Problem mit Hund (Fressverhalten)

Hi allseits,

eventuell hat jemand eine Idee, wie ich zwei Probleme mit meinen beiden Hunden angehen kann. Da ich nicht weiß, welche Informationen fur euch wichtig sind, erzähle ich euch einfach mal alles was mir so einfällt, wenn was fehlt, bitte nachfragen, wenns zu viel ist, das ist keine böse Absicht, nur Unwissen.

Ausgangsbasis: 2 Hunde:
1 Mischling (10J, 55cm, 18kg, Typ: Jagdhund, Charakter: eigensinning), Rüde, unkastriert, vermutlich Griffon + irgendwas, der Alpha, seit dem Welpenalter in der Familie.
1 Mischling (10J, 45cm, 20kg (!), Typ: Hütehund, Charakter: unsicher, unterwürfig), Rüde, kastriert, Rasse undefinierbar, der Beta, vor ca. 3 Jahren ziemlich verwahrlost und krank aus der Tiernothilfe geholt und wieder aufgepäppelt.

Beide sind Menschen gegenüber absolut lammfromm, auch gegen Fremde und Kinder, gegenüber anderen Artgenossen, vor allem Rüden, aber auch dominanten Weibchen, aggressiv, aber m,E. nicht gefährlich (viel Lärm um nichts).

Beide Hunde sind nicht dressiert, aber erzogen, die nötigen Basics  wie hier, sitz, platz und abrufen klappen sicher, außer wenn sie einer Katze nachjagen, dann hilft alles nichts.

Ich selber habe mein Büro im Haus, bin also immer in der Nähe, aber natürlich habe ich auch Arbeit, auf die ich mich eigentlich konzentrieren sollte. Die Türen sind offen, die Hunde können kommen und gehen wie sie wollen, aber 1 besúcht mich nie im Büro, 2 ab und zu.

Haus ist groß mit großem Garten ca. 600m², für die Hunde jederzeit zugänglich, eingezäunt. Hunde nützen den Garten aber eigentlich nicht, liegen lieber im Haus herum.

1 kann nur an der Leine ausgeführt werden, weil er sonst immer wieder ausbüchst und stundenlang streunt, sich auch nicht mehr rufen lässt wenn man ihn zufällig in der Ferne erspäht. Er läuft herum bis er keine Lust mehr hat, dann kommt er ab und zu nach Hause, oder er kennt sich nicht mehr aus und lässt sich vom nächsten Zweibeiner retten (Telefonnummer am Halsband), ich kriege dann einen Anruf wo ich ihn holen kann - Rekord waren mal 8km Distanz, 3 Orte weiter.

2 darf ohne Leine laufen, weil er nie weit vom Menschen weg geht, Ab und zu streunt er in einen Garten oder verfolgt eine Katze, aber wenn die „heiße“ Phase vorbei ist lässt er sich sicher wieder herrufen, meistens kommt er von alleine wieder. Ich kann mich nie erinnern, dass er jemals mehr als 50m von mir weggegangen wäre.

1 war seit dem Welpenalter zusammen mit einem anderen gleichaltrigen Hund (Schäfer mit Huskie) im Haus, wurde stets verhätschelt, war - obwohl körperlich unterlegen - immer der Alpha. Beide Hunde waren ein nettes Team, nett zueinander, spielten aber nie miteinander, vermutlich auch weil der verstorbene Hund ein echter Rabauke war, und ein Kraftpaket noch dazu, mit ihm zu spielen war riskant weil er Krallen und Zähne nicht so richtig dosieren konnte oder wollte.

2 ist vor ca. 3 Jahren, nachdem der frühere Kumpel von 1 gestorben war, als verwahrloster Streuner aus der Tiernothilfe dazu gekommen, wurde wieder aufgepäppelt, hat einen Revierkampf mit 1 provoziert, hat verloren, und ist seither, so wie es aussicht, mit dem 2. Platz auch zufrieden. Bildet mit 1 aber kein Team wie der andere Hund es früher getan hat.

Die beiden Hunde haben kein besonderes Verhältnis zueinander, spielen nie miteinander, raufen aber auch nicht (mehr - seit die Rangordnung geklärt ist). 1 ignoriert 2 weitgehend, (oder belauert ihn verstohlen ?), 2 fürchtet 1 und geht ihm aus dem Weg.

Ausgegangen wird 2 Mal am Tag: zu Mittag eher kurz um den Block, nach Büroschluss ausgiebig ums Dorf.

Erst mal Problem 1: Fressverhalten.

Ich füttere beide normalerweise zu Mittag, nach dem heimkommen vom Gassi, 2 Fressnäpfe, ca. 3m Abstand, direkter Sichtkontakt, kein direkter Sichtkontakt, 2 Näpfe in getrennten Räumen, verschiedene Futtersorten habe ich alles versucht, hat augenscheinlich nichts geändert.

Nun endlich das Problem:

2 stürzt sich gierig mehr in als auf sein Futter und haut es sofort runter, egal wie viel man ihm hinstellt.

1 geht seinem Futternapf geradezu panisch aus dem Weg, zwingt man ihn hin sperrt er sich mit allen Mitteln, ruft man ihn hin zelebriert er passiven Widerstand (geht befehlsgemäß ein paar Trippelschritte (Zeitlupe), legt sich hin, lässt sich  nochmals rufen, geht wieder ein paar Trippelschritte, bis auf sagen wir mal einen Meter Distanz, dann ist endgültig Schluss, näher kriegt man ihn mit Kommandos nicht an den Fressnapf, und macht man es mit Gewalt (Halsband) stäubt er sich nach Kräften und geht sofort wieder auf Distanz wenn man ihn loslässt. An Fressen ist nicht zu denken, obwohl er augenscheinlich schon Appetit hätte, jedenfalls leckt er sich immer wieder die Schnauze sobald er das Fresschen riecht.

Für mich ist das ein Problem, weil 1 sowieso von der Statur her zaunlattendürr ist, und ich fühle mich verpflichtet, ihm seinen Napf zu füllen, obwohl ich weiß, dass er wieder sein „mag nix, hab Angst vor dem Napf“ Ding machen wird. Ich bin dann gezwungen, neben dem Napf zu bleiben, denn drehe ich den beiden den Rücken um etwas Nützliches zu tun frisst 2 oft den Napf von 1 leer, was 1 seltsamer Weise mit stoischer Ruhe hinnimmt. 2 wird daher immer fetter, 1 hält sein Gewicht, hat aber null Reserven, wenn er mal krank wird magert er sehr schnell bis in bedrohliche Regionen (

Hallo,

Habe ich das richtig verstanden:
Das Problem ist der eine Hund, der nicht aus dem Fressnapf fressen will und lieber hungert?

Warum soll er aus dem Napf fressen, wenn er den nicht mag? Kann man ihm das Fressen nicht auf den Boden oder von mir aus eine abwischbare Unterlage legen und gut ist es?

Barbara

Hi,

also das Fressverhalten von Nummer 2 ist nicht ungewöhnlich, einer meiner Hunde braucht seine Zähne auch nicht zum Fressen - das geht nur haps und weg isses . . .

Nummer 1 scheint ein mäkliges Exemplar zu sein, auch damit könnte ich dienen :smile:)

Ich würde versuchen:
* ihm anderes Futter anzubieten (z:B. Platinum, das frisst sogar mein Mäkel-Exemplar)
* statt Futternapf einen Teller zu nehmen (obwohl ich nicht denke, dass der Futternapf das Problem ist)
* ihn während der Futterzeit eine Weile von Nummer 2 zu separieren (Deine Einteilung in Alpha und Beta teile ich nämlich nicht so ganz)
* statt Trockenfutter (fütterst Du Trockenfutter? das hast Du nicht geschrieben) gutes Dosenfutter (Rinti o.ä.)

lg

Hi …

nachdem ich nun schon seit 3 Jahren an dem problem herumdoktore habe ich bereits einiges probiert :smile:

also das Fressverhalten von Nummer 2 ist nicht ungewöhnlich,
einer meiner Hunde braucht seine Zähne auch nicht zum Fressen

  • das geht nur haps und weg isses . . .

Das wie ist nicht das Problem, sondern das wieviel :smile: 2 war, als er zu uns kam, normalgewichtig, mit ca. 14 Kilo. Inzwischen steht er bei 20 und schaut aus wie eine aufgeblasene Wurstpelle. Manchmal, wenn er beide Näpfe erwischt, kotzt er einen Teil wieder aus, um dann weiterzufressen. Würde 1 seinen Napf leerfressen, doer wenigstens verteidigen, wäre ich das Problem los. Theorie daher: die Verfettung von Hund 2 ist die Folge des Fressverhaltens von Hund 1, weil dadurch immer ein Überangebot an Nahrung herumsteht.

Nummer 1 scheint ein mäkliges Exemplar zu sein, auch damit
könnte ich dienen :smile:)

Ich würde versuchen:
* ihm anderes Futter anzubieten (z:B. Platinum, das frisst
sogar mein Mäkel-Exemplar)

Bereits durch: komplette Fressnapf Palette (Rinti, Pedigree), ALDI (Romeo), und von alledem alle denkbaren Sorten. Ich konnte keinen Zusammenhang mit der Futtersorte feststellen. Ich bins meiner Meinung nach strukturiert angegangen: hab von jeder SOrte jeweils eine komplette verpackungseinheit gekauft (bei Rinti sind das 12 Dosen, und es gibt an die 10 Sorten). Dann jeweils immer einen ganzen Pack verfüttert (also ca. 1 1/2 Wochen). Ich hatte erwartet, dass die Fressverweigerung bei einer bestimmten Sorte besser oder schlechter wird, aber es hat sich m.E. nichts geändert.

Im Moment bin ich wieder bei Rinti. Aber selbst wenn ich ihm eine beliebige Rinti Sorte hinstelle, und daneben Trockenfutter, hat das nur zur Folge dass er jetzt 2 Schüsseln aus dem Weg geht.

* statt Futternapf einen Teller zu nehmen (obwohl ich nicht
denke, dass der Futternapf das Problem ist)

bereits ausprobiert, nach einem hinweis dass er von spiegelnden Näpfen eventuell irritiert wird --> hat keinen Einfluss.

* ihn während der Futterzeit eine Weile von Nummer 2 zu
separieren (Deine Einteilung in Alpha und Beta teile ich
nämlich nicht so ganz)

beriets durch. Beide Hunde in separate Zimmer, Tür offen doer nicht. Das Resultat: Hund 1 legt sich in irgendein Eck, doer steht entgeistert vor der Schüssel, aber er frisst nicht.

Selbst Hunde in separates Stockwerk (!) war vergebens.

* statt Trockenfutter (fütterst Du Trockenfutter? das hast Du
nicht geschrieben) gutes Dosenfutter (Rinti o.ä.)

Normalerweise gibt es Rinti. Trockenfutter steht auch ab und zu bereit. Seltsamer Weise rühren das aber beide Hunde nicht oft an.

Thx

Armin.

Hi …

Hallo,

Habe ich das richtig verstanden:
Das Problem ist der eine Hund, der nicht aus dem Fressnapf
fressen will und lieber hungert?

Ob er „hungert“ weiß ich nicht. Er redet selten Klartext mit mir. Würde er hungern … das wäre ausgesprochen seltsam mit dem vollen Napf vor sich. ich denke eher, er spielt irgendein verdrehtes Spielchen, ob mit mir, mit Hund 2 oder mit sich selber kann ich nicht beurteilen. Wenns ihm einfach nicht schmeckt … dann würde ich erwarten, dass er sich auf die Suche nach was anderem macht, meinetwegen am Putzlappen nagt oder was auch immer, aber das passiert nicht. Er legt sich (bestenfalls) in sicherer Distanz (3 Meter) hin und beobachtet seinen Napf, greift aber nicht ein, wenn Hund 2 ihn ausfrisst, oder er geht desinteressiert zu einem seiner vielen Stammplätze im Haus und überlässt den Napf seinem Schicksal (–> Hund 2).

Warum soll er aus dem Napf fressen, wenn er den nicht mag?
Kann man ihm das Fressen nicht auf den Boden oder von mir aus
eine abwischbare Unterlage legen und gut ist es?

Ich denke nicht, dass der Napf das Problem ist. Ich hatte eine Weile auch so eine Idee, vor allem weil der Originalnapf spiegelte, aber auch ein Wechsel auf mattes Plastik hat nichts verändert. Ich denke auch aus einem anderen Grund nicht, dass es der Napf ist: wenn er dann mal geruht zu fressen, geht er zügig hin und mampft ihn leer, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern.

Einfach auf den Boden legen … das könnte ich noch probieren.

Gruss Armin

Hallo Armin,

ist der Ersthund tierärztlich untersucht? Zähne, Schilddrüse, Nieren, Leber, Pankreas, etc. würde ich unbedingt abklären lassen.

Viele Grüße,
Anna

Hi,

Hallo Armin,

ist der Ersthund tierärztlich untersucht? Zähne, Schilddrüse,
Nieren, Leber, Pankreas, etc. würde ich unbedingt abklären
lassen.

ja, vor etwa 2 Monaten das letzte Mal, als er unter 17 Kilo gefallen ist, dann wird er auffällig apathisch, und dann ists nicht mehr lang bis er schlapp macht (ist ein Mal passiert, bei knapp 16 Kilo). Ich sehe das aber auch an seinen Ausscheidungen. Dann gehts zum Doc, und wenn der nicht weiter weiß in die Tierklinik.

Die Diagnose/Vermutung ist, dass er (chronische?) Magenbeschwerden hat. 2 mal (in 10 jahren) wurde es bisher so schlimm dass wir zum Arzt gegangen sind. Ein mal vor Jahren wurde das endoskopisch positiv abgeklärt, die anderen Male ging der Arzt, davon aus, dass es dasselbe sein wird, weils die selben Symptome sind, und da die behandlung erfolgreich war gehe ichd avon aus dass er Recht hatte. Ultraschall war unauffällig, und den Hund wieder endoskopieren lassen wollte ich nicht ohne Not. Der Hund bekommt dann jedes Mal Cortison, und das Ganze wird wieder, d.h. er beginnt wieder zu fressen (erst mal Schonkost, dann wieder das Normale) und erreicht nach einer Weile wieder sicheres Land, was seinen Zustand betrifft.

NUR: das mit der „Fressverweigerung“ macht er immer. Also ist er entweder dauerkrank, und das Essen bekommt ihm nicht, und deshalb frisst er nur wenn er unbedingt muss, oder - was ich vermute - er spielt irgendein verdrehtes Spiel mit seiner Umgebung, das ich ihm vielleicht irgendwie abgewöhnen kann.

Wie würde ich den Unterschied erkennen?

Gruss Armin.

Wie würde ich den Unterschied erkennen?

Indem Du ihn dem TA vorstellst, um ein großes Blutbild bittest mit allen Organwerten, evtl. cPL (canine pankreasspezifische Lipase, ein Wert, der einen Hinweis auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung gibt), für die Schilddrüse mindestens T4 und TSH.

An ein „Spielchen“ glaube ich nicht: kein Hund spielt freiwillig dauerhaft ein Spiel, das sich für ihn nicht lohnt. Siehst Du irgendeinen Nutzen, den der Hund aus seinem Verhalten zieht?

Eine chronische Erkrankung ist in der Tat das, was ich dahinter vermuten und deswegen schleunigst abklären lassen würde.

Viele Grüße,
Anna

Hallo,

also erst einmal kann man Hunde nicht so einfach -wie oft behauptet wird - in Alpha und Beta einteilen. Denn die Rollen wechseln sich bei Hunden die zusammenleben öfters, je nach Situation. Außerdem werden die Rollen von Menschen oft falsch eingeschätzt, den meist ist nicht derjenige der nach vorne geht und die große Klappe hat der Chef sondern genau das Gegenteil. ZB. haben wir einen sehr unterwürfigen, eher ängstlichen, älteren Rüden (Kastriert) der bei fremd Hund Begegnungen oft der „arme“ Prügelknabe ist. Dann haben wir einen kastrierten einjährigen Rüden, alterstypisch wild und frech, immer vorne mit dabei und bei allen Hundebegegnungen sehr souverän, deutlich größer und stärker als der ältere Hund. Aber trotzdem ist in sehr vielen Situationen der alte der Boss, was man aber nur mit Erfahrung und bei genauem hinschauen erkennt.

Aber für dein Problem gibt es meiner Meinung nach eine einfache Lösung. Wobei dies meine Meinung ist ohne die Hunde zu kennen.

Also die Hunde ab sofort getrennt Füttern. Denn für das Übergewicht des eines Hundes bist du verantwortlich und nicht der Hund der bei seinem Kumpel klauen geht. Meine Hunde dürfen nur das Fressen was ich ihnen erlaube kein Hund darf an den Napf des anderen. Das Hauptfutter gibt es bei uns ein bis zweimal täglich und nur für 10 Minuten, alles was bis dahin nicht gefressen wurde wird weggestellt und es gibt für den jeweiligen Hund bis zur nächsten Fütterung entsprechend keine oder weniger Leckerlis. Einen Teil des Hauptfutters müssen sich meine Hunde erarbeiten, durch Such-, Futter-, oder Apportierspiele.

Hund zwei scheint aus irgendeinem Grund Probleme mit dem Fressen zu haben. Vielleicht ist mal etwas für ihn Doofes beim Fressen passiert -was Du gar nicht wahrgenommen hast. Vielleicht machst Du zu viel Druck oder zeigst ihm durch deine Körpersprache etwas anderes als Du sagst. Man kann einen Hund mit der Stimme nett locken während der Körper sagt „komm bloß nicht näher“ der Hund ist dann verunsichert und traut sich je nach dem nicht an sein Futter. Wenn dies eine ganze Zeitlang so geht dann kann es dazu führen das der Hunde Dich und Futter im Zusammenhang als etwas schlimmes empfindet -vor allem wenn dann auch noch der zweite Hund kommt und du diesem erlaubst den Napf leer zu fressen. Manchmal sind dies alles nur Kleinigkeiten die für den Menschen total unwichtig sind für Hunde aber sehr sehr wichtig. Lass den Hund in einem Raum ohne Beobachtung mit seinem Futter alleine und lass ihm dann die erste Zeit etwas mehr Zeit wie die geschriebenen 10 Minuten. Probiere in dem Zusammenhang nochmals diverse Teller oder Schüsseln aus, eventuell auch das Futter einfach auf dem Boden legen. Vielleicht auch das Futter wechseln. Ich kenne einen Hund der hat auch erst als einer Schüssel gefressen als man ihm einen sehr großen Blumentopfuntersetzter hingestellt hat. Einer meiner Hunde -Spanischer Wasserhund, hat sehr harte und lange Tasthaare an der Schnauze und mag es nicht sonderlich wenn diese an einer Wasserschale anstoßen (beim Futter ist ihm das aber egal) -also einfach ne größere Wasserschale und Problem gelöst.

Dann würde ich dir empfehlen mit den Hunden ein wenig zu arbeiten, ja nach Veranlagung. Denn nicht der Hund sollte Alpha sein (wenn man schon diesen Ausdruck benutzen will) sondern der Mensch. Meine Hunde wissen genau das ich das sagen habe -wenn ich anwesend bin. Wobei meine Hunde auch nicht dressiert sind sondern nur eine gute Grunderziehung haben (das Katzenproblem kennen wir aber auch) ich aber mit beiden Hunden täglich nicht nur spazieren gehe sondern sie durch besagte Spiele vor allem Geistig auslaste und mit dem jüngeren ein wenig Dummyarbeit angefangen habe.

Hallo Armin,

zunächst würde ich auch Annas Rat folgen und die physische Seite abklären lassen.
Er ist ja offenbar schonmal positiv auf irgenwelche Magenprobleme diagnostiziert worden.

Wenn der Hund tatsächlich wiederholt Schmerzen nach oder beim Fressen hatte, dann kann er die Nahrungsaufnahme mit Schmerz verknüpft haben. Er ist dann sozusagen darauf konditioniert: Fressen=Schlimmes Aua…

Deshalb lies Dir bitte das mal durch und wenn Du nur den leisesten Verdacht hast, dass das bei Deinem Hund auch der Fall sein könnte, lass ihn untersuchen:
http://hunde-weise.de/gesundheit/refluxkrankheit
Du könntest darüber mit dem Tierarzt sprechen ob es Sinn macht ihm für eine gewisse Zeit Omeprazol (gegen Sodbrennen) wie im Link beschrieben zu geben. Ggfs auch eine Untersuchung auf Helicobacter.

Wenn der Verdacht auf Reflux besteht, ändert sich sein Fressverhalten vielleicht auch, wenn er sein Futter erhöht zu sich nehmen kann, wie zB hier:
http://www.tintenblau.de/dermatomyositis/megaesophag…
Nicht, dass ich Deinem Hund einen Megaösophagus andichten will, aber vielleicht hilft eine der Maßnahmen dort.

Er darf jedenfalls zukünftig keine Schmerzen mehr beim Fressen haben, sondern soll es wieder als positiv erleben.
Deshalb würde ich notfalls auch das Futter anwärmen, dann riecht es aromatischer, und mehrere kleine Häppchen über den Tag verfüttern.

Grüße
Mau

Verstärkung
Hallo,

wenn es Zeiten gibt, zu denen der Hund mit gutem Appetit und augenscheinlich gerne frisst, würde ich weniger auf ein gesundheitliches Problem tippen, dennoch schadet ein Check beim TA ganz sicher nicht. Vor allem die Schilddrüse ist bei Hunden eine oft recht heikle und schwer zu diagnostizierende Geschichte - zumindest scheitern viele Tierärzte daran.

Unabhängig davon würde ich dazu über gehen, die beiden Hunden in zwei getrennten (Tür zu!) Räumen zu füttern und mich ansonsten komplett raushalten

Ich habe den starken Verdacht, dass der Hund - wodurch auch immer - in Sachen Mensch und Futternapf negativ konditioniert wurde. Das kann im Ursprung ein Zufall gewesen sein, mit Sicherheit wurde das Ganze aber durch Versuche wie Kommandos beim Fressen und Anwendung von Zwang massiv verstärkt.

Meine Idee wäre, den Hund mit dem Futter für 20 Minuten alleine in seinem Raum zu lassen. Hat er nicht gefressen, nimmt man ruhig und kommentarlos den Napf weg. Erst zum nächsten Fütterungstermin gibt es wieder was. Dazwischen logischerweise auch keine Leckerchen.

Du solltest darauf achten, möglichst keine bekannten Verhaltensweisen zu zeigen. Fordere den Hund nicht zum Fressen auf - auch nicht freundlich - sondern bleibe in Mimik und Körpersprache völlig gelassen und neutral. Ebenso, wenn du den vollen Napf wieder wegräumst oder wenn du begeistert bist, dass der Hund ihn geleert hat.

Es gibt keine Versuche, gegenzukonditionieren, sondern den Versuch der Löschung der negativen Verstärkung durch das Schaffen neutraler Situationen.

Du kannst sicher sein, dass deine Anwesenheit beim Fressen derzeit das Problem nicht bessert, sondern mehr und mehr verfestigt.

Bleib geduldig und gelassen - und wenn es funktioniert behalte dieses Füttervehalten bei. Andernfalls ist mit einem Rückfall zu rechnen.

Schöne Grüße,
Jule

Hi …

ich danke euch allen herzlich für die vielen Anregungen und Denkanstösse, ich werde sie einen nach dem anderen Umsetzen und ausprobieren. Gestern bin ich z.B. einer anderen Idee nachgegangen: irgendwer hat mir erzählt, dass in der Herde das Alphatier immer zuerst frisst. Das wäre dann ich. Angenommen, Hund 2 (der auch sonst eher der „Proll“ ist) schert sich nicht darum, aber Hund 1 ist eventuell (was zu ihm passen würde) der Sensiblere … dann würde er möglicherweise einfach auf mich warten? Die Praxis bringt es natürlich, dass ich im Moment als letzter essen, denn schließlich ist Büchse auf schnell gemacht, mein Essen machen dauert am längsten.

Gestern habe ich das umgedreht, und kaum sitze ich am Tisch vor meinem „Napf“, stiefelt Hund 1 zu seinem, ganz ohne Theater, und frisst. Das kann natürlich Zufall sein, aber ihr seht schon, ich brauche Zeit um eure Tipps umzusetzen, schließlich kann ich ja auch immer nur eins probieren und muss es einige Tage machen bevor ich sagen kann, ob es ein Zufall war dass etwas geklappt hat oder nicht.

Ich danke euch nochmal von Herzen für eure Mühe

Armin.

Nix Rangordnung
Hallo Armin,

irgendwer hat mir erzählt, dass in der Herde das
Alphatier immer zuerst frisst.

Das ist Unsinn. Es gibt keine Futterrangfolge unter Wölfen und Hunden. Wie heftig ums Futter gestritten wird, hängt u.a. von den verfügbaren Ressourcen ab und ist nicht den Leittieren vorbehalten. Von Wölfen ist bekannt, dass sie bei Nahrungsknappheit die Welpen und schwachen Tiere zuerst versorgen.

Das wäre dann ich.

Es wäre möglich, dass deine Hunde das anders sehen :smile:. Und im Ernst: Der Mensch steht außerhalb des hundlichen Ranggefüges. Das bedeutet nicht, dass sein Verhalten keinen Einfluss hätte. Da es aber unter Hunden ohnehin kein lineares Ranggefälle von Alpha nach Omega gibt, sondern dass eine Rangordnung ein sehr komplexes Geflecht situativer Über- und Unterlegenheit ist, ist das in diesem Zusammenhang bedeutungslos.

aber Hund 1 ist eventuell (was zu ihm passen würde) der
Sensiblere … dann würde er möglicherweise einfach auf mich
warten?

Nein. Dem Hund ist wurscht, ob und wann du isst.

Gestern habe ich das umgedreht, und kaum sitze ich am Tisch
vor meinem „Napf“, stiefelt Hund 1 zu seinem, ganz ohne
Theater, und frisst.

Du hast endlich aufgehört, ihn beim Fressen zu bedrängen und zu belästigen. Nun hat er endlich Ruhe zum Fressen. Mit Rangordnung hat das nichts zu tun.

Schöne Grüße,
Jule

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Hi Jule,

Die Versuchsreihe läuft noch :smile:

Bisheriges Ergebnis: 3 Mal probiert, 3 Mal hats geklappt. Allerdings habe ich einen methodischen Fehlergemacht, indem ich Hund 2 das Fresschen, wie Du es angeraten hast, in einem anderen Raum serviert habe. 2 Änderungen, und erst 3 Mal probiert, da kann man nicht viel sagen obs geklappt hat oder nicht, und warum.

Und dass der Hund Ruhe vor mir hat, weil ich mich mit meinem „Napf“ beschäftige statt auf seine Futteraufnahme zu warten ist auch eine Version die durchaus ihre Berechtigung haben könnte :smile:

Zwischenergebnis erfreulich: der Hund hat jetzt 3 Tage lang normal gefressen.

Zwischenergebnis unerfreulich: ich weiß nicht genau wieso. Aber ich beobachte weiter :smile:

Gruss Armin.

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