Fußballverein pro und contra

Hallo,

unser 5jähriger Sohn ist - wie wahrscheinlich alle Jungen in diesem Alter - ein totaler Fußballfan und möchte unbedingt in den Fußballverein. In der Familie hingegen bestehen wegen der Verletzungsgefahr, die beim Fußball höher als in anderen Sportarten ist, größte Bedenken, die sogar zum ernsthaften Streit zwischen den Familienmitgliedern ausgeartet sind. Im Verein sagte man mir jedoch, dass die Verletzungen bei den „Kleinen“ noch nicht so gravierend sind. Bitte schreibt mir euere Meinungen dazu.

Gruß Isolde

Hallo,

Ein gravierender Nachteil könnte für Euch sein, dass der Kleine ja nicht nur trainieren will, sondern auch Spielen will und Spiele hat. Diese finden aber nicht nur nur im Heimstadion statt, sondern auch auswärts. Da müssen die Kids erstmal hinkutschiert werden. Und das in der Saison nahezu jedes WE.

Verletzungsgefahr hin oder her, in Watte packen is nich :smile:. Wenn ihm eine andere Freizeitaktivität nicht gefällt ist das erst recht nichts.

Unserer ware kurzfristig auch in einem Verein…wir waren noch nicht richtig dabei da kurvten wir schon durch die Gegend mit den Bambini.
Bei uns scheiterte es allerdings am Training selbst, was er zu „langweilig“ fand (er wollte nur spielen). Vielleicht versuch ichs nochmal, diesen Sommer der Papa darf dann Chauffeur spielen *g

Gruß
Maja

Bitte schreibt mir
euere Meinungen dazu.

Es gibt sicher einige Argument pro und contra Fußballverein (Zeitaufwand, Bewegung, Sozialverhalten,…), aber die Verletzungsgefahr würde ich wirklich nicht zählen. Verletzen kann sich ein Kind überall, es sei denn Du hältst es an der kurzen Leine, was wiederum der geistigen Gesundheit nicht ganz zuträglich ist.

LG
Stuffi

Hallo.

In der Familie hingegen bestehen wegen der Verletzungsgefahr, die beim Fußball
höher als in anderen Sportarten ist, größte Bedenken

Die Verletzungsgefahr beim Fußball ist nicht einfach so als „höher als in anderen Sportarten“ zu bezeichnen.

  1. In jeder Sportart ist der Untrainierte / Ungeschulte einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt als derjenige, der trainiert und die entsprechenden Muskeln schult. Das heißt : wenn er gern Fußball spielt, verringert ihr das Verletzungsrisiko durch die Ausbildung im Verein. Ohne diese wird er sich auf dem Bolzplatz viel eher was weg holen; zumal er da auch mit wesentlich Älteren / Schwereren spielen würde.

  2. Bei den Winzlingen handelt es sich, wenn sie Fußball spielen, meist darum, dass alle Anwesenden ein Knäuel bilden, aus dem dann nach irgendeiner Richtung ein Ball gerollt kommt - also nicht wesentlich anders als eine fröhliche Rangelei, nur mit Ball. Mit zunehmendem Alter wird das Ganze dann einem „richtigen“ Fußballspiel immer ähnlicher.

  3. Die „typischen“ Fußballverletzungen, wie Meniskus, Knöchel und Kreuzband, sind an Bewegungsabläufe gebunden, die im Jugendbereich, zumindest bis zum Alter von 13 oder 14, so im allgemeinen noch nicht stattfinden. Gelegentliche blaue Flecken, aufgeschürfte (und grüne) Knie würde ich nicht als Verletzungen werten - die treten bei jedem Kind auf, so es nicht den ganzen Tag irgendwo herumnliegt.

  4. Stellt euch vor, er bleibt Fußballfan bis zu einem Alter, in dem ihr nicht mehr die volle Kontrolle ausüben könnt. Wenn er dann - meinetwegen mit 15 oder 16 - mit Fußball anfängt, hat er muskulär und von der Koordination her gegenüber seinen Altersgenossen Defizite erworben, die dann wirklich das Verletzungsrisiko gewaltig erhöhen.

Ich würde euch empfehlen, mal ohne den Kleinen ein Jugendspiel anzuschauen und vielleicht auch mal mit dem Jugendbetreuer eures örtlichen Vereins Kontakt aufzunehmen. Schaut euch auch ruhig mal das Training an. Wenn ihr dann den Eindruck habt, dass die Kinder schon mit Blutgrätschen und Hauruck zu fußballerischen Kampfmaschinen herangezogen werden - lasst die Finger von diesem Verein. Bei den Fünfjährigen achtet noch darauf, dass die nicht mit den Erwachsenen- Bällen spielen (wo dann der Ball größer ist als der Kerl); das ist erwiesenermaßen ein prima Weg, sich den Bewegungsapparat schon in jungen Jahren auszuleiern. Ein Jugendbetreuer, der nicht auf einem nassen Lappen schläft, weiß das aber und lässt die Kleinen sich mit altersentsprechenden Geräten austoben.

Zusammengefasst : Wenn er will, lasst ihn - steuert nur in Richtung einer altersgemäßen Ausbildung. Deswegen empfehle ich auch ausdrücklich einen Verein zum Einstieg, der keine Ambitionen hat, schon im Kleinjugendbereich bundesweit die No. 1 zu sein. Vereine, die hochklassig im Erwachsenenbereich spielen, sind m.E. für den Einstieg in jungen Jahren ungeeignet. Sollte euer Junge das Talent haben, der nächste Weltstar zu werden, wird er schon rechtzeitig „entdeckt“ …

Gruß kw

Um die Auswärtsspiele habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Finden die Spiele tatsächlich schon in diesem Alter statt? Ich denke, die Kleinen müssen erst mal die Fußballregeln und das Spielen ansich lernen.

Gruß Isolde

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Um die Auswärtsspiele habe ich mir auch schon Gedanken
gemacht. Finden die Spiele tatsächlich schon in diesem Alter
statt? Ich denke, die Kleinen müssen erst mal die
Fußballregeln und das Spielen ansich lernen.

Das geht bei den Bamibin lerning by doing…und vieles wissen die schon vom Papa oder Kiga. Ja die Kleinen (Bambinigruppe) haben schon Auswärtsspiele nur villeicht noch nicht ganz so weit weg, aber das weiss ich selbst nicht so genau, denn wie gesagt, allzulange waren wir ja nicht dabei.

Gruß
Maja

Verletzungsgefahr
Hallo Isolde,

ich denke tatsächlich auch, das die Verletzungsgefahr erstmal nicht so hoch ist. Wichtig ist in dem Alter, dass die Kinder beginnen sich zu bewegen und Sport zu machen. Ich bin auch kein Fan vom Fußball und würde daher versuchen andere Sportmöglichkeiten anzubieten. Manche Verein bieten z.B. im Kinderbereich so etwas allgemeines wie „Ballspiele“ oder „Kampfsport“ an. Die Kinder werden zwar schon in eine Richtung geschult, aber nicht speziell auf eine Sportart festgelegt.

Hauptsächlich sollte man in diesem Alter darauf achten, das die Kinder allgemeine Geschicklichkeit und Balance lernen und sie ein gutes Körpergefühl entwickeln. Wenn das Training gut ist und aus mehr als spielen besteht geht das auch beim Fußball. Wer gute Grundlagen hat, kann nachher auch in andere Sportarten wechseln. Vielleicht hat Dein Sohn mal Freunde, die einen anderen Sport machen und wo er einfach mal mitgehen kann.

Gruß
Julia

Um die Auswärtsspiele habe ich mir auch schon Gedanken
gemacht. Finden die Spiele tatsächlich schon in diesem Alter
statt? Ich denke, die Kleinen müssen erst mal die
Fußballregeln und das Spielen ansich lernen.

Das geht nach dem Prinzip „Learning by doing“ - natürlich spielen sie nicht sofort und auf der Stelle in einer Liga mit, sondern machen mal Freundschaftsspiele in der Nachbarschaft. Die ersten Ligaspiele (bis zum Alter von 9 oder 10 Jahren) finden auch so gut wie ausschließlich in der unmittelbaren Nachbarschaft statt - wenn ihr also in einer sehr zersiedelten Region wohnt, müsstet ihr mal mit 5 oder 10 km Anfahrt rechnen (bei zwanzig Spielen pro Saison wären das 10 Auswärtsfahrten, die man bei entsprechender Absprache unter den Eltern durchaus vernünftig aufteilen kann). Siehe auch mein Artikel von vor kurzem : im Großverein (der möglicherweise in Leistungsligen spielt) sind die Maßstäbe etwas andere.

Gruß kw

Hi kw,

super Artikel!!!

Gandalf

1 Like

Pampers-Liga
Hallo Isolde,

hinzuzufügen wäre noch, daß Fußball einer der bestimmenden Faktoren für das gesellschaftliche Standing eines Schulbuben ist. Wer Tore schießen kann, der wird nicht zum Außenseiter oder gar Mobbing-Opfer.

Der Zeitaufwand für Ligaspiele ist nicht so schlimm, das verdirbt Dir jährlich vielleicht drei, vier Samstage. Bei den größeren Kindern gibt es dann Fahrgemeinschaften für Auswärtsspiele, da mußt Du nicht mehr unbedingt mit. Für die Kindermannschaften sind Ligaspiele auch ohne Publikum aufregend genug.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Hallo Isolde,
als ehemaliger begeisterter Sportler kann ich Fußball sehr empfehlen. Es fördert den Teamgeist und soziale Kontakte. Euer Sohn wäre bestimmt todunglücklich, wenn ihm Fußball im Verein verwehrt wäre. Ihr solltet ihn nur mit bequemen Fußballschuhen und Schienbeinschonern versehen. Fragt auch mal im Verein nach Zuschüssen. Welchen Lieblingsverein hat denn euer Sohn?
Dann mal ein erfolgreiches Training bis zur WM 2018
Franz

unser 5jähriger Sohn ist - wie wahrscheinlich alle Jungen in
diesem Alter - ein totaler Fußballfan und möchte unbedingt in
den Fußballverein. In der Familie hingegen bestehen wegen der
Verletzungsgefahr, die beim Fußball höher als in anderen
Sportarten ist, größte Bedenken, die sogar zum ernsthaften
Streit zwischen den Familienmitgliedern ausgeartet sind. Im
Verein sagte man mir jedoch, dass die Verletzungen bei den
„Kleinen“ noch nicht so gravierend sind. Bitte schreibt mir
euere Meinungen dazu.

Gruß Isolde

Hallo,

freu dich doch, das der Kleine etwas sportives machen möchte und nicht den ganzen Tag vor der Kiste bzw. PC sitzt!!!

Und wegen der Unfallgefahr…im Kindergarten Schule, Strasse…überall kann etwas passieren!
Und sei froh, das er nicht Ski, reiten oder ähnliches ausüben möchte.
Beim Fussball ist er an der frischen Luft und bekommt schöne Waden:wink:

LG und viele Tore

Hi Isolde,

ohne die anderen Postings gelesen zu haben - wenn der Kleine zum Sport gehen will, noch dazu zum Mannschaftssport, dann lass ihm das Vergnügen. Verletzen kann er sich auch beim Klavierspielen. Oder so. *lach* Ehrlich, auch wenn ich Fußball nicht ausstehen kann, für die Kiddies ist es doch toll, in einer Mannschaft zu sein, mit den ‚Kumpels‘ zusammen im Team zu gewinnen, vielleicht sogar im Tor zu stehen und der Mannschaft Tore vom Hals halten oder Libero zu werden und den anderen sagen zu können, wo es lang geht… Meld ihn an!

Grüße
Natascha

Hallo Isolde,

als Mutter von zwei leidenschaftlichen Fußballern (sechs und acht Jahre alt) kann ich zum Thema Verletzungsgefahr folgendes beitragen:

  • Unterarmfraktur (beim Sturz von der zweiten Stufe der Hochbettleiter auf einem Siku-Laster)

  • noch mal Unterarmfraktur (beim Kindergartenturnen)

  • eine Platzwunde am Hinterkopf (auf, bzw. neben der Schwimmbadrutsche)

  • eine Epiphysenfraktur (diesmal der Große im gleichen Schwimmbad eine Woche später auf der Hüpfburg)

  • grad heute passiert: Prellung (beim Jungen-fangen-Mädchen-Spiel auf dem Schulhof)

Die diversen Schürf-,Schnitt-,Riss-Wunden beim Inlinern, Radfahren, Klettern, etc. zähle ich jetzt nicht auf.

Fakt ist, beim Fußball (und beide spielen seit sie vier sind im Verein) ist nichts außer ein paar Abschürfungen an den Knien passiert

Gruß
Simone, die Fußball trotzdem total doof findet

Hallo Isolde,

ich würde die Erfahrung des Mannschaftssports höher bewerten als das Verletzungsrisiko und das öde AmSpielfeldrandStehen. Wenn das Training nichts taugt oder der Trainer nur Dampfwalzen toll findet, wird dein Sohn sowieso nicht lange mitmachen. Es sei denn, er hat die entsprechende Mentalität. Dann hat er aber sowieso ein hohes Verletzungsrisiko :o).
Es hängt wirklich stark vom Trainer ab. Macht doch Probetraining aus. Dann klärt sich das ganz schnell. Jetzt (5-6 Jahre) ist übrigens genau die richtige Zeit zum Anfangen. Da spielen sie auch noch mit den Mädels zusammen.

Grüße
Heike

Hallo Isolde.
Ich habe nicht alles gelesen, was hier schon geschrieben wurde, aber einiges. Manchem kann ich zustimmen, zum Beispiel dem Mannschaftserlebnis. Oft spielen in diesem Zusammenhang die Interessen der Freunde eine wichtige Rolle. Der Sport der eigenen Wahl kristallisiert sich oft erst später heraus.
Wir haben nicht so gute Erfahrungen mit der Sportart Fußball gemacht. Das hängt sicher auch mit dem Verein und den Trainern zusammen.
Unser ältester Sohn, leicht grobmotorisch, hat Fußball gespielt bis er zwölf war. Dann hat er sich den Arm gebrochen ( der wurde angeschossen mit dem Ball )und hat danach nie wieder in die Mannschaft gefunden. Die Mannschaft hat ihn nie wirklich akzeptiert, er war halt nicht so gut wie die anderen, die Trainer haben auch nicht versucht, ihn zu integrieren und ihm das Gefühl zu geben, gebraucht zu werden. Er hat sich da einen Frust für Sport allgemein geholt und macht heute mit 18 gar nichts mehr.
Unser Jüngster hat auch eine Weile gespielt, allerdings unter einen enormen Leistungsdruck ( von Anfang an ). Wer einmal nicht zum Training kam ( das war 2x pro Woche schon mit 6 ) der durfte das nächste Spiel nicht mitmachen. Es wurden Torschützenkönige ausgelobt, was ich bei den kleinen Kindern völlig Panne fand, weil manche nie zum Torschuss kommen, schon wegen der Position, auf der sie eingesetzt werden, wenn man in dem Alter schon davon reden kann.

Zusätzlich war für mich die Stimmung unter den Eltern unerträglich bis ordinär. Ich möchte nicht überheblich sein, aber was Eltern hier bisweilen ihren Kindern zugerufen haben, was für ein Stress seitens der Eltern am Spielfeldrand gemacht wurde, wie die Eltern der gegnerischen Mannschaft oder die Spieler der anderen Mannschaft angemacht wurden, war mehr als unerträglich.

Unser Sohn hat mit 8 das Lager gewechselt, spielt jetzt Handball, begeistert, hat einen Mannschaftssport, der ihm gut tut.

Ich will das Fußballspielen nicht schlecht reden, in anderen Vereinen läuft vieles sicher besser. Ich für mein Teil war froh, als die Zeit der fußballspielenden Kinder vorbei war und ich nicht mehr jeden Sonntag in einer anderen Halle verbringen musste.

Liebe Grüße
Tutulla

Hallo Isolde,

ich hab es schon geschreiben, daß dem Artikel von Okinaptz kaum was zuzufügen ist.

Nur noch was zum Verletzungsrisiko:
Ich habe fast zehn Jahre Kampfkunst praktiziert (JiuJitsu) und habe mich nur ein mal verletzt (Fuß verstaucht und ich wars selber schuld).
Der Sohn eines Kollegen hat Judo gemacht und hat sich regelmäßig was gestaucht, geprellt oder gar gebrochen; nach zwei Jahren hat er es drangegeben. Er spielt seitdem Fußball und hat sich in fast zehn Jahren - nichts geholt!

Verletzungsrisiko hängt m.E. weniger von der Sportart als vielmehr vom Trainer ab.

Gandalf

Dann packt Ihn…
eben in Watte und setzt Ihn vor die Flimmerkiste oder den PC!!!

Seid doch froh, das er raus will und mit andern Kindern was unternehmen will! Die Jahre In Verein waren herrlich und ich vermisse sie oft.

Markus

Hallo Gandalf

Der Sohn eines Kollegen hat Judo gemacht und hat sich
regelmäßig was gestaucht, geprellt oder gar gebrochen; nach
zwei Jahren hat er es drangegeben.

Unser Sohn (16) macht seit zehn Jahren verletzungsfrei
(*klopfaufHolz*) Judo Leistungssport. Ich denke, es kommt bei allen Sportarten auf die gute Technik an, das hilft Verletzungen zu vermeiden.

Gruß
T

Hallo,

wenn keine Mannschaft ein Auswärtsspiel machen will, dann findet gar kein Spiel statt, das ist nicht Sinn der Sache, oder?
Selbst die kleinen wollen sich mit anderen ( nicht direkt bekannten) messen.
Ich würde es einfach ausprobieren und die Jungs mal speilen lassen, wenn es Ihnen nicht gefällt, dann lassen sie es auch von selbst wieder.
Gruss Andi

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