Hi!
Danke für deine Erklärung! Ich frage mich nur, ob die
stürzenden Pferde auch nur Attrappen sind… Was meinst du?
Bei stürzenden Pferden gibt (bzw. gab) es mehrere Methoden. Zum einen der seitliche Sturz des Pferdes samt Reiter (oft in Western zu sehen). Der Reiter zieht den Kopf des Pferdes über die Zügel stark nach links oder rechts, und das Pferd stürzt dadurch auf die Seite, von der sich der Kopf anwendet (d.h. Reiter zieht Pferdekopf nach rechts, Pferd fällt auf die linke Seite). Für diese Stürze werden die Pferde über Wochen trainiert.
Die zweite Möglichkeit (heute mittlerweile unüblich) war das sogenannte „Laufende W“. Den Pferden wurden Leinen an die Beine gebunden, die sich nach einer bestimmten Zeit strafften und den Pferden im wahrsten Sinne des Wortes die Beine unter dem Leib wegzogen. Die Folge war ein Sturz nach vorne, der Reiter wurde nach vorne über den Hals und Kopf des Pferdes aus dem Sattel geschleudert. Wie gesagt, heute unüblich, weil Tierquälerei.
Noch früher, in Zeiten des Stummfilms und vor dem Zweiten Weltkrieg, wurden teilweise Pferde über ein Gelände getrieben, in das man Löcher gegraben hatte, die mit Grassoden oder Gestrüpp abgedeckt waren. Traten die Pferde in so ein Loch, stürzte es. Dabei kam es bei den Pferden sehr häufig zu Todesfällen oder Knochenbrüchen (mit der Folge, dass das Pferd erschossen oder eingeschläfert werden musste). Einige Regisseure waren bekannt dafür, dass sie keine Rücksicht auf die Tiere nahmen.
Heute sind die Pferde entsprechend trainiert. Ist die Szene für das Tier zu gefährlich, wird es durch Attrappen ersetzt, die von echten Pferden kaum zu unterscheiden sind (z.B. wenn tote Pferde auf dem Schlachtfeld gezeigt werden). Ansonsten ist die Computergrafik gefordert, aus einem künstlichen Pferdekopf ein lebendiges Wesen zu machen. Sollte heute ein Pferd wegen Drehaufnahmen zu Schaden kommen, wäre der Aufschrei unter den Tierschützern so groß, dass man den Film gleich einstampfen könnte.
Grüße
Heinrich