Hallo liebe Anna!
Ja… es gibt verschiedene Lerntheorien…
Ich schick dir hier mal die mir bekannten, die die Erziehungswissenschaft sehr geprägt haben:
Bahaviouristen vertreter der Reiz-Reaktionstheorie,
Klassische Konditionierung nach Pawlow
Das Lernen wird als Verknüpfung (= Assoziation) von Reizen und Reaktionen verstanden.
- Ausgangssituation: Unkonditionierter Reiz > Unkonditionierte Reaktion
Unkonditionierter, neutraler Reiz: (z.B. Pfleger kommt und bringt Futter) führt zu einer unkonditionierten, angeborenen, natürlichen Reaktion: (z.B. Speichelfluss).
- Experimente: Unkonditionierter Reiz > Konditionierte Reaktion
Als nächstes lies Pawlow vor der Futtergabe einen Glockenton erklingen und beobachtete Folgendes: Sobald das Tier einen unkonditionierten Reiz (hier der Glockenton) der Fütterung regelmäßig vorausgehend wahrnehmen kann, führt dieser unkonditionierte Reiz zu einer konditionierten Reaktion (hier: Speichelfluss).
Er stellte fest, dass der Speichelfluss des Hundes nicht bei dem Fressvorgang beginnt, sondern bei dem Erklingen eines Glockentones. Somit war klar, dass ein neutraler Reiz zum konditionierten, antrainierten Reiz wurde und aus einer unkonditionierten Reaktion eine konditionierte, erlernte Reaktion. Es können also positive und negative Emotionen erlernt werden.
Operante Konditionierung (Lernen durch Versuch und Irrtum) nach Skinner
Dieses Reiz-Reaktionsmodell (operante Konditionierung) ist ein Lernprinzip, dass das Lernen am Erfolg oder Misserfolg beschreibt. Mit der Gestaltung der Folgen, kann die Auftretenswahrscheinlichkeit eines bestimmten Verhaltens beeinflusst und verändert werden.
Mögliche Folgen auf ein bestimmtes Verhalten des Kindes sind:
- Positive Verstärker z.B. Lob, Belohnung (materiell,immateriell)
- Negative Verstärker z.B. Androhung von etwas negativem = Entzug von etwas positiven
- Bestrafung z.B. Tadel, Strafe, unangenehmes Ereignis nach bestimmten Verhalten
- Löschung, Extinktion: Bestrafung durch ignorieren der Verhaltens – Löschung des Verhaltens
Biologisten, Neurobioligische Grundlagen des Lernens
Bioligistische Lerntheorie nach Vester
Biologistische Lerntheorie beschäftigt sich damit, wie sich lernen Physiologisch nachweisen lässt.
Je mehr bekannte Assoziationen (gedankliche Verbindungen/Eindrücke) durch eine neue Information angesprochen werden, desto größer ist die Chance auf die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg. Wenn keine Assoziationen da sind, an die die neuen Informationen angeknüpft werden können, gehen die Informationen in das Ultrakurzzeitgedächtnis. Informationen halten sich 5-20 Sekunden und klingen dann wieder ab, wenn sie nichts gefunden haben, woran sie anknüpfen können.
Aufmerksamkeit wird nicht geweckt, Assoziationen sind nicht vorhanden, nichts wird gespeichert.
Sind Assoziationen vorhanden gehen diese Informationen in das Kurzzeitgedächtnis und weiter ins Langzeitgedächtnis.
Kurzzeitgedächtnis und Ultrakurzzeitgedächtnis schützen unseren Körper vor einer Reizüberflutung.
Durch Assoziation kommt Motivation und Aufmerksamkeit zu lernen.
Gehirn und Lernen
Langzeiterinnerungen sind irgendwie in den neuronalen Verknüpfungen des Gehirns kodiert.
Dendriten nehmen Informationen auf, der Zellkörper verarbeitet diese. Das Axon leitet die Information weiter an die Synapsen, welche die Informationen übertragen.
Die Modifikation der Synapsen ist für das Lernen erforderlich. Synapsen können sich entweder vergrößern, zusätzliche Synapsen aussprießen lassen oder verkümmern.
Synapsen stellen einen Kontakt zu anderen Neuronen her, indem sie Überträgersubstanz ausschütten.
Wichtig für die Funktion des Gehirns sind die Verbindung der Nervenzellen (durch Dendriten, Axone usw.)
Wenn dem Kind zu wenig Lernanreize gegeben werden verkümmern die Synapsen und stellen keine Verbindung zu den anderen Nervenzellen her. Ohne Sinnesorgane würde auch keine Reizverknüpfung in den Nervenzellen statt.
Kognitivisten, Kognitive Theorie des Lernens
Lernen durch Nachahmung, Lernen am Modell nach A. Banura
Die Theorie versucht das soziale Lernen zu beschreiben. Der Lernprozess, also die Übermittlung der Normen und Verhaltensweisen sind auf die Sozialisation des Menschen zurückzuführen. Wichtig bei diesen Lernprozessen sind bestimmte Voraussetzungen z.B. die Identifikation des Beobachters mit dem Modell, die emotionale Ebene und die Verstärkung.
Bandura unterscheidet zwei Abschnitte des Modelllernens:
Die Aneignungsphase
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Aufmerksamkeitsprozesse
Wie schon der Name sagt, wird der Lernende auf dieses Modell aufmerksam gemacht. Damit ein Modell als ein solches angenommen wird spielt die Charakteristika des Modelles eine Rolle, denn diese entscheidet ob das Modell in den Augen des Beobachters ein geeignetes Modell ist. Die „Auswahl“ eines Modelles ist immer individuell.
Nachgewiesen ist jedoch, dass eine freundliche Beziehung zum Modell förderlich für das Modellernen ist. Ein attraktives Modell weckt Interesse und bringt den Anreiz etwas von diesem Modell lernen zu wollen.
Differenziertes Beobachten ist eine notwendige Bedingung des Beobachtungslernens. Details des Verhaltens werden wahrgenommen, in Einzelschritte zerlegt und anschließend reproduziert.
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Gedächtnisprozesse
Das Lernen am Modell kann sich verzögert zeigen. Es kommt nicht zur sofortigen Ausführung eines beobachteten Verhaltens, Verhaltensweisen können auf unbestimmte Zeit gespeichert werden.
Das Verhalten muss also gespeichert worden sein. Bandura unterscheidet hier zwischen bildlicher und verbaler Kodierung. Etwas kann bildlich im Gehirn gespeichert sein oder sprachlich. Beide Repräsentationssysteme ermöglichen einen schnellen Zugriff auf Informationen.
Am Wichtigsten hierbei ist wohl, dass das Handeln immer sprachbegleitend sein muss. Somit fällt es dem Kind leichter ein Verhalten zu repräsentieren und zu verstehen.
Die Ausführungsphase
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Motorische Reproduktionsprozesse
Hiermit die die konkrete Ausführung einer erlernten Verhaltensweise gemeint. Natürlich hängt dies davon ab, wie viel und wie bewusst der Beobachter vom Modell gespeichert hat.
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Verstärkungs- und Motivationsprozesse
Ein Verhalten wird nur dann zur Ausführung durch den Beobachter gelangen, wenn es für ihn sinnvoll erscheint. Die Ausführung ist also abhängig von den Erwartungen des Beobachters. Die Antizipation (annahmen) von Konsequenzen seitens des Beobachters beeinflussen bereits die Beobachtung. Die extrinsische Motivation durch Ansporn/Belohnung ist förderlich für der Modellernen.
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Das sind sehr verschiedene Lerntheorien…
Ich weiß nicht, ob du damit was anfangen kannst…
Konditionierung ist etwas schwer zu verstehen, wenn man sich nie damit beschäftigt hat…
les einfach mal durch.
Du kannst Texte und Formulierungen kopieren, sie sind nicht aus dem Internet, das hab ich selbst geschrieben!
Grüße,
Caro