Verschiedene Meinung zum Knochenaufbau Implantat Unterkiefer

Schönen guten Tag.
Ich würde um Hilfe/Tips bitten.

Mir (45) steht ein Implantat (letzter Backenzahn unten rechts Regio 47) bevor.
DVT und OPG und Begutachtung vor Ort bei 2 Implantologen haben 2 verschiedene Meinungen zum Knochenaufbau gebracht…
1x Ohne zusätzlichen Knochenbaufbau
1x mit Knochenaufbau mit den gewonnenen Splittern aus der Bohrung!

Meine Frage:
Da ich nun sehr verunsichert bin, möchte ich einen dritten Implantologen zum eine ehrliche Meinung zum Knochenaufbau fragen.

Darf ich als gesetzl. Versicherter zu einem Implantologen gehen und ehrlich nach seiner Meinung fragen?
Ich war im letzten Quartal bei den 2 verschiednen Ärzten. In diesem noch nicht.

Vielen Dank!
tom

Hallo Tom,
sorry, so richtig helfen kann ich sicher nicht…zu den Krankenkassenbestimmungen kann ich nichts sagen, dafür bin ich schon viel zu lange aus meinem Beruf raus…da hat sich soooo viel getan in den letzten Jahren. Auch im Bereich Implantologie kenne ich mich nicht aus - das ist gerade erst rausgekommen, als ich damals aufgehört habe…aber prinzipiell kann ich Knochenaufbau nur befürworten. Wir haben damals bei großen Parodontose-Schäden gerne mal Knochenersatzmaterial genommen - und das Ergebnis war immer recht gut. Noch dazu, wenn es möglich ist, die eigenen Splitter zu nehmen, würde ich das bei mir persönlcih auf jeden Fall wählen…viel Erfolg bei der Sache…Gruß   Caro

Servus Tom,

in der regio 47 treten durchaus nennenswerte Kräfte auf (nicht so sehr beim Kauen, aber bei der Parafunktion (Knirschen, Pressen)). Implantate müssen diesen Kräften standhalten können. Das heißt, dass eines der längeren und dickeren Implantate gebraucht wird. Natürlich muss dann am gewünschten Ort soviel Knochen da sein wie nötig ist, um das Implantat vollständig zu umgeben.

Soweit die Theorie. Wie es bei Dir unter diesen Aspekten ausssieht, weiß hoffentlich Dein ZA :wink:, denn er hat die Rö-Aufnahmen und den klinischen Befund. Wir virtuellen Ratgeber hier wissen es nicht,

BTW: Vor jeder invasiven Maßnahme sollte die Indikation abgewogen und ausführlich besprochen sein. Also: wozu braucht man/brauchst Du ein Implantat im Bereich 47?
Ich (Zahnarzt a.D.) habe in dieser Region weder Zahn noch Implantat und kann Dir versichern, dass ich - leider - keinen ausgehungerten Eindruck erwecke.

Gruß

Kai Müller

Schönen guten Tag Herr Müller,
vielen lieben Dank für Ihr Nachricht.

Auch ich habe mir immer gedacht, warum ich da hinten überhaupt ein Implantat brauche!
Doch die Ärzte sagen dann immer „mann muss nicht… aber dann kommt mit der Zeit der obere Gegenzahn welcher keinen Gegendruck mehr hat runter und fällt aus…“ und "denn baut sich der knochen in dieser Region immer weiter ab…

Und davor habe ich ja Angst…

Oder kann man gegen den Knochenabbau und herausfallen des oberen Gegenzahnes (ist eine Goldkrone) etwas tun?

Danke
tom

Hallo,
ein Knochenaufbau macht doch nur dann Sinn, wenn nicht genügend Knochen vorhanden ist um ein Implantat hinreichend in selbigem zu verankern oder man Gefahr läuft, anatomische Strukturen zu beeinträchtigen die en noli me tangere sind.
Im Unterkiefer der nervus mandibularis

Obgleich ein DVT genügend Anlass zu Täuschungen bietet ist seine Aussage einer Panoramaröntgenaufnahme eindeutig vorzuziehen!
Ich gehe davon aus, dass die Indikation zum Knochenaufbau auf Grund des DVT gestellt wurde. Sofern das zutreffend sein sollte, würde ich dieser Aussage auch vertrauen.
Im Regelfall ist in dieser Region in der vertikalen Dimension nicht genügend Knochen vorhanden, da überwiegend parodontale Erkrankungen für den Verlust des 7-ers verantwortlich sind.

Ist ein Knochenaufbau unvermeidlich, ergibt sich die Frage nach dem chirurgischen Vorgehen: einzeitig oder zweizeitig, d.h. Implantation und Knochenaufbau in derselben Sitzung oder nachzeitig nach abgeschlossener Abheilung des Aufbaus. Nachzeitig ist sicher die bessere Wahl!

Ob ein Implantat in dieser Region unter der Prämisse eines unzureichenden Knochenangebots überhaupt sinnvoll erscheint, sollte man sich schon überlegen, denn Implantate haben eine deutlich kürzere Verweildauer im Mund, als die vom Herrgott erschaffenen Zähne.
Knochenverlust durch Zahnextraktion + Knochenverlust durch Implantatverlust summieren sich zu einem hübschen Trichter in der Region, die eine spätere prothetische Versorgung, in einem ohnehin schon schwierigen Gebiet, deutlich erschweren!!!
Ein Prothesenträger ohne „Implantatlöcher“ im Kiefer ist sicher besser dran!

Hallo Tom,

natürlich kann man auch noch zu einem dritten Implantologen gehen. Das meiste man sowieso selbst bezahlen. Die Krankenkasse gibt einen Festzuschuss dabei.

Mit dem Knochenaufbau ist das so eine Sache. Ich war bei insgesamt 4 Implantologen. Bei den ersten 3 waren ebenfalls die Antworten total verschieden, allerdings ging es hier um den Kiefer unten rechts und links. Der eine sagte, kann man komplett mit Knochenersatzmaterial, der andere meinte rechts mit Knochenaufbau aus dem Becken herausholen und links Knochenersatzmaterial und der Dritte meinte genau anders herum.
 
Also total verunsichert. Dadurch habe ich es erst mal sein gelassen.
Durch einen Zufall habe ich dann von einem Vortrag eines Implantologen gelesen, bei dem es Implantate für ganz schmale Kiefer gibt und bin dorthin. Anschließend zum Implantologen und der hat ganz ehrlich gesagt, erst muss ich eine bestimmte Aufnahme machen, woraus er erkennen kann, wie breit der Kiefer überhaupt noch ist und erst dann kann er etwas dazu sagen.

Er hat sich soviel Mühe gemacht, die ich bei keinem anderen erlebt habe und es hat geklappt.

Die Methode heißt „Das MIMI - Verfahren“ .

Vielleicht haben Sie ja so etwas in Ihrer Nähe. Mit dem Knochenaufbau ist das immer so eine Sache, es funktioniert nicht immer, dass der Knochen die Splitter oder eingesetzten Knochenstücke annimmt.

Ich wünsche Ihnen viel Glück.

Gruß
Liane