Durckschmerz Zahnwurzel

Hallo! Vor einigen Wochen habe ich beim Naseputzen bemerkt, dass ich einen ziemlich unangenehmen Druckschmerz rechts unterhalb des einen Nasenlochs verspüre, wenn ich mit dem Finger drauf drücke (seither drück ich nicht mehr drau :wink:)) ). Ich dachte in dem Moment, dass meine Nasennebenhöhle vielleicht gereizt wäre, da ich grad nen Schnupfen bekämpfte. Der Schmerz zieht in dem Moment, wo ich drücke genau in den 2. rechten oberen Schneidezahn, und zwar AUSSCHLIESSLICH in diesen Zahn. Ansonsten bin ich beschwerdefrei. Ich habe keine dauerhaften Schmerzen, ich „merke“ nur, wenn ich mit den unteren Zähnen an den besagten Oberen Schneidezahn komme. Es tut nicht weh, es drängt sich nur in den Vordergrund. Ich dachte, es würde vielleicht allein wieder abklingen, vielleicht nur ne Reizung, oder dass sich der Zahn verkühlt hat (???), aber heute habe ich nun gesehen, dass ich auf der Außenseite des Zahnfleischs, da, wo die Wurzel des Zahnes langgeht, eine Rötung habe, und vermutlich ne kleine Eiterblase drunter. Seither hab ich Angst, dass ich ne Zahnwurzelentzündung habe… ist das realistisch? Bzw. was kann es sonst so sein? Und falls (Zahnwurzelentzündung) ja, was kommt jetzt auf mich zu? (Bin ein Zahnarztschisser) Ist es realistisch, die drohende Behandlung während dem Normalen Arbeitsalltag nachmittags zu machen? Ich war grad erst 1 Woche mit meinem Sohn krank geschrieben, kurz drauf eine Woche im Urlaub, und kann / will nicht schon wieder dauernd weg sein. Kann man das Mo-Fr ab 17.00 behandeln lassen, oder muss ich mich auf mehrere Tage OFF einstellen? Vielen Dank für Eure Hilfe und liebe Grüße!

Seither hab ich Angst, dass ich ne
Zahnwurzelentzündung habe… ist das realistisch?

Servus Nora,

wenn Du lieber Antworten hättest, die Dich doch noch vom Haken lassen, dürftest Du die Symptomatik nicht so genau schildern :wink:)

Ja - es ist realistisch, dass Du eine apikale Parodontitis hast. Genaueres findest Du hier:
http://www.uni-kiel.de/konspar/Patienten_Behandlunge…

Bzw. was kann es sonst so sein? Und falls (Zahnwurzelentzündung) ja,
was kommt jetzt auf mich zu?

Es kommt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Wurzelbehandlung auf Dich zu. Immerhin hat dieser Zahn nur eine Wurzel und die Therapie ist vergleichsweise einfach. Der Nerv dürfte (wie Du ja jetzt selber weisst) abgestorben sein. Es liegt - angenehm für ‚Zahnarztschisser‘ - eine Art Dauer-Anästhesie vor. Ausserdem ist der Zahn im Mund ziemlich weit vorn, so daß das lange Mund-Aufreißen sich in erträglichen Grenzen abspielt.

Kann man das Mo-Fr ab 17.00 behandeln lassen, oder muss ich
mich auf mehrere Tage OFF einstellen?

Wenn ich die Wahl hatte, habe ich endodontische Maßnahmen auf die erste Tages - und Wochenhälfte terminiert. Gerade bei abgestorbenen Zähnen kommt es - allerdings im Akutfall - schon vor, daß noch Flüssigkeit aus dem Zahn heraus ‚will‘, wenn er schon wieder provisorisch verschlossen ist. Dann ist man als Zahnarzt halt gerne greifbar, um den Zahn wieder ‚aufzumachen‘. Passiert ist bei mir so etwas vielleicht 5 mal in dreissig Jahren. Also - ja, man kann so etwas nach 17.00 Uhr machen. Und - nein, das mit den mehreren Tagen OFF kannst Du vergessen.

Es kann Dir allerdings passieren, dass die konventionelle Wurzelbehandlung nicht zu einer Ausheilung der chronischen Knochenentzündung um die Wurzel herum führt. Dann ist in ein paar Monaten evtl. eine sog. Wurzelspitzenresektion fällig. Das kann dann aber von langer Hand geplant werden.

Was NICHT geht, ist: still abwarten, bis alles wieder von selber weggeht. Das führt dann zu den dramatischen Aktionen am ersten Weihnachtsfeiertag in Sestriere oder Davos, oder auf dem Gipfel des Annapurna.

Hope, that helps und
Gruß

Kai Müller

Halli Hallo!

Vielen Dank für die semi-aufmunternden Worte!

Ich hätte einfach nicht gedacht, dass ich ne Zahnwurzelentzündung habe, da ich - wann immer ich was drüber gehört oder gelesen habe - Menschen mit schmerzverzerrten Gesichtern im Kopf hatte, ich hingegen bis zum heutigen Tag quasi keine Schmerzen hatte, bis auf das unangenehme Gefühl, wenn ich auf die Stelle gedrückt habe. Mein Umfeld scherzte seinerzeit rum „dann drück doch nicht drauf“.
Müsst ich nicht eigentlich wenigstens irgendwann mal ordentlich Schmerzen gehabt haben, bevor der Nerv meint, sich verabschieden zu wollen?
Na wie auch immer - mir soll’s Recht sein, wenn ich Daueranästhesiert bin :wink:

Dann muss ich wohl am Dienstag mal in den sauren Apfel beißen und mich in die Höhle des Löwen begeben…
Am besten, ich lass mich gleich mal grundsanieren - wird sicher nicht das einzige sein, was man bei mir finden kann, ich hab laut Zahnärzten einen Zahnschmelz wie Butter… :frowning:

Kann man sich eigentlich einmal in alle 4 Quadranten spritzen lassen und ALLES in einem Aufwasch machen, was so zu finden ist? Wenn ich einmal da liege, dann könnt man ja gleich alles machen, wer weiß, wann ich mich wieder hintraue!? :wink:

Liebe Grüße, Nora.

Hallo,

viel auf einmal machen lassen, kann auch sehr anstrengend sein - und danach (wieder) dazu führen, erstmal ein paar Jahre nicht mehr zum ZA zu gehen.

Mich strengte die letzte Behandlung so an, dass ich erstmal gestrichen die Nase voll habe, weil der ZA gleich mehrere Zähne behandelte. Total fertig war ich danach, und das wirkt jetzt schon einige Jahre lang nach! Dabei habe ich wirklich schon einiges vorher mitgemacht… Ich bin z.B. mal mit einer frischen Wurzelresektion am selben Tag noch arbeiten gegangen… so blöde muss man sein:smile:

(Heute wäre es mir echt egal, was mein Arbeitgeber dazu sagen würde; lieber einen Tag im Bett bleiben!)

MfG, IHF