos modellieren oder aus dem man verdünnt auch sowas wie Schlicker zum Glätten herstellen kann. Die Papierstreifen-Variante ist eher die Kindergarten-Version (sorry, Wiz).
Wichtig ist auch ein Untergrund, auf den die Figur montiert wird - freistehende Figuren sind für Anfänger einfach zu schwierig.
Die Figur aus Draht herstellen, fragilere Stellen (vor allem Gelenke) mit Gipsbinden verstärken. Dann auf den Untergrund mit langen Schrauben montieren (bei Steinsockeln dübeln) und die Figur in Position bringen. Die Drahtkontstruktion ist das A und O - sie sollte der modellierten Form schon sehr nahe kommen. Erst den Körper, dann die Extremitäten modellieren.
Falls an mehreren Tagen hintereinander gearbeitet wird die Stellen, an denen weiter Masse angesetzt werden soll, mit nassem Tuch und Haushaltsfolie abdecken, damit sie nicht antrocknen.
Zum Matsch: Ich habe immer einen großen Eimer mit Deckel (wichtig, sonst legen irgendwelche Viecher ihre Eier gern da rein in den Schmodder und alles fängt irgendwann an zu ‚leben‘) und Wasser gefüllt rumstehen, dann zerknülle ich einfach Zeitungspapier (reißen ist viel zu aufwändig) und schmeiße es da rein (von Zeit zu Zeit umrühren). Hält ewig. Fängt zwar irgendwann ein bisschen an zu müffeln (weil organisch), macht aber nix, der Geruch verfliegt nach dem Trocknen. Das aufgeweichte Papier mit einem Haushaltsmixer zu Brei mixen, fast trocken ausdrücken (nehme Mullwindeln) und dann in keinen Dosen stark verdickten Tapetenkleister zufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Mit der Masse kann man toll experimentieren. Ich mische zur Zeit Masse und Ton im Verhältnis 2:1, füge mal Sand, mal Sägespäne hinzu …
Sehr hilfreich für die Pappmaché/Tonmischung das Buch:
‚Paperclay‘ von Rosette Gault, ISBN 3-258-05890-3 Buch anschauen - Bei dieser Technik wird das Endprodukt noch gebrannt…
Zur Anschauung kannst Du Dich ja mal durch die Rubrik ‚In Arbeit‘ bei mir auf der Homepage durchklicken - vielleicht findest Du da ja was, was Dir hilft:
http://anja-adler.de/In_Arbeit.5.0.html
Wenn Du noch Fragen hast: nur zu!
Das wichtigste ist letztendlich das Experiment!
Adlergruß