Laute Werbung nur Halluzination?

Hallo,
ich hab’ lang danach gesucht, aber nirgends eine Äußerung zu dem Thema gefunden, ein Phon-Meßgerät habe ich auch nicht zur Verfügung, deshalb frage ich hier mal:
Empfindet irgend jemand außer meiner Freundin und mir, dass die Werbung im Fernsehen grundsätzlich sehr viel lauter als die sonstigen Sendungen sind?

Rein interessehalber,
Gruß,
Peter

hi
natürlich sind die sehr viel lauter - klarer fall - oder besser gesagt nein, sie wirken nur so . . . ja was nun.
nehmen wir mal eine stunde eines normalen senders als basis.
rein technisch gibt es bei der herstellung wie beim abspielen des tons eine bestimmte technische obergrenze - null dB (von irgendwelchen volt ausgehend) für den dokumentarfilm wie auch für die werbung.
während ein sprecher in einer doku in den spitzen also bis zu dieser obergrenze gepegelt wird, empfindet man zb musik die recht dynamisch ist bei technischen etwa minus 10 dB als gleich laut.
und wenn im ton des filmes mal etwas leises geschieht so ist dies natürlich auch etwas leiser - denn nur dann wirst du innerhalb einer „abgeschlossenen“ sendung den gleichen/ähnlichen/stimmigen höreindruck empfinden.
ein werbeclip aber sind nun, sagen wir mal 45 sekunden „eine sendung“.
auch hier wird nicht lauter gepegelt als null dB - aber es kommen eben kaum leise stellen vor - die sprache ist recht dynamisch gehalten (zb durch kompression, welche leise stellen etwas anhebt)- die musik hübsch laut - ein werbeclip ist eben rein von der sache her ein overkill.
der sprecher in der werbung redet „lauter/agressiver“ - die musik ist „brachialer“ - der gesamte „klangteppich“ ist einfach bis zur letzten lücke gefüllt.
und alleine dadurch wirkt das ganze lauter . . . auch ohne dass ein sender die werbung rein technisch lauter fahren würde als ihre dokus.

so meine meinung

grüsse

Hi!

Laut den Fernsehsendern ist das so:
Die Lautstärke wird nicht höher gedreht. Allerdings werden einzelne Frequenz-(?)/Ton-(?)Bereiche verstärkt betont, die bei Filmen/Serien eher untergeordnet sind. Dadurch _erscheint_ die insgesamte Lautstärke der Werbung viel höher zu sein.

Meine Meinung:
Ja, ja, labert ihr nur!!!
Bei unveränderter Lautstärkeneinstellung meines Fernsehers muß ich genau hinhören, wenn ich vom gesprochenen Wort während des Films etwas verstehen will. Fängt die Werbung an, dann hört mein Nachbar drei Stockwerke tiefer auch alles deutlich mit!

Mein Fazit: ich schaue kaum noch TV. Alles was ich sehen will, besorg ich mir woanders - werbefrei! Der Fernseher kommt demnächst auf den Müll ohne Ersatz.
So etwas tu ich mir nicht an! Werbung ist ja ok, aber bitte nicht so!

Gruß,
Sharon

ich hab’ lang danach gesucht, aber nirgends eine Äußerung zu
dem Thema gefunden, ein Phon-Meßgerät habe ich auch nicht zur
Verfügung, deshalb frage ich hier mal:
Empfindet irgend jemand außer meiner Freundin und mir, dass
die Werbung im Fernsehen grundsätzlich sehr viel lauter als
die sonstigen Sendungen sind?

Rein interessehalber,
Gruß,
Peter

Hi Peter!

Man kann sich dieses Phänomen analog zum Bild vorstellen. Wenn Du einen Film schaust und jemand von draußen in Dein Zimmer sieht, fällt ihm vielleicht gar nicht auf, dass Du den Fernseher an hast. Natürlich gibt es auch turbulente oder sehr farbintensive Einstellungen, aber nicht permanent. Wenn allerdings Werbung läuft, das Bild mit Farben und Effekten überfrachtet ist, wird jeder an den Lichtflecken auf Deiner Zimmerdecke erkennen, dass Du fernsiehst.

Ähnlich ist das mit dem Ton. Beim Film gibt es laute Stellen, leise Stellen in fröhlichem Wechsel. Davon bekommt der Nachbar nicht zwangsläufig etwas mit. Während der Werbung ist allerdings das End-Audiosignal, das bei Dir ankommt, mit Musik, Effekten, Stimme usw. vollgekleistert. Hinzu kommt die so genannte Kompression, die dafür sorgt, dass leise Signale laut abgespielt werden (ganz kurz zusammengefasst). Durchgeführt wird das alles nicht vom Sender, sondern bereits von den Werbenden so angeliefert. Bei der Rundfunkwerbung gilt Vergleichbares. Wie ein buntes Bild aussieht, kann sich jeder denken. Um den akustischen Effekt etwas klarer zu machen, habe ich mal ein Beispiel hergestellt (der Slogan interessiert nicht, ist mir nur zuerst eingefallen):

1. Unkomprimierte Sprache, nur leichter Reverb:
Bild 1 -> http://home.arcor.de/wer-weiss-was/kurve1.jpg
Sound 1 -> http://home.arcor.de/wer-weiss-was/sound1.mp3 (Ziel speichern unter)

Man sieht und hört, dass es leise und laute Stellen gibt, je nach Sprecher. Es gibt keine Effekte, die den Zuhörer besonders stark aufmerksam machen.

2. Komprimierte Sprache, mehrere Effekte:
Bild 2 -> http://home.arcor.de/wer-weiss-was/kurve2.jpg
Sound 2 -> http://home.arcor.de/wer-weiss-was/sound2.mp3 (Ziel speichern unter)

Hier gibt es bis zum Ende quasi nur laute Stellen. An jeder etwas leiseren Stelle habe ich einen Effekt eingefügt, womit dem Zuhörer eigentlich keine Ruhe gelassen wird, bis die Datei abgespielt ist. Natürlich ein viel anstrengenderes Hören als bei Teil 1. Vielleicht ist die Methode damit etwas klarer geworden.

Viele Grüße
Christopher

Hi,

Meine Meinung:
Ja, ja, labert ihr nur!!!

Du kannst rummotzen wie Du willst. Außer einem TV-Sender (weiß nicht mehr welcher) erhöht keiner die Lautstärke bei der Werbung. Wie mein Vorredner schon schrieb, hat das was mit der Dynamik zu tun, was außer einem Tontechniker oder ähnlich versierten Personen zwar nicht viel sagt, aber nichts anderes bedeutet, daß sich zwar was im Klanggefüge was tut, aber eben nicht bei der Lautstärke.

Ich könnte mir jetzt die Mühe machen, den entsprechenden text aus eienr TV-Zeitung vor ein paar Jahren rauszusuchen (ja, ich hebe fast alles auf), aber das laß ich mal.

Wenns zu sehr nervt (oder Deinen Nachbarn, wobei ich meine Nachbarn noch nie gefragt habe, ob sie die Werbung eher hören als das eigentliche Programm. Respekt, daß Du das gemacht hast.), bleib halt bei DVDs oder trainiere Deine Reflexe. Länger als zwei Sekunden läuft bei mir jedenfalls keine Werbung.

Gruß,
Christian

Hallo Peter,

ich fall da jedes mal drauf rein, wenn ich mir mal einen Film im TV anschaue, gerade wenn es spät abends ist.
Das Werbejingle beginnt, ich renne aufs Klo, sitze nun da und, so ein Mist, ich habe wieder vergessen, den Fernseher leiser zu stellen.
Nun komme ich nicht so schnell von dem Pott weg und warte auf irgendwelche Unmutsäusserungen aus meiner Nachbarschaft, sei es durch lautes Schimpfen oder mit einem Besen an die Zimmerdecke klopfen.
Dann schaffe ich es doch noch, den Fernseher leiser zu stellen. Aufatmen.
Ich warte darauf das der Film weiterläuft und wenn es dann so weit ist, muß ich wieder lauterstellen, um etwas zu verstehen.

Dabei sind mir irgendwelche Studien oder Erklärungen über die Dynamik so ziemlich egal, es ist so, die Werbung ist lauter als der Film.

Gruß
roland

hallo
der begriff „lauter“ ist aber technisch messbar.
das „empfinden“ des ohres nicht.
darum ist es kein wiederspruch wenn man sagt dass die werbung technisch NICHT lauter ist - vom ohr aber sehr wohl so empfunden wird.

wie ich schon in meinem posting unten angedeutet habe „empfindet“ man zb musik wegen seiner „dichtheit“ (dynamik) eben als lauter denn sprache . . . weshalb man sie auch leiser abmischt denn sprache - aber trotzdem ein gleich lautes hören empfindet.
ist so

grüsse

Hi
das ist so, das soll dich für die Werbung wecken, danach wirds wieder Leise und du darfst weiter schlafen.
HH

Hallo Vertigo

und alleine dadurch wirkt das ganze lauter . . . auch ohne
dass ein sender die werbung rein technisch lauter fahren würde
als ihre dokus.

Alles schön und gut. Trotzdem stellen einige Sender die Werbung lauter, wie auch immer das geht. Beweis:

RTL II. Schaue ich eigentlich sehr selten, weil der überwiegend nur Müll bringt. Gestern aber hab ich ihn eingeschaltet. Weil ‚The Arrival‘ Teil 1 und Teil 2 kamen. Dieser Sender ist bei mir, keine Ahnung warum, ein gutes Stück leiser als alle anderen Sender. Damit ich von besagten Filmen etwas verstehe, drehe ich also die Lautstärke hoch. Sobald die Werbung einsetzt, muss ich aber die Lautstärke wieder massiv verringern.

Ok, die beiden genannten Filme sind nicht extrem was Musik, Geräusche etc. angeht. Aber ich habe schon andere Filme auf RTL II geschaut. Action-Filme mit jeder Menge Krach-Bumm. Und da war die extremste Krach-Bumm-Stelle des Films maximal halb so laut wie die Werbung. Wenn aber in einem Film Musik und Effekte mit viel Explosionen etc. zusammentreffen, müsste das doch den selben Effekt bewirken wie die Werbe-Dröhnung. Trotzdem ist die Werbung lauter.

Wenn bei der Werbung der normal gesprochene Text, wo sonst keine Geräusche etc. zu hören sind, lauter ist als die grösste Krach-Bumm-Kaskade im Film, dann kann das nicht nur am Empfinden liegen…

CU
Peter

Hi!

Außer einem TV-Sender (weiß
nicht mehr welcher) erhöht keiner die Lautstärke bei der
Werbung. Wie mein Vorredner schon schrieb, hat das was mit der
Dynamik zu tun,

Jo, das schrieb ich ja auch, da mir bekannt (auch wenn ich es nicht so dolle formuliert hab, weil mir dazu die Fachkenntnis fehlt) :wink:
Dennoch reicht mir dieses „nur“ lauter erscheinen, um verärgert zu sein!

Wenns zu sehr nervt (…) bleib halt bei DVDs oder trainiere Deine Reflexe.
Länger als zwei Sekunden läuft bei mir jedenfalls keine
Werbung.

Bei mir auch nicht :wink:
Aber nicht immer schafft man es rechtzeitig und dann fliegen einem die Ohren weg *g*

Klar kann ich was dagegen machen, sei es bei Werbung umschalten/leiser stellen oder gar nicht erst TV gucken. Bloß ärgert mich die Tatsache, daß ich solche Maßnahmen ergreifen muß! Warum, wenn dieses Problem bekannt ist, wird die Werbung nicht vom Sender leiser gesendet? Denn nicht nur die kommerzielle Werbung, nein auch die sendereigenen Trailer für kommende Filme sind teilweise genauso „laut“.
Daß sich die Sender wohl wegen finanziellen Gründen nicht gegen die Produktionsweise der Werbeclips wehren, kann ich verstehen, aber sie wenden diesselben Methoden anscheinend auch bei ihren eigenen Trailern an.

Ich habe nichts gegen WErbung an sich, im Gegenteil, manchmal wird man dadurch erst auf ein meist neues Produkt aufmerksam. Aber die penetrante Art - naja, die erinnert mich mittlerweile regelrecht an Gehirnwäsche! Muß das sein?!
Kann sich noch jemand an die schöne alte Zeit erinnern als die ersten Werbefilmchen liefen? (Fast) nur reiner Informationsgehalt, nix mit psychologischen Tricks und Co.

Doch mit der Zeit wurde das immer mehr. Was kommt als nächstes? Wird die Werbeindustrie demnächst ein Gesetz fordern, daß jeder Bürger täglich für einige Stunden in den Sessel geschnallt wird und sich einer Dauerberieselung a la Hypnose oder Gehrinwäsche a la carte unterstellen muß, bevor er ein Einkaufszentrum überhaupt betreten darf?

Fazit: Werbung ok, aber nicht so!!!

Gruß,
Sharon

Klasse Antwort!
Vielen Dank Christopher, dein Beispiel macht die Sache wirklich sehr anschaulich!
Und was habe ich jetzt daraus gelernt?
Fazit: Die Werbefachleute wollen unbedingt nerven mit ihren Spots, auch wenn sie die Lautstärke einhalten (müssen?).
Na gut, wenn sie mit der Methode bei irgend jemand Erfolg haben … :wink:

Gruß,
Peter

hallo peter

erst mal vorneweg - es ist technisch natürlich schon möglich das ein sender die musik lauter macht als sein eigenes programm.
da aber bei der herstellung des tones technisch eine obergrenze besteht, bevor der ton zu zerren anfängt, hiesse das eher das ein sender sein programm leiser senden würde als die werbung - nicht die werbung lauter als die sendung.

da ein guter ton aber immer so laut wie möglich (laut heisst hier: die maximalen volt des signals - wenn dus zu „leise“ machst handelst du dir beim späteren wieder verstärken zu viel rauschen ein) produziert wird, haben beide sendungen eben eine technisch gleiche obergrenze.

und ich glaube kaum das irgendein sender sein eigenes programm technisch immer 10 dB „leiser“ fährt als die werbung - dafür gibt es schlichtweg keinen grund und nur technische nachteile.

was mich an der diskussion hier mittlerweile etwas wundert ist das die „beweise“ welche angeführt werden, alle den „subjektiven“ höreindruck eben als beweis annehmen - - - aber den leuten die zu erklären versuchen warum ein solcher „subjektiver“ höreindruck extrem unterschiedlich ausfallen kann und dennoch „technisch“ gesehen nichts lauter ist wird ihrer erklärung kein deut glauben geschenkt.
sehr komisch.
ich versuche ja seit diesem ersten posting klar zu machen dass es einen unterschied zwischen „laut“ (technisch) und „laut“ (subjektives empfinden) gibt - mehr kann ich nicht machen.

ich werde aber nun lieber jeden in mein schnittstudio einladen und ihn eingehends die geeichten messgeräte eine stunde lang bei unterschiedlichstem ton betrachten lassen als diesen eher seltsamen „beweisen“ anfangen zu glauben dass ich meinen job seit nunmehr 8 jahren falsch mache . . . nein nein - keine chance.

also noch mal:
auch ich drehe den ton bei der werbung leiser da er mir lauter vorkommt - ich ihn lauter empfinde.
dennoch weiss ich dass dies kein wiederspruch ist das die werbung wie auch die doku beide auf 0dB gepegelt sind.
basta

liebe grüsse

nochmals hallo

hab eben eine relativierende sache vergessen:

  • ich bestreite nicht, dass irgendein sender sein programm (technisch) leiser fährt als die werbung. möglich wäre das wie gesagt durchaus.
  • aber den „subjektiven“ unterschied den auch ich bei meinem fernseher empfinde kann ich mir sehr wohl noch anders erklären (siehe oben).

meine postings beziehen sich also eher darauf, diesen wohl hier eher unbekannten tatbestand des überraschend unterschiedlichen höreindrucks zu erleutern - nicht darauf zu wissen was jeder sender nun wirklich klammheimlich macht.

um diese zwei sachen mal klar zu trennen.

wenn du mich nun nach meiner einschätzung frägst (bezüglich dessen ob es möglich ist dass ein unterschiedlicher „subjektiver“ höreindruck ein solches lautstärken-gefälle wirklich erklären kann) : ja - ist noch absolut im bereich des möglichen.

musste ich jetzt so noch mal auseinanderklamüsern

danke
grüsse

Hallo,

auch das „Stimmt’s Archiv“ weiß dazu etwas:

http://www.zeit.de/2001/18/200118_stimmts_laute_we_xml

Gerhard

Hi,

Außer einem TV-Sender (weiß
nicht mehr welcher) erhöht keiner die Lautstärke bei der
Werbung. Wie mein Vorredner schon schrieb, hat das was mit der
Dynamik zu tun,

Jo, das schrieb ich ja auch, da mir bekannt (auch wenn ich es
nicht so dolle formuliert hab, weil mir dazu die Fachkenntnis
fehlt) :wink:
Dennoch reicht mir dieses „nur“ lauter erscheinen, um
verärgert zu sein!

verstehe ich trotzdem nicht. Das kann einen doch nur stören, wenn man den Fernseher laufen läßt und gerade nicht im Raum ist. Ansonsten greift man zur Fernbedienung und gut ists.

Ich habe nichts gegen WErbung an sich, im Gegenteil, manchmal
wird man dadurch erst auf ein meist neues Produkt aufmerksam.
Aber die penetrante Art - naja, die erinnert mich mittlerweile
regelrecht an Gehirnwäsche! Muß das sein?!

Auch das verstehe ich nicht. Noch deutlicher kann man nicht darauf hingewiesen werden, daß jetzt Werbung kommt. Ganz anders sieht das bei product placement, sonstiger unterschwelliger Werbung und anderen Spielereien aus.

Kann sich noch jemand an die schöne alte Zeit erinnern als die
ersten Werbefilmchen liefen? (Fast) nur reiner
Informationsgehalt, nix mit psychologischen Tricks und Co.

Ich glaube, daß damals Werbung noch wirkungsvoller war als heute, denn heute weiß man, daß das keine Informationen sondern bestenfalls wirklichkeitsnahe Übertreibungen sind. Früher hat man noch geglaubt, wenn Heinz Erhard vom weißesten Weiß aller Zeiten berichtete.

Gruß,
Christian

Als Tonmensch…
…kann ich folgendes Beitragen:

Es wurden hier viele Dinge behauptet, teils Wissen, Halbwissen und Unfug.

Es stimmt, dass die Werbung elektrisch (vom Spannungspegel und Schalldruck her) idR die gleiche Lautstärke hat wie das Programmmaterial. Ob RTLII hier das eigene Programm absenkt um die Werbung noch extremer „über“ das Programm zu stellen weiß ich nicht, ich habs nicht nachgemessen. Vorstellen kann ichs mir aber sehr wohl. Es mag zwar kaum einen technisch Sinvollen Grund geben, aber gemacht wird im Rundfunk einiges, was nicht immer technisch von höherem Sinn ist.

Lautstärke heitß hier, wie schon richtig behauptet, gleicher Maximalpegel. Was hier diverse male verwechselt wurde: dynamisch sind die FILME mit großen Laut/Leise-Sptüngen, UNDYNAMISCH ist die Werbung: Da immer Laut.
Dass die subjektive „Lautstärke“ nicht objetiv gemessen werden kann ist UNSINN! Es gibt den Begriff der Lautheit (engl. Loudness). Einige kennen bestimmt den Knopf „Loundness“ am Verstärker. Damit soll NICHT nur der Bass angehoben werden, sondern es soll das Ohr „überlistet“ werden. Das Ohr hört Frequenzen in unterschiedlichen Lautstärken unterschiedlich gut. Bässe und extreme Höhen sind am bestn bei hoher Lautstärke zu hören. Das verstärkt die Loudness-Schaltung (sofern diese korrekt realisiert wurde) die Tiefen und Höhen in abhänigkeit zum Gesamtpegel. Ist der Verstärker voll aufgedreht, sollte der Loudness-Kopf KEINE Wirkung mehr haben.

Für die Technisch interessierten:
Die WErbung wird komprimiert, aber nicht nur! Jede einzelne Komponente wird STARK komprimiert (Stimme, Musik Effekte…). Die Summe wir auch nochmal komprimiert (unterschiede zwischen Laut und Leise verringert). Nun der „Heilige Gral“: Ein sehr effektiver Brickwall-Limiter. Was macht der? Der schneidet alle Pegel oberhlab eines dB-Wertes einfach „ab“. Wenn man nun den Pegel der Werbung erhöht (quasi: von untern nachschiebt) und den Limiter ans „andere Ende“ hängt, regelt der ganz „Brutal“ herunter. Was man erreicht? Ein noch „schöneres“ Bild als das vom Helge! Mann sieht nur noch blauen Block und roten Block. Die Pegelanzeigen stehen bei sowas meistens an einer Stelle, es klingt blechern und Laut… FURCHTBAR aber „Satus Quo“!

Liebe Grüße

Florian

Moin!

Ob und wie die Werbung „eindringlicher“ vermittelt wird, wurde ja lang und breit diskutiert. Ich möchte nur mal eben von einem Erlebnis der besonderen Art am letzten Wochenende berichten.

Ich hasse Baumärkte. Ab und zu ist es jedoch leider notwendig (insbesondere als Hausbesitzer), einen solchen aufzusuchen. Normalerweise weiß ich bereits vorher exakt, was ich benötige und halte mich nicht länger dort auf, als zwingend erforderlich. Bereits nach kurzer Zeit geht mir das Konglomerat aus „dezenter“ Beschallung, Kunstlicht, Werbefilmchen auf Endlosband, „wichtigen“ Hinweisen, was gerade im Angebot ist und dergleichen mehr derart auf den Geist, daß sich erste Fluchtgedanken einstellen. Bin ich gezwungen, länger an diesem „gastlichen“ Ort zu verweilen, stellen sich Kopfschmerzen, Harndrang und allerlei andere unangenehme Körperreaktionen ein. Abgesehen davon wüßte ich besseres mit meiner Zeit anzufangen.

Am letzten Samstag jedoch, als wieder ein Gastspiel im Baumarkt anstand, sind meine Gebete erhört worden: 5 Minuten, nachdem ich den OBI betreten hatte, fiel der Strom aus. Welch ein Erlebnis! Das Kunstlicht wich - zugegeben - dunklerem Tageslicht, das durch die teilverglaste Decke einfiel. Welcher Segen! Die Musik-, Duchsagen- und Fernsehpenetration kam schlagartig zum Erliegen. Welche Wohltat!

In aller Ruhe streunte ich durch die Warenregale, nachdem ich alles notwendige auf meinen Einkaufswagen geladen hatte. Fast schon vergnüglich schlenderte ich durch die Reihen. So ein Baumarkt hat fast unendlich viele behagliche Plätze und zum ersten Mal fühlte ich mich dort annähernd wohl.

Als ich den Baumarkt verließ, stellte ich überrascht fest, daß ich mich über eine Stunde dort aufgehalten hatte. Und das ganz ohne Ermüdungserscheinungen.

Leben wir auch in einer Welt, in der derjenige die Nase vorn hat, der am nachdrücklichsten auf sich aufmerksam macht, so ist doch die Ruhe im Alltag ein Luxus. Luxus an sich hat aber auch wieder etwas nachdrückliches. Oft benötigte Geschäfte, die mir diesen Luxus bieten können, würden mich ganz sicher zu ihren Stammkunden zählen dürfen, auch wenn die Wege etwas weiter sind oder es günstigere Anbieter gibt.

Munter bleiben… TRICHTEX

Hallo Florian,
nun verfügt mein TV über einen Menüpunkt namens „AVL“.
Aktiviere ich nun diesen Menüpunkt, „merkt“ sich das TV-Gerät die momentan eingestellte Lautstärke, auch wenn der TV-Kanal gewechselt wird. Krass ist das ganze dann bei RTL II. Ohne AVL ist die Werbung deutlich lauter, mit AVL genauso laut (oder leise) wie die Filme.
Ein äusserst praktisches Feature dieses Gerätes. Also eine Art „Anti-Loudness“.
Gruss Sebastian

Hi Gunther,

liefen denn im OBI die Kassen über den Notstromaggregat?

Sowas… obwohl, macht ja Sinn *g*

Gruß,

Dennis

Moin!

liefen denn im OBI die Kassen über den Notstromaggregat?

Nö. Es gab eine Kasse zur Handabrechnung und die Notbeleuchtung lief auch. Was genau noch vom Notstrom gespeist wurde, weiß ich gar nicht, so gut hab’ ich mich erholt :wink:

Munter bleiben… TRICHTEX