Hund bellt bei der Futterzubereitung

Hallo!
Vielleicht hat hier jemand eine Idee, warum meine eine Hündin, während ich das Futter zubereite, ungeduldig bellt. Ihre Mutter hat dies noch nie gemacht und „harrt der Dinge“, bis das Futter fertig ist. Sie weiss ganz genau wann der Napf im Futterständer landet.
Bin gespannt, welche Erklärungen ihr dafür habt.
Gruß Gabi

Liebe Gabi,

da die „Alte“ anscheinend nicht so fordernd ist, hast Du beim „Abkömmling“ anscheinend einen Erziehungsmoment verpasst. Es gibt so penetrante Charaktere. Da hilft nur Ignoranz und kein Bedienen.

Die Hündin meiner Mutter ist auch so drauf; aber nur bei meiner Mutter, weil sie (also meine Mutter, aber auch die alte Hündin) viel zu lieb ist! :smile:

Viele Sonntagsgrüße

Kathleen

Hallo Kathleen!
Danke für deine Antwort.
Ich glaube allerdings nicht unbedingt, dass ich einen „Erziehungsmoment“ verpasst habe. Den Wirbelwind habe ich quasi „mitgeboren“. Sie ist die Erstgeborene von 8 Welpen und war schon immer etwas durchgeknallt. Als Welpe, der gerade einmal sehen konnte,ist sie z. B. jeden Morgen aus der Wurfkiste geklettert und kam mir entgegen. Wie sie das regelmäßig geschafft hat wundert mich heute immer noch. Der Ausstieg der Kiste war mindestens 60 cm hoch!
An welcher Stelle sie in der Rangfolge steht, weiss sie allerdings ganz genau. Bevor ihre Mutter den Napf nicht vor sich stehen hat würde sie niemals anfangen zu fressen.
Gruß Gabi

Wer hat wen erzogen?
Hallo,

dein Hund hat dich erzogen. Wenn er bellt, gibt’s Essen. Er hat das Bellen und das Essen irgendwie miteinander verknüpft.
Also gib ihm nur noch dann das Essen, wenn er nicht bellt. Du musst dabei etwas Geduld haben, zumindest mehr als dein Hund; d.h. ihn bellen lassen bis er irgendwann aufhört - und dann bekommt er sein Essen.

Hunde sind nicht blöd, sie kapieren sehr schnell, es muss ihnen nur entsprechend aufbereitet werden.

Gruss

Iru

Hallo Gabi,

dieses Bellen ist konditioniert - und das vermutlich von deiner Seite aus völlig unbewusst.

Es gibt unter den Hunden bellfreudige und bellfaule Exemplare. Häufig steht die Bellbereitschaft in Zusammenhang mit dem Temperament. Wenn dein Hund ein solches Temperamentsbündel ist, wie du es beschreibst, ist es naheliegend, dass er auch lautstark kommuniziert.

So hat er irgendwann mal bei der Futterzubereitung gebellt und zufällig unmittelbar danach das Fressen gekriegt. Da Futter für die meisten Hunde ein starker Motivator ist, hat sich der Hund diesen „Erfolg“ gemerkt und wieder ausprobiert. Da es immer Futter gibt, wenn er bellt, verstärkst du das Bellen bei jeder Fütterung.

Mit Dominanz oder fehlender Erziehung hat das nichts zu tun. Der Hund hat einfach gelernt: „Wenn ich belle, gibt’s Futter“.

Du kannst ihn umkonditionieren, indem du ihn nicht mehr fütterst, wenn er bellt, sondern nur dem anderen Hund Futter hinstellst und bei ihm wartest, bis er sich damit abgefunden hat, dass er nichts kriegt und nicht mehr in Erwartungshaltung ist. Das heißt auch, dass er dich nicht mehr beobachtet, sondern sich wirklich mit etwas anderem beschäftigt. In diesem Moment - und keinesfalls früher - fütterst du ihn.

Das Ganze wird anstrengend werden, weil er mit hoher Wahrscheinlichkeit erst mal vermehrt bellen wird: Erfolgreiche Verhaltensweisen werden nicht so schnell aufgegeben. Wenn du zwischendurch schwach wirst, greift zudem das Prinzip der variablen Verstärkung, was in der Folge dazu führt, dass der Hund weiterbellt.

Du kannst auch versuchen, dass Bellen unter Signalkontrolle zu bringen, indem du ihm während des Bellens ein Kommando für Bellen (z.B. „Laut“) gibst und ihn dafür lobst. Wenn der Hund auf „Laut“ auch unabhängig von der Fütterung bellt, folgt das Kommando für Aufhören (z.B. „Still“). Stoppt der Hund das Bellen wird er sofort mit Futter belohnt.

Klappt das außerhalb der Fütterungszeiten, kannst du das „Still“-Kommando auch beim Füttern anwenden und ihn dann füttern, wenn er schweigt.

Aufwändig ist beides - vermutlich wirst du ihn einfach weiterbellen lassen :smile:.
Schöne Grüße,
Jule

Hallo Irubis!
Vielleicht habe ich die Situation nicht detailliert genug beschrieben.
Der Hund bellt mich nicht an um Futter zu bekommen sondern während ich es zubereite. Ich mische Trocken- und Nassfutter: zuerst schütte ich das Trockenfutter in den Napf - das Geräusch ist (für Hunde) durch das ganze Haus zu hören und der Hund kommt angelaufen. Sobald ich die Dose mit Nassfutter öffne geht das Gebelle los. Das ist anscheinend das „Stichwort“ für die Mutter, die dann langsam auch angetrottet kommt.
Man hat fast das Gefühl als wenn sie mir mitteilen will:„Gehts nicht schneller!“
Gruß Gabi

Hallo,

er hat dich doch gut erzogen. Wenn er das Geräusch hört, bellt er dich an damit du ihm was gibst. Warte bei ihm, bis er mit dem Bellen aufhört, dann kriegt erst kriegt er was.

Gruss

Iru

Hallo Iru,

Warte bei ihm, bis er mit dem Bellen aufhört, dann kriegt erst kriegt er was.

Ganz so einfach ist das nicht. In den meisten Fällen lernt der Hund bei dieser Methode: „Erst bellen, dann Klappe halten, dann Futter“.

Entweder konsequent so lange nicht füttern, wie die Erwartungsspannung des Hundes anhält (und das kann dauern) oder das Bellen unter Signalkontrolle bringen.

Schöne Grüße
Jule

ich kann mich beiden Antworten von Jule nur anschließen!
Wenn Hund bellt, würde ich das Futter stehen lassen und aus der Küche gehen. Einfach einige Minuten später wieder rein, bis Hund merkt, mit Bellen erreicht man nichts…

da es ein bereits verinnerlichtes Verhalten vom Hund ist, nach dem Bellen kommt das Futter, kann es wirklich einige Zeit dauern…

Viel Glück und vor allem viel Geduld!

Gruß
Martina

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