Krim Krise Krieg habe Angst bitte um rat

Hallo ich bin 15 und habe Angst vor Krim Krise folgen oder sogar Weltkrieg was passiert wenn Moskau nichts ändert und die Krim einfach annektiert wird ? Bitte um Rat denke nur noch darann

moin moin,

Hallo ich bin 15 und habe Angst vor Krim Krise folgen oder
sogar Weltkrieg was passiert wenn Moskau nichts ändert und die
Krim einfach annektiert wird ? Bitte um Rat denke nur noch
darann

Was hat die Krimkrise mit Kommunalpolitik zu tun?
Säbelrasseln hat noch nix mit Krieg zu tun!
Auch die Russen hängen am Leben und wollen keinen WWT

also…

keep cool!

man muss nicht alles glauben was in der Boulevardpresse steht…

Gruß Angus

Guten Abend!

ich bin 15 und habe Angst vor Krim Krise folgen oder
sogar Weltkrieg…

Seit Jahren nicht besonders geschicktes Agieren der Politik, auch und insbesondere seitens der EU, führte zu einer Situation, aus der die Beteiligten nur schwer einen Ausweg ohne Gesichtsverlust finden. Liegt alles noch irgendwo im grünen Bereich des ganz normalen politischen Irrsinns mit viel Aufregung um nichts.

Zum Glück sind Russen und der Rest Europas voneinander abhängig, wirtschaftlich miteinander verflochten. So beruht unsere Energieversorgung zu einem unverzichtbaren Teil auf russischem Erdgas und Russland kann auf die Einnahmen aus dem Geschäft nicht verzichten. Solche Situation ist kein geeigneter Hintergrund für Drohgebärden. Von einer womöglich militärischen Zuspitzung hätte niemand etwas. Mit irgendwelchem Knall-Bumm-Zeugs und der Vernichtung von Lebensgrundlagen kann man keinen Blumentopf mehr gewinnen. Politiker fänden für derartigen Unsinn auch nirgends breitere Zustimmung in der Bevölkerung.

Merkel und Steinmeier erzählen irgendwelches Zeug von Sanktionen. Ist aber nur hohles Geschwafel von Leuten, die politische Fehler machten, indem sie zum Geschehen in der Ukraine Partei ergriffen und nichts ausließen, einen Keil zwischen die Ukraine und russische Interessen zu treiben. Die Ukraine war nun mal Teil der UdSSR und das ist noch gar nicht lange her. Das Land ist arm, das System korrupt. Das hinderte aber manche Politiker nicht, irgendwas von EU-Mitgliedschaft zu erzählen - für die absehbare Zukunft völlig illusorisch. Eigentlich genossen solche Polit-Tölpel nur die Situation, im Teich von Herrn Putin zu fischen.

Wegen der Krim stellt kein Mensch mit auch nur ein bißchen Restverstand den militärischen Wecker. Die Halbinsel war ohnehin weitgehend autark, war und ist Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte und hat eine russische Bevölkerungsmehrheit. Wenn dort die Bevölkerung abstimmt, haben unsere Kasper gefälligst den Schnabel zu halten. Vermutlich werden Steinmeier, Merkel & Co. dösig genug sein, genau das nicht zu tun und statt dessen mit staatstragend besorgten Gesichtern ungefragt ihren Senf dazu geben. Laß die Amateure reden, bis einige Hundert durchaus einflußreiche Unternehmer mit Niederlassungen und milliardenschwerem Engagement in Russland signalisieren, daß es allmählich genug ist und man gefälligst den Ball flach halten möge.

Mach dir also keine Sorgen. Wenn die erwähnten Politiker gelegentlich kalt duschen und wieder zu etwas Verstand kommen, beruhigt sich die Lage.

Gruß
Wolfgang

Servus,

sei beruhigt - zwischen dem Säbelrasseln da drüben und einem ernsthaften kriegerischen Konflikt liegen noch viele, viele Eskalationsstufen. Ich habe knapp dreißig Jahre „Gleichgewicht des Schreckens“ erlebt, mit ABC-Alarm am Sonnabend, mit Kaspertheater der Bundeswehr live und draußen jeden Herbst - die Buben juckelten mit Mungas im Gelände herum, versenkten Leopardpanzer im Moor, hüpften mit Fallschirmen aus museumsreifen Noratlas-Transportern, und weit im Hintergrund lauerten die SS-20, die S3 und die Pershings, die mit diesen Geländespielen nicht viel zu tun hatten.

Wenn ein konventioneller Krieg mit Artillerie und Panzern eine Option gewesen wäre, hätte die NVA bloß am Freitag 14 Uhr angreifen müssen und wäre dann in einem Rutsch bis in die Eifel und das Elsass durchgerollt (falls ihre T 55 nicht vorher abrauchten), weil die Bundeswehr an den Wochenenden zu Hause war.

Als ich eineinhalb Jahre alt war, wäre es um ein Haar tatsächlich zu einem dritten Weltkrieg gekommen - die UdSSR hatte ohne zu Fragen einige Raketen im Hinterhof der USA auf Cuba aufgestellt. Das muss die Geisteskranken im Kreml und im Pentagon dann doch ein wenig erschreckt haben, jedenfalls haben sie damals dann beschlossen, künftig vorher zu telefonieren, bevor sie mit vereinten Kräften Europa pulverisierten (Deutschland war zur völligen Vernichtung zwischen Rhein und Oder vorgesehen); außerdem waren sie sich wohl einig, dass weniger kaputt geht, wenn man sich im Krieg durch Neger, Latinos und Schlitzaugen vertreten lässt, und haben das dann auch ein paar Jahrzehnte lang so durchgezogen.

Ab 1990 hat Russland dann ein wenig geschwächelt, und die NATO hat seither reihenweise Länder pulverisiert, in denen sie genau genommen überhaupt nichts verloren hatte.

Jo, und jetzt haben die Geisteskranken von der Putin-Mannschaft offenbar irgendwas technisch entwickelt, was ihn in die Lage versetzt, dem anderen Geisteskranken mal auf die Schulter zu tippen: „Haltemal, so geht das aber nicht, junger Mann!“

Solche Spielchen sind auf der geschlossenen Männerstation aber ganz normal, wenn es zwischen Abendessen und Tagesschau eine Weile dauert; wenn dann noch einer sein Librium und ein anderer sein Haloperidol nicht genommen hat, wird es schon auch mal ein wenig lauter.

Aber wenn sie richtig Krieg anfangen wollen, ist das anders.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Danke ich bin beruhigt

Hallo,

wie ich sehe, gibt es da schon eine Menge guter Überlegungen zur Weltlage. Ich hoffe, dass Dich das beruhigen kann. Ich finde es toll, dass Du Dir Hilfe über die Community besorgst. Weil wir das Außen ja nicht ändern können, können wir nur etwas für uns selbst tun und Angst ist ein bedrohliches Gefühl. Hast Du eine Idee, ob Du noch etwas brauchst und wenn ja, was Dir helfen könnte?

Best Grüße von Solunalux

Hallo danke für die netten Worte :slight_smile:ich würde nur gerne wissen oder rat haben ob es hier in Deutschland zu einem Krieg kommem könnte

versenkten

Leopardpanzer im Moor,

Sag mal, warst Du da auch dabei?
Die Leute hatten schon im Moor einen einwandfreien Knüppeldamm gebaut, und unser brunzdummer Leutnant sagte, das brauchen wir nicht, da fahr ich mit unserem Leo-Bergepanzer glatt daneben vorbei. Ja, und dann ist er halt untergegangen.
Ungefähr 1975 war das, ich war Gebirgsjäger.

Hi!

„Könnte“ ist ein Wort, dass es in sich hat. Mit 100%iger Wahrscheinlichkeit lässt sich ein Krieg niemals und schon gar nicht für alle Zeit ausschliessen.

Aber die Gefahr liegt aktuell bei irgendetwas unterhalb von 0,5% für den nächsten Monat. Und damit weit unterhalb dessen, was für 1989 noch gültig gewesen wäre. Aktuell sind Kriegssorgen sehr unbegründet.

Gruß
vdmaster

Merkel und Steinmeier erzählen irgendwelches Zeug von
Sanktionen. Ist aber nur hohles Geschwafel von Leuten, die
politische Fehler machten, indem sie zum Geschehen in der
Ukraine Partei ergriffen und nichts ausließen, einen Keil
zwischen die Ukraine und russische Interessen zu treiben.

Man kann M & S vieles vorwerfen, aber gewiss nicht, dass sie die treibenden Kräfte im Westen waren, die auf Konfrontation mit Moskau aus waren und jegliche Verhandlung sabotierten. Die sitzen eher in Brüssel und Washington.

Hi!

Die sitzen nicht einmal in Brüssel. Sondern eher in Warschau, Vilnius, Bratislava…usw. usf.

Brüssel macht eben noch keine unabhängige und eigenständige Außenpolitik.

Gruß
vdmaster

Tach auch,

Als ich eineinhalb Jahre alt war, wäre es um ein Haar
tatsächlich zu einem dritten Weltkrieg gekommen - die UdSSR
hatte ohne zu Fragen einige Raketen im Hinterhof der USA auf
Cuba aufgestellt.

Da war ich gerade bei der Bundeswehr. Wir wussten ja um die Lage. Dann nachts um 2 Uhr raus und in einen Bereitstellungsraum … mir ist nie mehr im Leben die Muffe so gegangen!
Da war auch mal was in den 1980er Jahren. Die Welt ist messerscharf an einem großen Krieg vorbeigeschrammt. Der Westen hat Manöver in der norddeutschen Tiefebene gemacht, ohne bei den Sowjets vorher was anzukündigen. Die sind nervös geworden, haben versucht, Kontakt aufzunehmen. Aber die NATO hat unbekümmert weiter gemacht, die Sowjets haben nicht auf den Knopf gedrückt …
Und dann gab es da ja noch die „witzigen“ Sachen:

  • Die USA hat auf ihren nach Osten gerichteten Radars Objekte gesichtet. Die Befehlskette war schon sehr weit fortgeschritten, bis ein Amerikaner merkte, dass die Raketen sehr langsam waren - das Radar hatte den aufgehenden Mond gesehen. Kein Witz!
  • Bei den Russen geht sowas auch. Muss wohl auch in den 80er Jahren gewesen sein: Ein russischer Satelit hat da was gesehen. Auch hier war es knapp vor dem „Druck auf den Knopf“. Da hat ein russischer Offizier sich geweigert - man hatte irgendwelche Wolkenformationen gesehen. Der Mann hat wohl in der Nach-Sowjet-Ära einen Orden bekommen.
    Die Quellen sind TV-Berichte vor einer Weile, die ich nicht mehr genau nennen kann, hoffe, das gut in Erinnerung zu haben.

… (Deutschland war zur völligen Vernichtung
zwischen Rhein und Oder vorgesehen); …

Das hat uns dann Robert McNamara nach seiner Zeit als US-Verteidigungsminister gesagt: „Die Deutschen müssen wissen, dass im Falle eines Ost-West-Konflikts ihr Siedlungsgebiet vollkommen verwüstet wird. In Anbetracht der geltenden NATO-Doktrin müssten sie eigentlich sofort daraus austreten.“

Mit glücklichen Grüßen, dass der Kelch an uns vorbei gegangen ist
Laika

Guten Abend auch!

Zum Glück sind Russen und der Rest Europas voneinander
abhängig, wirtschaftlich miteinander verflochten.

Ich will hier nicht wie in letzter Zeit so oft Parallelen zum 1. WK nennen. Aber da hat man auch gesagt, dass die wirtschaftliche Verflechtung zwischen D und F viel zu groß ist, als dass man einen Krieg riskieren könnte.

So beruht
unsere Energieversorgung zu einem unverzichtbaren Teil auf
russischem Erdgas und Russland kann auf die Einnahmen aus dem
Geschäft nicht verzichten. Solche Situation ist kein
geeigneter Hintergrund für Drohgebärden. Von einer womöglich
militärischen Zuspitzung hä

Wohl wahr. Aber handeln die Akteure (auf beiden Seiten!) rational?

Die Ukraine war nun mal Teil der UdSSR und das ist noch gar nicht
lange her. Das Land ist arm, das System korrupt. Das hinderte
aber manche Politiker nicht, irgendwas von EU-Mitgliedschaft
zu erzählen - für die absehbare Zukunft völlig illusorisch.

Das gilt für andere mittlerweile in der EU seiende Länder auch. Soll heissen, dass das kein Hinderungsgrund ist. Hier geht es wohl eher um die Besetzung/Herstellung von „geostrategischen Positionen“. Und da sind besonders die USA die treibende Kraft. Wie käme man 2008 (?) sonst auf die Idee, Georgien in die NATO aufzunehmen? Die Amerikaner haben schon ihre Militärberater dort gehabt …
Interessant in diesem Zusammenhang ist ein Buch von Peter Scholl-Latour, „Russland im Zangengriff“, ca. 2007

Die Halbinsel war
ohnehin weitgehend autark, war und ist Stützpunkt der
russischen Schwarzmeerflotte …

Und dann stelle man sich vor, die Ukraine kommt in die EU und im Gefolge in die NATO …

Mach dir also keine Sorgen. Wenn die erwähnten Politiker
gelegentlich kalt duschen und wieder zu etwas Verstand kommen,
beruhigt sich die Lage.

Wenn die Politiker so sind, wie Du sie beurteilt hast, sollte man sich vielleicht doch ein paar Sorgen machen.

Gruss
Laika

Hallo!

…Und da sind besonders die USA die treibende Kraft.

Aber unsere Damen und Herren lassen sie gewähren, statt ein Stopp-Signal zu setzen und deutlich zu machen, daß Europa mittlerweile kein guter Standort williger Idioten mehr ist, die fremden strategisch-militärischen Interessen dienen wollen.

Wenn die Politiker so sind, wie Du sie beurteilt hast…

An der Beurteilung läßt sich nicht rütteln, hockt doch auf Regierungs- und Parlamentsebene nur ein gewöhnlicher Bevölkerungsquerschnitt. Da sind nun mal Denker, herausragende Geister, Könner und besonders erfahrene Leute in der Minderheit und laufen zudem ständig Gefahr, von der Mehrheit aus Blendern, Mitläufern und Karrieristen weggebissen zu werden. Letztgenannte Gruppen sind nicht angreifbar, weil sie nichts falsch machen, sogar zum Fehler machen unfähig sind. Sie machen stets genau das, was ihnen jemand sagt, den sie mit ihrem schlichten Gemüt oder mit Blick auf die nächste Legislaturperiode oder ein lohnend erscheinendes Pöstchen als Autorität anerkennen.

Guck dir den Bundestag an: Unabhängig von der Parteizugehörigkeit sind es nur wenige Dutzend Leute, die mehr beizutragen haben und mehr beitragen können als das, was ihnen ihre Vortänzer mit der stillschweigenden Drohung ans Herz legen, den Listenplatz nicht zu gefährden. Der zahlenmäßig deutlich überwiegende Rest ist beliebig austauschbarer Beifang,

Vernünftiges Denken hat es oft schwer, weil zunächst geguckt wird, von wem der Vorschlag kommt. Kommt eine gute Idee aus Oppositionskreisen, geht es alsbald gar nicht mehr um Inhaltliches. Vielmehr wird der Vorschlag abgebügelt, weil er aus der falschen Ecke kommt. Was aus den USA kommt, muß gut sein und was aus Rußland kommt, kann schon deshalb nichts taugen. Bei Kritik am Handeln einzelner US-Politiker kannst du dir Uhr danach stellen, daß irgendein Hohlkopf das Wort „Antiamerikanismus“ in die Runde wirft. Äußerte man früher Verständnis für einen Standpunkt aus dem Osten, folgte so sicher wie das Amen in der Kirche „geh’ doch nach drüben“.

Die meisten Menschen lieben die klare Ansage und folgen jemandem, der klar ansagt. Das funktioniert im privaten Bereich, im beruflichen Alltag und natürlich auch in der Politik. Wenn sich Politiker daran gewöhnt haben, eine Macht als Führungsmacht anzuerkennen, wird jedem noch so haarsträubenden Blödsinn gefolgt. Mischen sich amerikanische Politiker in Vorgänge in der Ukraine ein, stoßen unsere Damen und Herren sofort ins gleiche Horn. Es gibt tradierte Denkmuster, die nicht hinterfragt werden, bei denen von vornherein so schön klar ist, wo Gut und Böse zu orten sind.

Vertrauen in deutsche Außenpolitik, soweit sie die nationale Sicherheit betrifft, ist seit den Zeiten des Gleichgewichts des Schreckens nicht zu rechtfertigen. Der Schrecken war nämlich unserem Land und jedem einzelnen Bewohner zugedacht. Das Szenario bestand aus vollständiger Zerstörung und Umbringen der gesamten Bevölkerung zwischen Rhein und Oder. Soetwas können nur kranke Hirne in Betracht ziehen. Wer solche Drohkulisse unterstützt, muß ein ebenso gestörter armer Tropf sein. Diesbezüglich waren unsere Politiker seit Adenauer und Strauß bis zu Schmidt alle nicht ganz klar im Kopf. Zu schwach in der Birne, dazu ein Rückenleiden, das verhinderte, das Kreuz mal gerade zu machen und irgendwas mit den Zähnen. Die bekamen sie nämlich nicht auseinander, wenn auch nur entfernt die Gefahr bestand, mit den Wünschen der Führungsmacht zu kollidieren. Das galt für die politische Führungsriege in Ost und West gleichermaßen. Man glitschte im Allerwertesten der jeweiligen Führungsmacht hin und her. Diese Gewohnheit ist zäh. Auch das Zahnleiden. Die uralten Denkmuster sind sofort wieder präsent. So wird einseitig zugunsten amerikanischer Einflußnahme Partei ergriffen, obwohl Repressalien und Sanktionen zu Lasten der Interessen der EU gehen und die USA nur am Rande berühren.

Kein Politiker kann so naiv sein, den EU-Beitritt der Ukraine als langfristige Perspektive auch nur anzudenken. Gehört weder jetzt noch in der zukünftigen Generation auf die Tagesordnung. Trotzdem wird in dieser Richtung laut gedacht. Paßt einfach zu schön in amerikanische Militärinteressen. Nur außenpolitisch unfähiges Personal kann sich dafür hergeben.

Bei den Fähigkeiten eigenen Denkens und politischer Gestaltung versagt unser Führungspersonal. Bleibt die Hoffnung, daß wenigstens das empfindlichste Organ - das Portemonnaie - bei anderen Leuten funktioniert. Die wirtschaftlichen Verflechtungen und Abhängigkeiten innerhalb Europas einschließlich Russlands sind unvergleichbar intensiver als zu früheren Zeiten. Von Sanktionen tösende Ahnungslose können vielleicht den nackten Zahlenwert des Warenaustauschs (etwa 40 Mrd. € p. a.) als nicht existentiell bedrohlich einordnen, aber nicht die Art der Ware, insbesondere Erdgas mit einer Infrastruktur, auf die wir nicht verzichten können. Davon abgesehen kann es kein politisch sinnvolles Ziel sein, Gegnerschaft innerhalb Europas zu erzeugen. Allein schon aufgrund der geographischen Lage liegen uns russische Interessen buchstäblich nahe. Die EU ist auf gedeihliche Zusammenarbeit mit den russischen Nachbarn angewiesen. Umgekehrt gilt es ebenso. Militärische Drohgebärden und Sanktionen gehören in dieser Nachbarschaft aus dem Wortschatz getrichen. Wenn amerikanische Interessen anders gelagert sind, sind ein Störfaktor und gehören entsprechend behandelt. Sollten Merkel und Steinmeier eine andere Sicht der Dinge pflegen, sind sie gefährliche Fehlbesetzungen, weil einfach unfähig für den Job.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Hallo ich bin 15 und habe Angst vor Krim Krise folgen oder
sogar Weltkrieg was passiert wenn Moskau nichts ändert und die
Krim einfach annektiert wird ? Bitte um Rat denke nur noch
darann

ich sehe nichts, das dazu veranlasst, Deine Angst vor einem Krieg für begründet zu halten.

Das schließt jedoch nichts aus. Mit Sorge nehme ich zur Kenntnis, wie zur Zeit laufend moderne Waffensystemen nach vorne entlang der Interessenssphären zwischen West und Ost verlegt werden, wohlgemerkt auf beiden Seiten. Die Verlagerung ist nämlich sehr aufwendig und kostet unser aller Geld. Andererseits dürfte die damit bewirkte Bedrohung ihre Wirkung verlieren, wenn die Waffen nicht auch eines Tages eingesetzt werden. Katastrophen sind immer die Folge, wenn alles entgleitet.

Dabei haben alle bislang Fehler gemacht. Nicht nur Rußland. Auch die anderen Länder, nicht nur deren Regierungen sondern die Mehrheit der jeweiligen Öffentlichkeit macht(e) bislang Fehler. Auch Deutschland. Bei aller Sorgen um das Wohl der Ukrainer wird die Sorge um das eigene Wohl (also auch der Deutschen) außer Acht gelassen. Der allgemeine Wohlstand (Soziale Sicherung, politische Freiheit, ökologisches Umfeld) beruht auf einen lebhaften Außenwirtschaftshandel mit der ganzen Welt, an der Rußland einen nicht unerheblichen Teil ausmacht. Dabei ist Krise in der Ukraine , das heißt der drohende Verlust der Krim, eigentlich selbstverschuldet. Die Ukrainer haben, das sage ich ohne Schuldzuweisung an die eine oder andere innenpolitische Seite der Ukrainer, sich so verhalten, wie man es mit einem Boot auf offenem Wasser eigentlich nicht machen sollte. Man schaukelte hin und her, hin und her… Immer höher. Bis dann das Wasser ins Boot drang. Seit dem ist das Geschrei groß. Die sollten jetzt den Kopf einschalten anstatt alle Verantwortung auf das Meer zu schieben. Mit Meer meine ich die rauhen wellenartig übereinander zusammenschlagenden Einflussinteressen der wichtigsten Mächte in Ost und West. So ist das Leben!

Sicher steht Rußland ganz mies dar. Rußland nutzte - ohne Not! - die Notlage der Ukraine aus. Putin hat dabei das Gesicht verloren, auf lange Zeit, das lässt sich absolut sagen. Aber das legitimiert niemanden auf der Welt grundsätzlich, mit Sanktionsdrohungen die Konfliktspirale immer fester zu ziehen. Das führt nur dazu, dass alle anderen Länder weltweit genauso anfangen in unruhiges Fahrwasser zu geraten. Und dann fragt sich, welches Land das nächste sein wird, in das ´Wasser´ eindringt.

Die eigentlich vernünftigen Schritte wären, sich mit dem Verlust dessen, was absehbar über Bord geht, abzufinden. Wichtig wäre, das eigene Boot, im konkreten Fall die Nation der Ukraine, zu stabilisieren und einen neuen Kurs einzuschlagen. Jedes Unternehmen, das hier in Deutschland droht pleite zu gehen, ist auch gefordert, sich erst einmal selbst zu sanieren, wenn es überleben will. Schreit es nur nach Suventionen, Hilfe von außen also, werden die eigentlichen Gründe für das Schaukeln nicht beseitigt. Das führt meistens zum Untergang.

Die Deutsche Öffentlichkeit wäre gut beraten, an die Bundesregierung und alle Botschaften der beteiligten Konfliktländer in Deutschland zu schreiben, um darauf einzuwirken, dass die Ukraine die Krise als die von ihr selbst verschuldete missliche Lage annimmt und sich endlich berappelt. Besser Arm ab als Kopf ab.

Schönen Gruß _ mki _

Hallo!

…ob es hier in Deutschland zu einem Krieg kommem könnte

Krieg kommt nicht von alleine. Krieg wird von Menschen gemacht, die daraus Vorteile erwarten und von Menschen, die in blinder Gefolgschaft mitmachen.

Durchaus möglich, daß sich manche Leute aus einer militärischen Auseinandersetzung um die Ukraine/die Krim Vorteile erhoffen, z. B. Erweiterung ihres eigenen Machtbereichs in einer Region, in der sie anders zu keinem Einfluß kommen. In den USA scheint es solche Leute zu geben, nicht jedoch in Europa einschl. Russland. In Europa gibt es aber Leute, die aus mißverstandener Bündnistreue jeden Unfug amerikanischer Politiker mitmachen. Solche Dummköpfe gibt es in Warschau, London und Berlin. Manche Leute pflegen eben noch das Gedankengut des Kalten Kriegs mit klaren Feindbildern und haben noch nicht begriffen, daß Russland und die Ukraine Teil Europas sind, wo man ganz gewiß keine Machtinteressen der USA gebrauchen kann.

Trotz offenkundig dummer Menschen wie Merkel und Steinmeier wird es nach aller Voraussicht bei wirtschaftlichem Schaden bleiben, der schon dadurch entstehen könnte, daß die Sicherheit unserer Gasversorgung in Frage gestellt wird. Es wird ein paar Jahre brauchen, das von Tölpeln zerdepperte diplomatische Geschirr zu reparieren.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Es gibt tradierte Denkmuster, die nicht hinterfragt werden(…)

Und diese Muster funktionieren bei Dir offenbar auch. Deine Pauschalkritik an der „politischen Elite“ ist nur zu Teilen berechtigt. Zwar galt dies noch bis in die 80er hinein.

Aber

  • Schmidt wurde wegen seiner Haltung zum NATO-Doppelbeschluss als Kanzler in seiner eigenen Partei nicht mehr tragbar.
  • Kohl lehnte eine militärische Teilnahme am Waffengang gegen den Irak ab.
  • Schröder/Fischer lehnten den zweiten Irakkrieg vollständig ab.
  • Die Handlungen der aktuellen Regierung in puncto UKR mögen auf den ersten Blick nicht alle sinnvoll sein. Ein reines Agieren auf Zuruf der USA und gegen RUS sähe aber gänzlich anders aus. D hat oftmals die Rolle des Vermittlers versucht und tritt auch innerhalb der EU eher als Bremser von härteren Sanktionen auf.

Das Gleichgewicht des Schreckens hat funktioniert und es wäre müßig nunmehr darüber zu lamentieren, ob es einen konventionellen Kontinentalkrieg verhinderte.
Gerade die Garantie der gegenseitigen Vernichtung scheint seit Jahrzehnten zu funktionieren.

Die uralten Denkmuster sind sofort wieder präsent. So wird einseitig zugunsten :amerikanischer Einflußnahme Partei ergriffen, obwohl Repressalien und
Sanktionen zu Lasten der Interessen der EU gehen und die USA nur am Rande :berühren.

Diese Einschätzung ist einfach nicht richtig. Es sind eher die früheren sozialistischen Bruderstaaten, die härteres Vorgehen propagieren. D hingegen gehört zu denjenigen, die die Tür noch offen halten. Du bist doch so ein Befürworter der EU. Jetzt musst Du aber auch deren Entscheidungen mittragen, anstatt sie nur als Versagen unserer Politiker hinzustellen.

Kein Politiker kann so naiv sein, den EU-Beitritt der Ukraine
als langfristige Perspektive auch nur anzudenken. Gehört weder
jetzt noch in der zukünftigen Generation auf die Tagesordnung.

Wieso denn das auf einmal? Du bist doch ein Verfechter der Idee „EU=Friede auf dem Kontinent“. Wie kannst Du da für die nächsten 30 Jahre (1 Generation) gleich mitentscheiden? Ich halte die UKR zwar auch für einen ungeeigneten Kandidaten, sehe aber auch den größten Teil der EU-Osterweiterung als problematisch an. Von einem EU-Beitritt konnte keinerlei Rede sein. Bisher ging es nur um ein Assoziierungsabkommen. Und allein dies ist nicht unterzeichnet, obwohl es seit 6 Jahren ausgehandelt wurde. Nicht zuletzt scheiterte die Unterzeichnung an der völlig dämlichen und ultimativen Forderung, Timotsch… Daraufhin suspendierte Janukowitsch weitere Verhandlungen für ein paar Monate. Von einem Assoziierungsabkommen bis zu einem Beitritt dauert es teilweise Jahrzehnte. Und spontane Proteste gegen diese Suspendierung wurden von Timotschenko gleich mit dem Aufruf zum Umsturz der Regierung angeheizt.

Erdgas mit einer Infrastruktur, auf die wir nicht verzichten können.

Die Macht des Erdgases wird ein zusehends stumpfes Schwert.

http://www.bpb.de/internationales/europa/russland/48…
http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschafts-und-finanzp…
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspol…

Wobei der Erdgasexport eine Haupteinnahmequelle für Russland darstellt, auf die Putin nicht wird verzichten wollen.

vdmaster

Putin ist so ein Tölpel!

Hallo!

Mit Sorge nehme ich zur Kenntnis, wie zur Zeit laufend moderne :Waffensystemen nach vorne entlang der Interessenssphären zwischen West und Ost
verlegt werden, wohlgemerkt auf beiden Seiten.

Und das wären welche Waffensysteme, die da laufend „nach vorne“ verlegt werden? Da scheine ich eine Bewegung von Rüstungsgütern größeren Ausmasses nicht mitbekommen zu haben.

Gruß
vdmaster

Hallo vdm,

z.B. US-Kampfjets nach Polen und US-Kriegsschiffe in Richtung Schwarzes Meer.

Gruß mki