Katze - wann einschläfern lassen?

Liebe Wissende und Erfahrenere,

wir haben eine inzwischen 15 Jahre alte Katze (und einen jüngeren Kater, aber der spielt hier nicht mit). Sie ist lt. gesicherter Diagnose von vor zwei Jahren nierenkrank. Vor zwei Jahren hieß es lt. Blutbild, die Krankheit sei am Anfang und man könne durch Diätfutter einiges bewirken.

Katze frißt kein Diätfutter. Medikamente schon gar nicht. Jeder Tierarztbesuch ist Stress hoch drei (Einfangen etc. pp.), regelmäßige Spritzen oder Ähnliches wollen und könne wir ihr daher nicht zumuten.

Dies alles ist geklärt, unsere Gangart ist und war, lieber ein kürzeres Leben mit „ungesundem“ Futter und ohne Medikamente als ständige Medikation oder Diätfraß.

Ich glaube, es geht ihr nun nicht mehr gut. Sie ist abgemagert, verwertet das Futter nicht mehr vernünftig. Kotzt viel. Ist andererseits aber gut drauf, geht nach draußen, auch über den Zaun aufs Feld, hat Appetit, frißt. Aber sie wiegt geschätzt knapp noch die Hälfte von dem, was eine gesunde Katze wiegen sollte. Sie hat Gleichgewichtsprobleme. Ist aber verschmust wie immer, steht morgens auf und geht nach draußen.

Wie erkenne ich, daß sie so leidet, daß ich sie davon erlösen lassen sollte? NAch meinem Gefühl ist es nicht so, aber vielleicht leidet sie unter Dauer-Übelkeit und ist nur sehr tapfer?

O je.

Ich weiß wirklich nicht, ob ich handeln sollte.

Gruß,
Aia

Hi,

vor 2 Tagen ist auch mein Kater verstorben. Bei ihm waren die Symptome noch schlimmer. Er ist beim gehen getorkelt und überall gegen gelaufen. Er konnt nicht mehr stehen, und er hat jämmerlich gemaunzt. Ich habe ihn immer versucht auf die Seite zu legen, das hat anfangs geholfen und er war ruhig, aber nach einer Stunde ist er wieder auf und das Ganze ging wieder los. Was er getrunken hat, lief hinten wieder herraus. Ich wusste nicht mehr, was ich mit ihm machen sollte und habe den Tierarzt gerufen, und er kam zu dem Entschluss, ihn einschläfern zu lassen. Mein Kater wurde 16 Jahre, ich habe mein halbes Leben mit ihm verbracht, und ich bin unendlich traurig. Rufe bitte den Tierarzt und erspare deinem Tier weiteres Leiden, denn nur er kann beurteilen was zu tun ist. Vielleicht ist es ja bei deiner Katze noch nicht so schlimm wie bei meiner. Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.

viele Grüsse

[Name entfernt]

Liebe Aia,

nach Deiner Schilderung:

andererseits aber gut drauf, geht nach draußen, auch
über den Zaun aufs Feld, hat Appetit, frißt.

gehts der Dame sicherlich noch nicht sooo schlecht, daß Du ernsthaft mit dem Gedanken spielen solltest den letzten Schritt zu gehen :wink:

Aber sie wiegt
geschätzt knapp noch die Hälfte von dem, was eine gesunde
Katze wiegen sollte.

Meine Nachbarin (92) wiegt auch nur noch etwa die Hälfte die eine gesunde Frau wiegen sollte, nichtsdestotrotz schleppt Sie sich jeden morgen in Ihr „Gärtele“ und jätet Unkraut…! Würdest Du Sie einschläfern lassen? Ich glaub Sie hats auch mit den Nieren g..

Wie erkenne ich, daß sie so leidet, daß ich sie davon erlösen
lassen sollte?

Wenn Sie eben dies nicht mehr macht: nämlich Fressen, trinken!!! schmusen und „nach draußen gehen“.

Nach meinem Gefühl ist es nicht so

Eben!

Glaube mir, nachdem Du sooo lange mit dem Tier zusamannenlebst, kannst Du Dich auf Dein Bauchgefühl verlassen. Du wirst es merken, wenn es soweit ist.

Meine erste Katze hatte damals ein Fibrosarkom und ich denke auch den richtigen Zeitpunkt erkannt zu haben, da es doch nicht mehr ging… und ich habe Sie ohne Gewissensbisse auf die Regenbogenbrücke vorgeschickt…!

Übrigens: Ich lasse (außer für das Kleinvieh) für den letzen Gang IMMER den TA/TÄ zu mir nach Hause kommen. Das ist viel „angenehmer“ für das Tier als in der Praxis, klar, oder?

Ich drück Dich ganz feste, Du wirst den richtigen Zeitpunkt finden…

GLG MoMi

Hallo,

ich will Dir jetzt nicht zu nahe treten, aber

Katze frißt kein Diätfutter. Medikamente schon gar nicht.

habt Ihr es Euch da nicht etwas zu einfach gemacht?

Wenn ich wüsste, dass das meiner Katze gut tut, würde ich zumindest die Medikament geben. Da muss eben Katze und Mensch lernen, damit umzugehen.

Gruß, Niels

Hi

Wie erkenne ich, daß sie so leidet, daß ich sie davon erlösen
lassen sollte? NAch meinem Gefühl ist es nicht so, aber
vielleicht leidet sie unter Dauer-Übelkeit und ist nur sehr
tapfer?

Hi

Beim Perserkater meiner Eltern war es fast genauso. Er hatte einen Schlaganfall und bekam dann Nierenprobleme. Allerdings ließ er sich die Medikamente verabreichen *) und die Tierärztin kam ins Haus. Das zog sich über ein halbes Jahr hin.
Die Entscheidung zum Einschläfern ist gefallen als im Erbrochenen Blut zu sehen war und Katerchen es kaum noch schaffte ins Katzenklo zu klettern

Gruß
Edith

*) Allerdings nicht freiwillig. Es war ein täglicher Kampf. Aber was sein mußte, mußte sein.

Moin,
Ich habe auch eine Katze mit Nierenproblemen. Sie bekommt Benakor und normales, hochwertiges Futter.
Es ist zwar ein wackliges Gleichgewicht, aber ihre geht es wieder besser, als vor den Tabletten. Das Diätfutter wollte sie auch nicht fressen.
Nach Recherche im Internet ist nicht gesichert ob Diätfutter überhaupt eine Rolle spielt. Daher mein Kompromiss.

Was die kleine Pille jeden Morgen angeht… die braucht sie nicht zu fressen, nur zu schlucken. Mäulchen auf, Pille rein fallen lassen, Mäulchen einen Moment zu halten, fertig. War am Anfang kurz üben für uns beide, inzwischen keine große Sache mehr.
Erfolg…lux

Liebe MoMi,

danke für Deine netten Zeilen und vor allem für den Hinweis auf den Tierarzt, der im Fall der Fälle wohl wirklich besser ins Haus kommt. Darüber hatte ich noch nicht wirklich nachgedacht.

Ansonsten sehe ich das alles so wie Du und habe auch schon mal genau das gedacht, was Du über die alte Dame schreibst :smile: Und mein Bauchgefühl sagt mir, es geht unserer alten Dame noch leidlich gut, an manchen Tagen ist sie abends noch richtig lange unterwegs (so daß ich manchmal denke, hoffentlich hat sie sich jetzt nicht irgendwo verkrochen…) und kommt dann gegen Mitternacht gemächlich nach Hause gedackelt und nimmt ein Mini-Portiönchen Katzenmampf zu sich und begibt sich aufs Sofa.

Neulich wollte ich ihr was Gutes tun und habe Leber besorgt, die ich dann prompt selbst essen mußte. Morgen wirds mal mit Fisch versucht.

Nochmals danke für den Rat mit dem Tierarzt!

Herzlich,
Aia

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Danke!

Hallo,

wir hatten auch ein altes Katerchen, der immer dünner wurde, lange Zeit Durchfall hatte, kein Futter mehr verwertete, aber kein Arzt fand was mit ihm los ist. Blutbild war aber noch ok, keine Probleme mit den Nieren. Er war fit, schmuste viel und spielte auch noch aktiv.

Wir haben unsere Kater immer im Urlaub zu meinen Eltern gebracht, als wir merkten, daß der kleine den alten immer bedrängte, der aber seine Ruhe haben wollte, haben wir uns schweren Herzens entschlossen ihn dort zu lassen. Er wurde verwöhnt mit frischgemachtem Tartar, Fisch, Hähnchenfleisch. Alles was er wollte bekam er auch. Trotzdem wurde er immer dünner. Wir haben dann auch zusammen beschlossen, daß der Streß und die Quälerei mit Blutabnahmen, Arztbesuche nicht mehr sein müssen.
Genau wie Dein Motto, lieber ein Jahr weniger, als jede Woche bei einem neuen Tierarzt.

Eines Tages ist er zusammengebrochen, Kreislaufkollaps, beim Tierarzt bekam er Infusion und eine Nacht zur Beobachtung. Danach ging es ihm wieder bißchen besser. (Wohl auch weil wir es so sehen wollten und ihn nicht gehen lassen wollten)
Der Tierarzt hatte aber entschieden, daß es ihm soweit gut ginge. Er konnte es kaum abwarten nach Hause zu kommen.
Dort wurde er wieder reichlich verwöhnt.
Ungefähr zwei Wochen danach brach er zusammen und hatte totalversagen des Immunsystems und fiel ins Koma.Der Tierarzt kam um ihn zu erlösen ins Haus.
Wir haben ihn dann mit Hilfe vom Rosengarten über die Regenbogenbrücke geleitet und nun ist er wieder bei uns.

Letzte Woche ist es zwei Jahre her und er fehlt uns immernoch sehr.
Und es kommen bei uns allen Zweifel auf, ob wir ihn nicht viel früher hätten erlösen sollen. Auch wenn er uns immer „vorgespielt“ hat das es ihm gut geht, mit uns schmuste und schnurrte, fraß wie ein Großer, hätten wir ihm vielleicht viel erspart, wenn wir ihn hätten gehen lassen.

Er war ein Wohnungskater. Er war immer unter Beobachtung.
Wenn ich mir vorstelle, er wäre ein Draußenkater und er wäre irgendwo zusammengebrochen und ich hätte ihn nicht gefunden…

Ich würde die Nierenwerte bestimmen lassen beim Arzt und seine ehrliche Meinung einholen. Eine Fachbezogene Meinung ohne Herzdenken.
Vielleicht sind die Werte noch so gut, daß sie mit Tabletten (Eingabe ist spielerisch mit Tricks zu schaffen) konstant gehalten werden können.

Daumendrück und liebe Grüße schick

Yin

2 Like

Hallo,

wegen der Medikamente: Kannst du die nicht spritzen?

Ich muss meinen Kater auch derzeit dauerversorgen, mit Insulin. Einer Katze eine Spritze zu geben ist mitunter sehr viel einfacher als eine Tablette reinzupressen, wenn sie das nicht wollen.

Falls das mit deinen Medikamenten geht, lass es dir von deinem Tierarzt zeigen und probier es aus. Wenn man es nicht kennt, glaubt man nicht, wie einfach es tatsächlich ist.

Gruß
Cess

Hallo,

Hi Yinyang72,

vielen Dank für deine liebe Antwort

wir hatten auch ein altes Katerchen, der immer dünner wurde,
lange Zeit Durchfall hatte, kein Futter mehr verwertete, aber
kein Arzt fand was mit ihm los ist. Blutbild war aber noch ok,
keine Probleme mit den Nieren. Er war fit, schmuste viel und
spielte auch noch aktiv.

Wir haben unsere Kater immer im Urlaub zu meinen Eltern
gebracht, als wir merkten, daß der kleine den alten immer
bedrängte, der aber seine Ruhe haben wollte, haben wir uns
schweren Herzens entschlossen ihn dort zu lassen. Er wurde
verwöhnt mit frischgemachtem Tartar, Fisch, Hähnchenfleisch.
Alles was er wollte bekam er auch. Trotzdem wurde er immer
dünner. Wir haben dann auch zusammen beschlossen, daß der
Streß und die Quälerei mit Blutabnahmen, Arztbesuche nicht
mehr sein müssen.
Genau wie Dein Motto, lieber ein Jahr weniger, als jede Woche
bei einem neuen Tierarzt.

Die Leiden meines Katers fingen plötzlich an, seit ein paar Tagen ging es rapide abwärts mit ihm, er war ja auch schon 16 Jahre alt.

Eines Tages ist er zusammengebrochen, Kreislaufkollaps, beim
Tierarzt bekam er Infusion und eine Nacht zur Beobachtung.
Danach ging es ihm wieder bißchen besser. (Wohl auch weil wir
es so sehen wollten und ihn nicht gehen lassen wollten)
Der Tierarzt hatte aber entschieden, daß es ihm soweit gut
ginge. Er konnte es kaum abwarten nach Hause zu kommen.
Dort wurde er wieder reichlich verwöhnt.
Ungefähr zwei Wochen danach brach er zusammen und hatte
totalversagen des Immunsystems und fiel ins Koma.Der Tierarzt
kam um ihn zu erlösen ins Haus.
Wir haben ihn dann mit Hilfe vom Rosengarten über die
Regenbogenbrücke geleitet und nun ist er wieder bei uns.

Letzte Woche ist es zwei Jahre her und er fehlt uns immernoch
sehr.

Mir geht es sehr schlecht, ich könnte sterben, weil ich ihn so sehr vermisse, vielleicht habe ich ihm auch zu viel zugemutet ( Flugreisen nach Hause in die Türkei ) das war bestimmt zu anstrengend für ihn. Ich mache mir jetzt Vorwürfe.

Und es kommen bei uns allen Zweifel auf, ob wir ihn nicht viel
früher hätten erlösen sollen. Auch wenn er uns immer
„vorgespielt“ hat das es ihm gut geht, mit uns schmuste und
schnurrte, fraß wie ein Großer, hätten wir ihm vielleicht viel
erspart, wenn wir ihn hätten gehen lassen.

Er war ein Wohnungskater. Er war immer unter Beobachtung.

Meiner war auch ein Heimtier.

Wenn ich mir vorstelle, er wäre ein Draußenkater und er wäre
irgendwo zusammengebrochen und ich hätte ihn nicht gefunden…

Ich würde die Nierenwerte bestimmen lassen beim Arzt und seine
ehrliche Meinung einholen. Eine Fachbezogene Meinung ohne
Herzdenken.
Vielleicht sind die Werte noch so gut, daß sie mit Tabletten
(Eingabe ist spielerisch mit Tricks zu schaffen) konstant
gehalten werden können.

Daumendrück und liebe Grüße schick

Leider ist er tot.

viele Grüsse

[Name entfernt]

Yin

Diese Entscheidung wird Dir keiner abnehmen…
Hallo Aia,

ich habe selbst vor 12 Wochen das erste Mal ein geliebtes Tier (Hund) eingeschläfert. Ich heule heute noch wenn ich an sie denke und an diese Leere. Sie war beim TA noch so aufmerksam und hat noch was zu fressen bekommen und ihre Ohren standen und sie hörte die Hunde draussen. Aber sie hatte innerlich Schmerzen… sie war so stark und wollte es mir nicht zeigen.

Die Entscheidung wird Dir keiner abnehmen. Du wirst ganz alleine merken, wenn es Zeit ist Abschied zu nehmen. Du wirst den Moment fühlen, wo Du an das Tier denken musst und Dich nicht daran festhalten darfst nicht loslassen zu können.

Es war für mich die schwerste Entscheidung in meinem ganzen Leben und ich habe mich noch Wochen später in Vorwürfe verrannt… ich hätte mehr tun müssen, ich hätte kämpfen müssen. Ich möchte nicht wahrhaben, dass sie nicht mehr da ist… und doch weiß ich dass es die einzig richtige Entscheidung war. Sie sah so zufrieden aus und hatte keine Schmerzen mehr - und darauf bin ich stolz und freue mich sie irgendwann wieder zu sehen… :frowning:

Viel Kraft für diese Zeit…

Danke Dir! Ich hoffe, daß ich es wirklich zur rechten Zeit entscheiden werde.

Herzlich,
Aia