Kur von Krankenkasse oder Rentenversicherung?

Ich bin Arbeitnehmerin im „besten Alter“. Habe so einige gesundheitliche Probleme, aber Gott sei Dank keine lebensgefährtliche Erkrankung. Dazu haben wir 2 Pflegefälle in der Familie und Streß am Arbeitplatz. Kurz und Gut: Ich bin fix und fertig und wollte mal eine Kur. Seit 25 Jahren habe ich keine mehr gehabt, zahle fleißig in die Versicherungen möchte mal was gutes für mich tun.
Meine Schwester bekam 6 Wochen Kur, meine Schwägerin 3 Wochen, aber ich?
Mein Arzt sagt - schwierig. Dazu seien mein hoher Blutdruck und Cholesterin und meine anderen Problemchen nicht gravierend genug. Wir probieren es mal mit einer Vorsorgekur durch die Krankenkasse.
Die Krankenkasse sagte gestern, so was gibt es für Arbeitnehmer überhaupt nicht mehr. Nur noch Kur von der Rentenversicherung.
Stimmt denn das?
Von der Kasse bekommen nur noch Rentner und Mütter eine Kur?
Ist das denn richtig?
Ich bekam Formulare für eine Kur der Rentenversicherung, wo ich schon mal Probleme habe. Es gibt viele Arten, wie heißt denn meine Kur?
Nun sitze ich über den Formularen und grüble:
Wie heißt meine Kur?
Wer bezahlt meine Kur?
Wie komme ich an meine Kur?
Hat mir jemand einen Rat?
Danke Euch allen
Petra

Hallo,
grundsätzlich gilt, dass für Erwerbstätige die Rentenversicherung
für die Durchführung von Reha/Vorsorge-Maßnahmen zuständig ist.
Es gilt ja mittels dieser Maßnahme die Erwerbsfähigkeit zu
stabilisieren bzw. wieder herzustellen.
Der Weg führt also immer zuerst über die Rentenversicherung.
Lehnt die ab wäre als nächstes die Krankenkasse dran.
Chancen für für die Bewilligung (abhängig vom MDK-Gutachten) bestehen
vor allem im Bereich der Vorsorgemaßnahmen. Da kann es dann schon
vorkommen das die Kasse diese Maßnahme auch dann ablehnt wenn der
Rentenversicherungsträger abgelehnt hat - einfach probieren !!!

Gruß

Czauderna

Eine Kur bzw. besser Rehabilitation im arbeitsfähigen Alter ist vor allem dann relevant, wenn die Arbeitsfähigkeit nicht mehr gegeben bzw. in Gefahr ist. Einfach „ich habe Stress“ bzw. ich würde auch mal gern sowas in Anspruch nehmen, wird da in der Regel für eine Bewilligung nicht reichen.

Formuliere in deinem Antrag, warum du auf Dauer deine Arbeitsfähigkeit in Gefahr siehst und wie dir die Reha aus deiner Sicht helfen kann.

Bei mir ging es damals z.B. um chron. Schmerzen. Problem war, dass ich so gut wie nie krank war. Das habe ich dann begründet (Angst vor Arbeitsplatzverlust u.a.) Dann habe ich weiter beschrieben, dass ich nur noch mit Schmerzmitteln über den Tag komme, dass diverse Maßnahmen zur Behandlung der Erkrankung nicht erfolgreich waren. Dann habe ich dargelegt, dass divers Eigenintitativen nicht weiter geholfen haben, genauso wenig wie ambulante Massnahmen (z.B. Physiotherapie). Zum Schluss habe ich formuliert, was ich mir von der Reha erhoffe (Umgang mit der Erkrankung, Schmerzbewältigung). Der Antrag ist so durch gegangen.

Einfach für „mal erholen“ kann man auch Urlaub machen. So eine Reha gibt es u.a., um diverse Dinge zu erlernen (halt um im Alltag wieder klar zu kommen), einen Anfang zu bekommen und in diesem Zuge AUCH für die Erholung.

So ist meine Erfahrung :smile:

VG und viel Erfolg
Monroe