Hallo Elke.
Hat das mit dem Abführmittel zu tun?
Movicol ist kein Abführmittel. Es ist wie das Pulver, das in Windeln verabeitet ist, um die Flüssigkeit aufzusaugen und dann zu Gel wird.
Im Stuhlgang wirkt es genauso. Es bindet Wasser und haftet sich an den Kot an um ihn weich zu halten.
Das mit dem Medikament über zwei Jahre hinweg, verstehe ich
nicht.
Gibt es Gründe für den Zustand?
Bei einer chronischen Verstopfung bildet sich im Darm ein sogenannter Kotpfropfen, um den herum sich nur der sogenannte Überlaufgärstuhl durch den Darm zwängen kann um dann nach draussen zu gelangen.
Der Pfropfen im Darm wird dabei immer größer und dicker. Das weitet den Darm und leiert ihn aus. Solange er nicht bis in seine Ursprüngliche Größe zurückgeschrumpft ist, kann es immerwieder zu solchen Pfropfen (die mittels großem Einlauf entfernt werden) kommen. Deshalb muss Movicol solange gegeben werden, bis der Darm wieder normal groß ist.
Und wenn außer „Movicol und Zeit lassen“ nichts kommt, bist du
sicher, dass die Ärzte wirklich so gut sind?
Ja! Denn etwas anderes kann man nicht machen. Unser Sohn hat nämlich seit geraumer Zeit das selbe Problem. Es ist nicht psychisch.
Wenn Kinder merken, daß sie den Darm verschließen können, dann tun sie das. Und zwar gründlich.
Sie sind dann bis zu einem bestimmten Alter noch nicht in der Lage, ihn kontrolliert wieder zu öffnen. Dafür fehlt die Reife der Reflexe in diesem Bereich. Einfach Einhalten und auf später verschieben, wie bei einem Erwachsenen geht nicht.
Einmal zu, immer zu.
Irgendwann setzt das Gefühl für einen vollen Darm dann voll aus, da er permanent voll war. Das ist wie mit einem Brillenträger. Der merkt irgendwann auch nicht mehr, daß er eine Brille auf der Nase hat, obwohl sie definitiv da ist.
Das Kind muss erst wieder lernen, wie es ist, wenn der Darm leer, voll, leer, voll, … ist. Und das muss, laut Facharzt, ein sehr unangenehmer und auch sehr langwieriger Lernprozess sein.
Bei uns im KiGa ist das übrigens kein Problem. Wir haben denen das genauso geschildert und fertig. Die haben eh keine rechtlichen Handhaben, das Kind in eine Krippe zurückzustufen. Windeln würde ich auch nicht empfehlen, denn das wäre ein unglaublicher Entwicklungsrückschritt.
Hoffe geholfen zu haben.
LG Anja