Bezeichnung für Fleischkonsument artg. Tierhaltung

Essen & Trinken Ess- & Trinkkultur
#1

Hallo,
eine eigentlich einfache Frage beschäftigt mich.

Welche Bezeichnung gibt es für Menschen, die auf den Konsum von Fleisch verzichten, welches aus nicht artgerechter Tierhaltung stammt?

Ich versuche auf alle Produkte zu verzichten, die aus tierischen Erzeugnissen hergestellt wurden, die unter tierunwürdigen Bedingungen stammen. Ich will hier keine Grundsatzdiskussion über deren Definition. Das muss jeder für sich entscheiden.

Doch welche Bezeichnung gibt es da?

Vegetarier, Veganer, Frutarier…

Vielleicht Artarier?

#2

Hallo,

eine eigentlich einfache Frage beschäftigt mich.

Welche Bezeichnung gibt es für Menschen, die auf den Konsum
von Fleisch verzichten, welches aus nicht artgerechter
Tierhaltung stammt?

Ich versuche auf alle Produkte zu verzichten, die aus
tierischen Erzeugnissen hergestellt wurden, die unter
tierunwürdigen Bedingungen stammen. Ich will hier keine
Grundsatzdiskussion über deren Definition. Das muss jeder für
sich entscheiden.

Doch welche Bezeichnung gibt es da?

Vegetarier,

essen keine toten Tiere, aber meist Milchprodukte und Eier

Veganer,

essen keinerlei tierische Produkte, verzichten meist auch auf Textilien aus Tierhaaren und Lederwaren

Frutarier…

essen nur Früchte

Vielleicht Artarier?

nett, den Begriff kenne ich nicht.

Was ich aber kenne und was auch mittlerweile gängig ist:
Nachhaltige Ernährung.
Das meint sowohl, dass Du nur Fleisch aus artgerechter Tierhaltung und -schlachtung (ganze wichtig!) verzehrst, als auch, dass Du auch sonst auf Produkte verzichtest, die der Umwelt durch hohe Transportkosten schaden.

Das kann die Flugmango sein [was das angeht, dürfte man eigentlich gar keine kaufen, genauso wenig wie Zitronen aus Chile etc.]. Es ist aber für Nachhaltigkeit auch schon Joghurt aus Schleswig-Holstein grenzwertig, wenn Du in Garmisch-Partenkirchen wohnst.

Drittens bedeutet nachhaltig zu essen, dass Du grundsätzlich darüber nachdenkst, was Du in den Mund nimmst. Also besser Vollkornbrot, als Weißbrot, wenig bis gar keinen Industriezucker, besser selbstgebackenen Kuchen als den aus dem Supermarktregal., keine Tütensuppen etc. etc.

viele Grüße
Geli

#3

Moin,

Vegetarier,

essen keine toten Tiere, aber meist Milchprodukte und Eier

nö!
Vegetarier essen weder Milch noch Eier.
Die, die Milch und Milchprodukte essen nennen sich Lactovegetarier, solche die Eier und Eiprodukte essen Ovovegetarier und solche die beides essen Ovolactovegetarier.:

Veganer,

ist ein völlig überflüssiger Angelismus (oder Kunstwort?)
Vegetarier, zumindestens die, die ich kenne, nutzen auch keine Produkte aus Leder & Co.

Gandalf

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#4

Hallo,

ich kenne viele die sich Vegetarier nennen und trotzdem mit Genuss Fisch und Meeresgetier verzehren…

Bezeichnungen wie Ovolactovegetarier gelten als veraltet und werden kaum noch verwendet.
Ich hab es aber auch noch so gelernt…

Wer heutzutage weder Fleisch oder Fisch noch tierische Produkte irgendwelcher Art verwendet, nennt sich halt Veganer.
Und liegt damit grad voll im Trend…

Es grüßt
Yvisa

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#5

Moin,

Und liegt damit grad voll im Trend…

jaja, Menschen in meinem Alter liegen leider oft nicht im Trend :wink:

Gandalf

#6

Definitionen
Hallo Gandalf,

hier die Definitionen des zukünftigen Lebensmittelinformationsgesetzes, Artikel 35:

Der Begriff „vegetarisch“ ist nicht auf Lebensmittel anzuwenden, bei denen es sich um Erzeugnisse handelt oder die aus oder mithilfe von Erzeugnissen hergestellt werden, die aus verendeten, geschlachteten oder aufgrund ihres Verzehrs zu Tode gekommenen Tieren gewonnen wurden. Der Begriff „vegan“ ist nicht auf Lebensmittel anzuwenden, bei denen es sich um Tiere oder tierische Erzeugnisse handelt oder die aus oder mithilfe von Tieren oder tierischen Erzeugnissen (einschließlich Erzeugnissen von lebenden Tieren) hergestellt wurden.

Derzeit sind im Allgemeinen folgende Bezeichnungen üblich:

Pesketarier: isst kein Fleisch, aber Fisch und Meerestiere

Vegetarier: allgemein jemand, der kein Fleisch isst

Ovo-Lacto-Vegetarier: isst kein Fleisch, aber Eier und Milchprodukte

Ovo-Vegetarier: isst kein Fleisch, aber Eier

Lakto-Vegetarier: isst kein Fleisch, aber Milchprodukte

Veganer: isst kein Fleisch und auch keine anderen tierischen Produkte

Was die Nutzung tierischer Produkte außerhalb des Kochtopfs (i.e. Leder, Wolle etc.) angeht, wird die Sache spannend… ;o)

Fleischfreie Grüße

Billi

PS: Ich bin Lakto-Vegetarierin mit veganer Tochter und omnivorem Sohn.

#7

wie wars mim Namen doch vordem
mit einer Bezeichnung so bequem

hier die Definitionen des zukünftigen
Lebensmittelinformationsgesetzes, Artikel 35:

ohne amtliche Definition gehts in D wohl gar nciht ;-9

Nun gut, dann muss ich alter Mann mich der geballten Autorität beugen, auch wenn ich es, stur wie ich bin, im Privaten weiter so halte wie ehedem.

PS: Ich bin Lakto-Vegetarierin mit veganer Tochter und
omnivorem Sohn.

Gruß aus einem Fleischfresserhaushalt

Gandalf

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#8

Hallo,

Nun gut, dann muss ich alter Mann

Fishing for compliments?

mich der geballten Autorität
beugen, auch wenn ich es, stur wie ich bin, im Privaten weiter
so halte wie ehedem.

Kannste ja machen. Aber du weißt nun, dass sich in der Allgemeinheit andere Definitionen der Begriffe eingebürgert haben, was ein perfektes Aneinandervorbeireden geradezu vorprogrammiert. Falls du und deine Gesprächspartner also dereinst voreinanderstehen und ihr im Stillen darüber nachdenkt, welcher der Anwesenden nun der Verrückte ist, erinnere dich an diesen Diskussionsfaden :smile:.

Barbara
(benutzt teilweise vegane Kosmetika)

#9

Tach Du,

Fishing for compliments?

nö, ich will einfach nur ein wenig schmollen :wink:

(benutzt teilweise vegane Kosmetika)

Gandalf
isst ab und zu einen veganen Salat und regelmäßig fleischfreien Joghurt

#10

fleischfreien Joghurt

Joghurt MIT Fleisch? Sonderbar…

#11

kleine Korrektur
Vegetarier: allgemein jemand, der kein Fleisch von Säugetieren und Vögeln oder sonstige Tiere isst

#12

Mahlzeit,

fleischfreien Joghurt

Joghurt MIT Fleisch? Sonderbar…

heute bist Du aber pedantisch! :wink:

Gandalf

hab gerade einen Clown gefressen
(hat irgendwie komisch geschmeckt)

#13

hab gerade einen Clown gefressen
(hat irgendwie komisch geschmeckt)

Das war bestimmt ein veganer!

#14

Depp! ODER: (OT)
Jenseits von künstlich erzeugten Begriffs- und Definitionsschwurbeleien. UND:
Das ist kein persönlicher Angriff dir gegenüber! Ganz sicher nicht!

Hallo,

mit meinem etwas dürren Geist fallen mir für diese Frage

Welche Bezeichnung gibt es für Menschen, die auf den Konsum von Fleisch verzichten, welches aus nicht artgerechter Tierhaltung stammt?

auf die Schnelle folgende Antworten/Begründungen/Kommentare ein:

a) Moralische Scheinheiligkeit
Es verwundert mich ein wenig, dass man sich ein besseres oder gar gutes Gefühl verschafft, wenn man Tiere „artgerecht“ aufzieht, diese dann tötet, und frisst.
Denn: „Nicht artgerecht gehaltene Tiere“ erlöst man dagegen doch von ihrem Leid?!

b) Artgerechte Haltung
Ohne erneut Hesse hier zu zitieren: Es gibt keine artgerechte „Haltung“. Wenn man fremdbestimmt, dann trägt man so oder so Verantwortung und ist am Leid der anderen ursächlich schuld.

Ich will hier keine Grundsatzdiskussion über deren Definition. Das muss jeder für sich entscheiden.

Und auf andere nicht dem Finger zeigen. Alle haben ihre Motivationen (und seien es nur die armseligen der Armut), weshalb sie so oder so entscheiden.

Franz

PS: Ist echt nicht gegen dich gerichtet, wie du aus meinem letzten Absatz erkennen kannst.

#15

Hallo,

Es verwundert mich ein wenig, dass man sich ein besseres oder
gar gutes Gefühl verschafft, wenn man Tiere „artgerecht“
aufzieht, diese dann tötet, und frisst.

nun, dann hatte das Tier, das man da isst, vor seinem Tod wenigstens ein glückliches Leben…

Denn: „Nicht artgerecht gehaltene Tiere“ erlöst man dagegen
doch von ihrem Leid?!

Wohingegen dieses Argument schon fast pervers ist: Ich foltere dich (nicht dich, Franz, sondern das Tier), damit du dann froh bist, wenn ich dich umbringe.

Gruß

Billi

#16

Interessehalber
Wieso nennst du erst Säugetiere und Vögel und dann sonstige Tiere?
Dann könnte man doch einfach sagen:
Vegetarier: Jemand, der kein Fleisch von Tieren isst.

Oder?

Gruß, Andreas

#17

Wieso nennst du erst Säugetiere und Vögel und dann sonstige
Tiere?

Weil ich eins drüber die Pesketarier aufgeführt haben - die essen kein Fleisch, aber Fisch. Und Fisch wird nicht Fleisch genannt. ^^

Außerdem könnte jemand auch noch auf die Idee kommen, nur Tiere zu essen, die keine Wirbeltiere sind - und Insekten, Schnecken, Muscheln werden normalerweise auch nicht unter dem begriff „Fleisch“ zusammengefasst.

Vegetarier: Jemand, der kein Fleisch von Tieren isst.

Welches nicht von Tieren stammende Fleisch könnte denn ein Vegetarier essen? ^^

Grüße

Billi

#18

Moin,

das Thema „Begriff suchen“ in diesem Zusammenhang hat doch eine konkrete Intention: Sich von anderen absetzen, sich besser und überlegen darstellen wollen. Dies wiederholt sich beim Thema Ernährung immer wieder.

nun, dann hatte das Tier, das man da isst, vor seinem Tod wenigstens ein glückliches Leben…

Verschafft dir dies tatsächlich ein anderes/besseres Gefühl?

Denn: „Nicht artgerecht gehaltene Tiere“ erlöst man dagegen doch von ihrem Leid?!

Wohingegen dieses Argument schon fast pervers ist: Ich foltere dich (nicht dich, Franz, sondern das Tier),

Puh, da hatte ich wohl noch Glück :smile:

damit du dann froh bist, wenn ich dich umbringe.

Diesen Vorwurf des absichtlichen Folterns mag ich jetzt nicht so recht teilen. Die Notwendigkeit einer Massentierhaltung ist aus Sicht mancher rational wohl begründbar. Insofern stehen sich hier individuelle moralische Vorstellungen und Bedürfnisse lediglich im Weg: Ich habe streng genommen nur die Alternative zwischen Fleischkonsument oder -verweigerer. Der Rest ist Schönfärberei und Scheinheiligkeit.

Franz

1 Like
#19

Hallo,

nun, dann hatte das Tier, das man da isst, vor seinem Tod wenigstens ein glückliches Leben…

Verschafft dir dies tatsächlich ein anderes/besseres Gefühl?

mir persönlich nicht, da ich weder glückliche noch unglückliche Tiere esse. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es für jemanden einen Unterschied ausmachen kann, ob das irgendwann auf seinem Teller landende emfindunsgfähige Lebewesen, das sich letztendlich in diesen seinen Emfindungen allerhöchstens nur unwesentlich vom Menschen unterscheidet, so artgerecht und dadurch so glücklich wie möglich leben kann oder ob es in seinem kurzen Leben unvorstellbaren Qualen ausgesetzt ist.

Diesen Vorwurf des absichtlichen Folterns mag ich jetzt nicht
so recht teilen.

Der einzelne Verbraucher, der im Supermarkt zu einem hygenisch eingeschweißten Folienpäckchen greift, mag das verdrängen können, aber jeder Fleischproduzent und jeder in der Massentierhaltung Beschäftigte weiß, dass er den Tieren mit voller Absicht Leid und Schmerzen zufügt. Es mag ihm egal sein, das ändert aber nichts daran.

Die Notwendigkeit einer Massentierhaltung ist
aus Sicht mancher rational wohl begründbar.

Es gibt eine ganze Phalanx von Gegenargumenten. Das wäre aber Thema für einen anderen Thread.

Insofern stehen
sich hier individuelle moralische Vorstellungen und
Bedürfnisse lediglich im Weg: Ich habe streng genommen nur die
Alternative zwischen Fleischkonsument oder -verweigerer. Der
Rest ist Schönfärberei und Scheinheiligkeit.

Für das jeweilige Schlachttier macht es sehr wohl einen Unterschied, wie seine Lebensqualität vor dem Schlachten ist.

Grüße

Billi

#20

Oha, da soll noch einer durchblicken.
Fehlen nur noch die indischen Sektierer, die ich mal anläßlich einer großen dienstlichen Feierabendbespaßung in der Gruppe hatte.
Gebucht war ein ausgezeichnetes Balkanrestaurant, drei Monate im Voraus.
Drei Tage vor der Veranstaltung erfahre ich: da kommen vier Vegetarier, deren gibt´s ja so ein oder zwei in Indien. Ich flugs zum Restaurant und mit dem Küchenchef parliert, der versprach für alles zu sorgen.
Und so war es auch: die vier bekamen ein tolles Menü mit allerlei vegetarischem, sehr liebevoll angerichtet und sogar für mich erklärtem Carnivoren gar appetitlich anzuschauen. Jede Menge Spezialitäten, viele davon mit Bezug zum Niederrhein, also mit Kartoffeln, diversen Rüben und Möhren, Kappes und dergleichen mehr.
Nur die vier Gepunkteten stocherten mißmutig herum und aßen kaum 5% der Gerichte.
Wie sich im Nachhinein herausstellte gehörten sie zu einer Spilttergruppe, die je nach Mondkalender (Wasserstand im Ganges, Luftdruck im Himalaya, Pupsfrequenz des Wasserbüffels) nur Dinge essen die über der Erde wachsen, dann wieder welche die unter der Erde wachsen, dann wieder was, was freiwillig vom Busch fällt und kein Tier ist etc. pp.

PS: Ich bin Lakto-Vegetarierin mit veganer Tochter und
omnivorem Sohn.

Letzterer ist dann immer der Gepiekte, oder kochst du dreierlei jeden Tag? Stelle ich mir kompliziert vor.

Gruß
RF

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