Alte Hündin will nicht mehr fressen

Hallo Ihr!

Unsere Familienhündin ist mittlerweile 12 Jahre alt - sie ist eine Mischung aus Berner Sennenhund und Boxer-Rottweiler.
Bis Pfingsten ging es ihr eigentlich ganz gut, abgesehen von den üblichen Wehwehchen, die HD und das Alter im Allgemeinen so mit sich bringen. Beim Routine-Check beim Tierarzt wurden aber vor kurzem Herz-Rhythmus-Störungen festgestellt. Nach einem Besuch in der Tierklinik, wo sie geröngt und ein EKG gemacht wurde, bekommt sie nun Herzmedikamente. Was das Herz angeht, so sind die Symptome noch nicht zu schlimm - das Herz ist weder stark vergrößert, noch hat sie Wasser in der Lunge.

Was mir und meiner Familie aber größte Sorgen macht: der Hund will nicht mehr fressen!! Dazu muss man sagen, dass sie eigentlich immer schon sehr verfressen war und wir immer schon darauf achten mussten, dass sie nicht zu dick wird. Mittlerweile wäre es aber schön, wenn etwas von ihrer früheren Verfressenheit wieder zurückkäme…

Einen empfindlichen Magen hatte sie immer schon und die Tierärztin meinte, sie hätte auch relativ viel Gas im Darm. Allerdings war es sonst so, dass sie dann einen Tag gefastet hat und dann aber wieder normal gefressen hat.
Jetzt ist es aber so, dass sie sogar die verführerischsten Leckerlis (Fleischwurst, Leberwurst, Fleisch,…) ablehnt - das ist umso schlimmer, da sie ja auf diesem Weg auch die Herzmedikamente verabreicht kriegen soll.
Diese Fastenzeit geht jetzt schon über eine Woche. Sie nimmt höchstens ihren Hundekuchen und eine Handvoll Trockenfutter.

Wie bekommen wir sie dazu, dass sie wenigstens regelmäßig und ausreichend frisst??
Wie kriegen wir sie dazu, die Tabletten zu nehmen??
Was können wir ihr zum Fressen noch anbieten, was ist gut für sie??
Ich bin echt verzweifelt… Zu allem Überfluss wohne ich nicht mehr zu Hause - Hilflosigkeit macht sich breit…

Traurige Grüße vom
Sternchen

Hallo Ihr!

Hallo Sternchen,

tja, schwer da was zu sagen. Hört sich fast so an, als wenn Eure Hündin sich so langsam verabschiedet, was mit 12 Jahren bei einem so großen Hund keine „Überraschung“ ist.
Wenn sie sogar die absoluten Leckerlis ablehnt…

Bzgl. der Herztablette würde ich raten, löst sie in Wasser auf, zieht sie auf eine Spritze und gebt es der Hündin direkt ins Maul. Dann hat sie wenigstens DIESE.

Alles Liebe,
funny

Hallo,
hast Du ihr schon mal ein Huhn gekocht ? Mache ich, egal was los ist, immer. 1 Suppenhuhn mit Möhren und nachher NUdeln oder Reis ( Vollkornreis oder wirklich zu Matsche gekochter Reis ) drunter. Ein alter Hund braucht nicht mehr so wirklich viel Futter und es kommt auch auf die Bewegung an. Dazu noch die Hitze…das alles belastet den Kreislauf…vielleicht reduziert sie deshalb. Wenn sie noch Hundekuchen nimmt, kann es nicht ganz so schlimm sein…
Achte drauf, das sie genug trinkt. Das ist im Moment viel wichtiger. Und wiege den Hund, damit Du siehst, was sie wirklich in welcher Zeit abnimmt.
Habt Ihr eine Blutuntersuchung gemacht ? Entzündungen sind ausgeschlossen? Futtermäkeln KANN ( muss nicht ) bei Gebärmutterentzündung vorkommen, die Mandeln könnten dick sein…die Nieren bzw, Blase entzündet…Bauch speicheldrüse nicht in Ordnung…habt ihr das alles ausgeschlossen ?
Vielleicht sagst Du mal Bescheid…
Grüße
Margit

Hallo Seestern,

nach Ihrer Schilderung der Symptome hat der Hund keine Herzinsuffizienz. Die Rythmusstörungen deuten lediglich
auf eine Erregungsleiter-Störung hin.
Das ist mit den verordneten Medikamenten gut in den griff zu bekommen.
Es ist aber höchste Zeit, den Hund auf ein für ältere Hunde abgestimmtes Futter umzustellen. Ich weiss nicht, was Sie füttern, nehme aber mal an, es ist normales Industriefutter aus dem Supermarkt.
In solchem Futter sind neben zuviel schwerverdaulichen Bestandteilen Farb-und Lockstoffe, Tierkadavermehle, Abfälle aus der Lebensmittelindustrie usw.enthalten. Diese belasten Ihren Hund zusätzlich. Das zeigt er ja auch durch die Futterverweigerung.
Was er jetzt benötigt, ist ein hochwertiges Futter mit Bestandteilen, die eine optimale Versorgung bei reduzierter Futtermenge gewährleistet. Eine ausgewogene Mischung aus den dringend benötigten Rohproteinen, Mineralien und Vitalstoffen ist kaum selber herzustellen.
Unser Tierschutzverein setzt bei diesen Erkrankungen ein Spezialfutter aus leichtverdaulichem protein, nicht-blähendem Gemüse, Getreidemischung, Meeresalgen und Mineralien ein.
Dies zum grössten Teil mit erstaunlichen Erfolgen.
Es gibt also keinen grund, sich allzu grosse Sorgen zu machen.
Falls noch Fragen sind, bin ich gerne behilflich.
mfg
Kurt

Hallo Margit,

danke für den „Hühner-Tipp“, aber das gerade ist ja das Problem… Sie nimmt ja nicht mal die tollsten Leckerbissen. Wir haben es schon mit Huhn und Reis versucht, aber sie verweigert das genauso wie Fleischwurst oder Leberwurst. :frowning:

Das einzige, was sie zur Zeit zu sich nimmt ist der besagte Hundekuchen und ein paar Happen von ihrem stinknormalen (Senioren-)Trockenfutter. Was das Trinken angeht, so würde ich sagen, dass sie nicht auffallend wenig trinkt.

Was uns so stutzig macht ist, dass dieses Mäkeligkeit ziemlich plötzlich kam. Vom Verhalten her benimmt sie sich eigentlich normal - sie freut sich auf ihre Runde, bellt an der Haustür, ist nicht apathisch.

Eine Gebärmutterentzündung kann man ausschließen, da sie kastriert wurde. Und in der Tierklinik wurde der Bauchraum geröngt - da wurde (abgesehen von relativ viel Luft im Darm) nichts festgestellt. Auch auf mögliche Verhärtungen (-> Tumore, etc.) hin wurde sie untersucht.

Vielleicht bin ich auch einfach nur überbesorgt - immerhin hat es sonst keine Veränderungen in ihrem Verhalten gegeben. Was natürlich für mich persönlich erschwerend hinzu kommt: Ich wohne nicht mehr im gleichen Haus wie der Hund, sondern 130 km entfernt. Das erschwert natürlich das Beobachten, da ich mich auf die „Diagnose“ meiner Eltern verlassen muss…

Immer noch besorgte Grüße vom
Sternchen

Hallo Funny,

dass der Hund bald das Zeitliche segnen kann, ist mir schmerzlich bewusst. Auch wenn ich daran lieber gar nicht denken mag…

Wie ich Margit auch schon geschrieben hab: seltsam ist, dass sie „nur“ das Futter - insbesondere die schönsten Leckerchen - verweigert. Sie nimmt aber ihren Hundekuchen und ganz wenig von ihrem normalen Senioren-Trockenfutter.

Ihr restliches Verhalten ist nicht anders als sonst… und das ist das, was ich daran so seltsam finde. Mein Problem ist eben auch, dass ich mich (da ich nicht mehr zu Hause wohne) auf die Berichterstattung meiner Eltern verlassen muss. Da habe ich schon ein bisschen Angst, dass die etwas „übersehen“, was mir vielleicht auffallen würden… *seufz*

Der Tipp mit der Spritze ist ja eigentlich ganz gut - ich hoffe nur, dass sich meine Mutter das auch zutraut… *doppelseufz* Ich werde es auf alle Fälle weitergeben.

Es grüßt das
Sternchen

Hallo Kurt,

was die Diagnose der Herzprobleme angeht, so verlasse ich mich lieber auf die Tierärztin bzw. auf die Tierklinik. Eine Ferndiagnose per Internet ist ja schnell gestellt…

Auf mich wirkt dieses Posting ja ein bisschen wie eine Werbeveranstaltung für Spezial-Hundefutter… Und dann noch in der ViKa „Handelsvertreter“ als Beruf angegeben - das macht mich doch etwas stutzig… Aber vielleicht bin ich ja auch zu kritisch.

Der Hund wird im Moment mit einem mittelpreisigen Senioren-Trockenfutter gefüttert - interessanterweise das einzige (neben Hundekuchen) was sie zur Zeit nimmt. Ich glaube daher nicht, dass es allein am Trockenfutter liegt. Leichtverdauliches wie z.B. Huhn mit Reis haben wir schon ausprobiert - sie hat es nicht genommen.

Immer noch besorgt
Sternchen

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Huhu!

Leider kann ich Dir auch keine hilfreiche Antwort geben, wollte aber kurz anmerken, dass eine Kastration nicht automatisch bedeutet, dass die Gebärmutter mit entfernt worden ist. Je nach Tierarzt wird das unterschiedlich gehandhabt. Aber das müsste die Tierklinik wissen und dementsprechend wurde dort die Gebärmutter, falls vorhanden, bestimmt mit abgesichert.

Liebe Grüsse und alles Gute wünscht
Bine

Hallo Seestern,
als Vorsitzender eines Tierschutzvereins für ältere Hunde kann ich aus leidvoller Erfahrung mitteilen, dass Tierärzte sehr häufig Fehliagnosen stellen, dies oft mit letalem Ausgang für das betroffene Tier.
Leider können Hunde ihre Nahrung nicht selber bestimmen, sondern sind auf die Umsicht ihres Halters angewiesen.
Wir sehen im Tierschutz tagtäglich, dass selbst alte Hunde bei richtiger Fütterung wieder aufblühen und sich von Krankheiten erholen können. Die Wichtigkeit der richtigen Ernährung ist beim Menschen unumstritten, beim Hund greifen die meisten Halter jedoch auf das Futter zurück, dass am bequemsten und billigsten ist.Eine jahrelange Fehlernährung lässt viele Hunde bereits ab dem 6.Lebensjahr erkranken, sobald mit dem Alter die Widerstandsfähigkeit nachlässt.
In meinem Beruf als Handelsvertreter arbeite ich übrigens im Immobilienbereich.
Ich wünsche Ihrer Hündin, dass sie sich wieder erholt und ganz gesund wird und noch einige schöne Jahre vor sich hat.
mfg
Kurt

Hallo Bine,

die Kastration war eine Total-OP. Wenigstens etwas, dass ich als Grund sicher ausschließen kann…

Es grüßt das
Sternchen

Hallo Kurt,

danke für die Antwort.
Richtige Fütterung ist ja schön und gut, das Problem ist aber: die Hündin will überhaupt nicht fressen…
Wie heißt denn das Spezialfutter? Schließlich will ich nichts unversucht lassen…

Grüße vom
Sternchen

Hallo Seestern,

wenn Ihre Hündin seit einigen Tagen gar nichts mehr gefressen hat, hilft akut nur eine Zwangsernährung mit Calopet-Paste.
Dies hört sich schlimmer an, als es ist. Die Paste ist sehr schmackhaft, Hochkalorisch und Appetit anregend. Sie kann direkt aus der Tube gefüttert werden.
Dazu einfach die Lefzen etwas hochziehen, und mehrmals täglich etwas (ca.2 cm, nach Beipackzettel) von der Paste in die Backentasche geben. Dabei die Hundeschnauze hoch halten, der Schluckreflex erfolgt automatisch.
Die Calopet-Paste baut die Hündin wieder auf und hilft, die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Diese Paste gibt es beim Tierarzt oder in der Apotheke.
Das von uns verwendete Futter ist eine Mischung, die wir für unseren Eigenbedarf selber mischen. Die Zutaten gibt es nur in grossen Gebinden. Ich kann Ihnen aber etwas abpacken und auf dem Postweg zuschicken (kostenlos)
Bei einer totalen Futterverweigerung liegt meist eine ernsthafte Erkrankung zugrunde, die der Tierarzt schnellstens herausfinden muss. Oft sind dies z.B.Infektionen, die durch eine Laboranalyse von Urin-und Blutprobe festgestellt werden können.
Hier hatten wir bei unseren Pfleglingen schon Nierenbecken-entzündungen, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Blasenentzündungen, die gut auf die tierärztliche Behandlung ansprachen und folgenfrei ausgeheilt sind.
Nochmals alles Gute und gute Besserung für Ihre Hündin.
Falls Sie etwas von dem Futter haben möchten, können Sie mich auch telefonisch unter 09107-924871 erreichen.
mfg
Kurt

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Hallo Sternchen,

dass der Hund bald das Zeitliche segnen kann, ist mir
schmerzlich bewusst. Auch wenn ich daran lieber gar nicht
denken mag…

Sorry, ich wollte Dir nicht zu Nahe treten, ganz bestimmt nicht!! Nur wollte ich versuchen zu sagen, dass man sich schon darauf einstellen muss. daran denken will sicher keiner. Ich drück Euch die Daumen!!!

Der Tipp mit der Spritze ist ja eigentlich ganz gut - ich
hoffe nur, dass sich meine Mutter das auch zutraut…
*doppelseufz* Ich werde es auf alle Fälle weitergeben.

Hunde haben ja hinten ein „Loch“ in den Zähnen. Wenn man die Lefzen hochzieht, kann man es gut sehen und dort auch die Spritze reinsetzen.

LG und alles Gute,
funny