Servus,
ja, ich hab auch schon innerlich wutschnaubend vor den Regalen gestanden, in denen 37 verschiedene Marken und Sorten von irgendwas stehen, von denen buchstäblich keine einzige eine echte „Auswahl“ ermöglicht.
Tatsächlich gibt es sehr wenige Fertigprodukte, denen keine Saccharose zugesetzt ist - das geht bereits mit Gemüsekonserven und eingelegten Gurken los, wo die einzige Funktion des Zuckers die Erhaltung der Farben ist.
Vorsicht: Auf den Zutatenlisten wird Zucker hie und da (vor allem im „Bio“-Sortiment) hinter den Bezeichnungen der zugesetzten Produkte versteckt, in denen er enthalten ist (Agavendicksaft, Birnendicksaft, Traubendicksaft etc.). Bei diesen Angaben ist die für Diabetiker wichtige Differenzierung zwischen Saccharose und Fruktose kaum möglich, so dass man auch hier fast bloß nach der „sicheren Seite“ (= im Regal Stehenlassen) vorgehen kann.
Die Behauptung von Matthias, die böse Lebensmittelindustrie wolle die armen Verbraucher irgendwie zuckerabhängig machen, halte ich für ein Gerücht, das à la mode von einer Art kollektiven Paranoia genährt ist. Die noch offenen Marktnischen sind hier so hart umkämpft, dass solche kartellartigen Verhaltensweisen der Anbieter nicht funktionieren können. Beleg: Dort, wo dafür eine Nachfrage besteht, nämlich bei den türkischen Lebensmittelhändlern, gibt es durchaus eingelegtes Gemüse ohne zugesetzte Saccharose; den leicht grauen Farbton (der im übrigen auch beim „Selbermachen“ auftritt) nehmen die Kunden dort gerne in Kauf, wenn sie dafür den Geschmack haben, den sie kennen und schätzen.
Hinweis: Bei den allereinfachsten Konserven (z.B. Linsen mit Suppengrün) findet man am ehesten welche ohne Saccharosezusatz. Außerdem besteht hier die Möglichkeit, auf Tiefkühlgemüse zu setzen - das ist nicht wesentlich langsamer als Fertiggerichte, weil die Vorbereitung wegfällt; die Zubereitung braucht nicht so arg viel Zeit.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder