Kastration/Sterilisation von Hund/Hündin?

Hallo liebe gemeinde,
da steh ich nun und weiss nicht weiter. Mein Hund ( Rüde) den ich vor 2 Jahren aus dem Tierheim geholt habe bekam nun eine neue Freundin die EIGENTLICH auch aus dem Tierheim ist. ( Das Tier war eine Sicherstellung und wurde dann der Besitzerin zurück gegeben, die mich aber am nächsten Tag anrief und mich fragte ob ich das Tier haben wolle, da ich mich dafür interessiert hatte)
Klar wollte ich sie haben. Nachdem sie mir eine Heulgeschichte wegen der vielen Kosten aufgetischt hatte die sie wegen der Sicherstellung hatte und ich auch bereit war einen gewissen Betrag an sie zu zahlen hat das Tier nun ein neues Zuhause. Was allerdings ein großes Problem ist: Die Hündin ist heiss! Was tun? Meine Tierärztin meinte, aus medizinischen Gründen auch wegen der Hormone kann sie den Hund JETZT nicht kastrieren. Die Hunde trennen ist im Moment auch ein Problem.
Meine beiden Hündinnen die ich davor hatte, die auch zwischenzeitlich verstorben sind wurden niemals gedeckt, sie waren so zickig, dass sie niemals einen Rüden ranliesen. Das mag zwar für die beiden Hunde ok gewesen sein, aber nicht Jeder Hund ist gleich und ich bezweifle, dass das noch ein drittes Mal so gehen sollte.
Wer hat eine Idee? Was kann ich tun?
Danke EUCH SCHON MAL FÜR DIE ANTWORTEN.

Hallo Timie,

eine „Zauberlösung“ gibt es da leider nicht.

Rein theoretisch könnte man die Läufigkeit durch Hormongaben „wegspritzen“. Davon rate ich aber dringend ab, da sehr schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten können. Dasselbe gilt für so genannte Abtreibungsspritzen, falls die Hündin doch gedeckt werden sollte. Jegliche Hormongaben während des Östrus sollten unterlassen werden, da dadurch sehr leicht auch lebensbedrohliche Zustände induziert werden können.

Eine Kastration während der Läufigkeit wird nur in absoluten Notfällen durchgeführt, da Östrogene Blutungsneigung bewirken. Durch Sickerblutungen kann es zu vermehrtem Wundwasser und Wundheilungsstörungen kommen.

Die sicherste Methode wäre eine konsequente Trennung von Rüde und Hündin. Besteht denn nicht die Möglichkeit, die Hündin noch mal ins Tierheim in „Pension“ zu geben?

Natürlich kann man es auch drauf ankommen lassen. Falls ein „Unfall“ passiert, ist aus rein medizinischer Sicht eine Kastration (Total-OP) bis zum ca. 35./40. Tag der Schwangerschaft ohne Probleme möglich.

Der „Idealzeitpunkt“ für eine Kastration wäre ca. 3-4 Monate nach dem Ende der Läufigkeit (nach der Scheinmutterschaft) bzw. nach Absetzen der Welpen und Rückbildung der Milchdrüse.

Gruß

Johnny

Liebe Tierfreundin
Was J. sagt, ist auch unsere Meinung.
«Die Hunde trennen ist im Moment auch ein Problem»?
Wenn der Rüde nicht sehr nervös wird (solche
gibt es) könnte man es mit Spez-Höschen versuchen,
die man in guten Tierhandlungen bekommt.
Wenn der Rüde (und/oder das Weibchen) aber
leiden, gibt es nur die temporäre Trennung.
Solche starken sexuell-psychischen Belastungen
könnten den Rüden für lange Zeit «prägen»,
sodass er bei jedem läufigen Weibchen, auch
nur schon vom Geruch angeregt, völlig «ausflippt».
Mit tierfreundlichen Grüssen
Marc für http://www.dbi.ch/Tierinformation

andersrum
den Rüden sterilisieren lassen.

Das geht zu Einen jederzeit und ist zum Anderen relativ kurzfristig machbar (einzig eine Terminfrage beim Tierarzt).

Dies ist ein weit weniger dramatischer Eingriff als eine Hündin sterilisieren zu lassen (genau wie beim Menschen).
Er wird sie anschliessend zwar immer noch interessant finden aber das war`s dann auch schon, soll heissen Nachwuchs ist keiner zu erwarten und wenn es ihr zuviel wird, wird sie ihn schon „verwarnen“.

Auch sind die Tierarztkosten wesentlich geringer.

Hallo,

den Rüden sterilisieren lassen.

Das geht zu Einen jederzeit und ist zum Anderen relativ
kurzfristig machbar (einzig eine Terminfrage beim Tierarzt).

das ist in diesem Fall leider auch keine Garantie. Man empfiehlt zur Empfängnisverhütung frisch kastrierte oder vasektomierte Rüden für 14 Tage von aufnahmefähigen Hündinnen fernzuhalten, da in Samenblasen u. Prostata noch fertile Spermien vorhanden sein können. Da die Hündin jetzt schon läufig ist, besteht das Risiko auch bei sofortiger Kastration oder Vasektomie weiter.

Gruß

Johnny

Hallo Timie,

wir haben mit unserer Hündin bis Ende letzter Woche auch den „Ausnahmezustand“ durchgestanden, daher kann ich das Problem gut nachvollziehen. Wir haben zwar keinen Rüden dabei zu Hause, aber beim Rausgehen wurde es schon manchmal „spannend“. Ich habe neulich gelesen, daß es so eine Art „Abwehr-Spay“ gibt, welches man der Hündin auf’s Hinterteil sprüht. Offenbar riecht sie dann nicht mehr so „verlockend“. Nun ist natürlich die Frage, ob es auch die gewünschte Wirksamkeit bei einem miteinander lebenden Hundepärchen hat. Vielleicht fragst Du einfach mal in einem Zoohandel oder auch Euren Tierarzt.

Gruß,
Gabriele

Hallo Gabriele,

diese Abwehrsprays, Chlorophylltabletten und was der Handel noch so alles anpreist, haben i.d.R. keine nennenswerte Wirkung. Das ist vergleichbar mit „Liebestötern“ (lange Unterhosen) zur Empfängnisverhütung … :wink:

Gruß

Johnny

Hi Johnny,

sowas ähnliches hatte ich mir auch schon fast gedacht, wir haben es auch nicht getestet.

So eine Hundenase läßt sich sicherlich nicht so leicht „veräppeln“, und der natürliche Instinkt schon gar nicht.
Aber Dein Vergleich mit den „Liebestötern“ ist nicht schlecht… :wink:

Gruß,
Gabriele