Hund und Katz(kater)

Hey liebe Tierfreunde!
Habe ja schon erwähnt,dass ich mir nächstes Jahr einen neuen Hund (Samojede)zulegen werde.
Und dazu auch schon meine Frage:Weiß jemand,ob sich die Rasse gut mit Katzen versteht?Denn ich habe ja auch einen Stubentiger und da der Hund drinne leben wird,werden sie sich ja öfter über den Weg laufen :wink: .Vielleicht hat ja jemand Erfahrung!?!
Und dann noch eine Frage:Wir wollen uns wenn einen Rüden holen.Und ich habe ja einen Kater.Haben die Tiere da das gleiche Verhalten wie zb. Rüde und Rüde?Weil wenn Hunde das selbe Geschlecht haben gibt es ja öfter Stress als Rüde und Hündin.Verstehen sich also Kater und Rüde??
Vielen Dank für eure Antworten im voraus!
*sarah*

Liebe Sarah

Und dazu auch schon meine Frage:Weiß jemand,ob sich die Rasse
gut mit Katzen versteht?

Das hat nicht unbedingt etwas mit der Rasse zu tun. Ein Hund kann unter Umständen fremde Katzen im wahrsten Sinne des Wortes „zum Fressen gern“ haben, die eigene Katze allerdings aus tiefstem Herzen lieben und würde ihr nie ein Haar krümmen. Wenn er rechtzeitig lernt, dass die Katze auch zum Haushalt gehört, wird er ihr nichts tun.

Denn ich habe ja auch einen
Stubentiger und da der Hund drinne leben wird,werden sie sich
ja öfter über den Weg laufen :wink: .Vielleicht hat ja jemand
Erfahrung!?!

Wichtig ist, dass dem Hund, wenn er da ist, nicht ständig alle Aufmerksamkeit gewidmet wird - man darf dabei die Katze keinesfalls vergessen! Katzen leiden nämlich sehr, wenn sie „von ihrer Stelle“ verdrängt werden. Wichtig ist es also der Katze (und somit auch dem Hund!) zu zeigen, dass sie keinesfalls „ersetzt“ oder „abgeschoben“ wird. Die Ankunft des Hundes sollte für die Katze möglichst wenig negativ sein - belohne sie ruhig mit ganz besonderen Leckereien nach der Ankunft des Hundes. Der Hund darf dabei aber keinesfalls zum Störfaktor werden. Nimm Dir etwas Zeit NUR für Deine Katze.

Führe die beiden zusammen wenn Du gerade VIEL Zeit hast - sperre die Katze dabei nicht ein, sondern lass ihr auf jeden Fall eine Möglichkeit zum Rückzug. Ein Kindergitter wäre fürs Erste ideal - am besten montierst Du es schon, bevor der Hund kommt, so dass die Katze sich schon daran gewöhnen kann und merkt, wie man darüber springt. Wenn der Welpe dann kommt, kannst Du die Katze „anlocken“ oder mit in das Zimmer nehmen, wo der Welpe sich gerade befindet - lass sie aber gehen, wenn sie das möchte. Sie soll jederzeit über die Absperrung springen können. Am besten ist es, wenn sie freiwillig kommt. Aber Achtung! Hund und Katze auf jeden Fall separat füttern! Schränke den kleinen Hund sofort ein, wenn er zu wild auf die Katze zugeht - er und die Katze sollen sehen, dass Du da bist und fähig bist einzugreifen. So bauen sie auch Vertrauen in Dich auf.

Und dann noch eine Frage:Wir wollen uns wenn einen Rüden
holen.Und ich habe ja einen Kater.Haben die Tiere da das
gleiche Verhalten wie zb. Rüde und Rüde? Weil wenn Hunde das
selbe Geschlecht haben gibt es ja öfter Stress als Rüde und
Hündin.Verstehen sich also Kater und Rüde??

Das hat erstmal gar nichts miteinander zu tun: Hundemänner sind Hundemänner und Katzenmänner sind Katzenmänner. Ausserdem ist ein Welpe, also ein junger Hund erst mal ein junger Hund und noch kein „richtiger“ Rüde - das „merkt er“ dann erst einige Zeit später. Katzen und Hund gehören nicht zur selben Tiergruppe und haben deshalb unterschiedliche Verhaltensweisen, die auch verschieden interpretiert werden. Zwei Beispiele sind:

  1. Pfote heben: bedeutet beim Hund eine Aufforderung jeglicher Art, kann nett gemeint sein (Spielaufforderung, Aufmerksamkeitsaufforderung etc.), kann aber u.U. auch Dominanz einem anderen Hund gegenüber ausdrücken, je nachdem, wie, wann und wo die Geste verwendet wird. Bei der Katze hingegen ist Pfote heben eine Drohgeste oder das Zögern bevor die Katze auf die Jagdbeute schlägt.

  2. Wedeln: der Hund wedelt, wenn er emotional erregt ist, das kann im positiven, oder im negativen Sinne sein - die Katze hingegen wedelt bei negativer Erregung, je intensiver das Wedeln, desto aggressiver die Katze.

Die Tiere müssen also lernen, sich zu „lesen“. Das ist grundsätzlich kein Problem, wenn die beiden Tiere das wollen. U. U. entwickeln sich manchmal sogar dicke Freundschaften!

Meistens geht die Vergesellschaftung von einer erwachsenen Katze und einem jungen Hund gut vonstatten - die Katze weiss z.B. schon, wie sie sich wehren kann und der Hund ist noch so beeindruckbar, dass er sich von der Katze abschrecken lässt. Wichtig ist es trotzdem, die beiden stets im Auge zu behalten!

Gruss und viel Erfolg,

Semiramis

off Topic, Pfote heben
Hallo Semiramis,

eine kleine off T. Zwischenfrage:

Pfote heben: bedeutet beim Hund eine Aufforderung jeglicher
Art, kann nett gemeint sein (Spielaufforderung,
Aufmerksamkeitsaufforderung etc.), kann aber u.U. auch
Dominanz einem anderen Hund gegenüber ausdrücken, je nachdem,
wie, wann und wo die Geste verwendet wird.

Ich dachte immer, Pfote heben sei u.U. in Kombination als Beschwichtigungssignal zu werten beim Hund? Bin ich da falsch informiert? Also die Pfote nur angewinkelt, NICHT auf den anderen Hund gelegt, sonstige Köperhaltung entspannt, typischer Beschwichtigungs-Blick zur Seite, ohne Spielauforderung.

Vielen Dank,
Sabine

Hallo Sabine!

Pfote heben KANN ein Beschwichtigungssignal sein, muss aber nicht - manche Hunde schränken Dir damit Deinen Bewegungsspielraum ein bzw. versuchen Dir auf „freundliche“ Weise zu sagen, dass er hier bestimmen möchte. Versteh mich nicht falsch, ich bin keineswegs ein Verfechter der „Alle-Hunde-wollen-die-Alpha-Stellung-erringen“-Theorie, ganz im Gegenteil, aber es kann durchaus vorkommen, dass ein Hund versucht selbst einen Weg zu finden, wenn er seine Mitgeschöpfe als völlig inkompetent betrachtet.

Unter Hunden kann das z.B. so aussehen: zwei Tiere begegnen sich, beschnuppern sich, gehen dann in die sog. T-Stellung. Einer legt dem anderen den Kopf auf den Rücken oder gleich auch die Pfote - dann ist das keine Beschwichtigungsgeste sondern eher das Gegenteil! Diese beiden Hunde befinden sich in einer Situation in der das möglich wäre:

http://www.bordermix.de/Hundekunde/106_0654.jpg

Dass der linke Hund dem rechten die Pfote auf den Rücken legt muss aber nicht sein!

Eine ganz persönliche Vermutung ist, dass es eher Rüden sind, die dieses Verhalten an den Tag legen. Ich gestehe aber, dass das auf meinem eigenen Erfahrungsschatz beruht und keineswegs wissenschaftlich abgesichert ist!

Nicht jedes sog. „Calming-Signal“ ist immer und jederzeit eines und behält seine Bedeutung! Es kommt immer sehr auf das Umfeld und die Situation an, was der Hund zeigt und wie es zu interpretieren ist. Man sollte aber auf keinen Fall alles immer in irgend ein Schema hineinpressen wollen, was der Hund tut - sehen wir ihn doch einfach auch als Individuum.

Natürlich kann der Hund auch wirklich freundlich (in unserem Verständnis) auf Dich zukommen und Dir die Pfote hinhalten - z.B. wenn er einfach Aufmerksamkeit möchte oder eben als Beschwichtigungsgeste in der Art: „wir gehören zusammen“ oder „zu Dir bin ich nett“ - jetzt ganz vereinfacht gesagt.

Gruss,

Semiramis

2 Like

Heyy…

Dankeschön für die gute Beratung!!
Also vernachlässigen werde ich mein Kätzchen sowieso nicht…Ich werde die Tiere gleichermaßen lieben!!
Ja ist auch gut wenn wir den nächstes Jahr schon kriegen,denn mein Kater is auch noch ziemlich jung,der wird dieses Jahr im Oktober erst 1 Jahr.
Ist vielleicht gar nicht schlecht,weil sie ja dann sozusagen zusammen „groß werden“.
Aber hat trotzdem jemand Rasse-spezifisch erfahrung?..Denke aber eigentlich,dass die Rasse da sehr aufgeschlossen ist…Nur kann ja sein das jemand schlechte Erfahrung gemacht hat!?!
Danke, viele Grüße *sarah*

Hallo,

vielen Dank :smile:
Dann habe ich das doch richtig verstanden …
Es kann aber es muss nicht :smile:
Mein Hund hat ja zum Glück keine seiner Calming-Signale unterbunden bekommen.

Unter Hunden kann das z.B. so aussehen: zwei Tiere begegnen
sich, beschnuppern sich, gehen dann in die sog. T-Stellung.
Einer legt dem anderen den Kopf auf den Rücken oder gleich
auch die Pfote - dann ist das keine Beschwichtigungsgeste
sondern eher das Gegenteil!

Ja das war mir klar, wenn dann Pfote oder der Kopf auf dem Rücken liegt, KANN es heikel werden.

Eine ganz persönliche Vermutung ist, dass es eher Rüden sind,
die dieses Verhalten an den Tag legen. Ich gestehe aber, dass
das auf meinem eigenen Erfahrungsschatz beruht und keineswegs
wissenschaftlich abgesichert ist!

Das kann gut sein, meine Hündin macht es seltenst, sie ist eher auf Frieden aus, oder markiert mit anderen Weibchen immer auf der selben Stelle, etliche Male, ohne die andere Hündin irgendwie weiter zu provozieren. Ausser dem Markieren beachtet sie diese dann gar nicht. Bzw tut so :smile:

Nicht jedes sog. „Calming-Signal“ ist immer und jederzeit
eines und behält seine Bedeutung! Es kommt immer sehr auf das
Umfeld und die Situation an, was der Hund zeigt und wie es zu
interpretieren ist. Man sollte aber auf keinen Fall alles
immer in irgend ein Schema hineinpressen wollen, was der Hund
tut - sehen wir ihn doch einfach auch als Individuum.

Das tue ich auch nicht. Es ist mit dem Pfote heben ja auch in Kombination mit typischer Körperhaltung gemeint gewesen, und wer seinen Hund kennt, kanns ganz gut abschätzen …

Meine Frage zielte ja darauf, OB es ein Beschwichtigungssignal sein könnte :smile:) Oder ob ich da was mißverstanden hätte…

Vielen Dank
Sabine

Das hat nicht unbedingt etwas mit der Rasse zu tun. Ein Hund
kann unter Umständen fremde Katzen im wahrsten Sinne des
Wortes „zum Fressen gern“ haben, die eigene Katze allerdings
aus tiefstem Herzen lieben und würde ihr nie ein Haar krümmen.

Richtig, bei uns im Haushalt war vor Jahrzehnten ein Schäferhund, an der Kette an der Hundehütte (sollte das weit draußen liegende Häuschen bewachen). Die ebenfalls zum Haushalt gehörende Kätzin hat er gestäubt. Einmal hab ich mir mal wieder aus ihrem letzten Wurf (oh Gott, was wurde die geschwängert) ein Kätzchen, ein Katerchen ausgesucht. Den hat er heiß und innig geliebt. Wenn Mutter kam, zum Säugen z.b., hat er sie knurrend vertrieben, das Katerchen mit dem Kopf ins Maul genommen, gaaaanz vorsichtig, und in seine Hütte getragen. Da durfte das Katerchen dann schlafen, mittendrin, der Rüde lag draußen vor der Hütte. Derweil.

Grins Antal

Hallo,

Und dazu auch schon meine Frage:Weiß jemand,ob sich die Rasse
gut mit Katzen versteht?

Prinzipiell ist die Rasse eher nicht gut geeignet zum Zusammenleben mit Katzen, denn der Samojede hat einen starken Jagdinstinkt. Letztendlich hängt es aber von Dir und auch ein bißchen von Deinen Katzen ab, ob das Zusammenleben klappt. Wenn der Hund von klein auf mit Katzen zusammen ist und er in Deinem Zuhause lernt, sie zu respektieren, dann kann es ein harmonisches Zusammenleben werden.

Und dann noch eine Frage:Wir wollen uns wenn einen Rüden
holen.Und ich habe ja einen Kater.Haben die Tiere da das
gleiche Verhalten wie zb. Rüde und Rüde?

Nein, für Hund und Katze ist es irrelevant, welches Geschlecht sie jeweils haben.

Im Widerspruch zu dem, was andere Dir schon geantwortet haben, kann ich nicht bestätigen, dass Hund und Katze „Verständigungsprobleme“ haben, weil ihre Signale sich widersprechen (als Beispiel wird hier immer das Schwanzwedeln/Schwanzpeitschen bzw. Knurren/Schnurren usw. genannt). Hund und Katze verstehen ihre gegenseitige Körpersprache nicht, weil sie verschiedene Tierarten sind. Eine Katze macht überhaupt keine Anstalten, die Mimik oder Körpersprache eines Hundes deuten zu wollen, da sie ihn als „Nicht-Katze“ erkennt. Mein Hund ist immer völlig verzweifelt, wenn er knurrt, die Lefzen bis hinter die Ohren zieht und droht und die Katzen das total ignorieren :smile:

So reagiert eine Katze auf einen freundlich wedelnden Hund nicht etwa automatisch aggressiv, weil Schwanzpeitschen auf Kätzisch „ich bin gereizt“ bedeutet. Sondern sie reagiert so auf einen Hund, wie es ihre bisherigen Erfahrungen ihr als sinnvoll nahelegen. Kennt sie Hunde überhaupt nicht, wird sie je nach Charakter neutral, neugierig oder vorsichtig bis ängstlich sein. Hat sie gute Erfahrungen mit Hunden, wird sie neutral bis freundlich sein. Hat sie schlechte Erfahrungen … usw.

Eine Katze, die schon einmal die Gelegenheit hatte, zu lernen, dass ein knurrender Hund aggressiv ist, wird in der Zukunft auf jeden Hund misstrauisch reagieren, egal ob er knurrt oder nicht.

Gruß,

Myriam